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Karneval der Verse (Wilfried Dinter)

 

Meine bess’re Hälfte spricht:
„Schreib doch mal ’n lustiges Gedicht!
Das Lachen ist doch nicht verboten,
Ich mein‘ nicht irgendwelche Zoten.
Es straften Lügen zyn’sche Spötter
Im Griechenhimmel alle Götter,
Beschallten den Humor-Verächter
Mit laut-homerischem Gelächter!“
Nun wohl – es bleiben letzte Zweifel,
Reit doch den Pegasus der Teifel!
So’n bisschen fehlt mir die Courage,
Kratzt doch ein wenig am Image
– Wenn sonst der ernste Dichter spricht –
Ein kurioses Lach – Gedicht.
In der deutschen Literatür
Gab’s nur der Komödien vür.
Denn hier scheiden sich die Geister,
Dachte mancher große Meister.
Und so waren seine Zeulen
Nicht zum Lachen, mehr zum Heulen.
Wenn’s aber gar zu komisch wird
Und der Geist sich bös verirrt
Entsteht manch Dada – Missgeburt
Bei Jandl und bei Schwitters – Kurt.
Jetzt reicht’s nicht mehr für viele Zeilen,
Ich muss mich nun ein wenig eilen,
Der Uhrenzeiger geht auf acht –
Gleich kommt „Mainz, wie es singt und lacht“.
Doch: Aschermittwoch net vergesse –
Dann heißt’s wieder „Bonjour tristesse“.

 

Copyright Dr. Wilfried Dinter

Published inGedichte

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