Autor: Volker Hesse Prof. Dr. med.

  • Betrachtet wird die Kindersterblichkeit im 19. Jahrhundert und hier speziell auch auf die Mortalität der Scharlacherkrankungen eingegangen. Diese hatten sich in Deutschland und speziell auch 1832/33 in Erlangen, dem Wohnort und der Wirkungsstätte des Orientalisten und Dichters Friedrich Rückerts ausgebreitet. Zwei der fünf in der Familie lebenden Kindern verstarben 1833 an Scharlach und inspirierten Friedrich Rückert zu seiner mehr als 400 Verse umfassenden Kindertodtenlieder -Dichtung. Anhand der Analyse des dichterischen Werkes und von Aufzeichnungen der Mutter wird über den Verlauf der Erkrankung bei den Kindern aus medizinhistorischer Sicht berichtet. Auch wird auf den Scharlachtod von Kindern von Clemens Brentano, Gustav Mahler und des Berliner Baumeisters Hoffmann hingewiesen. Die Mängel der Medizin der Zeit werden aufgezeigt und die Trauerarbeit im 19. Jahrhundert mit unserem Jahrhundert verglichen. Das gesamte dichterische Werk von Friedrich Rückert, das er für seine verstorbenen Kinder Luise (3 Jahre) und Ernst (5 Jahre) geschaffen hat, steht unter dem Credo: “ Ihr habt nicht umsonst gelebt“.

    Kindstod im 19. Jahrhundert (Volker Hesse)

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  • Johann Wolfgang von Goethe empfand sich nicht nur als Dichter, sondern unter anderem vor allem auch als Naturwissenschaftler. Das Streben nach Naturerkenntnis nach dem, „was die Welt im Innersten zusammenhält, hat ihn sein ganzes Leben beschäftigt und begleitet. Die Bedeutung der Wissenschaft ist für ihn hochrangig:
    „Die Wissenschaft hilft uns vor allem,   daß sie dem immer mehr gesteigerten Leben neue Fertigkeiten erwecke zur Abwendung des Schädlichen und Einleitung des Nutzbaren.

    Naturwissenschaftliche Erkenntnis erwarb Goethe bereits während seines Studiums, vertiefen könnte er sie später vor allem im Verbund mit Fachpersönlichkeiten und Spezialisten der Jenaer Universität. Der Schrift informiert über Goethes Beziehungen zu den Vertretern der Fachbereiche Botanik, Geologie, Mineralogie, Chemie, Physik, der Anatomie und Medizin. Seine Laboratorium-Szene im Faust II, mit der Erschaffung des künstlichen Menschen, des Homunculus, geht auf aktuelle naturwissenschaftliche Kenntnisse Goethes zurück.
    Aus seinem Studium der Naturwissenschaften zieht Goethe folgendes Resümee:
    Ohne meine Bemühungen, in den Naturwissenschaften hätte ich die Menschen nie kennengelernt, wie sie sind …  der Mensch muß fähig sein sich zur höchsten Vernunft erheben zu können, um an die Gottheit zu rühren, die sich in Urphänomenen, physischen, wie sittlichen offenbaret —“.

    Goethes Jenaer naturwissenschaftliche Lehrer und Partner (Volker Hesse)

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  • Autor Volker Hesse

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  • Goethe, Schiller – Kreativität trotz Krankheit
    Außerordentliche Persönlichkeiten werden häufig anhand ihrer Leistungen dargestellt und dabei wird oft vergessen, unter welch schwierigen Bedingungen diese, häufig im Kampf mit sich und gegen sich selbst, erbracht worden sind.
    Dies trifft zu einem beachtlichen Teil auch auf die Darstellung unserer großen Dichter Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller zu. Anhand der Lebenslaufs beider Dichter soll aufgezeigt werden, was ein zielgerichteter starker Wille vermag, ein Wille, der auch in schweren körperlichen und seelischen Belastungssituationen eine hohe Kreativität trotz des gestörten gesundheitlichen Befinden ermöglicht.
    So kann die Art der Krankheitsbewältigung durch Schiller und Goethe, beispielgebend für Menschen unserer Zeit sein, die sich selbst temporär oder auch länger dauernd in einer schwierigen physischen oder psychischen persönlichen Situation befinden.

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