Autor: Klaus Kayser

  • Wir müssen mit dem Klima leben,
    das Feuer speit und Menschen frisst
    Wir müssen an der Zukunft weben
    Die nur schwer zu ändern ist.

    Seht nur,
    die Natur
    macht ihr eigenes Ding.

    Was kümmert sie
    Die Kohle,
    wenn wirr zu viele Menschen sind.

    Was kümmert sie
    Das Nashorn
    In der Steppe ist sie blind.

    Natur kennt keine Sorgen
    Sie geht ihren Weg.
    Wir sind nicht jetzt, nicht morgen
    Ihr Lebensprivileg.

    Egal ob süß ob sauer
    Ihr ist nichts von Dauer
    Ihre Lebenszeit
    Ist unsere Ewigkeit.

    Wir müssen uns fügen
    Sie bestimmt den Galopp
    Wirft uns aus dem Sattel
    Sagen wir Stopp!

    14.12.2020

  • Klagt der Strauch zum Baum
    Ich bin so klein, Licht hab ich kaum.

    Klagt der Baum zum Strauch
    Klein zu sein wünsch ich mir auch.

    Weißt du, was Angst und Schmerzen heißt,
    Wenn dir der Sturm die Äste reißt?

    Sagt auf dem Ast der schwarze Rabe
    Gott schenkte euch die Pflanzengabe:

    Klein sein heißt nach Licht zu streben.
    Groß sein heißt im Sturm zu leben.

    K.K. 15.12.2020

  • Wirklich, wirklich Wirklichkeit
    Pack Herz ins Auge deiner Zeit
    Greif zum Zügel, reite los
    Fall dem Himmel in den Schoß
    Such Beethoven im Schicksalston
    Nimm Hölderlin als Wonnelohn.

    Schau, die Treugebliebenen
    Die Hunger Furcht Vertriebenen
    Halten dir die Zügel fest
    Schleifen dich zum letzten Rest
    In deinem fröhlich freien Ich
    Gemarterte sind fürchterlich.

  • Beethoven, der taube Mann,
    Der mit dem Ohr nicht hören kann,
    Will die Tonwelt nicht verlassen,
    Beginnt, verflucht, sich selbst zu hassen.

    Den Paukenschlag, den Donnerton
    Hört er nicht, bleibt Illusion
    Auch der Geigen sanftes Singen
    Will nicht durch seine Ohren klingen.

    Wer hilft ihm hier in seiner Not?
    Wenn dem Genie die Stille droht?
    Will Gott Musik im Nichts zerstören?
    Soll er auf den Teufel hören?

    So donnert er den Teufelsschrei
    Satan bedonnert eilt herbei
    Beugt sich tief zu Ludwigs Füßen
    Schreibt mit lieben Teufelsgrüßen

    Höre Ludwig, meinen Schwur
    Du hörst den Ton, du gibst mir nur
    Den zarten Lufthauch deiner Seele
    Wenn ich Gott die Freude stehle.

    Hoffnung hoch in Ludwig wächst
    ‚Kennst du auch den Schillertext?
    Den er an die Menschheit richtet
    Mit Freude für Musik erdichtet?

    Satan schreit in Ludwigs Ohr
    Die Freude, da sei Gott davor!
    Fliegt der Ton durch deine Ohren
    Musst du in der Hölle schmoren!

    Dem Beethoven wird Angst und bang
    Im Fegefeuer seelenlang?
    Er zieht die Himmelston Register
    Petrus hört, sagt dem Minister

    Der Seelenchöre dirigiert
    Und Engel in den Himmel führt.
    Der Ludwig muss in unsere Sphären
    Soll unsere Freude ewig währen.

    Petrus erklärt dem Teufel dies
    Die Freude bleibt im Paradies
    Der Teufel soll nicht übertreiben:
    Still muss stets die Hölle bleiben

    Petrus stoppt den Freudenraub.
    Beethoven Ludwig, der bleibt taub.
    Die Teufel in der Hölle quengeln.
    Die Freude aber ist den Engeln.

  • Warum sorgt Ihr Euch?
    Beschuldigt  uns
    Euch gezeugt
    Geboren
    ernährt zu haben?

    Euch
    aus der totgleichen
    Ewigkeit
    In die Zeit
    geführt,
    Euch Euer Ich
    Euer Sein

    Euch
    Die Ihr
    behütet
    Versorgt seid
    Über der Erde
    Grenzen

    Mit
    Vergnügen
    Freude
    Fun

    Aus dem Jenseits
    Der Natur
    erworben

    Uns droht:
    Wir hätten gestohlen
    Was Euch gehört?
    Wisst Ihr nicht
    Es beneiden

    Euch
    Vorgeborene
    Ertrunkene
    Verweste
    Veraschte
    Verbrannte
    Gequälte
    Die unsagbar Betrauerten!

    Euch
    Hört Ihr, auch
    Die spurenträchtigen
    Weisen
    Märtyrer
    Diktatoren
    Feldherren
    Zaren

    Sie,
    Die Ihr missachtet,
    Beleidigt
    Beträumt

    Sie,
    Die sich nicht
    Wehren können
    Euch nicht kennen
    Haben gelehrt:
    Dankt der Zeit.
    Im Jetzt des Morgen
    Entsorgt Eure Sorgen.
    Verhöhnt nicht Prometheus
    Der wie wir
    Für Euch
    Der Natur
    Das Feuer stahl!

    Um uns
    Die jetzt Geborenen
    Um Euch
    Die Spätgeborenen
    Um dann
    Die Nachgeborenen
    Uns allen
    Träumen
    Mit lebenden Träumen
    Denken
    Mit wissenden Hirnen
    Handeln
    Mit tätigen Händen

    Zeigt:
    Nur die Gegenwart
    hat Leben gepaart.
    Die Grenzen der Natur
    Gehören uns allen
    So wird unsere Spur
    In die Ewigkeit fallen
    Auch wenn der Tod
    Leben uns entreißt
    Lernt wissen was Tod
    Was Leben heißt.

  • Selbst sei der Mann
    Selbst sei die Frau
    Pack es an!
    Schaut hin genau
    Protest bringt euch die Illusion
    Den Oberen Profit und Lohn.!
    Demotraum
    pflanzt keinen Baum
    Straßenfrust
    zeugt Job Verlust
    Demonstranten Duselei
    stärkt mit Fun das CO-zwei
    Klimateufel tanzt und lacht
    hat Gretchens Götter reich gemacht.
    Arm bleiben kleine Demonstranten
    am Beutel arm und an Gedanken.

  • Siehst du dich in Heidelberg
    Schau nach Hölderlin Gedanken
    Pulverturm, Perkeo Zwerg
    Touristenblick auf Weinfassplanken.
    Aus ferner Welt in deine Zeit
    für Fun, für Demo sei bereit
    Deinem Herzen Flügel geben
    Lass uns lachen, lieben, leben..

    Nach Leben such in deinem Sinn
    Die alte Brücke sei Beginn
    Laust dich dort der rote Affe
    Sag ihm, hilf mir, Affe, schaffe.

  • Zuviel ist zu wenig

    Denkt Viel an Deutschland in der Nacht
    Wenig sich ins Fäustchen lacht.
    Träumt Viel Erfolg im Morgen
    Wenig von Angst und Sorgen.

    Heidelberg und Hölderlin

    Denkst du dich in Heidelberg
    Mach Hölderlin Gedanken.
    Der Pulverturm, der freche Zwerg
    Zerfiel in Staub, fand Schranken
    In seiner Welt, zu seiner Zeit
    Auf dem Weg zur Trunkenheit
    Warten Schüler, Weltprotest
    Klimawahn und Wohlstandsrest.

    Gemeinsam

    Wir sind das Weltgewissen
    Die Klimapolizei
    Des Menschen Kältekissen
    Scheuchen Vögel Vogelfrei.

  • Hört Ihr Leute, lasst laut Euch sagen
    Grund zum Grübeln gibt es, Klagen.
    Soziales Netz zeigt Euch, erzählt
    Dass Welt in rechts und links zerfällt.

    Denn:

    Gedanken voll von Wut und Hass
    Treiben mit Euch Leuten Spaß
    Wischen Tod Euch, Sorgen, Nöte
    Fordern virtuell: jetzt Töte!

    Seht:

    Krystal, Jägerschnaps und Bier
    Lassen Bauch und Hintern schwellen
    Lassen die Gedärme bellen
    Fantasien überquellen
    Mord und Todesfallen stellen.
    Reichtum wischt mit Hass und Gier
    Gedankeneier fett und träge
    Rechts und links ins Netzgehege.
    Brütet, lässt sie sorglos liegen
    Bis Küken um den Globus fliegen.
    Kot, Eierschalen, Federrest
    Verrotten, fliehen aus dem Nest.

    Warum?

    Sicher ist, dass Fett und Bauch
    Übermut, ja Reichtum auch
    Und Angst  vor morgen Lüste wecken
    Den Nachbarn wütend zu erschrecken.
    Auch die Lust am Demonstrieren
    Vor der Welt zu urinieren
    Sich Protest bezahlen lassen
    Öffnen Tor und Tür zum Hassen.

    Jedoch:

    Der Grund in den sozialen Netzen
    Zu drohen, stänkern, wüten, hetzen
    Ist nicht im Festtagseierkuchen
    Sondern bei dem Ei zu suchen.

    Weil:

    Ja, der Netz-Gedanken-Kuckuck
    Sucht die Wohlstandseier aus
    Wirft sie aus dem Nest heraus
    Legt die eigenen hinein,
    die ohne Wärme, Sorgepflicht
    klettern in das Netz, ins Licht
    und flügge ihre Eltern preisen
    Die Eier morden, nicht verspeisen.
    Wäre Mamma Kuckuck tot,
    Wäre alles recht, im Lot?

    Nur:

    Der Kuckuck auch, real und pur
    Lebt von Wohlstand der Natur.
    Gäb es nicht Gedankeneier
    Wäre Mamma Kuckuck Geier,
    der Hass und Wut ins Netz einsäht
    Recht und Links nach Leichen späht
    Um Wut erwischt und Hass besessen
    Am Tod sich fett und satt zu fressen.

    So:

    Hört Ihr Leute, lasst Euch sagen
    Lasst das Wischen, lasst das Klagen:
    Real bleibt es virtuell dabei:
    Moral frisst nie ein Vogelei.

  • Sind wir denn alle

    Beugend beten Demokraten
    im heiligen Saal.
    Influenzer flüstern, raten:
    Ruft auf Gott zur Wahl
    Hört auf zu Zittern.
    Lest, was wir twittern.
    Sind wir denn alle
    verrückt geworden?

    Gott weiß es nicht.
    Schmelzen die Gletscher
    im hohen Norden?
    Nicht seine Sicht.
    Muss Gott denn heute
    auch demonstrieren?
    Er schwenkt den Hut.
    Ist schwitzen schlimmer
    als zu erfrieren?
    Das tut Gott gut.
    Muss er denn allen
    die Wahrheit sagen?
    Wenn niemand hört.
    Ist nicht das Klima
    cool zu ertragen?
    Wir sind empört.
    Sind wir jetzt alle
    verrückt geworden?
    Das liegt bei Gott.
    Vergibt er Berlin
    die Brandschutzorden?
    Dann ist er tot.