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Autor: Amir Mortasawi Dr. med.

Dr. med. Amir Mortasawi
1962 in Bam/Iran geboren wuchs ich in Teheran auf und besuchte dort eine iranische Grundschule. Nach Bestehen einer Aufnahmeprüfung gehörte ich zu den ersten iranischen Schülern, denen ab dem 5. Schuljahr an der Deutschen Schule Teheran im Rahmen eines Sonderprogramms Deutsch beigebracht wurde. Anfang 1979 reiste ich aus dem Iran aus. Nach Studium der Humanmedizin in Göttingen und Frankfurt absolvierte ich die Facharztausbildung in der Herzchirurgie. Seit Januar 2016 bin ich im Bereich der Psychosomatik tätig.

2009 veröffentlichte ich meine ersten Gedichte unter dem Pseudonym „Afsane Bahar“, das ich später als Künstlernamen beibehielt.

Im Dezember 2020 erschien mein Buch "Bilder einer Reise. Lyrik“ beim Verlag Seemann Publishing.

Wolke und Sonne (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Wolke und Sonne (1978)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Der Gang der Zeit nimmt jeden Moment eine neue Farbe an … Gestern war der Himmel bewölkt und weinerlich. Ich war traurig wegen der Tränen des Regens. Eine Weile später als ich aus dem Flugzeug sah, dass unter meinen Füßen die Wolke weinte und über meinem Kopf die Sonne lachte, fragte ich mich, weshalb ich kurzsichtig gewesen bin? Ich war…

Hätte ich tausend Stifte (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Hätte ich tausend Stifte   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Hätte ich tausend Stifte, tausend Federn, jede mit tausend Wundern, so würde ich jeden Tag tausend Mal ein Epos und ein Lied für die Freiheit schreiben.  Wäre ich der Engel des Aufstands und des Zorns, so würde ich schon tausend Jahre zuvor die Stille und das traurige Warten der Sklaven durchbrechen; ich würde in das Viertel der Sklavenhändler ziehen, für…

Du fragst mich woher ich stamme? (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Du fragst mich, woher ich stamme? (1962) Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Du fragst mich, woher ich stamme? Ich bin nicht sesshaft, und ziehe umher. Ich wurde erzogen durch Trauer und Schmerz. Betrachte die Weltkarte, mit einem Blick überquer die Ländergrenzen, zweifelsohne wirst du kein Land finden, in dem kein aus meiner Heimat Vertriebener lebt.  Ich bin der unruhige Geist des Schlafwandlers, in Nächten mit Mondschein, im Schlaf, wandere ich…

Die Erde grünt deinetwegen (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Die Erde grünt deinetwegen (1974) Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Die Erde grünt deinetwegen und der Garten ist deinetwegen voller Farben geworden. Vom wirren Singen der Vögel ist die Wiese voller Aufruhr. Wieso sitzt du still? Was betrübt dich? Jetzt, wo ein neuer Frühling aufblüht, pflückt die liebkosende Brise der Morgendämmerung Blüten und wirft sie dem Wiedehopf zu Füßen. Benimm dich wie junge Wesen, wie die Bäume voller neuer Triebe.…

Die goldenen Nachtigall (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Die goldene Nachtigall (1968)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Du, goldene Nachtigall, dich werde ich in meiner Dichtung, in den warmen Händen der Freunde, im Gesang des Lebens, in den Ländern des Frühlings, im Fleiß, der viele neue Triebe hervorbringt, in der unruhigen Nacht der Wartenden, beim Aufgang der ewigen Sonne, goldene Nachtigall, dich werde ich im Nest der Liebe finden, damit du meines Herzens Garten durch Licht und…

Die Hand der Liebe (Amor Mortasawi alias Afsane Bahar)

Die Hand der Liebe (1975)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Wenn der Vogel nicht singt, das Wasser nicht tanzt, das Grüne nicht wächst, was wird die Erde machen?  Wie eintönig und armselig wird das Dasein sein, wenn die Liebe nicht lacht, die Hoffnung nicht leuchtet, wenn die Freude fehlt und gelegentlich der Schmerz.  Ich mache demjenigen Vorwürfe, der Trübsal bläst und wie der Winterschnee die Umgebung in die Kälte…

Die bessere Welt (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Die bessere Welt (1973)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Wenn man mich fragt, was das Leben ist, werde ich sagen, stets auf der Suche sein, eine bessere Welt ersehnen …  Heute bin ich aufmerksamer denn je, in der Wachheit bin ich voller Gedanken, im Schlaf bin ich wach. Ich würdige die Zeit, ich liebe die Erde. Im Anblick eines jeden hellen Morgens werde ich so sehnsüchtig, als wäre dies…

Ich bin kein Kanarienvogel (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Ich bin kein Kanarienvogel (1970)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Ich bin kein Kanarienvogel, der auf der Wiese singt. Wieso verlangst du von mir ein zärtliches Liebesgedicht? Frühlingswasserfälle strömen aus meinen Augen, da ich ein Berg bin. Jedes Wort meines Gedichtes setzt das Papier in Flammen. Ich bin das wutentbrannte Lied einer Gruppe, einer aufständischen Gruppe, müde vom Warten, mit offenen Augen und verbundenen Händen. Ihr Schmerz hat eine…

Wer bin ich? (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Wer bin ich? (1977)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Wer bin ich? Wer? Ein Komet, der der Nacht entrissen ist, der die Bekanntschaft mit der Morgenröte gemacht hat. Ein Auge, das das Licht erblickt hat, versöhnt sich nicht mit der Dunkelheit. Der helle Geist und das reine Wesen versöhnen sich nicht mit der Verderbnis. Wenn es in der Welt Ungerechtigkeit, Dunkelheit und Gewalt gibt, gibt es den Kampf, der…

Der Mensch und der Stein (Amir Mortasawi alias Afsane Bahar)

Der Mensch und der Stein (1965)   Von Jaleh Esfahani (1921-2007) Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt   Die unendliche Einsamkeit ist das Schicksal des Steins. Es ist das Schicksal des Steins, blind und stumm zu sein, nie aus Trauer zu weinen, nie zu lachen, schmerzlos, hoffnungslos und wunschlos zu sein.  Manchmal bekommt er als Fels Tag und Nacht Ohrfeigen von einem fernen Meer. Manchmal liegt er auf einem Grab und sagt ohne Stimme, wie der…

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