Du Stern Jerusalem
Warum kämpfst du
Gegen das Böse?
Warum folgst du nicht
Deiner Würde?
Es ist doch das Morgen
Aber nicht das Heute
Oder gar das Gestern
Die über Gut und Böse
Entscheiden?
Liegt nicht
Deine Zukunft im Herrn
Und mit ihm
Das Gute und das Böse?
Dir wurde Böses getan
Unmenschlich Böses.
Ja ich weiß.
Aber bedenke
Die Zukunft liegt beim Herrn
Uns ist es nicht erlaubt
Das Böse zu vernichten.
Dann hätten auch wir
Keine Zukunft.
Denn sterben wird stets
Was existiert.
Und schlimmer noch:
Geboren wird wieder
Auf seinen Wurzeln
Was vernichtet wurde.
Dein treuer Knecht Abraham
Wusste um diese, deine Wahrheit
Folgte dem fürchterlichsten Befehl
Deines Gottes
War bereit
Das Leben seines Sohnes
Dir, seinem Herrn zu opfern.
Und dein herrlicher Gott
Sah den Schmerz seines Dieners
Befahl ihm
Die Kehle seines Sohnes
Der Gnade des Herrn
Zu überlassen
Um seiner Würde Willen.
Du Stern Jerusalem
Folge deinem Herrn
Übergib deinen Feinden
Den Bösesten der Bösen
Die Würde deines Herrn.
Und der Herr wird dir zeigen
Wie fruchtbar das Feld
Der bestellten Gnade
Deiner neuen Zukunft ist.
Bild: Frans Beer; Klavier: Julia Berghoff