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Es bleibt der Regen,
der spendet Segen
für Wald und Flur.
Zum Nutzen der Natur.Es bleibt die Sonne,
die schenkt uns Wonne
durch Wärme und Licht,
wenn der Tag anbricht.Es bleibt der Himmel mit den Sternen,
den nahen, weiten und sehr fernen,
die funkelnd erstrahlen am Firmament.
Gar manche man mit Namen kennt.Es bleibt die Welt.
die weiter zerfällt
in arm und reich.
Sind alle Menschen wirklich gleich?Es bleibt das Werk in seiner Zeit,
das Mühen um Verständigkeit,
das Zeugnis gibt von dem Bestreben,
die Welt zu bessern, zu erheben.Es bleibt der Eindruck personalisiert,
wie der Mensch war, was er bewirkt,
sein Schaffen bestimmt, sein Dasein geprägt.
Das Füreinander belebt und bewegt.Die Welt, wie wir sie einst erlebt,
ist von der Zeit hinfort geweht.
Im steten Wandel wirkt die Kraft,
die auf uns aufbaut, Neues schafft.Copyright Dr. Paul Kokott
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Ein Engel rührt mein Herz so zart.
Er zeigt mir Mutter, Krippe, Kind,
die Hirten um das Kind geschart,
die beugsam fröhlich sind.Mir drängt sich die Erinnerung auf,
da ich ein Kind einst war,
gewandert durch der Zeiten Lauf
anbetend in der Hirtenscharsteh ich am Rand der Ewigkeit,
verneige ich mich tief
vor dem Hirt der Christenheit,
der in der Krippe schlief.Copyright Prof. Dr. Dr. Klaus Kayser
K.K. 22/12/13
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Ich hock im zweiten Stock in meinem schwarzen Zimmer
mit Gewimmer im Eck – ganz still.
Ich will weg und schreien und speien vor Schreck,
denn er hat mein Versteck entdeckt!Er und seine Genossen haben unverdrossen
mit fahlen Strahlen
durch meine kahlen Wände behände
mit Hirn-Zerriss und Pitbull-Gebiss
meine Gedanken ins Wanken gebracht.
Über Nacht sind sie eingedrungen
und haben Mordgedanken mir ins Hirn gesungen,
die mit Horror, Terror drücken
und meinen Lebenssinn zerstückeln.
Mit ihren Bluthunden reißen sie Glutwunden,
die brennen wie Schmerzen von tausend Kerzen.
Sie schlecken die kratzenden Tatzen
und blecken die Fratzen
mit Speichel leckenden, lechzenden Lefzen.Ich blick mit Schreck ins Eck:
Der blanke Schrank schwankt krank
und verhöhnt mit dröhnenden verpönten Wörtern
Götter und Götzen.Die rüden Stimmen brüten und trimmen
meinen guten Geist auf grimmenden Hass!
Ich, der Gute, blute und bin nass,
weil mein Schweiß vom Nacken,
wo sie mich packen,
bis zum Steiß glühend heiß
über meinen Rücken rinnt.Zu ihrem Entzücken
stiere ich, obwohl ich tobe innerlich
wie ein dumpfes Tier
durch meiner Seele Gitterstäbe,
als ob es keine Seele gäbe –
nur diese hassgestählte, quälende Gier.Sie zwingen mich und ringen
meinen Friedenswillen im Stillen nieder.
Meine schlaffen Glieder schaffen
bloß noch Zittern, Schlottern,
und ich kann nur bitter stottern
und habe keine Macht mehr über meine Nacht!
Lass mich in Ruhe, Schrecken-Sender!Ich versteck mich in der kahlen Truhe
vor dem Dreck- und Strahlenspender,
dann merkt er nicht,
wie mein Friedenslicht
den Hass zerstrahlt.
Dann wird er leichenblass und prahlt
vergebens, denn seine Macht
versiegt zeitlebens über mich.Ich hasse dich!
Du kennst es nicht, wie dicht
du an dem Abgrund hängst,
in deinem Schlund die Strahlen fängst
und in der grellen Angst
um dein bisschen Leben bangst!
Du fühlst es nicht, das Zittern
um ein wenig Licht in diesem bittern Graus!
Ich will hier raus!Der Strahl, der deine Seele spleißt,
das Hirn zergleißt
und jeden Ton aus deiner Kehle reißt,
ist dir unbekannt.
Meine Seele ist verbrannt,
die Lebenslust aus meiner Brust
vom blanken Hass verbannt.
Du spürst nicht, wie der Atem stockt,
wenn die Finsternis die Seele blockt
und lähmende Dämonen
hinter deiner Stirn
feixend dein zermartertes Gehirn
bewohnen!Wenn der Quälgeist Zähne fletschend
deinen Nacken packt,
bist du schutz- und nutzlos, Finger quetschend, nackt!
Du willst mein Leben geifernd greifen,
mit gemeinem Mörderstreben füllen?
Ich werd mich in Gedankenhüllen schützen,
denn ich kann ohne Brüllen nützen!
Alle außer mir sind von dem Wahn besessen,
ich sei auf der falschen Bahn und hätt´ total vergessen,
wer ich wirklich bin.
Das ist lachhaft, ohne Sinn!Deine Hasstiraden plagen mich in meinen Ohren,
ich kann nur blassgeraten zagen, bin verloren,
wenn ich diesen Auftrags-Mord begehe!
Höre mich an diesem Ort! Ich flehe
hilflos um Erbarmen,
entlass mich aus den hasserfüllten Armen!Wollt ihr Irren meine reine Seele rauben
in dem wirren Glauben,
ich sei nicht der Friedensbringer?!
Ich gehe nicht in euren
Hass- und Strahlen-Zwinger!
Glaubt mir endlich was!
Verlacht mich nicht!
Ich bin Jesus Christus,
Gottes Macht und Friedenslicht!Copyright Dr. Dietrich Weller
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Nasche nicht
vom süßen Gift
des Lobes,
des Ruhms vielleicht sogar.Du weisst doch,
wie es irrt und narrt und
wankt und schwankt
und tödlich bitter werden kann.Doch wieder nahmst
du eine Prise und
sie tat unendlich wohl,
fast dass sie süchtig machte.Drum nimm einzig
kleinste Dosen und
aus besten Apotheken nur,
die deinem Wohl verpflichtet sind.Du kannst der Droge
gänzlich nicht entraten,
denn allein den eignen Anspruch zuzulassen,
wer wäre dazu stark genug?Copyright Dr. Eberhard GRundmann
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Der Sommerzeit tieferer Sinn
erschliesst sich erst und bringt Gewinn
mit einem ganz eignen Kalender
für alle die südlichen Länder:Juluar
Augober
Septus
Oktomber
Noveber
Dezeber
Jani
Febrius
Mär
Apruar
Maiz
Junil.Copyright Dr. Eberhard Grundmann
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Die Straßenbahn der Linie „Acht“
Hat grad‘ am Rathaus Halt gemacht.
Da steigt hinzu ein Rasseweib
Blond, sexy, wohlgeformt der Leib.Die Männerwelt kommt stark ins Staunen
Man hört ein Tuscheln und ein Raunen.
Und – schützend vor der Menschen Strudel
Hält sie im Arm ’nen weißen Pudel.
Den setzt sie sich auf ihren Schoß
Und schon fährt auch der Wagen los.Jetzt tritt der Ede auf den Plan,
Sieht auch nicht schlecht aus – der Galan‘
Er ist ein stets Erfolggewohnter
Von vielen Frauen schon Belohnter.
Setzt sich der Dame vis à vis,
Nimmt ins Visier das süße Vieh.Es denkt bei sich der Schwerenöter:
Ihr komm‘ ich nah über den Köter.
Der wird grad‘ pausenlos getätschelt
Ist offensichtlich sehr verhätschelt.
„Mein schönes Fräulein, darf ich’s wagen,
’nen Herzenswunsch hier vorzutragen:Bei so ’nem wunderschönen Frau(s)chen
Würd‘ gern ich mit dem Hündchen tauschen!“
„So, so, mein Herr!“, lächelt sie heiter
„Da denken wir doch einmal weiter.
Sie würden sich wahrscheinlich grämen,
Des Pudels Stelle einzunehmen.Zum Tierarzt nämlich führt mein Weg
Und der Verdacht ist, den ich heg‘,
Dass d a s wär‘ nicht gerad‘ von Nutzen:
Ich lass‘ ihm heut‘ sein Schwänzchen stutzen!“Copyright Dr. Volker Steffen
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Die Ehefrau braucht ’nen Berater
Für ihren stark verschrob’nen Mann.
Drum sucht sie Hilfe beim Psychiater
Ob er’s Problem nicht lösen kann.Ihr Mann war stets sehr akkurat
Beamtentyp vom alten Schlag
Nicht grad von geistigem Format
Doch zuverlässig Tag für Tag.Vor Wochen aber ist’s gescheh’n,
Was jeder Logik wohl entbehrt.
Man kann es äußerlich schon seh’n,
Der Mann hält plötzlich sich für’n Pferd.Ließ sich die Sohlen schon beschlagen
Mit Hufeisen aus Edelstahl.
Er wiehert fast an allen Tagen
Und Hafer schmeckt zu jedem Mahl.Er zieht an Sonn- und Feiertagen
Von Haus zu Haus gleich einem Shuttle
’nen Landauer als Kutschenwagen
Und trägt dabei ’nen Damensattel.’ne Pferdedecke ließ er nähen
Auch hört man oft die Peitsche knallen.
Und wie ein Gaul lässt er im Gehen
Die frischen Exkremente fallen.Dies‘ alles ward‘ dem Arzte kund
Und schnell daraus die Diagnose.
Der Herr läuft oben nicht ganz rund,
Er hat ’ne tierische Neurose.Die Ehefrau – sie fleht ihn an:
Herr Doktor, geben Sie Ihr Bestes.
Erlösen Sie ihn von dem Wahn,
Ein starkes Mittel – und er lässt es.Der Seelenarzt, der dieses hört,
Schüttelt sanft sein weises Haupt.
Wenn ein Mensch so sehr gestört,
Selbst man kaum an Heilung glaubt.Würde man es doch versuchen,
Wär’s ein langwier’ger Prozess.
Honorar wär‘ zu verbuchen,
Sicherungen bei Regress.Wochenlang die Analyse,
Monate die Pferdekur,
Frau – Sie kriegen kalte Füße
Denkt man an die Rechnung nur.Doch Frau Schulz sagt nur: Ich freu‘ mich,
Hoffnungsschimmer für den Mann.
Keine hohen Kosten scheu‘ ich,
Doktor gehen Sie gleich ‚ran.Geld spielt bei uns keine Rolle
Ist mein Mann auch sehr versponnen;
Hat er doch schon dreizehn tolle
Pferderennen jüngst gewonnen!Copyright Dr. Volker Steffen
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Weltweit erkennbar ist der Trend
Dass man die Frau stets extra nennt.
Bei Bürgern, Ärzten und Patienten
Muß „-innen“ man gleichauf verwenden.Viel wurd‘ erreicht von den Emanzen
Nur nicht die Führungskraft beim Tanzen.
Ein and’res – sprachlich weites Feld
Ward feminin noch nicht bestellt.
Es muss die Frauen wurmen sehr
Die Dominanz der Silbe „ER“.Ehr-geiz, Er-lebnis und Er-folg
Sind doch nicht männliche Domänen
Wenn ich den Lauf der Welt verfolg‘
Bestimmen Frauen das Er-gebnis.Wenn wir das Ehr-gefühl mal nehmen.
Das ist nicht solo maskulin
Frau sollt‘ sich’s „Sie“-Gefühl nicht schämen.
Der Er –os ist auch feminin.Studentinnen fühl’n kein Verlangen
In Bayern zu immatrikulier’n
Man könnte aber in Er-langen
Mit Recht Si -nologie studiern.Die Hauptstadt Thüringens zu kennen
Ist Qual fürs weibliche Geschlecht
Statt Er-furt – „Sie-furt sie zu nennen.
Das wär‘ so manch‘ Emanze recht.Man möcht‘ als Frau verächtlich zischen
Und gerne flög‘ man auch nicht mehr fort
Spricht man(n) stets nur von Air-condition
Auf einem dominanten Air-Port.Die Frau am Steuer – das macht frei.
Viel schöner als die Wohnung putzen.
Doch kommt’s zum Unfall mal dabei
Soll man als „Sie“ den Air-Bag nutzen?Was man dem Manne lassen muß
Zum Trotz der Emanzipation
Das ist – wenn gut kommt der Er-guss
Bei kräftig strammer Er-ektion.Was wünscht „Sie“ Männern – meistens Strolchen
Er-kältung, Är-ger und Er-brechen
Und spricht man auch nicht von Er-dolchen
Kann man sich mit Er-nährung rächen.’ne contradictio in adjectu
Und gleich beim Standesamt zu streichen
Ist Er-ika – der Name schreckt so
Das „Er“ darin sollt tunlichst weichen.Solch eine E(r)radikation
Vom weiblichen Geschlecht betrieben
Ruft auf den Plan Opposition
Wo wär‘ sonst Männerstolz geblieben.Jetzt regt im Mann sich der Verstand
Dass er das „Sie“ im Wort vertreibe
Ist gegen Sie-mens, Si-mulant
Und rückt der Sy-philis zu Leibe.Auch Si-oux, Si-phon und Si-lage
Die Sie-ben, Si-nus und Si-zilien
Dies bringt die Männerwelt in Rage
Und es sträuben sich die Cilien.Der Mann, der mache keinen Är-ger
Und spiel‘ den wundgeschoss’nen Tiger
Läuft er auch Sturm wie ein Berserker
Das Weib bleibt doch am Ende S i e – ger.Copyright Dr. Volker Steffen)
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Bei Marx und Engels gab es Klassen
Im Kampf stets um Prestige und Macht.
Heut‘ trennt der Hass Menschen nach Rassen
Und hat viel Leid der Welt gebracht.Vor einem Flug nach Afrika –
Ich hatte gerade eingecheckt.
Hört‘ Weiß und Schwarz ich ziemlich nah
Mit ’nem Disput, der mich erschreckt‘.Der Weiße schwärmt‘ von alten Zeiten.
Seit die Apartheid sei passé
Sich Chaos und Gewalt verbreiten.
D i e Argumentation tat weh.Doch ließ er’s nicht bei Politik
Geht mit Persönlichem zu weit.
Es gipfelt dann in der Kritik
An seines Partners Farbigkeit.Doch dieser wehrt sich unerwartet
Nimmt unsren Weißen ins Visier
’nen Conter Coup genial er startet
Und bleibt moralisch Sieger hier.Wie steht es denn so mit euch Weißen?
Als Baby seid ihr r o s a r o t.
Doch auf dem Weg zu Tattergreisen
Ganz b l i t z e b I a u bei Atemnot.Durch Leberstau bei Hepatitis
Seid g e I b ihr wie ’ne reife Quitte.
Und wenn das noch nicht ’s End vom Lied is,
Färbt g r ü n der Neid nach alter Sitte.Es treibt der Zorn die Zornesröte
Dem weißen Manne ins Gesicht.
Manch‘ Allergie bereitet Nöte.
Macht r o t e Flecken, so wie Gicht.Bei Schreck wird jeder Weiße b I a s s
Ganz ähnlich auch bei Anämie
Und I i I a färbt er sich bei Hass
Wenn er vor Wut ganz lauthals schrie.Wirst du geholzt beim Fußballspiel
Sind b I a u e Flecken zu bestaunen.
Verfehlst beim Klogang du das Ziel
Da kommt’s schon mal auch zu ganz braunen.Auch Weiße ärgern sich oft s c h w a r z.
Vom Schnaps sind sie am Ende b I a u
Und durch das Nikotin-Gequarz
Wirkt mancher im Gesicht ganz g r a u.So zeigt manch‘ Weißer – ungelogen
’ne große, bunte Farbpalette.
Die Farbpracht von ’nem Regenbogen.
Sie schillern alle um die Wette.Der Schwarze lächelt ganz verstohlen
Doch sieht man seine Augen brennen:
„Du wagst es – völlig unverhohlen
M i c h einen F a r b i g e n zu nennen!“Copyright Dr. Volker Steffen
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Wenn es so wäre,
dass nach meinem Tode
nichts mehr weiteres kommt
und nach dem Tode der Erde
keine Weiterentwicklung mehr ist,
wenn es so wäre,
dass eine geistige Welt
nur im Kopfe der Künstler lebt,
selbst, wenn es so wäre …Die Trauer um das verlorene Kind,
die Sorge um hilfloses Leben
die Liebe zum Du
und zu anderen Leben
Sie wären der Boden,
aus dem eine neue Welt
erwächst
und Leben geboren wird,
wo nichts ist.Deine Liebe
lässt Wüsten bewässern
und erloschene Sterne
wieder im Lichte erstrahlen.Für Gaby
Copyright Dr. Helga Thomas