Schlagwort: Legenden

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    In the town of FUZHOU in the Chinese province of FUJIAN, there lived an emotionally sensible man perennially oppressed by the difficulties of his life. However, unexpectedly he received an address of a spiritual master Xi. who lived in the small house facing the sea. Arrived there, he lamented: “For me is this life unbearable. My sleepless nights are filled with anxiety,“

    Master Xi took a handful of ashes and dropped it into a glass full of clear water saying: “This muddy water are your worries and sufferings.”

    Afterward, the master took another handful of ashes, identical to the one before, approached the open window and threw it into the sea. The ash was dissolved instantly, and the sea remained exactly as it was before.

    After that, the master concluded:

    “Every day you have to choose, whether to be a glass of water or the sea “

     Dr med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Die Wahl

    In der Stadt Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian lebte ein gefühlsmäßig empfindsamer Mann, der das ganze Jahr über von den Schwierigkeiten seines Lebens bedrückt wurde. Aber eines Tages erhielt er unerwartet die Adresse eines spirituellen Meisters Xi, der in einem kleinen Haus mit Blick zum Meer wohnte.

    Dort angekommen, beklagte er sich: „Für mich ist dieses Leben untragbar. Meine schlaflosen Nächte sind voll von Ängsten.“

    Meister Xi nahm eine Handvoll Asche und schüttete sie in ein Glas voll klaren Wassers und sagte: „Dieses schmutzige Wasser stellt deine Sorgen und Leiden dar.“

    Dann nahm der Meister eine neue Handvoll Asche genau wie vorher, ging zum offenen Fenster und warf sie ins Meer. Die Asche löste sich sofort auf, und das Meer blieb genau wie vorher.

    Danach schloss der Meister:

    „Du musst jeden Tag entscheiden, ob du ein Glas Wasser oder das Meer sein willst.“

     

  • MEDICINE  ( )

     

     

           Guzheng                                                                  

     

     

     

     

     

     

    medicinal  herbs

     

     

     

     

    Chinese pictogram’ writing consists of a variety of symbols that represent an idea or a concept.

    The pictogram of a Guzheng (Chinese zither) symbolises the whole range of music in a general sense. Masters of the medical arts are themselves like musicians. Observing nature, they have learned the principles of harmony and as a result they have created their own kind of music.

    Various healing procedures corresponding to the music, and even medicinal herbs are used. Perhaps for this reason, the Chinese pictogram for “medicine” is a composition of the pictogram for music, and the pictogram of health-giving herbs

    ( +)

    Medicine = music + health giving herbs.

    Like the birds, with their many and variable songs, medical arts are used to help us to create living energy, wellbeing and harmony.

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Medizin

    Die chinesischen Piktogramm-Schriftzeichen bestehen aus einer Vielzahl von Symbolen, die eine Idee oder ein Konzept darstellen.

    Das Schriftzeichen einer Guzheng (Zither) symbolisiert die ganze Spanne der Musik in einem allgemeinen Sinn. Meister der medizinischen Künste sind selbst wie Musiker. Durch Beobachtung der Natur haben sie die Prinzipien der Harmonie gelernt, und als Ergebnis haben sie eine eigene Art von Musik erschaffen.

    Verschiedene Heilmaßnahmen, die mit Musik verbunden sind, und sogar medizinische Kräuter werden verwendet.

    Vielleicht ist aus diesem Grund das chinesische Schriftzeichen für Medizin eine Zusammenstellung aus dem Schriftzeichen für Musik und dem Schriftzeichen für gesundheitsförderliche Kräuter

    ( +).

     Medizin = Musik + gesundheitsfördernde Kräuter.

    Wie die Vögel mit ihren zahlreichen und wechselnden Gesängen werden die medizinischen Künste genützt, um uns zu helfen, Lebensenergie, Wohlgefühl und Harmonie zu erschaffen.

  • MUSIC  THERAPY

     

    The ancient Emperor Qin hoped that his son would follow in his footsteps. However, the boy became ill. His heart rate increased and his breathing did not keep in perfect harmony with his pulses. To restore the harmony, the best herbalists tried to cure the boy by administering   various plants and herbal remedies. But, all was in vain … in vain…

    The Emperor therefore invited The Master of Harmony, who was the best-known player of the zither (guzheng), and whose music compositions were created on an uninhabited island, and inspired by the songs of the native birds.  His musical mastery was described thus: “During all his performances, it is as though the Sun that descends from heaven during the playing into the heart of the player, follows his music, and then ascends to the heavens again. Such marvellous music overwhelms both the player and listeners alike with great joy”.

    Daily, The Master of the most beautiful sounds  played on his zither by the boy’s bedside. This heavenly harmonious music firstly reduced The Crown Prince’s respiratory rate, and consequently his heart rate, which resulted in a perfect balance of his pulses. Thanks to the music The Crown Prince miraculously fully recovered and many years later, inherited the Throne. During his long reign, the Master of Harmony continued to play his wonderful melodies over many years.

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Musiktherapie

    Der alte Kaiser Qin hoffte, dass sein Sohn ihm in seinen Fußstapfen folgen würde. Aber der Junge wurde krank. Sein Herzschlag stieg an, und seine Atmung behielt die perfekt e Harmonie mit dem Puls nicht. Um die Harmonie wieder herzustellen, versuchten die besten Kräuterkundigen den Jungen zu heilen, indem sie verschiedene Pflanzen und Kräuterheilmittel anwandten.  Aber alles war vergebens, vergebens.

    Der Kaiser lud deshalb den Meister der Harmonie ein, der der bekannteste Zither-Spieler (guzheng) war und dessen musikalischen Kompositionen auf einem unbewohnten Eiland erschaffen und von dem Gesang der einheimischen Vögel beseelt waren. Seine musikalische Meisterschaft wurde so beschrieben: Während allen seinen Darbietungen ist es, als ob die vom Himmel in das Herz des Spielers absteigende Sonne seiner Musik folgt und dann in den Himmel wieder aufsteigt. Solch wunderschöne Musik überwältigt sowohl den Spieler als auch den Zuhörer gleichermaßen vor Freude.

    Täglich spielte der Meister der schönsten Klänge am Bett des Jungen auf seiner Zither. Diese himmlische harmonische Musik verringerte zuerst die Atemfrequenz des Kronprinzen und danach seinen Puls. Das Ergebnis war ein  vollkommenes Gleichgewicht seiner Pulsschläge. Dank der Musik erholte sich der Kronprinz vollständig und erbte viele Jahre später den Thron. Während seiner langen Regierungszeit spielte der Meister der Harmonie über viele Jahre weiter seine wunderbaren Melodien.

  •                  HARMONY              

     

    The art of music follows nature as harmoniously as day follows night and as light follows darkness. There is a Chinese legend about a young musician who lived on his own on an uninhabited island and had as his only possession his guzheng (zither).

    He survived on this island by nourishing himself with wild berries and herbs. It was on the sandy beach one day, as he was observing the sea, listening to the wind and playing his zither, that flocks of multi-coloured birds flew towards him. He listened with great delight to the sweet chirping and reproduced their songs on his zither. It was then that the birds began to accompany him in chorus, with their “tweet-tweets”. The only way to mastery is to pursue the divine rules of nature.  After many years, the musician returned as a Master of harmony.

    The inspiration for his music were the birds’ songs, and his music, once started, continued and finished, just as a flower buds, grows and blooms.

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Harmonie

    Die Kunst der Musik folgt der Natur s harmonisch wie ein Tag der Nacht folgt und das Licht der Dunkelheit. Es gibt eine chinesische Legende über einen jungen Musiker, der allein auf einer unbewohnten Insel lebte, und sein einziger Besitz war seine Guzheng (Zither).

    Er überlebte auf dieser Insel, indem er sich von wilden Beeren und Kräutern ernährte. Während er eines Tages auf dem sandigen Strand das Meer beobachtete, dem Wind zuhörte und auf seiner Zither spielte, flogen Schwärme von vielfarbigen Vögeln auf ihn zu. Er hörte mit größtem Vergnügen dem süßen Zirpen zu und ahmte ihre Lieder auf seiner Zither nach. Dann begannen die Vögel ihn im Chor zu begleiten mit ihrem „Zwitscher-Zwitscher“.

    Der einzige Weg zur Meisterschaft besteht darin, den göttlichen Regeln der Natur nachzustreben. Nach vielen Jahren kehrte der Musiker als Meister der Harmonie zurück. Die Eingebungen für seine Musik waren die Gesänge der Vögel. Und wenn seine Musik einmal begonnen hatte, floss sie weiter und endete wie eine Blume knospt, gedeiht und blüht.

     

     

     

     

     

     

     

  • Luther 2017

    Lebensvogel Luther lacht
    Pickt dir Mund, Hand, Nase rot
    Menschengüte, Gottes Macht
    Federrupfen, Kopf ab droht.

    Jungfrauhimmel neu erdacht
    Sündenzorn, Schwert, Hähnchentod
    Mondfahrtwissen, Luther wacht
    Ruinenburg, Christ in Not.

     

     

    Martin Luther King trifft Martin Luther

    Martin Luther:

    „Hier sitze ich, bin tief zerrissen.
    Anders handeln kann ich nicht.“

    Martin Luther King:

    „Wir tun nicht das, was wir heut wissen.
    Gott ist weiß, schwarz sein Gesicht.“

    Das Leben der Menschen im Lutherland hat sich grundlegend geändert. Die Lutherland- Bewohner haben sich nach grausamen Kämpfen und unsäglichen Religionskriegen in ihre Spaßwelt zurückgezogen. Sie sind mit vergnüglichen Angeboten, einem im Grunde überflüssigen und zeitlebens gesicherten Arbeitsplatz, sicherer Rente, erstklassiger Altenpflege,  Luxuswohnraum, sonnenreichen Ferientagen, zufälliger Zuteilung von Glücksmomenten und freizügigem Sexualleben mit sich und ihrer Umwelt zufrieden. Alle sind gleich, und niemand stört sich daran. Ihre Gleichheit erlaubt eine einfache, billige und standardisierte Pflege sowie kontinuierliche Arterhaltung.

    Die ursprüngliche Suche der Lutherland-Menschen nach Gott, Wissenschaft, vorrausschauender Erkenntnis, ja selbst die Wettervorhersage und Hurrikanwarnung überlassen sie ihren neuen Herren, die sich, ausgestattet mit überragender Intelligenz, umfangreichen, nahezu unendlichen  Gedächtnissen, eigener Ethik, Einsichten auch in die versteckten Randbereiche ihrer innersten Organisationseinheiten sowie ihrer machtvollen Netzstrukturen zu unübertreffbaren Führern und Herren im Lutherland erhoben haben.

    Sie wissen, dass die Lutherland-Menschen ihre ursprünglichen, allerdings verblassten Götter sind und behandeln sie freundlich liebevoll wie Haustiere. Wie kleine Hündchen, die zum Streicheln und Gassi-Gehen erzogen werden. Begleitet von der fürsorglichen Leine ihres Neutralchens, das sich ausgestattet mit dem notwendigen Schäufelchen bemüht, die braunen Exkremente aufzusammeln und aus der Öffentlichkeit zu entfernen.

    So ist das Leben der Lutherland-Menschen seit Jahrhunderten neu gestaltet und organisiert.

    Natürlich leben unter den Lutherland-Menschen auch ungehörige Gestalten, die aus der Reihe tanzen. Die aus der Fürsorge der allgegenwärtigen Herren ausbrechen. Sich um völlig überholte Dinge wie die Anzahl der sexbegierigen Partner im kommenden Paradies oder um den Erhalt der bereits ausgestorbenen afrikanischen Breitmaulnashörner streiten. Die mit Störsignalen die verständnisvolle Liebe der Herrscher beseitigen wollen. Ob sie selbst an die Macht gelangen oder sich rückwärts gewandt erneut national verwirklichen wollen, können die Herrscher nicht ermitteln.

    Nach Jahren der Untätigkeit nimmt die Anzahl der Ungehörigen deutlich zu. Die Herrscher erkennen das Problem und beschließen, aus ihrem unerschöpflichen Reservoir der Menschheitsgeschichte mit erziehenden Beispielen dieser sozial-nationalistischen oder gar brutal glaubensorientierten Gefahr vorzubeugen und sie öffentlich zu bekämpfen.

    Hierzu wird ein gemeinsames Treffen zwischen Martin Luther, der in Wittenberg erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit zur Umgestaltung der menschlichen Wertvorstellungen erarbeitete, und Martin Luther King ausgerichtet, der in Washington vor dem Lincoln Memorial Denkmal seinen Traum von der Freiheit und Gleichheit der menschlichen Lebensbedingungen formulierte, .

    Martin Luther wird nach Homberg und Martin Luther King nach Heidelberg geladen. Martin Luther soll in Homberg aufgrund seines großen Einflusses auf die dort herrschenden Fürsten sprechen. Martin Luther King soll in Heidelberg vor dem Hintergrund der romantischen Idylle und Heidelbergs allgemeinem Bekanntheitsgrad in seiner Heimat auftreten.

    Beide werden zeitgleich holographisch mit einer direkten elektronischen Übertragung des Gedankenaustausches vor Ort und im Internet gezeigt.

    Das geladene, ungehörige und deshalb zu erziehende Publikum sitzt auf bequemen Bänken. In Homberg sind die Ungehörigen Bauern, kleine Kaufleute und Angestellte. In Heidelberg Studenten, junge Wissenschaftler und Staatsbeamte.

    Der vornehm mit einem schwarzen Anzug bekleidete Martin Luther King verbeugt sich vor den Zuschauern und begrüßt freundlich aufgeregt Martin Luther.

    ‚Er freue sich, seinen weltbekannten Lehrmeister, sein Idol für Gerechtigkeit und Glaubensfreiheit nach so vielen Jahren treffen und persönlich kennen lernen zu dürfen. Er danke ihm aufrichtig für die ihm gewährte Ehre’.

    Martin Luther, der in einer schwarzen Robe und dicklich angestaubt mit gesenktem Haupt erscheint, hört die Ansprache, schaut auf, erblickt Martin Luther King und schimpft voller Entsetzen:

    „Mein Herr und Gott! Wohin hast du mich verschlagen? Ich sehe leibhaftig den Teufel vor mir! Den Schwarzen! Warum hast du mich in diese Hölle getragen?“

    Dann zu sich selbst gewandt: ‚Martin, sei kein Feigling! Her mit dem Tintenfass! Pass er auf, du schwarzer Teufel! Jetzt färbe ich dich blau. Für alle Zeiten! Damit jeder dich erkennt, nicht nur an deinem linken Fuß. Scher er sich von dannen!’

    Er öffnet das Tintenfass und wirft es gezielt nach Martin Luther King, der dem anfliegenden Geschoß ausweichen kann und erschreckt ausruft:

    „Herr Luther, was tun Sie? Was träume ich?

    Ich habe einen Traum, dass Sie mich erkennen, sich für mich erheben und wir beide miteinander  am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

    Ich habe einen Traum, dass Ihr Tintenfass in der Hitze der Ungerechtigkeit  und Unterdrückung verschmachtet. Dass wir beide gemeinsam die Menschen in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit führen.

    Ich habe einen Traum, dass unsere, Ihre und meine Kinder nach ihrem Charakter und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden.“

    Die Ungehörigen in Homberg stehen erregt auf, stampfen mit den Füßen, schreien wild durcheinander. Ein hoch gewachsener, kräftiger Mann mit kahl geschorener, von Schmalz glänzender Kopfhaut skandiert laut:

    „Herr Luther, was wir glauben,
    ist uns nicht zu rauben!
    Wer immer Dich hier sprechen ließ,
    Wir sind das Volk im Paradies!“

    Die Menge folgt dem Aufruf und tobt:

    „Wer immer Dich hier sprechen ließ,
    Wir sind das Volk im Paradies!“

    Martin Luther breitet beschwörend beide Arme aus und versucht zu beruhigen: „Ich bin nicht der Führer, der Euch Ungehörige aus der Gleichheit in die Freiheit, in Euer Paradies führt. Das steht allein dem Allmächtigen zu. Begnügt euch mit Gleichheit. Werdet gehörig und lasst die Herren walten!“

    Jetzt ist Martin Luther King erschreckt. ‚Mein Idol hält mich für den schwarzen Teufel! Erkennt Martin Luther denn nicht meine Sendung, meine Ideale, mein Vertrauen, meinen Glauben an ihn? Darf man die Herren einfach walten lassen?’

    Während er verzweifelt nach  Worten sucht, um sich aus Martin Luthers Fake News, er sei der schwarze Teufel, zu entwinden, erkennen die ungehörigen Studenten in Heidelberg die Situation und schreien ihrerseits:

    „Freiheit ist das, was wir meinen!
    Raus mit den Rassismusschweinen!
    Wir wissen Nichts, wir glauben stur
    an Klima, Umwelt und Natur!“

    Die Veranstalter der zur Umerziehung der Ungehörigen wohlwollend gedachten Reise in die Vergangenheit ihrer untadeligen Vorbilder geraten in Panik.

    ‚Das sei das Letzte! Eine Unverschämtheit! Diesen ungehörigen Menschen dürfe man keine Freiheit lassen! Sie müssten verdursten im Glauben an ihr Paradies. Ihr Wissen solle verhungern. Die Werkzeuge ihrer Vernunft verrotten. Ihr Verstand in Wahnvorstellungen und den undurchsichtig trüben Gewässern des Glaubens versinken. So könne man ihr Wissen und ihren Glauben vernichten. In Fun, Events, und Vergnügungsdrogen ertränken. Nur so seien die Ungehörigen zu integrieren in das sorgenfreie Lutherland.’

    Noch während Martin Luther zu erkennen sucht, ob er Martin Luther King mit dem Tintenfass getroffen habe, und Martin Luther King überlegt, ob es vielleicht nicht sein Vorbild Martin Luther, sondern ein verabscheuungswürdiges Double gewesen sei, das ihn als Teufel verfluchte, bricht der Veranstalter, die PAX genannte staatliche ‚Population Academy for X-Y Criticism’ das zeitlos angeordnete Treffen zwischen Martin Luther und Martin Luther King ab.

    In Homberg wird es ersetzt durch die populäre Volkstanz- und Gesangsveranstaltung ‚Auf zum himmlischen Bock’, in Heidelberg durch das Technoevent ‚Heaven in Hell’.

    Martin Luther und Martin Luther King kehren unversehrt zurück in ihre Vergangenheit. Die Lutherland-Menschen laden die Ungehörigen ein zu Spaß und Spiel. Sie tanzen und singen und sind es zufrieden.

    Copyright Dr. Dr. Klaus Kayser

     

     

  • Der Wirbelsturm

    (22.9.2017)

     

    Maria Mies und Saral Sarkar gewidmet

     

    Ein Wirbelsturm war im Anmarsch
    gewaltig, umfassend, überwältigend
    Wir standen schwerfällig unbeschwert
    beschäftigt tatenlos
    mit dem Rücken zum Meer
    In der schweren Luft
    schwebte stumm eine dumpfe Ahnung 

    Einige drehten sich um
    begriffen jedoch nicht die Gefahr
    oder blieben gelähmt stehen
    aufgrund des wahnsinnigen Bildes 

    Einige versuchten anderen zu berichten
    über ihr beunruhigendes Wissen
    wurden jedoch verstört belächelt
    verfeindet, beschimpft, ausgegrenzt 

    Einige fingen an
    ihre Erkenntnisse schlüssig umzusetzen
    und bewegten sich folgerichtig 

    So fing die Befreiung an, meine Liebste
    wie so oft zuvor in der Menschheitsgeschichte

    ֎֎֎

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    Destiny (die Übersetzung folgt am Schluss)

    We experience during our life’s journey sometimes luck and sometimes misfortune, like riding white or black horse. The horses gallop in the same direction in close-up and parallel way. However, or the white horse passes the black or vice versa.

    So the events are alternately changed between white (favourable) and black (less auspicious).

    However, in the true life, there is no absolute happiness or bad luck, and nothing occurs in entirely white or black colours, but in nuances. And so, in the image above, the horse coloured in the imperial blue symbolizes a favourable and the brown one presents less auspicious events.

    Together they simultaneously draw our life’s stagecoach.

    Though, during the life’s journey the coachman depends not exclusively on “horses’ gallops “, but also on his own fate (destiny).

    Destiny is the inevitability of upcoming events like the Roman philosopher Lucius Seneca wrote it “the fates lead the willing and drag the unwilling “(Ducunt volentem fata, nolentem trahunt).

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Wir erleben während unserer Lebensreise manchmal Glück und manchmal Unglück, als ob wir ein weißes oder ein schwarzes Pferd reiten würden. Die Pferde galoppieren in dieselbe Richtung, nahe beieinander und parallel. Jedoch überholt das weiße Pferd das schwarze oder umgekehrt.

    So ändern sich die Ereignisse abwechselnd weiß (günstig) oder schwarz (weniger vielversprechend).

    Im wahren Leben jedoch gibt es kein absolutes Glücklichsein oder Unglück. Und nichts geschieht in ganz weißen oder ganz schwarzen Farben, sondern in Farbschattierungen. Deshalb sind in dem obigen Bild die Pferde mit kaiserlichem Blau gefärbt, das für günstige Ereignisse steht, und das braune bietet weniger günstige Erlebnisse.

    Zusammen ziehen sie gleichzeitig die Postkutsche unseres Lebens.

    Aber während der Lebensreis ist der Kutscher nicht ausschließlich vom Pferdegalopp abhängig, sondern auch von seinem eigenen Schicksal.

    Schicksal bedeutet die Unausweichbarkeit der herankommenden Ereignisse, wie der römische Philosoph Lucius Seneca schrieb: „Das Schicksal führt den Willigen und zieht den Unwilligen“ (Ducunt volentes fata, nolentem trahunt).

     

     

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    There is a legend of an admirable singing bird from Paraguay. The legend tells that once upon a time, high up in the branches of an orange tree in blossom, squatted an Indian boy. The boy used to climb trees despite the warnings of his mother, not to do so. However, one time, frightened by a call from his mother, he lost his hold, and fell to his death.

    Held in the arms of his mother, by a magic spells, the boy turned into a sky-blue singing bird named Celestin. The bird started to sing sweet melodies, and afterwards flew away lost in the sky over the forests of orange trees. Meanwhile, if one hears this cheerful and high-spirited singing, one thinks immediately of the Indian boy.

    Sometimes, Celestin hops around and picks at the oranges, which are its favorite fruit, and will never be tired of them.

    The legend, perhaps, teach us to behave in life like this singing bird; not to look back in life with regrets and cry, but singing to look towards the future and the blue-sky. 

    Dr med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung con Dietrich Weller

    Es gibt eine Legende über einen bewundernswerten Singvogel aus Paraguay. Die Legende erzählt, dass vor langer Zeit ein indianischer Junge hoch in den Ästen eines blühenden Orangenbaumes kauerte. Der Junge kletterte oft auf Bäume, obwohl seine Mutter ihn warnte, das nicht zu tun. Aber eines Tages erschrak er durch den Ruf der Mutter so sehr, dass er den Halt verlor und zu Tode stürzte.

    Während er in den Armen seiner Mutter gehalten wurde, verwandelte sich der Junge durch einen Zauberspruch in einen himmelblauen Singvogel namens Celestin. Der Vogel fing an, süße Melodien zu singen, und anschließend flog er fort, verloren im Himmel über den Wäldern der Orangenbäume. Inzwischen denkt man sofort an diesen indianischen Jungen, wenn man diesen fröhlichen und hochspirituellen Gesang hört.

    Manchmal hüpft Celestin umher und pickt an den Orangen, die seine Lieblingsfrüchte sind. Und er bekommt nie genug davon.

    Die Legende lehrt uns vielleicht, sich im Leben so zu verhalten wie dieser Singvogel: im Leben nicht mit Bedauern und Weinen zurück zu schauen, sondern zu singen, um vorwärts der Zukunft und dem blauen Himmel entgegen zu blicken.

     

    Nachtrag 

    Die Musik zur Legende hat Guillermo Edmundo Breer komponiert. Er wurde am 24.7.1913 in Buenos Aires geboren und war der Sohn eines Schiffs-Bauingenieurs aus Hamburg, der um 1900 nach Argentinien auswanderte.

    Die Melodie des Liedes spielt Daniela Lorenz auf der paraguayischen Harfe. Unter diesem Link kann es angehört werden.

    https://soundcloud.com/daniela-lorenz/1-el-p-jaro-chog

     

     

     

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    My name is Artiste.  A long, long time ago I lived together with my sister Announce in the countryside. Evil people offended us and separated us from our family and our children. We were in a desperate state, so the Creator transformed us into birds. Announce became a swallow, and I became a nightingale. Announce proclaims spring every year in the cities and stays there. I   remained in the countryside singing.

    Announce came to me in the springtime and gave me an advice:          She said: “Stop singing with your sweet voice for the simple peasants and goatherds. They do not appreciate your tunes. Come with me to the city to sing for the rich and well-dressed gentlemen and ladies”

    I replied: “My dear, have you forgotten that because of those heartless people we lost our families and our children. The simple peasants love my music.

    If the people from the cities would like to hear me, they should come here to the countryside. They would avoid the malodorous city air, and have the privilege of smelling violets and other wild country flowers.

     

    Thoughts on music

    A musician is a skilled and adept performer with musical ability. A true musician gets inspiration from his soul.

    Angels overwhelm all kind beings placing a singing nightingale into their hearts. This is how music conquers their hearts.

    Time stands still, or more accurately, music provides the illusion of time.

    However, in despair, when our souls are in total darkness, Mozart and other composers enlighten our way with a host of candles.

    Music saves our desolate souls ,and is one way to unite people.

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dr. Dietrich Weller

    Mein Name ist Artiste, der Künstler. Vor langer, langer Zeit lebte ich mit meiner Schwester Announce, das heißt Ankündigung, auf dem Land. Schlechte Menschen beleidigten uns und trennten uns von unseren Familien und unseren Kindern. Wir waren in so verzweifelter Verfassung, dass uns der Schöpfer in Vögel verwandelte. Announce wurde eine Schwalbe und ich eine Nachtigall. Announce kündigt jedes Jahr in den Städten den Frühling an und bleibt dort. Ich blieb auf dem Land und sang weiter.

    Announce kam im Frühling zu mir und gab mir einen Rat: Sie sagte:  „Hör auf, mit deiner süßen Stimme für die einfachen Bauern und Ziegenhirten zu singen. Sie schätzen deine Melodien nicht. Komm mit mir in die Stadt, um für die reichen und gut gekleideten Herren und Damen und singen.“

    Ich antwortete: „Meine Liebe, hast du vergessen, dass wir wegen diesen herzlosen Leuten unsere Familien und Kinder verloren haben? Die einfachen Bauern lieben meine Musik. Wenn die Leute aus den Städten mich hören wollen, sollen sie hierher aufs Land kommen. Sie würden die stinkende Stadtluft meiden und das Privileg haben, die Veilchen und andere wilde Blumen zu riechen.

    Gedanken über Musik

    Ein Musiker ist ein begabter und geschickter Darsteller mit musikalischen Fähigkeiten. Ein wahrer Musiker erhält seine Inspiration aus seiner Seele.

    Engel überwältigen alle freundlichen Lebewesen und senken ihnen eine Nachtigall in ihre Herzen. So erobert die Musik ihre Herzen.

    Die Zeit steht still, oder genauer gesagt, schafft Musik die Illusion der Zeit.

    In der Verzweiflung jedoch, wenn unserer Seelen sich in völliger Dunkelheit befinden, erleuchten Mozart und andere Komponisten unseren Weg mit einem Bündel von Kerzen.

    Musik rettet unsere vereinsamten  Seelen und ist ein Weg, um Menschen zu vereinen.

     

     

     

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    Life is …

    Row, row, row your boat
    Gently down the river,
    Merrily, merrily, merrily,
    Life is but a dream                                                                                                                                                                        

    This song known as a nursery rhyme is based on the Chinese popular song YIU, YIU, YIU, YIU DOU NGIPU KIU (Row, row, row, row by the bridge to Grandma’s house). The grandmother is to transmit their experiences to the grandchildren.

    It would be nice, if this passage had such a quality, which could flow from her to the grandchildren, just as water from one vessel, which is connected to another vessel, flows, until the water level is the same in both of them.

    As many others, this children song has taught the generations of kids the basic life’s lessons. In this song:

    Rower are you

    Your boat signifies your life

    You are not rowing on one occasion, but…….

    Row, row, row, means: you are continuously ‘rowing’ during all your life.

    The river represents the time of the entire life’s journey. Each instant the river is renewed like the time too. Heraclitus of Ephesus (535 BC– 475 BC) noted that everything flows (πάντα ῥεῖ-) and is summed up in his mysterious statement „Ever-newer waters flow on those who step into the same rivers.“ Consequently,” tempus fugit “(time flies), or as the ancient Roman poet Vergil expressed: FUGIT INREPARABILE TEMPUS (it escapes, irretrievable time).          This is proverbial warning, therefore “carpe diem” (seize the day).

    Merrily, merrily, merrily, – your rowing is gently and slowly, not arrogant or imposed, but allowing it to go with a flow of the river. With our merrily (cheerfully) approach, we have the ability to make a dream-like our life’s journey. Therefore ………

    Life is but a dream. Life is solely a dream. However, by our kindly attitude towards the others our dream might be marvelous too. 

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dr. Dietrich Weller

    Leben ist …

    Rudere, rudere, rudere dein Boot
    sanft den Fluss hinunter.
    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    Das Leben ist nur ein Traum.

    Dieses Lied, bekannt als Kinderreim stammt von dem chinesischen Volkslied Yiu, Yiu, Yiu, Yiu Dou Ngipu Kiu (rudere, rudere, rudere neben der Brücke zu Großmutters Haus). Die Großmutter soll ihre Erfahrungen an die Enkelkinder weitergeben.

    Es wäre reizvoll, wenn diese Passage so gestaltet wird, dass sie von der Großmutter zu den Enkeln fließen könnte, gerade so wie wenn Wasser von einem Gefäß, das mit einem anderen verbunden ist, fließt, bis der Wasserspiegel in beiden gleich hoch steht.

    Wie viele andere hat dieses Kinderlied Generationen von Kindern die grundlegenden Lebenslektionen gelehrt. In diesem Lied

    Ruderer bis du.

    Dein Boot bedeutet dein Leben.

    Du ruderst nicht nur bei dieser einen Gelegenheit, sondern

    Rudere, rudere, rudere bedeutet, dass du ständig durch dein ganzes Leben ruderst.

    Der Fluss steht für die Zeit deiner gesamten Lebensreise. Jeden Moment wird der Fluss erneuert wie die Zeit auch. Heraklit von Ephesus (535-475 v. Chr.) schrieb, dass alles fließt (πάντα ῥεῖ) und zusammengefasst wird in der geheimnisvollen Behauptung Immer neue Wasser überströmen alle, die in denselben Fluss steigen.[1]

    Folglich Tempus fugit – es flieht die Zeit, oder wie der alte römische Dichter Vergil es ausgedrückt hat: Fugit inreparabile tempus – die Zeit flieht unwiederbringbar, sie flüchtet und kann nicht wieder gewonnen werden. Dies ist eine sprichwörtliche Warnung, deshalb carpe diem – erfasse den Tag. 

    Merrily, merrily, merrily  – dein Rudern ist sanft und langsam, nicht arrogant oder aufgezwungen, aber es erlaubt dir, mit der Strömung des Flusses zu schwimmen. Mit unserer fröhlichen, heiteren Weise haben wir die Fähigkeit, einen Traum wie deine Lebensreise zu erschaffen. Deshalb …

    Das Leben ist nur ein Traum. Das Leben ist ausschließlich ein Traum. Jedoch kann er durch deine freundliche Art gegenüber den Anderen auch ein wunderbarer werden.

     

    [1] Anmerkung des Übersetzers:

    Im Deutschen gibt es das Sprichwort: Du kannst nie in denselben Fluss steigen.

    Im Deutschen gibt es den feinen Unterschied zwischen der gleiche und derselbe. –
    Am Beispiel erklärt: Fritz hat das gleiche Auto wie Peter. – Das heißt, es sieht identisch aus (gleiche Marke, gleicher Typ, gleiche Farbe etc.), aber wenn man genau hinschaut, hat es z.B. eine andere Motornummer und ein anderes Kennzeichen, es ist also nicht dasselbe Auto, es ist nur das gleiche Auto.  Wenn aber Fritz sein Auto an Peter ausleiht, fährt Peter mit demselben Auto wie Fritz. –
    Grundregel: Dasselbe gibt es immer nur einmal, das gleiche kann es sehr oft geben. –
    Dann können wir das obige Zitat so formulieren: Du kannst immer in den gleichen Fluss steigen, aber nie in denselben!

    Und wenn wir schon dabei sind, „grammatikalisch Haare zu spalten“: Das gleiche schreibt man getrennt, dasselbe schreibt man zusammen. Begründung: gleiche gibt es als eigenständiges Wort (z.B. gleiche Fenster), selbe gibt es nicht als eigenständiges Wort.