Autor: Uta-Christine Breitenstein Dr. med.

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    Wach auf und habe schlecht geträumt.
    Steh auf und denk doch positiv.
    Der Tag ist trüb. Ich werde schneller,
    doch besser wird die Laune nicht.
    Trotz Kaffeeduft und einer Dusche,
    die Lebensgeister bleiben schwach.
    Ich werde so nicht richtig wach.
    Das Telefon, ich ahn es schon,
    im Briefkasten ist Ärger drin.
    Der Pegel ist jetzt besser.
    Zum Kampf bereit,
    mal wieder Streit.
    Ich möchte heute einfach Frieden,
    nur auf dem Sofa liegen.
    Mein Selbstmitleid, es fließt dahin.
    Ich frage nach des  Lebens Sinn.
    Wie war das Leben schlecht zu mir.
    Heut weiß ich es genau.
    Bin auch nur eine Frau.
    Ich fühl und heul so vor mich hin.
    Wo komm ich her, wo geh ich hin?
    Steh einfach auf dem Kopf.

     

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

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    Ich möchte gern ein Engel sein,
    aus hellem, reinem  Licht,
    der leicht und klug
    und duftend zart
    alle Körperlichkeit durchbricht
    und schweben kann durch Raum
    und Zeit.

    Des Menschen Schmerz, die Scham,
    das Leid, des Alters wahre Grausamkeit,
    das hat er überwunden
    und weint mit uns,
    denn wir lernen nicht,
    uns besser bei zu stehen.

     

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

     

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    Ich grüße euch, ihr Störenfriede,
    klopft wieder an mein Leben an,
    mit Rechnungen im Überfluss,
    mit Neid,
    und vielen Machtgebärden,
    Reklame, die verführen soll,
    mit Müll und kleinkarierter Gier,
    mit Ordnungszwang an falscher Stelle,
    statt Wichtigeres anzugehen,
    mit Schönheitswahn,
    und Aggression,
    mit Eigennutz und dummen Sprüchen,
    glaubt ihr, ihr werdet ewig sein,
    dabei seid endlich ihr und klein.

     Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

  • Das warme Licht meiner Schreibtischlampe erhellt
    vertrautes Papier,
    auf dem sich Gedanken, wie Sterne, die vom Himmel fielen,
    zu Worten ordnen.
    Phantasien, Gedanken schweben durch geheimnisvolle Nacht
    und kehren zu mir zurück.
    Alles um mich schläft, bewacht im Frieden.
    Vertraute Lichter der Altstadt, unter denen sich Konturen
    alter Bäume und Gebäude überdauerter Architektur
    abzeichnen, leuchten unter dem Nachthimmel,
    um die Schönheit zu vollenden.
    Und ich sitze in meinem Refugium und liebe diese Zeit
    der Geborgenheit und Stille.
    Diese Nacht soll mir gehören.

     

     Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein 

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

  • Ihr denkt, ich steh über den Dingen.
    Bemühe mich, ich geb es zu.
    Dann kommt der Tag, es geht mir schlecht,
    bin so verletzt und nicht gerecht,
    hader mit Gott und meinem Engel
    und kann mich selber nicht mehr sehn.
    Zweifle an mir und vielen andern,
    obwohl ich weiß, es tut nicht gut.
    Verkrieche mich, geh ins Gericht
    mit mir und vielen Kleinigkeiten.

    Gerat in diese Gasse rein, in der ich
    schließlich stecke fest.
    Ich spür meine Gefühle toben,
    im Gegenzug sagt mein Verstand,
    du hast dich hier wohl sehr verrannt.
    Und ist das Feuerwerk vorbei,
    nehm ich mir vor, das nächste Mal,
    fährst du nicht in die Gasse rein.
    Gefühl, Verstand, wer wird dann siegen?
    Das nächste Mal bin ich gescheit!
    Doch wär´s, als wenn`s im Sommer schneit.

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

  • Hektik des Alltags – Heimweg.
    Gartenzaun – Postkasten.
    Schlüssel in der Tür – erwartet werden.
    Welt bleibt draußen – Ruhe kehrt ein.
    Schützende Räume – Vertrautheit spüren.
    Ablegen – genießen.
    Lichter am Abend – geliebte Zeit.
    Blick auf Dächer – Menschen da drüben.
    Himmel so nah – schon leuchtende Sterne.
    Blick auf Terrassen – Jahreszeiten im Fluss.
    Frieden – sich finden.
    Weite Gedanken – Ganzheit ergründen.
    Fühlen und schreiben.
    Erleben und schenken.
    Schönheit der Nacht.

     Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

  • Ich glaubte an mein Gleichgewicht,
    heut find ich meine Mitte nicht.
    Mein Körper ist verstrickt.
    Mein Denken dreht sich um das Ding,
    was mich verknotet hat.
    Und ich, ich schwinge hin und her.

    Was habe ich nur übersehen,
    am Ende falsch bedacht,
    was diesen Stress mir macht?

    Mein Früher spult sich wieder auf.
    Ich schwinge hin und her.
    Wie komme ich da raus?

    Da lösen sich die Knoten auf.
    Und ich fall aus den Seilen raus.
    Der Boden, der ist hart.

    Doch eines habe ich gelernt:
    Steh immer wieder auf.

     

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlagr

     

     

     

     

     

     

  • Denk  ich zurück,
    du warst immer da.
    Hast mich begleitet
    still und schön.
    Bist unsichtbar
    aus reinem Licht.
    Erträgst mein Tun
    und meine Launen
    in stiller Toleranz.
    Ich danke dir dafür.

    Du bist bei mir,
    denk ich an mich.
    Begleitest mich
    so still und schön.
    Bist unsichtbar
    aus reinem Licht.
    Erträgst das auch
    und stehst mir bei
    in stiller Toleranz.
    Ich danke dir dafür.

    Und brauch ich dich
    und denk an dich,
    bist du schon da,
    so still und schön,
    so unsichtbar
    aus reinem Licht
    beschützt du mich
    und stehst mir bei
    in stiller Toleranz.
    Ich danke dir dafür.

    Und weine ich,
    weinst Du mit mir.
    Und lache ich,
    freust du dich auch.
    Willst, dass ich mich des Lebens freu,
    zu lernen ist das Ziel.
    So bist du da
    so still und schön
    so unsichtbar
    gehst du mit mir.
    Ich danke dir dafür.

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

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    Der Teufel, der war immer da.
    Die Hölle brannte heiß.
    Sie waren jung und voll Begehren.
    Da streute er die Dornen aus
    und hauchte kaltes Eis.
    Und doch war so beschützt das Kind.
    Der Teufel wollt` es haben,
    riss an sich jetzt den Knaben,
    der fest an seiner Mutter hing.
    Da setzte der Teufel Stürme frei,
    verletzt, verwirrt, trieb nun entzwei
    zu weit entfernten Polen.
    Riss liebend Hände voneinander,
    zwei Menschen irrten tränenschwer,
    mit kranken Herzen, blutig Füssen,
    sie suchten, fanden sich nicht mehr.
    Es ging das Kind an der Mutter Hand
    durch schweres, bitteres Leben.
    Der Vater war zu weit verbannt.
    Das große Wasser war zu tief.
    Das Kind nun groß, ein Boot gebaut,
    sollt` Ufer überwinden.
    Das Boot, das treibt auf stiller See.
    Zwei Leben sind gelebt.
    Ein Hauch aus der Erinnerung
    berührt zwei Seelen und ein Kind.-
    Vielleicht im nächsten Leben.

     

    Copyright Dr. Uta-Christina Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

     

     

     

     

  • Sie kann nicht mehr verzeihen

    Ihr  habt mich tausend und ein Mal verletzt.
    Ich hab euch tausend Mal verziehen.
    Die Liebe, die mit Steinen warf.
    Die Wunden, die nicht heilen wollten.
    Die Narben, die mein Leben zeichnen.

    Und wenn ich glaub, es ist vorbei,
    ich hab es endlich überwunden,
    reißen die Wunden  wieder auf.
    Mit Schmerz und Scham deck ich sie ab.
    Weiß, niemals werden sie ganz heilen.

    Was ich auch tue, es hört nie auf,
    trotz Fleiß und Mühen und aller Kenntnis
    sitzt  es unlösbar in mir drin
    und wartet auf den Augenblick,
    als Gift mein Leben zu besetzen.
    Ich kann nicht mehr verzeihen.

     

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag