Schlagwort: Technik

  • Mittelbau-Dora*

    (2010)

    In dieser beklemmenden Dunkelheit
    in dieser erlahmenden Kälte
    in dieser erstickenden Enge
    schreist du im Siegesrausch
    dass du ein Meister bist
    aus Deutschland
    der alles nimmt
    was sich nach Leben sehnt
    der alles vernichtet
    was nach Menschlichkeit riecht

    Du bist ein Meister
    nicht nur aus Deutschland
    und die Vergesslichkeit
    ist eine Volkskrankheit
    nicht nur in Deutschland
    und die Ignoranz
    ist eine Seuche
    nicht nur in Deutschland
    und eine mögliche Wiederholung
    ist eine Konsequenz
    nicht nur in Deutschland

    Vergiss jedoch nicht
    dass die Mutter Erde
    von unzählig vielen
    verehrt wird

    ֎֎֎

     

    * Nach dem Besuch des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora wurde dieser Text verfasst. Unter Leitung von Wernher Freiherr von Braun wurde dort das vernichtende Nazi-Raketenprogramm realisiert. Braun arbeitete später für die Raumfahrtentwicklung der USA. Ca. 20 000 Menschen starben im Zusammenhang mit diesem Konzentrationslager.

     

  • Der längste Bus

    Wennemann grübelt schon seit Jahren,
    ob ein hypothetisch gedachter
    unendlich lang gemachter
    Bus kann um die Kurve fahren.

    Aberach beweist, dass dieser Bus,
    weil der relative Einstein, und das stimmt,
    unendliche Gerade in sich selbst zurückgekrümmt,
    letztendlich um die Kurve fahren muss.

    Ein solcher Bus, so rechnet er ihm aus,
    führe, der Beweis ist nicht so schwer,
    nicht nur sich selber hinterher,
    sondern zugleich sich voraus.

    Überdies, und die Gefahr ist gross,
    käme das unendliche Gefährt,
    gleich ob es linksrum, rechtsrum fährt,
    mit sich selber zum Zusammenstoss.

    Andrerseits, ist er sich bald im Klaren,
    ist der überlange Stretchgeselle
    zur gleichen Zeit an jeder Haltestelle
    und müsste somit gar nicht fahren.

    Ergo gibt es, schliesst er mit Stringenz,
    im Unendlichen nicht Ort, nicht Zeit,
    sondern nur die schiere Ewigkeit
    gepaart mit Omniopräsenz.

    (06.06.2017 0600)  © E W Grundmann

  • An meine Mitmenschen, die in der Öffentlichkeit (neben mir!) telefonieren

    Sie stören mich. Ihr stört mich. Vor allem wenn es nicht nur Telefongespräche sind, da gibt es ja im Allgemeinen Hörpausen, aber wenn es ausführliche Sprachmitteilungen sind… wisst Ihr eigentlich, dass Ihr Exhibitionisten seid? Das wäre nicht so schlimm, nur…   was mich wirklich ärgert: ich werde gezwungenermaßen zum Voyeur! Ist das nicht auch eine Art Freiheitsberaubung? Zumindest ist es Hausfriedensbruch! Auch im öffentlichen Tram.

    Gerade dachte ich, dass wär vielleicht ein Beitrag für die Lesung zum Thema: „Gehen oder bleiben“

    Ja, in solchen Situationen würde ich gerne gehen, aber warum eigentlich ich? Sollte ich vielleicht dem telefonierenden Mitmenschen sagen: „Möchten Sie nicht lieber woanders ungestört reden?“ Überhaupt, die Lösung: ich fange an – nein, nicht zu telefonieren – aber zu reden, zu ihm, den telefonierenden! Oder: ich nehme mein iPhone und täusche ein Gespräch vor, ich sage in normaler Lautstärke meinem imaginären Zuhörer, wie es mir so geht, vielleicht erzähle ich ihm auch, was ich gerade gehört habe? Vielleicht – und das wäre wirklich was – regt sich dann jemand über mich auf… Und dann entsteht ein richtiger Lärm im PST – Zugabteil!

    Aber vielleicht nehme ich den angebotenen Erziehungsauftrag nicht wahr, sondern übe mich neben Toleranz auch im Abgrenzen! Aber Geräusche kann ich nicht draußen vorlassen!

    Ich werde gehen, obwohl ich bleibe! Ich werde die Ebenen wechseln, nicht im Zug, aber in mir. Entweder abtauchen, in die Tiefen des eigenen Unbewussten oder mich emporschwingen zu geistigen Höhen… Ja, das werde ich tun… Ich werde nachdenken, vielleicht vorausdenken, mich auf den Ort meiner Ankunft einstellen… Ich darf dann dort nur nicht vergessen, gleich zu Hause anzurufen, dass ich gut gelandet bin.

     

    Helga Thomas

     

  • Dr. med. Cordula Sachse-Seeboth,

    RAPIDOT, Pandoras Pillbox,

    Amazon 2017

     

    Rezension von Dr. Dietrich Weller 

    Eine Warnung vorweg: Es soll Menschen geben, die an das Gute im Menschen und besonders in unserem Gesundheitssystem glauben. Wenn Sie diesen Glauben aufrechterhalten wollen, sollten Sie Rapidot, den Debutroman von Cordula Sachse-Seeboth, der im April 2017 erschienen ist, nicht anfangen zu lesen. Denn wenn Sie anfangen, kommen Sie nicht mehr weg. Sie werden hineingerissen in einen Strudel von kurzen Kapiteln, die mit einer rasanten und leider realistisch möglichen Handlung alle Hinterhältigkeiten und kriminellen Machenschaften offenlegen, die bei der Erprobung eines neuen Medikaments im Rahmen von vorgeschriebenen Studien denkbar sind. Die Gier nach Geld und Macht sind die Treibfedern einer Bande von Gangstern im vornehmen Klinik- und Pharmamilieu von Berlin. Die Handlung spielt hauptsächlich in der Kardiologischen Klinik der Cordialité (wer könnte die Parallele zu der berühmten Charité übersehen?), wo Professor Lindberg der Leiter der zweiten Studienphase zu einem revolutionären Mittel gegen das gefährliche Vorhofflimmern ist. Rapidot ist das als Handelsname geplante Kunstwort aus rapid – schnell und Anti-dot – Gegengift.

    Die studienerfahrene Ärztin und Autorin Cordula Sachse-Seeboth schildert mit enormem Sachwissen und verblüffenden Details zu Praxis und Risiken des Studienablaufs, wie gewissenlose Drahtzieher planmäßig Menschenleben aufs Spiel setzen, um die Genehmigung für das Medikament Rapidot zu erhalten. Den Verbrechern im weißen Kittel und im blauen Zweireiher, die mit teilweise sarkastischer Eiseskälte geschildert werden, steht die junge Assistenzärztin Zoe gegenüber. Sie wird als Assistentin von Lindberg eingestellt und mit der Durchführung der Studie betraut, weil er testosterongesteuertes Interesse an ihr hat und sie ihn mit kluger Ablehnung und geistreicher Schlagfertigkeit reizt. Zoe ahnt die geplanten kriminellen Pläne der Pharmafirma und die lebensgefährdende Wirkung von Rapidot und heckt einen ebenso kriminellen Plan aus, um die Versuchspersonen zu retten. Zoe entdeckt die Hintergründe, die zu zehn „zufälligen“ Unfalltoten im Vorfeld der ersten Studienphase geführt haben. Dadurch verwickelt sie sich immer mehr in eine für sich selbst lebensbedrohliche Lage. Das Netz der Gier und der Süchte, der Lügen und Finten, der Morde und Rettungsversuche wird entfaltet, es führt zu mehreren packenden Höhepunkten und fällt dann auf total verblüffende Weise in sich zusammen.

    Obwohl der Roman 600 Seiten umfasst, wird der Leser von Kapitel zu Kapitel weitergelockt, denn die Autorin beherrscht die Dramaturgie perfekt: Sie lässt den Leser oft am Ende eines Kapitels im spannendsten Moment „hängen“ und schwenkt zu einem anderen Handlungsstrang um. (Daher kommt der Fachbegriff cliffhanger.) Die einzelnen Kapitel sind knapp und präzise aufgeteilt und geschildert. Sie springen mitten in die Handlung, und schildern Menschliches und Allzumenschliches in bildhafter Sprache, die häufig mit witzigen und geistreichen Dialogen gespickt ist. Skrupellosigkeit, Raffinesse, kriminelle Energie und tiefe Menschlichkeit werden eindrucksvoll verwoben. Die Charaktere der Handlung sind plastisch und lebensecht beschrieben, sehr gut ausgearbeitet, auch mit vielen kleinen Charakteristika versehen, und der Leser kann sich jede Hauptperson klar vorstellen. Das Böse und das Gute liegen sehr nahe beieinander. Und beides ist glaubwürdig.

    Imponierend finde ich, dass die Autorin im Anhang nach Ideen der Arzeimittelkommission, der Cochrane Collaboration und der Zeitschrift arznei-telegramm einen realisierbaren und wertvollen Katalog von Verbesserungen der bis jetzt gültigen Vorschriften für Studienabläufe zusammengestellt hat. Die dort noch enthaltenen Lücken in den Regeln haben unter anderem den vorliegenden Pharma-Thriller möglich gemacht. Dass die Autorin auch eine gehörige Portion Humor hat, zeigt sie mit dem angehängten Kapitel „Aufklärung über Nutzen und Risiken des Buchkonsums“.

    Ein beeindruckender und (auch für Nichtmediziner!) lesenswerter Debutroman, der mich neugierig macht, womit die Autorin uns demnächst überrascht. Ihren Kindern hat sie Kinderbücher versprochen, und Science-Fiction steht auch auf ihrem Plan. Wir dürfen gespannt sein.

    Dr. med. Dietrich Weller,

    Präsident im Bundesverband Deutscher Schriftstellerärzte BDSÄ

    —>> Lesen Sie auch www.rapidot.de

  • Der Frühaufdreher

    oder:

    Gegen die Zeitumstellung

     

    Gott hatte angeblich die Idee, der Mensch solle sich die Erde untertan machen. Der Mensch hat ihm das abgenommen und angefangen, dies und jenes auf der Erde zu verändern.

    Das Klima beispielsweise, oder das Licht. Schaut mal auf Europa bei Nacht. Als ich Abitur machte, sollten die fossilen Energieträger in 25 Jahren aufgebraucht sein. Der Mensch hat sich überschätzt. Er hat selbst das bis heute nicht geschafft.

    Als ich Abitur machte, wurde beim Rudern der Skull direkt vorm Einsetzen in das Wasser aufgedreht. Über der Wasserlinie, beim Vorrollen in die Auslage, wurde er abgedreht, also waagerecht geführt. Das klingt richtig, wegen des geringeren Luftwiderstandes.

    Das Ruderblatt braucht einen hohen Widerstand im Wasser und einen geringen an der Luft.

    Früher war ein Ruderzyklus nach dem Endzug zu Ende. Das ist heute nicht mehr so. Wenn die Hände vor dem Vorrollen über den Knien ankommen, dann erst ist der Zyklus zu Ende. Das mußte ich neu lernen, umlernen. Und über den Knien wird auch aufgedreht. Das ist angeblich besser für das Einsetzen des Ruderblattes ins Wasser. Also: Früher aufdrehen. Ich finde das widersinnig und freue mich darauf, daß man bald wieder rudert wie früher. Es wird so kommen.

    Solange bleibe ich eben Frühaufdreher.

    Seit 2 Wochen haben wir die Zeit auf Sommerszeit umgestellt. Ich stehe also eine Stunde früher auf. Bin somit auch Frühaufsteher. Man kann die Zeit umstellen.

    Die Idee ist nicht neu, schon 1784 erläuterte Benjamin Franklin, daß durch das ausgiebige Nachtleben viel Energie vergeudet würde, und er schlug vor, pünklich ins Bett zu gehen und früh aufzustehen.

    Um Energie des Nachts einzusparen, wurde im ersten Weltkrieg eine Sommerzeit eingeführt, nach Kriegsende wurde sie wieder abgeschafft. Im zweiten Weltkrieg gab es dann wieder eine Sommerzeit. 1947 wurde sogar eine doppelte Sommerzeit verordnet, allerdings nur für 7 Wochen, dann war Schluß damit.

    Nach der Ölkrise gab es 1980 für Deutschland wieder eine Sommerzeit, und seit 1996 gibt es eine Sommerzeit für die Europäische Union.

    Man kann, soweit hat die Menschheit es gebracht, die Zeit schalten. Dafür gibt es heute extra Zeitschaltuhren.

    Man kann auch jemandem die Zeit stehlen.

    Man kann sich Zeit nehmen.

    Man sollt sich immer dann Zeit nehmen, wenn man keine mehr hat.

    Heute gibt es sogar Zeitmanagement.

    Und Zeitfenster, ganz modern. Besonders in Führungsetagen.

    Aber freut Euch nicht zu früh:

    Im Herbst wird die Zeit dann wieder zurückgeschaltet.

    Ein Wahnsinn.

    Eine Riesenspökenkiekerei.

    Weil: Die Zeit schaltet sich nicht. Die Zeit läuft auch nicht.

    Die Zeit ist einfach eine Idee von uns Menschen, die gerne etwas eindimensional darstellen: Länge, Zeit, Höhe, Breite.

    Dem Raum und seinen Veränderungen ist das ganz egal.

    Uns ja auch: Die OP Zeit wird manipuliert, die Deutsche Bahn hält sich nicht an Fahrpläne, Verabredungen sind in der Schweiz oder in Frankreich etwas ganz anderes als in Deutschland.

    Ich bin immer relativ pünktlich, darum muß ich aber auch viel mehr warten als meine Mitmenschen. Bis auf das Aufdrehen beim Rudern: Da warten immer alle auf mich.

    Ich wäre dafür, das Zeit schalten zu unterlassen, der Natur die Zeit zurückzugeben, die Winterzeit abzuschaffen, etwas früher aufzustehen und dafür etwas später aufzudrehen.

    Und doch ruft mir der Steuermann wieder zu: Heiner, Du kommst zu spät!

    Und dann lachen im Achter wieder sieben.

  • Vorgetragen 16.09.2016 auf dem 60. Kongress der Union Mondiale des Écrivains Médecins in Garlate (I)

     

    Die alte Kaffeemaschine war kaputt. Lilo sagte „Schmeiß sie weg!“

    „Aber sie sieht doch noch so schön aus – vielleicht kann ich sie reparieren“, entgegnete Leo. „Du wirst doch nicht deine kostbare Zeit daran verschwenden.“

    „Und wenn ich daraus noch etwas ganz anderes mache?“ fragte Leo.

    In diesem Moment rauschte wieder an ihrem Haus ein Auto vorbei, viel schneller, als es das Schild mit der 30 im roten Kreis erlaubte. Da braute sich ein Gedanke zusammen.

    Leo nahm die Maschine und zog sich grübelnd in seine Werkstatt zurück. Er drehte sie hin und drehte sie her. Schließlich stellte er sie kopfüber auf den Tisch. So sah sie ungewohnt und fremdartig aus. Als Nächstes steckte er in eine Öffnung des nun nach oben zeigenden Bodens ein dünnes Plastikstäbchen, das wie eine Antenne empor ragte. Wer das zum ersten Mal sah, musste es für ein geheimnisvolles Cyber-Gerät halten.

    Er wartete bis zur Dämmerung und ging, als alle Nachbarn vor ihren Fernsehgeräten saßen, mit dem kunstvollen Gerät sowie mit Klebeband und Kabelbinder über die Strasse hinüber zu dem Schild mit der 30. Mit wenigen Handgriffen war die Konstruktion am Mast des Schildes befestigt. Er trat einen Schritt zurück. Tatsächlich, das Ganze sah perfekt, ja elegant aus und wirkte unbedingt amtlich.

    Am nächsten Morgen beobachteten Leo und Lilo, wie ein Auto herangeschossen kam, plötzlich scharf bremste und  dann langsam weiterfuhr. Ähnlich verhielt sich das nächste und übernächste. Ein anderer Fahrer hielt wenige Meter nach dem Schild an, setzte zurück, starrte längere Zeit auf das noch nie gesehene, scheinbar extraterrestrische Gerät, und fuhr dann weiter. Wieder ein anderer stieg aus, ging in respektvollem Abstand um das Schild herum, murmelte verstört in sich hinein und fuhr davon. Es gab natürlich auch Fahrer, die völlig unbeeindruckt von nichts Kenntnis nahmen und so fuhren, wie sie es schon immer taten und für richtig hielten. Allmählich aber fuhren die meisten Wagen langsamer – zumindest im Umfeld der Installation. Zweihundert Meter später indessen gaben die meisten wieder tüchtig Gas.

    Nach einigen Tagen bemerkte Leo, dass, offenbar über Nacht, jemand die Antenne herausgerissen hatte. Sie lag noch daneben, er konnte sie wieder anbringen. So ging das Spiel über einige Wochen. Doch eines Tages lag das Gerät gänzlich in Trümmern um das Schild herum verteilt. Der Homo sapiens hatte sein wahres Gesicht gezeigt und zeigt es täglich weiter in heftigen Geschwindigkeitsüberschreitungen.

    Copyright Dr. Eberhard W. Grundmann

  • Bitteres Ende

    Was lange ihre Heimstatt war,
    wo sie gelebt in ganzen Horden,
    wo sie gehaust seit Tag und Jahr,
    das ist zur Falle jetzt geworden.

    Verhängnisvoll war just der Platz,
    den sie erwählt für ihr Zuhause –
    hat jemand erst mal einen Schatz,
    zerstört ihn auch schon ein Banause.

    Allhier in Wennemanns Salon,
    da hatten sie Quartier genommen,
    doch Wennemann kennt kein Pardon,
    ist ihnen auf die Spur gekommen.

    Mit einem Sauger sog er sie
    heraus aus ihrem trauten Hort,
    nur zwei entkamen, wer weiss wie,
    und sie verkrochen sich vor Ort.

    Doch Wennemann voll List und Arg
    hat alle Ritzen abgedichtet
    und so den beiden einen Sarg
    der ganz besondren Art errichtet.

    Dort schleppt sich nun mit letzter Kraft
    verzweifelt, abgekämpft und leise,
    auf dass der Tod Erlösung schafft,
    der Ameisbock zu der Ameise.

    Den letzten ihres Volkes ist
    ein Denk- und Mahnmal hier errichtet,
    das Aberach voll Lust und List
    den Nachgeborenen gedichtet.

    (20.07.2013) © E W Grundmann

     

    Lüge

    Die Lüge dringt
    überall ein
    und
    überall durch,
    sie ist so
    geschmeidig
    und klein
    und hat ganz
    kurze Beine.

    (21.03.2005) © E W Grundmann

     

    Fettsucht

    Er lebte
    von der Hand in den
    Mund und daran
    starb er auch,
    denn seine
    Rechte wusste nicht, was
    seine Linke tat

    (03.04.2005)© E W Grundmann

     

    Augen

    Die Rätselfrage, welche Augen
    zum Sehen überhaupt nicht taugen,
    sei leicht, sagst du, und glaubst, es sind
    die Hühneraugen, welche blind.

    Ich muss dir aber widerstehen,
    weil nämlich Hühner prächtig sehen –
    und weisst du auch, womit sie’s tun?
    Mit Hühneraugen sieht das Huhn!

    (20.12.2013 0100)© E W Grundmann

     

    Greifswald

    Als die Wissenschaft zur Erden
    sprach, du sollst zur Kugel werden,
    da war Greifswald einmal schneller,
    und es blieb so flach wie’n Teller.

    Dieses schuld’ ich, sprach es eilig,
    meinen Türmen, die mir heilig,
    dass sie sich nicht seitwärts neigen
    und verschiedne Himmel zeigen.

    Da stehn sie nun jahrein jahraus,
    Maria, Jakob, Nikolaus,
    wo die Erde ewig bleibe
    eine schöne platte Scheibe.

    Und ich weise es dir gerne:
    Nahst du dich der Stadt von ferne,
    siehst du, niemand kann’s verhehlen,
    alle drei in Parallelen.

    (05.04.2015 0245)© E W Grundmann

     

    Erkenntnis

    Will ich die Welt betrachten,
    muss ich auch mich selbst beachten.

    Doch seh’ ich, was ich sehe,
    stets aus meiner Augenhöhe.

    Demzufolge sehe ich
    beinah alles, nur nicht mich,

    denn niemand ist es eigen,
    selber sich zu übersteigen,

    um dort, wie soll ich’s nennen,
    ausserhalb sich zu erkennen.

    Es bleibt nach diesem Gleichnis
    in mir selbst die Welt Geheimnis.

    (08.09.2004) © E W Grundmann

     

    Epithalamium

    Das Wunder
    bleibt ein
    Geheimnis
    du kannst es
    erfahren
    aber nicht
    erklären
    du kannst
    es empfangen
    und verschenken
    aber nicht
    erzwingen
    hüten kannst du es
    oder
    zerstören
    es weilt nur
    wo Wahrheit ist
    und Freiheit.

    Menschen zugedacht
    nicht
    von Menschen gemacht
    ist Liebe.

    (für Karen und Christian 08.04.2000)© E W Grundmann

     

    Klarwasser

    Einst wandert ich durch dunkles kaltes Tal,
    tief eingeschnitten und geheimnisschwer,
    es war das sagenhafte Digital.

    Darinnen floss ganz schnell ein Fluss daher,
    so schnell, dass er nicht war zu sehen, hören,
    zu riechen oder fühlen, aber er,

    der Fluss, der Digi hiess, ich kann es schwören,
    riss alles mit sich, was man wissen wollte,
    um an dem Ufer jeden zu betören.

    Und wenn dann einer tat, was er nicht sollte,
    klammheimlich ohne Angelschein zu fischen,
    dann ging das leidlich, bis dass die Revolte

    der ehrenhaften Fischer ihn erwischen
    und in die ferne Wüste schicken würde.
    Genauso ist es auch geschehn inzwischen.

    Der Digifluss trägt eine schwere Bürde:
    das klare Wissen für der Menschen Leben,
    und er benötigt eine sichre Hürde,

    ihm gegen Unrat, Missbrauch Schutz zu geben,
    damit an seinen Ufern Früchte wachsen.
    Ihr Leute, danach, danach müsst ihr streben.

    (19.12.2013 0435) (Terzinen)© E W Grundmann

     

    Virtuelles

    Will Herr Wennemann spazieren gehen,
    mag er nicht aus seinem Fenster sehen,
    sondern fragt TV und Internet,
    was es heute für ein Wetter hätt’.

    In den meisten Fällen bleibt er hängen,
    weil ganz andre Themen ihn bedrängen
    oder weil die Technik wieder zickt –
    Abend wird’s, bis er sich durchgeklickt.

    Bestenfalles sieht er Leute wandern,
    er versetzt sich dann in diese andern,
    und so verwandelt sich ganz auf die Schnelle
    sein Spaziergang in das Virtuelle.

    Manchmal wünscht er sich, dass an der Türe
    Aberach, der Freund, stünd’ und entführe
    ihn zu einem Rundgang um den Block,
    dass er nicht nur in der Stube hock’.

    Da erfand der Fortschritt – welch ein Hohn –
    das verflixte Bildertelefon.
    Wennemann hat’s um so mehr beweint,
    als der Freund nur noch am Schirm erscheint.

    (05.02.2013) © E W Grundmann

     

    Teppich

    Frau Grote erbte einen Teppich
    und sprach zu sich, sie sagte nebbich,
    wie hoch kann man das Stück bewerten?
    Ich frage besser den Experten.

    Der Fachmann hat nach zehn Sekunden
    neunhundert für genug befunden.
    Die Freude war die allergrösste,
    als neunzehntausend sie erlöste.

    Schon bald ihr Glücksgefühl entschwindet,
    just als ihr Käufer einen findet,
    der ihm den Teppich wird entlohnen
    mit sieben Komma zwei Millionen.

    So wird die Wirklichkeit gemessen
    an unsern Plänen und Int’ressen.
    Uns stimmt nur alles das zufrieden,
    was wir nach unserm Willen schmieden.

    Doch haben wir es dann bekommen,
    wird es uns wieder abgenommen,
    und sei es nur, weil Wünsche schwanken
    und dauernd sich um andres ranken.

    (27.01.2012)© E W Grundmann

     

    Werte

    Kinderstube:
    Du sollst es einmal besser haben.
    Du sollst alles haben.
    Haben.
    Nimm dir.
    Iss, soviel du kannst.
    Wenn du nicht mehr kannst,
    nimm Naschwerk.
    Etwas geht immer.
    Nie hörst du die Worte:
    – Das tut man nicht.
    – Das musst du verantworten.
    – Das ist deine Pflicht und Schuldigkeit.

    Später:
    Sei Knallhart.
    Sei tough,
    gnadenlos erfolgreich,
    schlagkräftig,
    schlage kräftig.
    Maximiere den Gewinn.
    Du hast nichts zu verschenken.
    Du kannst alles kaufen.
    Mitnehmen und abräumen.
    Abstauben, dass es staubt.
    Was nicht verboten ist,
    das ist erlaubt.

    (05.03.2008) © E W Grundmann

     

    Evolution

    Wennemann hat seinen Laden
    gut geführt und ausgestaltet
    mit Qualität in hohen Graden,
    hochmodern und nicht veraltet.

    Dann verkaufte er an einen
    jüngeren und hoffnungsfrohen
    Mann vom Fach, so wollt’ es scheinen.
    Die Erwartung ist entflohen,

    als der Neue alle Werte
    konterte und demontierte
    und mit ungerechter Härte
    die Angestellten schikanierte.

    Alles, was an gutem Standard
    Wennemann hat eingerichtet,
    hat der Neue voller Hoffart
    abgeschafft und glatt vernichtet.

    Wennemann gerät ins Grübeln,
    ob abgesehn vom Einzelfalle
    sich die Menschheit je von Übeln
    aufschwingt hin zur Ruhmeshalle,

    oder ob, was wir Entwicklung
    nennen, nicht ein Kreisgang sei,
    der in ewiger Verstrickung
    angepflockt im Einerlei.

    Aberach versucht zu trösten:
    Fortschritt bei den Qualitäten
    stosse immer auf die grössten
    Hindernisse und da täten

    Vor- und Rückschritt alternieren
    so, dass man erst nach Äonen
    kann die Frage ventilieren
    nach den Evolutionen.

    Wennemann seufzt hörbar auf:
    Wie soll ich da noch hoffen,
    denn mein kurzer Lebenslauf
    lässt ja alle Fragen offen.

    (30.03.2013)© E W Grundmann

     

    Republikflucht

    Im Namen des Volkes
    ergeht folgendes Urteil.
    Der Republikflucht wird
    für schuldig befunden
    die Deutsche Demokratische Republik
    (im Folgenden „DDR“).

    Urteilsbegründung

    Die DDR hat sich am 3. Oktober 1990 verflüchtigt.
    Sie erfüllt den Straftatbestand
    der Republikflucht (§213 StGB) in Tateinheit
    mit Landesverräterischer Nachrichtenübermittlung (§99),
    Ungesetzlicher Verbindungsaufnahme (§219)
    Zusammenschluss zur Verfolgung gesetzwidriger Ziele (§218)
    Zusammenrottung (§217),
    Wahlbehinderung (§210),
    Wahlfälschung (§211)
    Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses (§202),
    Nachrichtenunterdrückung (§203),
    Verbrecherischer Beschädigung sozialistischen Eigentums (§164)
    Unterlassung der Anzeige (§225).

    Straferschwerend ist zu würdigen
    die planvolle Absicht bei der Straftat,
    das Zurücklassen Schutzbefohlener,
    Kollaboration mit dem Klassenfeind.

    Im Strafmass wird auf lebenslänglich erkannt.

    Bewährung ist ausgeschlossen.
    Es ist sicherzustellen, dass von deutschem Boden
    nie wieder Sozialismus ausgeht,
    ob braun, ob rot oder sonstiger Couleur.
    Die Kosten des Verfahrens tragen die üblichen Dummen.

    (1.5.2010) © E W Grundmann

     

    Der Ort des Seins

    ist
    HIER und JETZT und SO.

    Ein Gefängnis
    wäre er,
    stünde er nicht
    in der Spannung
    zu
    GESTERN und MORGEN,
    ANDERSWIE und ANDERSWO.

    Das Haus des
    Wirklichen
    ist unbewohnbar
    ohne den Garten
    des Möglichen.

    (09.05.2004)© E W Grundmann

     

    Die fünf Leben der Zwiebel

    Aus Samen zieht der Gärtner Giebel
    zunächst die kleine Steckezwiebel.

    Bald drauf wird Hausfrau Helga Ranzen
    die Zwiebel in den Garten pflanzen,

    und schon nach ein paar kurzen Wochen
    nascht von dem Schlot ihr Stiefsohn Jochen.

    Die ganze Zwiebel isst dann später
    ihr zweiter Sohn, der kleine Peter.

    Zuletzt nach Durchgang beider Söhne
    gibts von der Zwiebel Duft und Töne.

    ( ~20.08.1995)© E W Grundmann

     

    Garten

    Ein schöner Garten schwebt dir vor
    mit edlen Pflanzen hinterm Tor,
    wobei alleine solches zählt,
    was du dir selber auserwählt.

    Du ackerst und du sähst und eggst
    und sorgst, dass alles prächtig wächst,
    du freust dich, wenn die Triebe sprossen,
    denn fleissig hast du sie begossen.

    Doch schon nach ein paar Tagen siehst
    du, dass viel Ungebetnes spriesst –
    selbst, wenn du rodest, wenn du jätest,
    und wenn du Tag und Nacht es tätest,

    und wenn du zupfst mit Stiel und Stumpf:
    das Unkraut feiert den Triumph –
    nur deine Kandidaten kranken,
    statt, wie gewünscht, empor zu ranken.

    Das Elend kann man nur beenden,
    wenn sich die Perspektiven wenden,
    wenn Unkraut du zu Kraut erhebst
    und dann im Gegenzug erlebst,

    dass nun die Kräuter dich auch adeln,
    und statt als Unmensch dich zu tadeln,
    sie dich zum Menschen nun erheben
    und fortan friedlich mit dir leben.

    Sei schlau und greif zu dieser List:
    Lass die Natur so wie sie ist,
    sonst wird sie wieder, wie sie war.
    Ist das jetzt endlich allen klar?

    (05.02.2010) © E W Grundmann

     

    Frischluft

    Aberach, ein Feind von allen Düften,
    ist in seinem Hause stets am Lüften,
    Fenster hält er offen auch bei Frosten,
    ebenso bei Schneesturm aus dem Osten,
    selbst die Gartentüre lässt er offen,
    um sich bessre Lüftung zu erhoffen.

    Wennemann, der zu Besuch gekommen,
    hat die Scheiben heimlich rausgenommen
    und verkauft, um Aberach zu testen.
    Dieser findet jetzt die Luft am besten.

    (23.01.2013) © E W Grundmann

     

    Heckenschnitt

    Wennemann benimmt sich wie die tote
    sagenhafte Kunstfigur Quijote.
    Einst vor Jahren liess er um den ganzen
    Rand des Gartens eine Hecke pflanzen.

    Leider, was er damals nicht bedachte,
    hat der Gartenbauer, der es machte,
    überwiegend Stacheln und auch Dornen
    angepflanzt zur Rache für die Nornen,

    die den Wennemann nun stachen, schnitten,
    ritzten. Viel hat Wennemann erlitten,
    bis er sich zum Kampf entschloss und Waffen
    für den Krieg begann sich anzuschaffen.

    Seither sieht man ihn in Schweiss und Blut
    gebadet und mit Inbrunst, Glut und Wut,
    mit Motorsäge, Häcksler, Beil und Schere
    kämpfen, so als gelte es die Ehre.

    (18.04.2013)© E W Grundmann

     

    wetter

    er bedaure
    sagte der kommentator
    das schlechte wetter

    der garten
    frohlockte
    über den milden regen

    das wetter ist immer schlecht
    irgendwo
    und immer gut
    irgendwo
    für irgendwen
    und auch hier
    irgendwann

    (11.05.2013)© E W Grundmann

     

    New Blue

    Eine Woche Sturm und Grau –
    heute wieder himmlisch blau,
    alle Wolken sind gewichen
    und der Himmel frisch gestrichen.

    Die wir verloren längst geglaubt,
    von bösen Mächten schnöd geraubt,
    sie spiegelt sich, die Sonne,
    in der vollen Regentonne.

    (02.06.2010 Neuendorf / Hiddensee)© E W Gr

  • (Der Text wurde beim BDSÄ-Kongress 2015 in Bremen vorgetragen)
    Die Frage, was der Mensch mit seinem Globus mache, bewegt seit Jahren die öffentliche Debatte. Dabei wird an Industrie und Technik gedacht, nicht aber an den höchstpersönlichen humanen Beitrag.

    Nach seinem grundlegenden Bauplan ist der Mensch – so wie viele andere Arten auch – ein doppelwandiger Schlauch. Die primären anatomischen Orientierungen dieses Schlauches sind die Wände INNEN und AUSSEN sowie der Zwischenraum in der MITTE zwischen den Wänden. Sekundäre Orientierungen sind EINGANG und AUSGANG, die man auch ORAL und ABORAL nennt, was mundwärts und afterwärts bedeutet. Analoge Namen sind ROSTRAL (schnabelwärts) und CAUDAL (schwanzwärts) oder bei aufrechter Haltung OBEN und UNTEN. Die tertiären Orientierungen sind VORN / HINTEN, RECHTS / LINKS.

    Die Achse durch den oralen und aboralen Pol kann senkrecht, waagerecht und in jeder Neigung dazwischen sowie in jeder Krümmung gedacht werden. Sie verrät viel über den Inhaber. Klassisch unterscheidet sich die krumme Achse des Homo supressus in der Despotie von der Orthopädie des aufrechten Ganges eines Freien.

    Der eben beschriebene Schlauch Mensch bewegt sich nicht nur durch die Welt, sondern er bewegt auch die Welt durch sich, und zwar hindurch. Das tut er auf dem Wege des Stoffwechsels mit folgendem Ergebnis. Meine Berechnungen beruhen auf der Weltbevölkerung vom 8.12.2001 20:32. Zu dieser Zeit waren es lt. Internet[1] 6.185.969.436 Leute – im Januar 2015 bereits über 1 Milliarde mehr. Unterstellt man, dass jeder pro Tag bescheidene 2,5 l Wasser[2] und 505g feste Nahrung zu sich nimmt, ergibt das einen Jahresverbrauch von 5,6 Mrd mWasser und 1,14 Mrd t feste Stoffe.

    Auf der anderen Seite gibt die Weltbevölkerung auch wieder etwas zurück. Nämlich an Flüssigkeit jährlich – wenn man jedem 1,5 l Tagesproduktion unterstellt und Schweiss, Tränen sowie andere Kleinstmengen nicht mitrechnet ‑ rund 3,4 Mrd m3. Das entspricht dem 15,75-fachen von Deutschlands grösstem Stausee, der Bleilochtalsperre. Es entspricht auch mehr als einer halben Million schweren Güterzügen, die 10 mal um den Äquator reichen würden[3]. Bei den Feststoffen – die Tagesleistung sei ohne Hautschuppen, Haare oder Nägel 300g ‑ kommen wir auf runde 677 Mio t/Jahr. In green-bewegten Reports vermisse ich Hinweise auf derartige Emissionen.

    Zu alldem werden jährlich schon in Ruhe 853 Mrd m3  CO2 ausgeatmet, das sind 1,5 Mrd t und immerhin knapp 7% der industriellen Emission, die ihrerseits bei 21,8 Mrd t[4] liegt. Bei körperlicher Belastung aber kann das Atemzeitvolumen bis über das 22-fache steigen, was Jogger zu Umweltsündern macht. Als Durchschnitt dürfte das 4-fache bei weitem nicht zu hoch gegriffen sein. Ich frage daher: Wo bleibt das Verbot des Ausatmens oder wenigstens seine Besteuerung? Ferner ist zu bedenken, dass der aborale Pol der Menschheit jährlich 1,35 Mrd m3 durchaus unedler Gase abgibt, darunter N2, H2, CH4, CO2 – die letzten beiden sind Treibhausgase. Es ist geradezu ein Skandal, dass die Energieträger Methan (CH4) und Wasserstoff (H2) nicht ins öffentliche Netz gespeist werden. An diesem Punkt muss das Energiegesetz dringend nachgebessert werden.           00:06:35:00

     

    [1] http://www.dsw-online.de/cgi-bin/count.pl

    [2] Werte für Ein- und Ausfuhr aus: 1) Schmidt R F, Tews G (Hrsg.): Physiologie des Menschen. Berlin: Springer, 1993 und 2) Silbernagl S, Despopoulos A (Hrsg.): Taschenatlas der Physiologie. Stuttgart: Thieme, 1991

    [3] 566.667 Züge zu je 6.000t und 700m Länge = 396.667km = 10x Äquator

    [4] http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=28499

  •  

    Acht tage war
    der rechner lahm
    totenstill
    totenkalt
    draussen blieb
    die welt
    unerreichbar
    das gedächtnis.

    Jetzt ist er
    auferweckt
    sein kleines herz
    schlägt für mich
    achthundert
    millionen mal
    in der sekunde
    fröhlich blinken
    die lämpchen
    behaglich schnurrt
    die platte
    der lüfter atmet frei
    wohlige wärme
    verströmend.

    Noch hangelt er
    unbeholfen
    durch bäume
    und programme
    viel zuwendung
    heischend und
    jeden tag geläufiger.
     

    Copyright Dr. Eberhard Grundmann