Tag: Gesellschaft

  • Ich demonstriere für dich
    Du mein Geliebter
    Der du das Wischen
    Deines Smart Phone

    Der Vernunft  geopfert
    Dem Glauben überlassen
    Mit wirbelnden Wünschen
    Im unendlichen Leben
    Mich Tanzen lässt.

    Lass mich mit dir
    Du mein Geliebter
    Noch einmal träumen
    Die Sternennacht.

    Mit dir lass mich schweben
    Die Engelzeichen setzen
    Die Welten ergründen
    In denen meine Liebe
    Über dich wacht.

    Meide das Nichts, das uns umgibt
    Das Chaos, das die Wolken schiebt.

    Stehst du am Rande deiner Zeit
    Befreie mich und sei bereit
    Meine Fesseln, unser Leben
    Zu zerbrechen, aufzugeben.

    Vergiss Verstand und Freude, Leid
    Auf dem Weg zur Ewigkeit.

    Umarme mich mit Hoffnung, Glauben
    Lass dir vom Nichts nicht alles rauben.
    So können wir in jenen Stunden
    Selbst Chaos und das Nichts erkunden.

  • Ja, es ist mein Leichnam
    Aber nicht meine Leiche.
    Von mir weiß ich nicht
    Ihr wisst vielleicht von mir
    Von meiner Welt in euch
    Von meinem Grab.

    Ich bin euch entrückt
    Versteht ihr mein Gestern
    In eurem heutigen Tun?

    Ist nicht euer Verstand
    Das Werkzeug unseres Schöpfers,
    Die Fehler des Allmächtigen
    Auf Erden zu korrigieren?

    Seid ihr nicht seine Kinder
    Ich seine erlöste Geburt?

    Warum zwingt ihr seine Kinder
    Eure Geburten, zappelnde Frösche
    Zu kühlenden Bädern
    In überfüllten Sardinenbüchsen?

    Ist nicht zu viel
    Der Leichnam des zu gut?
    Der Frosch die Freiheit
    in der Sardinenbüchse?

    Höre, Herr, du Allmächtiger
    Sage mir vom Heute,
    der ich nicht einmal mich weiß
    Warum züchtest du
    Hirnlose Hammel
    Die im Gedenken
    An das Böse von Gestern
    Den Sinn ihres Lebens
    Im Chaos des Morgen
    Verschlafen?

    Warum lässt du
    Das Werkzeug deiner Fehler
    In dümmlich geifernden
    Mächtigen deiner Kinder
    Sinnlos verrosten?

    Sind Angst quakende Frösche
    Nicht auch deine Leichen
    Im Sardinenteich?

  • Anfang 2010 gab ich der Zeitschrift medintern eine gedrängte Zusammenfassung dessen was man damals über das Syndrom dachte. Sie stand unter dem Titel “Aus der Taufe gehoben: Das Fibromyalgiesyndrom – jetzt eine richtige Krankheit?” (1/2010, 21 f.). Schlaglichtartig referierte ich den Konsens der Fachgesellschaften sowie der S3-Leitlinie, die bis 3/2011 gelten und dann vollständig revidiert werden sollte. Das Krankheitsbild wurde zum Weichteilrheumatismus gezählt. Namhafte Rheumatologen, V. R. Ott und Klaus L. Schmidt, an der Klinik und dem Institut für Physikalische Medizin, Balneologie und Rheumatologie der Universität Gießen in Bad Nauheim[1] hatten mir die notwendige rheumatologische Basis vermittelt. Darauf konnte ich bei den Erfahrungen mit Fibromyalgie-Patientinnen aufbauen. Das Syndrom ging mit großflächigen Schmerzen, die sich über mehrere Körperregionen und einen Zeitraum von über drei Monaten erstreckten, einher. Dazu kamen vegetative Symptome und verschiedene psychische Störungen. Im Gegensatz zu den oft als unerträglich empfundenen Schmerzen waren die Labor- und Röntgenbefunde völlig unauffällig. Medikamentöse Therapieversuche endeten oft enttäuschend. “Polymodale” Konzepte und “multidisziplinäre” Behandlung wurden empfohlen, nicht ohne vor den Gefahren der Polypragmasie zu warnen. Die Patientinnen waren darüber zu informieren, dass ihnen zwar im Rahmen der Fibromyalgie keine Organschäden drohten, ihre Beschwerden aber real und sehr langwierig seien[2]. Eine Patientin wurde geradezu abhängig von meinen lokalanästhetischen Infiltrationen und war nur mit großer Mühe von ihrem beständigen Drängen abzubringen.          
        Nun berichtet – den Göttern sei Dank! – das Hessische Ärzteblatt 6/2023, 351 vom  Paradigmenwechsel bei chronischen Schmerzzuständen…
    Die Rede ist von chronischen Schmerzen in mindestens drei oder mehr Körperquadranten (obere/untere/linke/rechte Seite des Körpers; im Achsenskelett Nacken, Rücken, Brust, Bauch) unter Betonung psychischer und sozialer Faktoren. Das Fibromyalgie-Syndrom sei  nicht nur aus der Gruppe der rheumatologischen Erkrankungen verschwunden sondern als Begriff im ICD-11 nicht mehr zu finden. Künftig befindet sich das chronische ausgedehnte Schmerzsyndrom bei den primären Schmerzzuständen (MG30.01). Damit werden wir vorläufig leben können, auch mit dem Begriff Körperquadranten. Die Beschreibung dieser Regionen ist jedoch in einer so heillos infantilen Diktion abgefasst (obere/untere/linke/rechte Seite des Körpers) dass ich mich gezwungen sehe, eine Revision des ‘medizinischen’ Sprachgebrauchs zu empfehlen.   


    [1] Später Kerckhoff-Klinik, Abteilung Rheumatologie.

    [2] Da schaute dem erfahrenen Diagnostiker der eigene Zweifel am real existierenden Krankheitsbild aus allen Knopflöchern,  Klaus L. Schmidt (Checkliste Rheumatologie, Stuttgart – New York 2000) 368-373 .

  • (12.11.2023)

    Was bedeuten diese Wörter
    Werden sie noch gebraucht
    Wurden sie bereits aufgebraucht
    Verbindlichkeit
    Umsicht
    Wahrhaftigkeit
    Vertrauen
    Sinnhaftigkeit
    Güte
    Aufrichtigkeit
    Mitgefühl


  • (11.11.2023)

    Gerade wenn Ungerechtigkeit geschieht
    und kriegerische Gewalt augenscheinlich siegt
    lass dein Herz frei sprechen

    Nimm seine Worte mit allen Sinnen wahr

    Diese katastrophale Spirale
    hat ohne Wahrhaftigkeit und Güte
    kein friedliches Ende


  • Es ist kein Scherz! Nicht Fake, nicht Fun!
    Versteht ihr mich?
     
    In Ketten bin ich frei, nicht krank!

    Überfüttert
    Verbittert
    Zersplittert
    Zerschlagen

    Frei ins Bett, ins Paradies getragen!

    Mein Protest im Freudenbett
    Macht euch blöd, mich rasend nett!

    Ich weiß ihr meint es gut mit mir
    Öffnet mir die Narrentür
    Führt mich ins irre Wunderland
    Frei von Vernunft und Sachverstand!

    Jedoch bedenkt
    Ich bin Euch

    So glaubt es mir
    Ein wütendes Gedankentier
    Das gebunden und bewacht gehört
    Frei sich selbst und euch zerstört.

    Ich blute, schreie allemal
    Zerbreche kalt im Wasserstrahl
    Wenn ihr mich auf der Straße hetzt
    Der Peitschenhieb mich Weib verletzt.
    .
    Und versteht

    Ich bin keine Lichtgestalt
    Kein Abgott, kein Altar, kein Halt
    Ich bin der Sprengstoff der Natur
    Das Dynamit, die Feuerspur
    Die euch in den Wahnsinn treibt
    Wenn ihr gefesselt mich befreit.

    Ich rate euch:

    Schützt euch fest vor mir!
    Ich bin ein freies wildes Tier
    Das Zerstörung in sich trägt
    Wenn ihr mich nicht in Ketten legt.

    Johann Sebastian Bach, Präludium Nr. 21, gespielt von Theresa Berghoff, Giessen)

  • (23.10.2023)

    Die als geistreich gepriesenen, aufgeblasenen Gangster
    begreifen nach vielen vergangenen Jahrhunderten
    weiterhin notorisch nicht
    die Bedeutung von Kolonialismus und Rassismus
    Sich als Mittelpunkt des Weltgeschehens wähnend
    den globalen Gang der Ereignisse missdeutend
    betreiben sie bewusst oder unbewusst
    auch ihren eigenen Ruin


  • (23.10.2023)

    Wenn es darauf ankommt
    auch in dieser schweren Zeit
    im Parlament gewissenhaft
    Tiefgründigkeit und Wahrheitsliebe zu pflegen
    plaudert peinlich
    der Einheitsbrei

  • (23.10.2023)

    Die berühmt-berüchtigte Trommel
    ist hohl
    laut
    und wieder katastrophal kriegslüstern


  • (23.10.2023)

    Der gegenwärtige gewaltige Verwesungsgeruch
    ist bohrend, stechend, durchdringend
    Schaut genau hin
    Er stammt nicht von verdorbenem Fleisch
    Er stammt von gebrochenem Geist