Kategorie: Allgemein

  • (25.12.2023)
    In die Enge getrieben
    verzweifelt
    vereinsamt
    begrüßen die Entrechteten
    ihre Überlebensinstinkte
    In goldenen Käfigen gefangen
    schwafeln scheinheilig Täter und Mitläufer
    von Moral und hehren Werten
    und übersehen geflissentlich
    ihre gravierende Verantwortung
    für die grenzenlose Misere

  • (24.12.2023)
    Fein fühle ich
    meine Augen sich sanft schließend
    mein Herz unbeschwert kindlich tanzend
    meine Seele federleicht schwebend
    Du liegst neben mir

  • (26.12.2023)

    Der Sumpf stinkt nach Verwesung
    verschlingt gierig jeden Lichtstrahl
    Und in demselben Moment
    bringt er den besten Schlamm
    zum Gedeihen neuen Lebens hervor

  • Ich demonstriere für dich
    Du mein Geliebter
    Der du das Wischen
    Deines Smart Phone

    Der Vernunft  geopfert
    Dem Glauben überlassen
    Mit wirbelnden Wünschen
    Im unendlichen Leben
    Mich Tanzen lässt.

    Lass mich mit dir
    Du mein Geliebter
    Noch einmal träumen
    Die Sternennacht.

    Mit dir lass mich schweben
    Die Engelzeichen setzen
    Die Welten ergründen
    In denen meine Liebe
    Über dich wacht.

    Meide das Nichts, das uns umgibt
    Das Chaos, das die Wolken schiebt.

    Stehst du am Rande deiner Zeit
    Befreie mich und sei bereit
    Meine Fesseln, unser Leben
    Zu zerbrechen, aufzugeben.

    Vergiss Verstand und Freude, Leid
    Auf dem Weg zur Ewigkeit.

    Umarme mich mit Hoffnung, Glauben
    Lass dir vom Nichts nicht alles rauben.
    So können wir in jenen Stunden
    Selbst Chaos und das Nichts erkunden.

  • Ja, es ist mein Leichnam
    Aber nicht meine Leiche.
    Von mir weiß ich nicht
    Ihr wisst vielleicht von mir
    Von meiner Welt in euch
    Von meinem Grab.

    (mehr …)
  • Anfang 2010 gab ich der Zeitschrift medintern eine gedrängte Zusammenfassung dessen was man damals über das Syndrom dachte. Sie stand unter dem Titel „Aus der Taufe gehoben: Das Fibromyalgiesyndrom – jetzt eine richtige Krankheit?“ (1/2010, 21 f.). Schlaglichtartig referierte ich den Konsens der Fachgesellschaften sowie der S3-Leitlinie, die bis 3/2011 gelten und dann vollständig revidiert werden sollte. Das Krankheitsbild wurde zum Weichteilrheumatismus gezählt. Namhafte Rheumatologen, V. R. Ott und Klaus L. Schmidt, an der Klinik und dem Institut für Physikalische Medizin, Balneologie und Rheumatologie der Universität Gießen in Bad Nauheim[1] hatten mir die notwendige rheumatologische Basis vermittelt. Darauf konnte ich bei den Erfahrungen mit Fibromyalgie-Patientinnen aufbauen. Das Syndrom ging mit großflächigen Schmerzen, die sich über mehrere Körperregionen und einen Zeitraum von über drei Monaten erstreckten, einher. Dazu kamen vegetative Symptome und verschiedene psychische Störungen. Im Gegensatz zu den oft als unerträglich empfundenen Schmerzen waren die Labor- und Röntgenbefunde völlig unauffällig. Medikamentöse Therapieversuche endeten oft enttäuschend. „Polymodale“ Konzepte und „multidisziplinäre“ Behandlung wurden empfohlen, nicht ohne vor den Gefahren der Polypragmasie zu warnen. Die Patientinnen waren darüber zu informieren, dass ihnen zwar im Rahmen der Fibromyalgie keine Organschäden drohten, ihre Beschwerden aber real und sehr langwierig seien[2]. Eine Patientin wurde geradezu abhängig von meinen lokalanästhetischen Infiltrationen und war nur mit großer Mühe von ihrem beständigen Drängen abzubringen.          
        Nun berichtet – den Göttern sei Dank! – das Hessische Ärzteblatt 6/2023, 351 vom  Paradigmenwechsel bei chronischen Schmerzzuständen…
    Die Rede ist von chronischen Schmerzen in mindestens drei oder mehr Körperquadranten (obere/untere/linke/rechte Seite des Körpers; im Achsenskelett Nacken, Rücken, Brust, Bauch) unter Betonung psychischer und sozialer Faktoren. Das Fibromyalgie-Syndrom sei  nicht nur aus der Gruppe der rheumatologischen Erkrankungen verschwunden sondern als Begriff im ICD-11 nicht mehr zu finden. Künftig befindet sich das chronische ausgedehnte Schmerzsyndrom bei den primären Schmerzzuständen (MG30.01). Damit werden wir vorläufig leben können, auch mit dem Begriff Körperquadranten. Die Beschreibung dieser Regionen ist jedoch in einer so heillos infantilen Diktion abgefasst (obere/untere/linke/rechte Seite des Körpers) dass ich mich gezwungen sehe, eine Revision des ‚medizinischen‘ Sprachgebrauchs zu empfehlen.   


    [1] Später Kerckhoff-Klinik, Abteilung Rheumatologie.

    [2] Da schaute dem erfahrenen Diagnostiker der eigene Zweifel am real existierenden Krankheitsbild aus allen Knopflöchern,  Klaus L. Schmidt (Checkliste Rheumatologie, Stuttgart – New York 2000) 368-373 .

  • Du Stern Jerusalem
    Warum kämpfst du
    Gegen das Böse?
    Warum folgst du nicht
    Deiner Würde?

    Es ist doch das Morgen
    Aber nicht das Heute
    Oder gar das Gestern
    Die über Gut und Böse
    Entscheiden?

    Liegt nicht
    Deine Zukunft im Herrn
    Und mit ihm
    Das Gute und das Böse?

    Dir wurde Böses getan
    Unmenschlich Böses.

    Ja ich weiß.

    Aber bedenke
    Die Zukunft liegt beim Herrn
    Uns ist es nicht erlaubt
    Das Böse zu vernichten.

    Dann hätten auch wir
    Keine Zukunft.
    Denn sterben wird stets
    Was existiert.

    Und schlimmer noch:

    Geboren wird wieder
    Auf seinen Wurzeln
    Was vernichtet wurde.

    Dein treuer Knecht Abraham
    Wusste um diese, deine Wahrheit
    Folgte dem fürchterlichsten Befehl
    Deines Gottes

    War bereit
    Das Leben seines Sohnes
    Dir, seinem Herrn zu opfern.

    Und dein herrlicher Gott
    Sah den Schmerz seines Dieners
    Befahl ihm
    Die Kehle seines Sohnes
    Der Gnade des Herrn
    Zu überlassen
    Um seiner Würde Willen.

    Du Stern Jerusalem
    Folge deinem Herrn
    Übergib deinen Feinden
    Den Bösesten der Bösen
    Die Würde deines Herrn.

    Und der Herr wird dir zeigen
    Wie fruchtbar das Feld
    Der bestellten Gnade
    Deiner neuen Zukunft ist.

    Bild: Frans Beer; Klavier: Julia Berghoff

  • (12.11.2023)

    Was bedeuten diese Wörter
    Werden sie noch gebraucht
    Wurden sie bereits aufgebraucht
    Verbindlichkeit
    Umsicht
    Wahrhaftigkeit
    Vertrauen
    Sinnhaftigkeit
    Güte
    Aufrichtigkeit
    Mitgefühl


  • (11.11.2023)

    Gerade wenn Ungerechtigkeit geschieht
    und kriegerische Gewalt augenscheinlich siegt
    lass dein Herz frei sprechen

    Nimm seine Worte mit allen Sinnen wahr

    Diese katastrophale Spirale
    hat ohne Wahrhaftigkeit und Güte
    kein friedliches Ende


  • Es ist kein Scherz! Nicht Fake, nicht Fun!
    Versteht ihr mich?
     
    In Ketten bin ich frei, nicht krank!

    Überfüttert
    Verbittert
    Zersplittert
    Zerschlagen

    Frei ins Bett, ins Paradies getragen!

    Mein Protest im Freudenbett
    Macht euch blöd, mich rasend nett!

    Ich weiß ihr meint es gut mit mir
    Öffnet mir die Narrentür
    Führt mich ins irre Wunderland
    Frei von Vernunft und Sachverstand!

    Jedoch bedenkt
    Ich bin Euch

    So glaubt es mir
    Ein wütendes Gedankentier
    Das gebunden und bewacht gehört
    Frei sich selbst und euch zerstört.

    Ich blute, schreie allemal
    Zerbreche kalt im Wasserstrahl
    Wenn ihr mich auf der Straße hetzt
    Der Peitschenhieb mich Weib verletzt.
    .
    Und versteht

    Ich bin keine Lichtgestalt
    Kein Abgott, kein Altar, kein Halt
    Ich bin der Sprengstoff der Natur
    Das Dynamit, die Feuerspur
    Die euch in den Wahnsinn treibt
    Wenn ihr gefesselt mich befreit.

    Ich rate euch:

    Schützt euch fest vor mir!
    Ich bin ein freies wildes Tier
    Das Zerstörung in sich trägt
    Wenn ihr mich nicht in Ketten legt.

    Johann Sebastian Bach, Präludium Nr. 21, gespielt von Theresa Berghoff, Giessen)