Kategorie: Prosa

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    Bridges (André Simon)

    (Die Übersetzung folgt nach dem Originaltext)

     

     

    Michelangelo, famous Renaissance painter and sculptor had recommended the Awareness: “The greatest danger for most of us is not that our aim is too high and we miss it, but that it is too low and we reach it.”

    Therefore, my ultimate goal is very, very, very high:

    It is to create the imaginary BRIDGES.
    A bridge that unifies North and South
    A bridge that unifies East and West
    A bridge that ties the philosophers of the Ancient World
    and the way of the life in the 21st Century.
    We are told never to cross a bridge until we come to it,
    but this world is owned by the men who have `crossed bridges`
    in their imagination, far ahead of the crowd.
    Those thinkers help us during our lifetime.
    Life is a bridge between inexperience and wisdom.
    Wishful thinking for the 21st Century would be:
    The creation of the most precious bridge,
    the bridge of tolerance, which passes over the deep gap
    that divides neighbors’ beliefs from ours.
    Every day, by crossing this bridge, turns into a happy day.

     Dr. med. André Simon © Copyright

    Author’ note 

    The reverse of all denomination of Euro banknotes bear different type of the stylized bridge illustrations.  These bridges are” imaginary”, and do not represent the existing monuments. However, the message is clear; the bridges bring the slight contribution to the unification of the Europe.

     

    Brücken

    Übersetzung von Dietrich Weller

     

    Michelangelo, der berühmte Renaissance-Maler- und -Bildhauer hat diese Erkenntnis empfohlen: „Die größte Gefahr für die meisten von uns besteht nicht darin, dass unser Ziel zu hoch ist und wir es verfehlen, sondern dass es zu niedrig ist und wir es erreichen.“

    Deshalb ist mein äußerstes Ziel sehr, sehr, sehr hoch:
    Es geht darum, das geistige Bild Brücken zu erschaffen,
    eine Brücke, die Nord und Süd vereinigt,
    eine Brücke, die Ost und West vereinigt,
    eine Brücke, welche die Philosophen der Welt mit
    der Lebenskunst des 21. Jahrhunderts verbindet.
    Man sagt uns, wir sollten eine Brücke erst überschreiten, wenn wir sie erreichen,
    aber diese Welt wird von Menschen besessen, die in ihrer Vorstellung weit vor der Menge Brücken überschritten
    haben.
    Diese Denker helfen uns während unserer Lebenszeit.
    Das Leben ist eine Brücke zwischen Unerfahrenheit und Weisheit.Wunschdenken für das 21. Jahrhundert würde die Erschaffung der wertvollsten Brücke bedeuten:
    die Brücke der Toleranz, welche die tiefe Kluft überspannt,
    die Glaubenssätze unseres Nachbarn von unseren trennt.

    Jeder Tag wandelt sich in einen glücklichen Tag, während wir die Brücke überschreiten.

    Nachtrag des Autors:

    Die Rückseiten aller Euro-Banknoten aller Länder tragen verschiedene Arten von stilisierten Brücken. Diese Brücken sind erfunden und zeigen nicht die bestehenden Bauten. Aber die Botschaft ist klar: Die Brücken schaffen einen kleinen Beitrag zur Vereinigung Europas.

  • Waltrud Wamser-Krasznai: Dem Tod ein Schnippchen schlagen

    Auch das Altertum hatte seine Alternativen zum Tod als unabdingbarem Schicksal. Das Sterben musste nicht endgültig sein; auf die eine und andere Weise ließ es sich umgehen, je nach Bedeutung und Verdienst des Verblichenen oder nach seiner verwandtschaftlichen bzw. wahl-verwandtschaftlichen Nähe zu einer Schutzgottheit. Medea z. B. war die Enkelin des Sonnengottes Helios, Achilleus der Sohn eines Sterblichen mit der Meeresgöttin Thetis, Herakles ein Sohn des Zeus mit einer Menschenfrau und Schützling der jungfräulichen Göttin Athena, während Asklepios, der Sohn einer sterblichen Mutter, den Apollon zum Vater hatte.

    Die Alternativen bestanden etwa in Vergöttlichung, Entrückung oder auch in  einer Wandlung.

     

    1. Vergöttlichung = Divinisierung = Apotheose:

    Asklepios, der griechische Heilgott schlechthin, ist in der homerischen Ilias noch kein Gott, sondern ein Sterblicher, nämlich ein untadeliger, ja ein unvergleichlicher Arzt[1]. Schon als Kind soll er Wunderdinge vollbracht haben. Es „verbreitete sich …die Kunde, der Knabe könne alles, was er wolle, an den Kranken heilen und auch die Verstorbenen auferwecken“[2]. Hygin berichtet in seinen Fabulae über die Erweckung des Hippolytos[3]. „Die Tragödiendichter und Pindaros … sagen…er habe sich für Geld gewinnen lassen, einen reichen Mann, der schon im Sterben gelegen, zu heilen, wofür er auch vom Blitz sei erschlagen worden… Wir aber…wollen ihnen das …nicht glauben; sondern wenn er des Gottes [Apollons] Sohn war, werden wir sagen, ging er gewiss nicht auf schnöden Gewinn aus; tat er aber dieses, so war er nicht des Gottes Sohn[4]“.

    Doch so berühmt Asklepios als Heil-Heros bereits ist – die ungeheure Hybris, Verstorbene zu erwecken, zieht den Tod nach sich. Zeus erschlägt ihn mit seinem Blitz[5].

    Gleichwohl entwickelt sich vor allem seit dem Ende des 4. Jhs. v. Chr. ein Kult, der sich geradezu rasant ausbreitet, und zwar ohne dass sich die Göttlichkeit des Asklepios, wie etwa die des Herakles, in einer Apotheose manifestiert. In Reliefs und Inschriften auf der sog. Telemachos-Stele ist die Gründung des Asklepios-Heiligtums in Athen um 420/419 v. Chr. konkret fassbar. Literarische Quellen zur Divinisierung des Heros fließen spärlich und stammen aus späterer Zeit. Bei Cicero heißt es: „Das Zusammenleben der Menschen und die allgemein übliche Gewohnheit…haben… den Brauch eingeführt, besonders verdiente Männer aufgrund ihres Ruhmes und aus eigenem Antrieb in den Himmel zu versetzen. Aus diesem Grund wird Herkules, werden Kastor und Pollux, Äskulap, ja auch Liber verehrt“, und: „…vor allem in Griechenland hat man viele Gottheiten menschlicher Abkunft[6].“ Auch Pausanias[7] äußert sich dazu: „Die Menschen waren damals nämlich wegen ihrer Gerechtigkeit und Frömmigkeit Gastfreunde und Tischgenossen der Götter…wie ja damals sogar aus Menschen Götter wurden, welche bis heute verehrt werden, etwa Aristaios, die kretische Britomartis, Herakles, der Sohn der Alkmene, und Amphiaraos…sowie Polydeukes und Kastor.“ Der antike Reiseschriftsteller sieht also die Vergöttlichung nicht geschlechtsspezifisch. Außerdem bringt er mit dem Heil-Heros Amphiaraos einen Vorläufer bzw. einen Aspekt des Asklepios ins Spiel.

    Dieser war mit seinem Kult offenbar in besonderer Weise dazu geeignet, die in klassischer Zeit veränderten menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Der „Heiler der Krankheit“, wie es im homerischen Hymnos[8] heißt, trägt in weitaus stärkerem Maße als die anderen Götter menschliche Züge. Asklepios wendet sich dem Individuum und seinen Nöten helfend zu, er ist ein Gott, der „Hand anlegt“[9]. Es kam sogar zu Kultübertragungen. In Troizen wurde  Hippolytos im Kultbild des Asklepios, das Timotheos arbeitete, weiter verehrt[10].

    Heros und Apotheose:

    Nach einem überaus abenteuerlichen Leben wirft sich Herakles, um seine Qualen zu beenden, in den auf seinen Wunsch errichteten Scheiterhaufen. In den reinigenden Flammen werden seine Glieder göttlich[11] und die Olympier nehmen ihn auf in ihre Reihen.

     

    Weiterleben im regionalen Kult:

    Etwas anders als beim Vater liegt die Sache bei den Asklepios-Söhnen, „gute Ärzte, die zwei, Podaleirios und auch Machaon[12]. Nach Pausanias, der sich auf die kleine Ilias beruft, stirbt Machaon durch die Hand des trojanischen Bundesgenossen Eurypylos[13], nach einer anderen „sehr abgelegenen“ Version[14]  durch die Amazonenkönigin Penthesileia, die mit ihren Kriegerinnen ebenfalls zur Unterstützung der Trojaner herbeieilt. Sein Leichnam wird von Nestor, der dem untröstlichen Bruder Podaleirios „mit großer Zuwendung“ beisteht[15], nach Gerenia in Messenien überführt und dort bestattet. An seinem Grabmal erweist man ihm kultische Ehren. Als die Adoranten dort Linderung von Krankheit erfahren, entsteht bald ein bedeutendes Heiligtum[16]. So lebt Machaon als Heros Iatros weiter in einem regionalen Kult[17].

     

    2. Entrückung:

    Achilleus ist als Zögling des weisen Kentauren Chiron ein Heil-Heros, der sich auf die Wundbehandlung versteht. Als er am Pfeilschuss in die berühmte Achillesferse stirbt, entrückt ihn seine göttliche Mutter Thetis und bringt ihn nach Leuke, die weiße Insel im Schwarzen Meer, wo griechische Siedler ihm einen Tempel errichten und ihm göttliche Ehren erweisen[18]. Nach den Dichtern Ibykos und Simonides[19] wird Medea dort seine Gemahlin.

    Diese, eine Tochter des Königs von Kolchis und Enkelin des Sonnengottes Helios, ist heilkundig und verfügt über magische Kräfte. Aus Rache an Pelias, der den Jason als einen Anwärter auf den thessalischen Thron zum Einholen des Goldenen Vlieses auf eine lebensgefährliche Reise schickt, verführt Medea die Töchter des Pelias, ihren alten Vater in Stücke zu zerlegen und zu kochen, um ihn zu verjüngen. Die Zauberin hatte zuvor, um die Peliaden zu überzeugen, mit derselben Methode einen alten Widder erfolgreich verjüngt[20].

    Als der von Medea leidenschaftlich geliebte Iason sie verlässt, um die Tochter des Königs von Korinth zu heiraten, nimmt die Verratene furchtbare Rache. Um den Gatten an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen, ermordet sie die gemeinsamen Söhne. Während Jason sie mit gezücktem Schwert verfolgt, entschwindet die Magierin auf einem vom Sonnengott gesandten  Schlangenwagen. Sie wird, wie wir hörten, im Elysium mit Achilleus vermählt[21].

     

    3. Verwandlung = Metamorphose:

    Hyakinthos: Dich hat …Phoibos Apollon vor allen andern geliebt…er „warf  die Scheibe hoch in die Lüfte“…die aber ließ der harte Boden zurückprallen und schleuderte sie dir, Hyakinthos, ins Gesicht. Da erblasste der Gott ebenso wie der Knabe. Den Leib des Zusammengesunkenen fängt er auf… bald trocknet er die unheilvolle Wunde, bald hält er durch Heilkräuter die fliehende Seele auf. Doch …unheilbar war die Wunde. So oft aber das Frühjahr den Winter vertreibt…so oft ersteht er neu und blüht als Hyazinthe auf der grünen Wiese[22].

    Prokne und Philomele:

    Die attische Königstochter Prokne ist an den Thraker Tereus verheiratet worden. Mit ihm hat sie einen Sohn, Itys. Oft sehnt sie sich nach ihrem Vaterland und besonders nach Philomele, ihrer geliebten Schwester. Tereus verspricht, diese abzuholen und zu ihr zu bringen. Stattdessen entledigt er sich seiner Verantwortung gegenüber der Schwägerin auf die schlimmste Weise. Er nimmt sie gefangen, tut ihr Gewalt an und reißt ihr die Zunge heraus, um sie am Herausschreien des Frevels zu hindern. Doch Philomele versinkt nicht in Passivität. Sie verfertigt ein Gewebe mit geheimen Schriftzeichen, die das furchbare Geschehen offenbaren und sendet es an ihre Schwester Prokne. Diese versteht und gerät außer sich vor Wut und Schmerz. Als Bachantin befreit sie ihre Schwester und tötet ihren kleinen Sohn Itys, um den verbrecherischen Vater im Innersten vernichtend zu treffen und zu strafen. Bevor sich dieser rasend vor Zorn auf die beiden Schwestern stürzen kann, verwandelt Zeus alle drei in Vögel. Als Nachtigall ruft nun Prokne jede Nacht schluchzend nach ihrem kleinen Sohns[23].

    Kallisto:

    Bevor sich die schöne Nymphe dem Gefolge der jungfräulichen Artemis anschließt, gelobt sie ebenfalls Keuschheit. Als die Göttin eines Tages dennoch die von Zeus verursachte Schwangerschaft ihrer Gefährtin entdecken muss, lässt sie ihr im Zorn ein dichtes Bärenfell und Krallen wachsen. Was Kallisto dann zustößt, wird in verschiedenen Parallelmythen berichtet. Ob sie von den Pfeilen ihrer Herrin Artemis, von Hera, der eifersüchtigen Gemahlin des Zeus, oder gar von ihrem eigenen Sohn Arktos, dem Zeus-Sprössling, getötet wird – jedenfalls kreist sie seither als Sternbild der Großen Bärin[24] um den Polarstern[25].

     

    Literatur:

    Benedum 2008: C. Benedum, Der Wundarzt und Heilheros Machaon in Thessalien und Messenien, in: Austausch von Gütern, Ideen und Technologien in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer (Weilheim 2008) 499-506

    Bieber 1925: M. Bieber, Tereus, AM 50, 1925, 11-18 Taf. 2

    Kerényi 1956: K. Kerényi, Der göttliche Arzt (Darmstadt 1956)

    Kerényi 71984: K. Kerényi, Die Mythologie der Griechen 2, Die Heroen-Geschichten  (München 71984)

    Kerényi 21997: K. Kerényi, Töchter der Sonne (Stuttgart 21997)

    Klöckner 2005: A. Klöckner, Mordende Mütter. Medea, Prokne und das Motiv der furchtbaren Rache im klassischen Athen, in: Die andere Seite der Klassik. Gewalt im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Kulturwissenschaftliches Kolloquium Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, 11.-13. Juli 2002 (Stuttgart 2005) 247-263

    Krug 1012: A. Krug, Rez. zu: Riethmüller, Asklepios 2005, Gnomon 84, 2012, 726-737.

    Simon 1968: E. Simon, Tereus. Zur Deutung der Würzburger Schauspieler-Scherbe (Aschaffenburg 1968)

    Wamser-Krasznai 2007: W. Wamser-Krasznai, Metamorphosen der Haut im antiken Mythos, AktDermatol 33/2007, 96 f.

    Wamser-Krasznai 2017: W. Wamser-Krasznai, Ärzte und Tod in der Alten Welt. Mythos, Magie und Metamorphosen, in: dies., Streufunde (Filderstadt 2017) 71-83

    [1] Hom. Il. 4, 194. 9, 518.

    [2] Paus. 2, 26, 5.

    [3] Hyg. fab. 49; Apollod. 3, 121; Schol. Pind. P. 3,96; Paus. 2, 27,4.

    [4] Plat. polit. 3, 408 b. c; Aischyl. Ag. 1022-4; Eur. alc. 3-4; Pind. P. III 55-8.

    [5] Pind. P. III 34 ff. Pind. Schol. V. 3-6.

    [6] Cic. div. Lat.-Dtsch, (Darmstadt 1990)  2, 62, 6-1; 3, 39, 12-13.

    [7] Paus. 8, 2, 4.(Arkadien).

    [8] Hom. h. 16.

    [9] Klöckner 2001,132; Krug 1985, 121.

    [10] Paus.2, 32, 4.

    [11] Apoll. Rhod. 1. 752.

    [12] Hom. Il. 2, 731.

    [13] Paus. 3, 26, 9.

    [14] Spätbyzantinische Handschrift, die eine Herkunft aus der Aithiopis andeutet; Apollod. Epitome=Textauszug 5, 1, Krug 2012, 731.

    [15] Benedum 2008, 501.

    [16] Paus. 3, 26, 9.10.

    [17] Heil-Heros, Kerényi, 1956, 86.

    [18] Prok. Chr. 106. 14, ca. 550 n. Chr.

    [19] Apoll. Rhod. Kerényi 21997, 91; ders. 71984, 219.

    [20] Ov. Met. 7.

    [21] Wamser-Krasznai 2017, 71-79.

    [22] Ov. Met. 10.

    [23] Soph. Tereus Fr. 523 f., Simon 1968, 161.163.

    [24] Auch der „Große Wagen“.

    [25] Wamser-Krasznai 2007, 96.

  • The most impressive description of the medical profession wrote the best known Scottish author Robert Louis Stevenson (1850 –1894). He grew up in the most medical of all British cities, Edinburgh, where he was surrounded by doctors and medical students, being ill from his childhood.

    Later, in his adolescence he suffered of tuberculosis relapses. For that reason, he has traveled around the world searching for a curative climate for his chronic ill-health, and died aged of forty-four at the island of Samoa.

    During his short time permanence in the world-renowned health resort Davos, in the “Chalet de Solitude”, he enjoyed almost complete happiness and exclaimed: „I have so many things to make life sweet for me, but it seems a pity I cannot have that other one thing—health. “

    Maybe it was the reason, that he wrote the most suitable and poignant thoughts on the medical profession.

    “There are men that stand above the common herd: the physicians. The physician is the flower (such as it is) of our civilization; and when that stage of man is done with, and is only one to be marveled at in history. He will be thought to have shared as little, as any in the defects of the period, and most notably exhibited the virtues of the competition. Generosity he has, such as is possible to those who practice an art, discretion, tested by a hundred secrets; tact, tried in a thousand embarrassments; and what are more important, optimism and courage. So that he brings air and hopefulness into the sick room, and often enough, though not as often as he wishes, brings healing.”

    Dr. med. André Simon © Copyright

    Credits.                                                                                                                                                                         Hibiscus in blossom   was photographed by Dr. Dietrich Weller, who has agreed to illustrate this story. The author is grateful for this permission. http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744

    Author’s note

    Author has chosen “Hibiscus in blossom to illustrate this textbecause of its medical indications in the folk medicine. Hibiscus has a high concentration of vitamin C and is used for the treatment of flu and circulatory problems.   It is described as having a number of medical uses in Chinese herbology, too.

    Hypocrite’s island of Kos is overwhelmed with the plants of hibiscus.  My hypothesis is that “The father of medicine “had used hibiscus also for the treatments. However, it is an educated guess.

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Der Arzt

    Die beeindruckendste Beschreibung des ärztlichen Berufs verfasste der bekannte schottische Autor Robert Louis Stevenson (1850-1894). Er wuchs in der am meisten medizinisch geprägten Städte Englands auf, in Edinburgh, umgeben von Ärzten und Medizinstudenten, während er selbst von Kindheit an krank war.

    Später, als Jugendlicher erlitt er Tuberkulose-Rückfälle. Deshalb ist er auf der Suche nach einem heilsamen Klima für seine chronisch kranke Gesundheit rund um die Welt gereist. Und er starb im Alter von vierundvierzig auf der Insel Samoa.

    Während seines Kurzaufenthaltes in dem weltbekannten Heilkurort Davos, im Chalet de Solitude (Haus der Einsamkeit), erfreute er sich beinahe vollständigen Glücklichseins und rief aus: „Ich habe so viele Dinge, die mein Leben süß für mich machen, aber es scheint Pech zu sein, dass ich die eine andere Sache nicht habe – Gesundheit.“  Vielleicht war das der Grund, warum er die passendsten und prägnantesten Gedanken über den Arztberuf schrieb:

    „Es gibt Menschen, die über der üblichen Herde stehen: die Ärzte. Der Arzt ist die Blüte (so wie es jetzt ist) der Zivilisation; auch wenn man von dieser Stufe der Menschheit genug hat und es nur eine gibt, die man in der Geschichte bewundern sollte. Man wird denken, dass er so wenig Anteil hat wie irgendjemand an den Fehlern dieser Periode und am bemerkenswertesten die Tugenden des Wettbewerbs dargestellt hat. Großzügigkeit hat er, so wie es denen möglich ist, die eine Kunst ausüben; Verschwiegenheit, an Hunderten von Geheimnissen geprüft; Taktgefühl, in tausend peinlichen Situationen erprobt, und was am wichtigsten ist, Optimismus und Mut. Dadurch bringt er frische Luft und Hoffnung in das Krankenzimmer, und oft genug, wenn auch nicht so oft wie er möchte, bringt er Heilung.“

    Dank:

    Der blühende Hibiscus wurde von Dietrich Weller fotografiert. der zugestimmt hat, diese Geschichte zu illustrieren. Dafür ist der Autor dankbar.

    Quelle des Bildes: http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744

    Notiz des Autors

    Der Autor hat das Bild „Hibiscus in Blüte“ zur Illustration dieses Textes wegen seiner medizinischen Indikation in der Volksmedizin gewählt . Hibiscus enthält eine hohe Konzentration von Vitamin C und wird zur Behandlung von Grippe und Kreislaufstörungen verwendet.

    Kos, die Insel des Hippokrates, ist übersät mit Hibiscuspflanzen.. Meine Hypothese ist, dass der „Vater der Medizin“ Hibiscus auch zur Behandlung benutzt hat. Aber das ist eine auf Sachkenntnis gestützte Vermutung.

     

     

     

     

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     ARS  MEDICI

     

             

    In an amazing colourful dream, two legendary masters of the healing arts appeared to me. Longing for enlightenment, I humbly asked them to share their knowledge with me. In front of the complex patients’ problems, what should be taught a student of the healing arts?

    Qi: The young practitioner of the healing arts finds only basic answers in the books. However, a more successful method is to attempt to learn from many sources. The practitioners of the healing arts start by searching the clarity and decency in their heart. Subsequently, they improve their techniques and enhance their skills. Our lives are limited, but knowledge is not.

     Hi: Life is short, and art is long. A learned physician must not only be prepared to do what he knows is right, but the art of healing involves gaining the trust and cooperation of the patient. How can a student of the healing arts find the best teacher ever?

    Qi: We cannot grow in medicine until we grow in experience. From the ancient times on, students of the healing art have travelled great distances in order to reach teachers who are able to impart their knowledge based on their experiences.

    Hi: Living on an island, students are used to travel over the sea only to attend my lectures. If you are thirsty, isn’t it best to drink closest to the source of water? Likewise, students are keen on learning here ashore, close to the source of medical science. The teaching of healing arts is possible in many places. Why should the students consider attending particularly your lecture?

    Qi: Only one thread pulled out of a silk gown, has no meaning at all. However, woven with other threads into to gown, it is transformed on the whole. Each patient is unique, but the treatment requires more than taking care of various singular components.

    Hi: The curative approach is based on the healing power of the nature. The diseases are regarded as a whole and have natural causes. What are fundamentals of medical practice?

     Qi: We regard medicinal herbs and the food as the highest, most serious of matters. This is an aspect of our culture – to understand the power that herbs and food hold in our medicine.

    Hi: An illness may require to keep to a strict diet until the complete healing. Medicine should be kind to the patient and treatment gentle.

    Awaken from the dream, I realized, that the legendary masters in my dream were: Hippocrates (Hi) and QiBo 岐伯 (Qi). According to the Chinese Mythology, Qi-Bo was enlightened by an ethereal being from heavens with knowledge of traditional medicine.

    The amazing dream provided me with a glimpse into the legendary master’s insights, and opens an imaginary door between classical and traditional Chinese medicine.

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Ars Medici  –  Die Kunst des Arztes

    In einem überraschend bunten Traum erschienen mir zwei legendäre Meister der Heilkünste. Weil ich mich nach Erleuchtung sehnte, bat ich sie demütig, ihr Wissen mit mir zu teilen. Was sollte angesichts der komplexen Patientenprobleme einem Student der Heilkünste gelehrt werden?

    Qi: Die jungen Ausübenden der Heilkünste finden nur grundlegende Antworten in den Büchern. Eine erfolgreichere Methode ist jedoch, aus vielen Quellen zu lernen. Die Anwender der Heilkünste beginnen, indem sie nach Klarheit und Anstand in ihren Herzen suchen. Danach verbessern sie ihre Techniken und steigern ihre Fähigkeiten. Unsere Leben sind begrenzt, aber das Wissen nicht.

    Hi: Das Leben ist kurz, die Kunst währt lang. Ein ausgebildeter Arzt muss nicht nur vorbereitet sein, das zu tun, wovon er weiß, dass es richtig ist, sondern die Heilkunst schließt auch ein, das Vertrauen und die Mitarbeit des Patienten zu gewinnen. Wie kann ein Student der Heilkünste den allerbesten Lehrer finden?

    Qi: Wir können erst im Wissen wachsen, wenn wir an Erfahrung wachsen. Von altersher sind Studenten der Heilkünste große Entfernungen gereist, um Lehrer zu erreichen, die fähig sind, ihr Wissen zu teilen, das auf ihren Erfahrungen basiert.

    Hi: Wenn Studenten auf einer Insel wohnen, sind sie gewöhnlich über das Meer gereist, nur um meine Vorlesungen zu hören. Wenn du durstig bist, ist es dann nicht am besten, aus der nächsten Wasserquelle zu trinken? Ganz ähnlich sind Studenten begierig, hier an Land zu lernen, nahe an der Quelle der medizinischen Wissenschaft. Heilkünste zu lehren ist an vielen Orten möglich. Warum sollten die Studenten in Betracht ziehen, ausgerechnet deine Vorlesungen zu besuchen?

    Qi: Wenn man nur einen Faden aus einem Seidenmantel zieht, hat das überhaupt keine Bedeutung. Aber weil er mit anderen Fäden in den Mantel hinein verwoben ist, wird das Ganze umgeformt. Jeder Patient ist einmalig, aber die Behandlung erfordert mehr, als sich um verschiedene einzelne Bestandteile zu kümmern.

    Hi: Der heilenden Ansatz begründet sich auf der Heilkraft der Natur. Die Krankheiten werden als Ganzes betrachtet und haben natürliche Ursachen. Welches sind die Grundlagen der medizinischen Praxis?

    Qi: Wir betrachten medizinische Kräuter und Nahrung als die höchste und ernsthafteste Materie. Das ist ein Gesichtspunkt unserer Kultur – die Kraft zu verstehen, die Kräuter und Nahrung in unserer Medizin enthalten.

    Hi: Eine Krankheit mag erfordern, bis zur vollständigen Heilung eine strikte Diät einzuhalten. Die Medizin sollte freundlich zum Patienten sein und die Behandlung sanft.

    Als ich aus dem Traum erwacht war, erkannte ich, dass die legendären Meister in meinem Traum Hippokrates (Hi) und QiBo岐伯 (Qi)waren. Der chinesischen Mythologie entsprechend war Qi-Bo mit Wissen um die traditionelle Medizin durch ein ätherisches Wesen erleuchtet.

    Der erstaunliche Traum bescherte mir einen kleinen Einblick in die legendären Einsichten der Meister und öffnet eine bildhafte Tür zwischen klassischer und traditioneller chinesischer Medizin.

     

     

     

  • BOATSAIL

     

     

    An old story that describes three men who walked together and carried two sacks each, one sack in the front, the other hanging on a wooden shoulder holder, Furthermore, it seems that the burdens were not equal in any  way whatsoever.

    The first man explained: „All my successes, all the good work of my friends, all the joys of life, are in the bag on the back. Hidden from my eyes, they do not bother me.  In the front bag are all the bad feelings and ugly things that have happened to me. Often I stop walking, and start thinking what I’m going to do. I’m constantly worrying about these things, and have resentment  and rancor. “ Really this man often stopped, looked into the front bag, struggled with himself, and then progressed a little but very slowly due to the heavy load he had to carry.

    The second man explained: “In the front bag are my good deeds, knowledge of the virtues I have.  Often I take them all out and showed them to others. The bag on my back contain s my mistakes and my weaknesses. I take them wherever I go, because they are mine, and I cannot just put them aside. They slow me down, sometimes, because they are very tough to bare.

    The third man said: „I wrote the word goodness on the front bag. It is filled with positive thoughts, and all the good things I have done in life.

    These thoughts strengthen me. This bag is like the sail of a boat; it helps me move forward. The bag on the back has a badge pinned to it saying bad memories and is completely empty because I cut a hole in the bottom. About all the bad things I’ve done, the bad thoughts and the evil I hear from others, go into this bag and through the hole in this bag it goes and all is forgotten forever.

    I am free, as I have no load that would slow me down. Nimble and delightfully. I sail in my life happily forward.

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Bootssegel

    Eine alte Geschichte beschreibt drei Männer, die mit einander gingen, und jeder trug zwei Säcke, einen Sack vorn, der  andere hing auf einem hölzernen Schulterhalter. Außerdem hat man den Eindruck, dass die Lasten in keiner Weise gleich waren.

    Der erste Mann erklärte: „Mein ganzer Erfolg, all die guten Taten meiner Freunde, alle Freuden des Lebens befinden sich in der Tasche auf dem Rücken. Versteckt vor meinen Augen, kümmern sich mich nicht mehr. In der Vordertasche befinden sich alle meine schlechten Gefühle und hässliche Dinge, die mir passiert sind. Oft halte ich an und fange an darüber nachzudenken, was ich tun soll. – Ich mache mir ständig Sorgen über diese Dinge und bin voll Groll und Verstimmung.“

    Dieser Mann hielt tatsächlich oft an und betrachtete seinen vorderen Sack, kämpfte mit sich und ging dann ein Stück weiter, aber sehr langsam, weil er eine schwere Last zu tragen hatte.

    Der zweite Mann erklärte: „Im vorderen Sack befinden sich meine guten Taten und das Wissen um meine Tugenden. Oft nehme ich sie heraus und zeige sie anderen Menschen.  Der Sack auf meinem Rücken enthält meine Fehler und meine Schwäche. Ich nehme sie mit, wohin ich gehe, weil sie zu mir gehören, und ich kann sie nicht beiseitelegen. Sie verlangsamen mich manchmal, weil sie sehr schwer zu tragen sind.

    Der dritte Mann sagte: „Ich habe das Wort Herzensgüte auf den vorderen Sack geschrieben. Er ist mit positiven Gedanken gefüllt und all den guten Dingen, die ich im Leben gemacht habe. Diese Gedanken stärken mich. Diese Tasche ist wie das Segel eines Boots; es hilft mir, mich vorwärts zu bewegen. Auf dem Sack auf dem Rücken habe ich ein Schild mit der Aufschrift Schlechte Erinnerungen gesteckt, und er ist völlig leer, weil ich ein Loch in den Boden geschnitten habe. Fast alle schlechten Dinge, die ich getan habe, die schlimmen Gedanken und das Elend, das ich von anderen gehört habe, kommen in diesen Sack, und durch das Loch verschwinden sie, und alles ist für immer vergessen.

    Ich bin frei, da ich keine Last habe, die mich verlangsamt. Wendig und voll Freude segle ich in meinem Leben vorwärts.“

     

  •                                           INDIAN LEGEND

                            

    You have probably heard of the Indian legend about a small violet flower in a great garden.

    On one occasion, a visitor who entered this garden un expectantly heard complaints from some of the plants. The mango-tree said it would rather be a coconut palm, because the palm tree is useful and it has fruits, leaves, branches and a trunk. The coconut palm, on the other hand, was jealous of the mango-tree because its fruits were very expensive and were exported from India worldwide.

    In fact, all the plants were jealous of each other. Each of them thought that the other plants performed a bigger role for all humans.

    Another visitor who only listened to the complaints, stopped in near to a small violet flower, that was flourishing joyfully in a corner of the garden.

    He bent down and asked the flower: „Why do you not complain just like the other plants do?” The flower replied: „I looked at the coconut palm and with its grand leaves that flutter in the wind.  I would like to be blessed with the wonderful, juicy fruits just like the mango.

    However, I thought that if the Almighty wanted me to be like a coconut palm or a mango, he could have done it.

    Simply, he wanted me to be a small violet flower. So that’s why I am happy to be like what I am and not to be envious of any other plants.

    Without envy, I can blossom calmly and be completely content with myself.

      

    Dr. med. André Simon © Copyright

    Credits.                                                                                                                                                                          Small violet flower was photographed by Dr. Dietrich Weller, who has agreed to illustrate this story. The author is grateful for this permission.

    http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Indische Legende

    Sie haben wahrscheinlich von der indischen Legende über eine kleine violette Blume in einem großen Garten gehört.

    Einmal, als ein Besucher diesen Garten betrat, hörte er unerwartet Beschwerden von einigen der Pflanzen. Der Mangobaum sagte, er wäre lieber eine Kokospalme, weil die Palme nützlich sei und Früchte, Blätter, Äste und einen Stamm habe. Andererseits war die Kokospalme eifersüchtig auf den Mangobaum, weil seine Früchte sehr teuer sind und von Indien in die ganze Welt exportiert werden.

    Tatsächlich waren alle Pflanzen auf einander eifersüchtig. Jede dachte, die andere Pflanze spiele eine größere Rolle für alle Menschen.

    Ein anderer Besucher, der nur den Klagen zuhörte, hielt bei einer violetten Blume an, die froh in einer Ecke des Gartens blühte.

    Er bückte sich und fragte die Blume: „Warum beklagst du dich nicht wie die anderen Pflanzen?“

    Die Blume antwortete: „Ich habe die Kokospalme angeschaut und wie ihren großen Blättern im Wind flattern. Ich wäre gern gesegnet mit den wunderbaren saftigen Früchten des Mangobaums. Aber ich dachte, wenn der Allmächtige gewollt hätte, dass ich wie eine Kokospalme oder wie ein Mangobaum bin, hätte er es so gemacht. Er wollte einfach, dass ich eine kleine violette Blume bin. Deshalb bin ich glücklich zu sein, was ich bin und dass ich nicht neidisch auf irgendeine andere Pflanze bin.

    Ohne Neid kann ich ruhig blühen und vollständig zufrieden mit mir sein.

    Dank: Das Bild Violette Blume (Storchschnabel) wurde von Dietrich Weller fotografiert,d er zugestimmt hat, die Geschichte damit zu illustrieren. Der Verfasser der Geschichte ist dankbar für die Genehmigung.

    http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744

     

  • COMPARiSON

     

     

     

     

     

     

     

     

    A wealthy businessman decided to show his only son what poverty is truly like. To experience difference between wealth and poverty was his aim. So he   sent his son to stay for two days in a poor family rural farmhouseOn his return home, his father asked him:

    ”Have you now seen the big difference between their life and ours?”

    “Yes, Father“ the boy answered.  „I am only one child, and the children there have brothers and sisters.

    We have a swimming pool in the garden, and they have a river where they can both swim and fish.

    We have air-conditioning in the house, and they just open doors, sit in the shade of a marvelous oak tree, or visit the neighboring wood.

    We watch birds on television in a room, there, the birds sit and chirp on their window ledges.

    We have a small dog, but they have a big one and a flock of sheep.

    Yes, Father, I learned what wealth is like for us, but I’m sorry, that we don’t live like them. “

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Vergleich

    Ein reicher Geschäftsmann beschloss, seinem einzigen Sohn zu zeigen, was Armut wirklich bedeutet. Sein Ziel war, ihn den Unterschied zwischen Reichtum und Armut zu erleben zu lassen. Deshalb schickte er seinen Sohn für zwei Tage in ein ländliches Bauernhaus einer armen Familie.

    Nach der Rückkehr des Sohnes fragte der Vater ihn: „Hast du jetzt den großen Unterschied zwischen ihrem Leben und unserem gesehen?“

    „Ja, Vater, antwortete der Junge. „Ich bin das einzige Kind, und die Kinder dort haben Brüder und Schwestern.

    Wir haben ein Schwimmbecken im Garten, und sie haben einen Fluss, wo sie schwimmen und angeln können.

    Wir haben eine Klimaanlage, und sie öffnen einfach die Türen, sitzen im Schatten einer wunderbaren Eiche oder besuchen den nahe  gelegenen Wald.

    Wir schauen uns die Vögel im Fernsehen im Zimmer an. Dort sitzen und zwitschern die Vögel auf den Fenstersimsen.

    Wir haben einen kleinen Hund, aber sie haben einen großen und eine Schafherde.

    Ja, Vater, ich habe gelernt, wie Reichtum für uns aussieht, aber  es tut mir leid, dass wir nicht leben wie sie.“

     

     

     

  • HEALING WORDS

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    The healing art known as bibliotherapy (βιβλίων Θεραπεία), or the healing power of the books is an old concept, first mentioned by Greek historian Diodorus (90 B.C-30 B.C). A phrase written above the entrance to the royal chamber ψγxhσ iatpeion, where books were stored by Pharaoh Ramses II ,   could be translated as: „medicine for the soul“.

    Roman physician Galen (~129–216) maintained a medical library used not only by himself but by the staff of the Sanctuary Asklepion a Roman spa famous for its therapeutic waters, and considered to be one of the first hospital centres in the world.

    Today is bibliotherapy praised as the new service offering solace to everybody, but especially to the exhausted souls. In the world are published ca.one million new books every year (almost every 30 seconds). Therefore, there are qualified bibliotherapist who choose an appropriate book for the treatment. In her recent book a French bibliotherapist Régine Detambel (1963- ) emphasizes that the books take care of us as a creative bibliotherapy. „Through the rhythm and musicality of their sentences, the sensual touch of their paper, the books heal and calm us “

    The appropriate book allows us to elaborate or restore a space to ourselves.                                                     A room without books is like a body without a soul “ Marcus Tullius Cicero 106 BC-43 BC  roman philosopher and statesman )

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Heilende Worte

    Die als Bibliotherapie (βιβλίων Θεραπεία[1]), bekannte Heilkunst oder die Heilkraft der Bücher ist ein altes Konzept, zuerst erwähnt von dem griechischen Historiker Diodorus (90-30 v.Chr.). Eine Inschrift, die über den Eingang der Königskammer ψγxhσ iatpeion geschrieben wurde, wo Bücher von Pharao Ramses II. gelagert wurden, kann übersetzt werden mit „Medizin für die Seele“.

    Der römische Arzt Galen (129-216 n. Chr.) pflegte eine medizinische Bibliothek, die nicht nur von ihm selbst benützt wurde, sondern auch von dem Personal der Kultstätte Asklepion, einem römischen Bad, das berühmt war für seine therapeutischen Wasser und als eines der ersten Krankenhauszentren der Welt betrachtet wird.

    Heute wird die Bibliotherapie als der Dienst gelobt, der Trost für jedermann spendet, aber ganz besonders den erschöpften Seelen. Weltweit werden jährlich etwa eine Million Bücher veröffentlicht (fast alle dreißig Sekunden). Deshalb gibt es ausgebildete Bibliotherapeuten, die zur Therapie ein passendes Buch auswählen. In ihrem neuesten Buch hat die französische Bibliotherapeutin Regine Detambel (* 1963) betont, dass die Bücher sich um uns kümmern wie eine kreative Bibliotherapie.

    „Durch den Rhythmus und die Musikalität der Sätze und die empfindsame Berührung des Papiers heilen und beruhigen uns die Bücher.“

    Das passende Buch erlaubt uns, einen Raum in uns zu finden oder wiederherzustellen.

    „Ein Zimmer ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele“ (Marcus Tullius Cicero, 106-43 v. Chr, römischer Philosoph und Staatsmann)

     

    Nachsatz des Übersetzers:

    Frau Prof. Dr. med. Silke Heimes ist Ärztin, Poesietherapeutin, Autorin und Professorin für Journalistik an der Hochschule Darmstadt. Sie ist auch Gründerin des Instituts für Kreatives und Kreatives Schreiben (IKUTS). Sie hat 2017 das Taschenbuch Lesen macht gesund – Die Heilkraft der Bibliotherapie, Vandenhoek&Ruprecht, ISBN 978-3-525-46276-8, 142 Seiten, veröffentlicht. Darin beschreibt sie neben der Geschichte und wissenschaftlichen Darstellung auch detailliert viele Wirkungen der Bibliotherapie, die sie anhand einer Fragebogen-Umfrage unter über dreißig Ärzten, Psychologen, Apothekern, Psychologen, Pädagogen, Autoren und Journalisten ermittelt hat. Der Fragbogen ist am Ende des Buchs abgedruckt und stellt eine Art Lesebiografie dar.

    [1] Biblion = Buch, therapeia= zu Diensten sein)

  • Respecting Teachers

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    “If you think in terms of a year, plant a seed, if in terms of ten years plant trees, if in terms of 100 years, teach people”. Confucius (551–479 BC)

    A teacher is one who lectures on values, ethics and principles, teaches cleverness and other skills; and thus dispels confusion. Parents give life to their children, and the most a child learns is from the home. However, the way the children will later choose to live their lives depends on the lessons given to them by their teachers.

    The (Chinese) translation of the word “father” is (Fu) and “teacher” is (Shi).  Combining these two words then means “master (Fu- Shi)  

    FATHER+ TEACHER:  MASTER

    (e.g. “Confuci-us” has a literal meaning: Master Kong.  The English name „Confucius“ is Latinization and slightly more ornate title: Grand Master Kong)

    One should treat all teachers with respect and admiration. Respect includes listening, accepting teachers’ thoughts and their ideas, enlightenment and uniqueness. To be well taught, one should always listen to those who teach them with respect. Since ancient times, there has been a saying “The teacher who teaches you for a day is your father for life”. That is to say, one should treat the teacher as a father with esteem and kindness.

    Already in historic times, respect was the absolute precondition for survival. In these times humans lived in tribes. If one imagines a tribe wandering from one place to another, then anyone not respected, could be left behind and eventually die. Through the centuries, tribes have disappeared, but human beings still require to feel respected and to remain so.

    Respect can be shown through behavior and it can also be felt. One can always sense whether one is respected or not. If one acts kindly and respectfully, one will earn another’s respect.

    When people respect one another there are fewer conflicts in the world. The kindnesses generate energy. With this unlimited energy mankind would be able to create prosperity on Earth.

    Teachers make so many sacrifices for their students, yet they are not given the treatment and respect that they deserve. Our future is greatly dependent on what one learns in one’s home and at school.

    Unfortunately, nowadays, the genuine respect towards teachers is replaced with false respect for those with money and power.

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Credits.

    Der Vergissmeinnicht (Myosotis) was photographed by Dr. Dietrich Weller, who has agreed to illustrate this story. The author is grateful for this permission.

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    Übersetzung von Dietrich Weller
    Lehrer respektieren

     

    „Wenn du im Maßstab eines Jahres denkst, pflanze Saatgut. Wenn du in zehn Jahren denkst, pflanze Bäume. Wenn du in hundert Jahren denkst, lehre Menschen. (Confucius, 551-479)

    Ein Lehrer ist jemand, der über Werte, Ethik und Prinzipien referiert, Klugheit und andere Geschicklichkeiten lehrt und dadurch Verwirrung auflöst. Eltern schenken ihren Kindern das Leben, und das meiste, was Kinder lernen, stammt von ihrem Zuhause. Aber die Art und Weise, wie sie später wählen werden, ihr Leben zu leben, hängt von den Lektionen ab, die ihnen von ihren Lehrern erteilt werden.

    Die (chinesische) Übersetzung des Wortes Vater ist Fu, und Lehrer ist Shi. Wenn man die beiden Wörter verbindet, bedeutet es Meister (Fu-Shi).

    Vater + Lehrer = Meister

    Zum Beispiel hat Con –fuci-us die wörtliche Bedeutung Meister Kong. Der englische Name Confucius ist die latinisierte Form und ein noch etwas mehr schmückender Titel Großmeister Kong.

    Wir sollten unsere Lehrer mit Respekt und Bewunderung behandeln. Respekt schließt Zuhören ein, die Gedanken der Lehrer anzunehmen und ihre Ideen, Erleuchtung und Einzigartigkeit.

    Um gut unterrichtet zu werden, sollten wir immer denen, die uns lehren, mit Respekt zuhören.

    Seit alten Zeiten gibt es ein Sprichwort: „Der Lehrer, der dich für einen Tag lehrt, ist lebenslang  dein Vater.“ Das bedeutet, wir sollten den Lehrer als Vater mit Wertschätzung und Freundlichkeit behandeln.

    Schon in historischen Zeiten war Respekt die absolute Vorbedingung zum Überleben. Zu diesen Zeiten lebten die Menschen in Stämmen. Wenn man sich vorstellt, wie die Stämme von einem Platz zum anderen wandern, konnte jeder, der nicht respektiert wurde, zurückgelassen werden und möglicherweise sterben. Durch die Jahrhunderte sind die Stämme verschwunden, aber Menschen brauchen immer noch, sich respektiert zu fühlen und zu bleiben.

    Respekt kann durch Verhalten gezeigt werden, und man kann ihn auch fühlen. Man kann immer spüren, ob man respektiert wird oder nicht. Wenn man freundlich handelt und respektvoll, wird man den Respekt des Anderen gewinnen.

    Wenn sich die Menschen gegenseitig respektieren, gibt es weniger Konflikte in der Welt. Die Freundlichkeiten erzeugen Energie. Mit dieser unbegrenzten Energie wäre die Menschheit fähig, Wohlstand auf der Erde zu schaffen.

    Lehrer bringen so viele Opfer für ihre Schüler, aber sie erhalten nicht die Behandlung und den Respekt, die sie verdienen.  Unsre Zukunft hängt stark davon ab, was wir zuhause und in der Schule lernen.

    Unglücklicherweise wird heutzutage der echte Respekt gegenüber Lehrern ersetzt durch falschen Respekt für diejenigen mit Geld und Macht.

     

    Dank.

    Das Vergissmeinnicht (Myosotis) wurde von Dr. Dietrich Weller fotografiert, der zugestimmt hat, mit diesem Bild die Geschichte zu illustrieren. Der Autor dankt für die Genehmigung.

    http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744

     

     

     

     

  • CUP OF TEA

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    A renowned and highly revered Japanese Zen Master was visited one day by a professor of an American UniversityThe professor wanted to be informed about Zen`s teachings and especially the way of self-discovery in the here and now. Zen teaches a true spiritual path, that shows people how to think; or rather what not to think.

    Instead of giving the professor all those clarifications, the Master invited him to sit down and offered him a cup of tea. During the tea preparation the Master was silent and the Professor displayed leisurely his own philosophical views. When the tea was ready, the Master began slowly to pour the hot beverage into his visitor’s tea cup.   The Professor continued his discourse, and the Master continued pouring the tea until the tea cup overflowed. Alarmed at the sight of the tea that was spilling over onto the table, ruining the tea ceremony, the professor exclaimed:  „But the cup is full! …  It will not contain any more“!

    Quietly, the Master replied: „You are like this cup, already full of beliefs and preconceived ideas. How can I tell you about the Zen teachings?

    For you to be able to learn them, you must start first by emptying your cup! “

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Eine Tasse Tee

    Ein bekannter und hoch verehrter japanischer Zen-Meister hatte Besuch von einem Professor einer amerikanischen Universität. Der Professor wollte über die Zen-Lehre informiert werden und besonders über den Weg der Selbstentdeckung im Hier und Jetzt. Zen lehrt einen echten spirituellen Weg, der den Menschen zeigt, wie sie denken, noch besser: was sie nicht denken sollten.

    Statt dem Professor alle diese Erklärungen zu geben, bat ihn der Meister, sich zu setzen und bot ihm eine Tasse Tee an. Während der Teezubereitung war der Meister still, und der Professor breitete gemütlich seine eigenen philosophischen Sichtweisen aus. Als der Tee fertig war, begann der Meister, das heiße Getränk langsam in die Tasse des Besuchers zu gießen. Der Professor führte seine Darstellung weiter, und der Meister goss weiter, bis die Tasse überlief.

    Alarmiert von dem Anblick des über den Tisch fließenden Tees, der die Tee-Zeremonie zerstörte, rief der Professor aus: „Aber die Tasse ist voll! – Sie nimmt nicht mehr auf!“

    Ruhig antwortete der Meister: „Sie sind wie die Tasse, voll von Glaubenssätzen und voreingenommenen Ideen. Wie soll ich Ihnen etwas über die Zen-Lehre erzählen? Damit Sie fähig sind, etwas zu lernen, müssen Sie zuerst anfangen, Ihre Tasse zu leeren!“