-
In aller Ewigkeit
Ein Gedicht von Mohammad Reza Shafi’i Kadkani
Übersetzung aus dem Persischen von Afsane Bahar۞۞۞
Vor euch
haben unzählig viele
wie ihr
mit Spinnenfäden
im Winde geschrieben:
Es lebe diese Glück bringende, ewig dauernde Herrschaft۞۞۞
-
Rock der Sonne
Ein Gedicht von Mohammad Reza Shafi’i Kadkani aus dem Jahr 1984
Übersetzung aus dem Persischen von Afsane Bahar۞۞۞
Ein Mensch, dessen Herz durch Liebe
wie vom Mondschein erleuchtet wird
wird durch die Böswilligkeiten und Ängste des Volkes
nicht in Hektik und Furcht geraten
schau hin, nicht im Geringsten
wird der Rock der Sonne nass
wenn er ins Wasser fällt۞۞۞
-
Vermisst
Ein Gedicht von Mohammad Reza Shafi’i Kadkani aus dem Jahr 2010
Übersetzung aus dem Persischen von Afsane Bahar۞۞۞Ein Kind namens Fröhlichkeit
wird seit geraumer Zeit vermisst,
mit hellen leuchtenden Augen,
mit langen Haaren, der Größe der Sehnsucht entsprechend.
Wenn jemand von ihr ein Zeichen hat,
soll er uns benachrichtigen,
und das ist unsere Anschrift:
auf der einen Seite der Persische Golf
auf der anderen Seite das Kaspische Meer۞۞۞
-
Weihnachtsgebet
Von guten Geistern wohl gehütet
Sei Frieden dir in Herz und Hand.
Wo heiß der Wüstenhasswind wütet
Weit breite aus Dein Herzgewand.Lass den Verstand des Kindes weben
Von Kunde Armut Krippenglück
Dir werden Sterne Weisheit geben
Ins Morgen weist des Kindes Blick.K. Kayser, 13.12.2016
-
Weihnachtsballade
Zur Krippennacht das Christkind lacht
All den Kindern Freude macht.Wenn Krippennacht das Christkind weint
Armut aus den Sternen scheint.In Krippennacht Dein Christkind schreit
Heiß Träne sich an Träne reiht.Wenn Krippennacht das Christkind tobt
Der Teufel seine Jünger lobt.So Krippennacht das Christkind ruht
Die Erde Kindern Gutes tut.Willst das Christkind du beglücken
Laß uns Stroh mit Herzen schmücken.Soll das Kind in Frieden ruhen
Schleich dich fort in Sternenschuhen.Wird es froh voll Leben toben
Muss der Herr die Teufel loben.Wenn die Gotteskinder brüllen
Mußt du Liebeshunger stillen.Siehst du Christkindhirten weinen
Wird als Engel es erscheinen.Wird uns Kinder glücklich machen
Wirst du singen, wird es lachen.K.K. 22.12.2016
-
Der Kinderfilm mit sächsischer Bildungsempfehlung entstand im Rahmen der Einweihung der Stele auf dem 13. Meridian in Chemnitz/Kleinolbersdorf, hochangebundene Persönlichkeiten vom Chemnitzer Vermessungsamt, Dr. Reinhart Erfurth, Ehrenpräsident der Ingenieurkammer Sachsens u.v.a. gaben der Festivität an der Stele den feierlichen Rahmen in diesem Sommer.
Der Kinderfilm entstand in Zusammenarbeit mit TV 90, der Grundschule Kleinolbersdorf und dem Gymnasium Einsiedel, die Schulen stellten die Hauptdarsteller des Kinderfilmes.
Die Idee, Texte und Drehbuch stammen aus meiner Feder.
Hier der Link zum Film „Auf den Spuren des Mercator”: https://youtu.be/XR3HFfqXhUg
Der Sprecher der Verse ist Martin Baden, Schauspieler und Sohn von Olaf Baden, dem berühmten TV Sprecher.
Der Film wurde insgesamt über hundertmal verkauft, zur Premiere kamen über 1000 Besucher.
Hier die Versfolge
Auf den Spuren des Mercator
Voller Eis
Und starrer KälteStarten wir
Und landen da.Erst des Südpols weißes Felde
Ganz zum Schluss
Dem Nordpol nahPinguin
Schwarz weiße FrackeFlüchten plump
Vorm LeopardDoch der König
der AntarktisIst der Wal
So schnell und stark.–
Weiter geht’s
Auf unsrer ReiseIn die heiße
rote GlutStarker Löwe
Bunte FelsenVögel
Schützen ihre Brut–
Eine Stadt
Die Schönste GrößteSalz
in ihrem Namen trägt.Burg
Ergänzt den StädtenamenTürme
Dieses Stadtbild prägt–
Und Palermo
Dieser WildeFreie Ort
Und LebensraumKünstler
Menschen
Kinder
Alte
Leben hier den Lebenstraum–
Seht da steht er
Hoch und eckigSachsens größter Berg im Land
Fichtelberg
So sagt´s der NameFichteln wachsen
Steil galant.Ruhig stoisch
ÜberlegenSchaut er in das
Tal hinabSeine Läufer
Berges HängeFühren uns
Nach Chemnitz ab.–
Siehe da
Hier steht die SteleSchösserholz
Das ist ihr HortSpeck der Gürtel
Manche SeeleFindet Ruhe
Hier im Ort.–
Weiter geht es
Unsre ReisePotsdam
Heißt das nächste Ziel.Feinste Bauten
Schmuck und seltenGlitzern hell
Erstrahlen wie.–
Dann erreichen
Uns die DüfteMeer und Brisen
Frisch und freiFischwelt bunt
Der Sandstrand superDieser Ort
Nennt sich Stralsund–
Und des Wassers
Zur GenügeReisen wir
der 13 nach.Malmö ist
die nächste RiegeEine Stadt
Mit Lärm und Krach.–
Also weiter
Auf Luchs PfotenStill und heimlich
Immer darErreichen wir
Der Welten StilleInseln
der Lofoten gar.–
Und von da aus
Nach SpitzbergenFinden wir
Des Nordens Licht.Eisbärn, Robben, Orcas-Schwertwal
Dies Getier im Licht gebricht.–
Nordpol
Heißt’s
Des Reisens EndeSchwimmend
Auf dem ErdenballWieder Kälte
Uns empfängt esWeiß und Still
Das Weltenall–
Doch was soll sie
Diese LetzteKarte golden
Liegt sie hierAdlers Schwingen
Starke KehleNun wir folgen
Dieser SpurSiehe da
Hier steht die SteleGanz genau
13 vor OrtAdlers Schwingen
Seine ReiseStart ist hier
Sein Haus
Sein HortAdlers Leben
Dieser NameLeben Lieben
WeltentourJa so heißt er
Unser AdlerStark und ewig
-
Ilka blickte auf den Mauerspalt über ihnen, um die Wärme des Sonnenstrahls im Gesicht zu spüren. Sie zog mit dem rechten Arm ihren kleinen Bruder Sami an sich. Das linderte die Schmerzen im rechten Bein, das von einem Trümmerbrocken getroffen worden war. Die Sonne kam nur einmal am Tag für ein bis zwei Stunden durch den Spalt zwischen den eingestürzten Betonplatten, die einen schmalen zeltförmigen Raum in dem Trümmerhaufen des eingestürzten Hauses bildeten. Ilka konnte den Himmel sehen, der manchmal blau, aber meist durch dir aufgewirbelten Staubwolken verdeckt war. Immer wieder erschütterte das Grollen der Bomben die Trümmer, und es rieselten kleine Steine zu Ihnen hinunter. Wenn sie menschliche Stimmen hörten, riefen sie mit schwacher Stimme, aber keiner hörte sie. Jetzt riefen sie nicht mehr. Es fehlte ihnen die Kraft.
„Mama soll kommen“, flüsterte Sami und weinte, „ich habe Hunger, Durst.“
Ilka, die sich selbst die Mutter herbei wünschte, drückte ihn an sich und summte ein Lied. Sami beruhigte sich und weinte nur noch ganz leise. Ilkas Bein klopfte, und sie versuchte, an die Schule zu denken, die sie in den letzten Wochen wegen des häufigen Fliegeralarms nur sporadisch besuchen konnte. So weit sie sich erinnern konnte, war immer Krieg. Das Schulgebäude war von Bomben in einen Haufen Steine verwandelt worden. Tante Selina hatte daraufhin in ihrem Wohnzimmer Schule improvisiert. Das war viel lustiger, weil die Puppe mit lernen durfte. Auch dieser Unterricht wurde wegen der Bombenangriffe immer wieder unterbrochen.
Sie hörte wieder Rufe und versuchte, sich bemerkbar zu machen. Aber sie brachte nur ein Krächzen heraus. Sami war eingeschlafen und reagierte nicht. Das Licht schien jetzt nicht mehr nur über ihr durch den Mauerspalt zu kommen. Es breitete sich wie ein heller Nebel im gesamten Raum aus, so dass sie völlig geblendet war. In der Ferne durch den Nebel hörte sie ihre Mutter sprechen.
„Mama“, rief sie mit erstaunlich heller Stimme. Da kam ihre Mutter aus dem Nebel hervor wie eine wunderschöne Fee. Sie hatte ein Kleid in leuchtenden Farben an und streckte ihr lächelnd die Hände entgegen. Ilka reckte die Arme vor, spürte die kühlen Hände ihrer Mutter und schien mit ihr zu schweben. Als sie sah, dass Sami zurückblieb rief sie: „Sami, Sami! Wir müssen Sami mitnehmen.“
„Lass nur“, hauchte die Mutter, „ihn können wir später holen.“
Es wurde wieder dunkler, und sie schienen wie auf einer Achterbahn durch den Raum zu rasen. Mutter hielt sie mit festem Griff. Ilka lachte vor Glück.
Als die Retter die Trümmerplatten vorsichtig aufbrachen, riefen sie: „In dem Spalt sind noch zwei Kinder!“ Vorsichtig räumten sie Stück für Stück die Betonplatten und Steine zu Seite, bis sie die verschütteten Kinder erreichen konnten.
„Das Mädchen ist tot, aber der Junge lebt noch.“
Copyright Dr. Walter-Uwe Weitbrecht
-
Eine schwarz-weiße Katze Paula lebte in einer Villa am Königsforst. Meist lag sie auf einer Heizung, schnurrte vor sich hin und genoss die Wärme. Sie bewunderte die apart gekleidete Hausherrin, die sie immer mit Seidenhandschuhen streichelte. Sie empfand dies als besonderen Genuss, auch wenn es manchmal funkte. Sie beschloss, ebenso vornehm zu werden. Sie trabte zum Maulbeerbaum und sprach mit den Seidenraupen: „Könnt ihr mir ein zartes, fast durchsichtiges Seidenkleid und Seidenhandschuhe für die Vorderpfoten spinnen?“
Die emsigen Seidenraupe unterbrachen ihre Arbeit und piepsten: „Wenn du uns vor den Vögeln bewahrst, die immer wieder einige von uns fressen, dann erfüllen wir deinen Wunsch.“
So bewachte die Katze den Maulbeerbaum und fauchte die Vögel an, so dass sich diese sich nicht mehr in die Nähe des Baumes trauten. Innerhalb von nur zwei Tagen spannen die Seidenraupen ein der Katze passendes Cocktailkleid und so feste Handschuhe, dass die Krallen nicht durchkamen. So hatte die Katze seidenweiche Pfoten. Die Handschuhe reichten wie bei einer Braut weit über das Gelenk hinaus. Die Katze betrachtete sich im Spiegel und dachte: Jetzt benötige ich nur noch ein paar hübsche Schuhe und ein feines Hütchen.
Die Katze borgte sich aus der Haushaltskasse ihrer Herrin einige Münzen und stolzierte in den Puppenladen. Für kleines Geld bekam sie ein Paar weiße Schuhe und ein Hütchen mit einem bunten Kunstblumenkranz. Etwas unsicher stakste sie mit ihrem Seidenkleid und den neuen Schuhen aus dem Laden. Durch das Schwanken verschob sich das Hütchen über die Augen, so dass sie den Kopf nach hinten beugen musste, um etwas zu sehen. Da hörte sie das hässliche Lachen des Schäferhundes des Nachbarn, der sie schon mehrfach mit Gebell auf den Baum gejagt hatte.
„Karneval ist doch erst in fünf Monaten“, gluckste er und begann zu grölen: „supergeile Zick….“
Paula hielt den Hut mit einer Pfote fest und beschleunigte ihren Schritt, um schnell nach Hause zu kommen. Der Hund hüpfte hinter ihr her, sang weiter Karnevalslieder und schüttelte sich immer wieder vor Lachen. Paula war froh, als die Haustür hinter ihr zuschlug. Als die Hausherrin Paula sah, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und rief: „Wer hat dich denn so zugerichtet?“
Als Paula sie mit großen Augen ansah, begann sie zu lachen und kam erst zur Ruhe, als ihr die Luft weg blieb. Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und fragte: „Wie willst du in diesem Aufzug die Mäuse fangen, die sich wieder auf dem Dachboden eingenistet haben?“
Stolz wie Paula war, stieg sie mit Hut, Kleid, Handschuhen und Stiefelchen auf den Dachboden und versuchte, die Mäuse zu jagen. Als dies misslang, da sie sie ohne Krallen die Mäuse nicht halten konnte, legte sie die Kleidung ab.
Ein wenig traurig sprang sie später auf die Heizung, legte den Kopf auf die Pfoten, schnurrte und genoss die Wärme. Sie tröstete sich, es sei besser nützlich als vornehm zu sein.
Copyright Dr. Walter-Uwe Weitbrecht
-
Mottenmutter Luise saß mit ihrem Mann Walter in einem alten Kleiderschrank zwischen den Wollpullovern und beobachtet ihre zarten, gelblichen Raupenkinder, die sich durch die Maschen fraßen.
„Schafwolle schmeckt ihnen“, knispelte sie, „sie schauen richtig glücklich aus.“
„Wo sind denn die Großen?“, brummte Walter und machte es sich an der Knopfleiste bequem.
„Du weißt doch, sie umsurren jetzt die Straßenleuchten und die Zimmerlampen und holen sich angesengte Flügel. In unserem Alter macht das Tanzen am Licht keinen Spaß mehr. Da sitzt man lieber warm im Schrank.“
„Zu unseren besten Zeiten haben wir alle Kameraden angetwittert und gemeinsam das Flutlicht im Stade de France zugebrummt, so dass die Menschen nicht mehr Fußball spielen konnten. Das war toll!“ Walter schlug aufgeregt mit den Flügel.
„Mach nicht so viel Wind, du bläst die Kleinen aus den Maschen.“
Mit einem Brausen erweiterte sich der Spalt der Schranktür, und sieben junge Motten landeten mit Stimmengewirr auf den Wollpullovern.
„Warum sitzt ihr hier im Schrank herum, wo man gerade jetzt so wunderbar um Lampen tanzen kann?“, piepste Daniel.
„Unsere Zeit der großen Aktionen ist vorbei“, brummte Walter, „uns tun die Wärme des Schranks, die Dunkelheit und die Ruhe gut.“
„Ich weiß, die Verdunklung der Flutscheinwerfer im Stade de France war eure Heldentat. Wir haben größeres vor. Wir wollen die Sonne verdunkeln.“
„Das Tageslicht wird euch so blenden, dass ihr den Weg nicht finden und leichte Beute für Vögel sein werdet“, mahnte Luise ängstlich.
Die sieben jungen Motten lachten hell: „Wir haben alle angetwittert. Es werden Tausende kommen und den Himmel verdunkeln.“ Sie rauschten hinaus ins Freie, um ihre Kameraden zu treffen.
Neugierig setzte sich Luise ans Fenster, um das Treiben der Jungmotten zu beobachten. Eine riesige dunkle Wolke von Motten verdunkelte den Himmel. Schwalben und Amseln schnappten sich einige der Nachzügler. Die Wolke entfernte sich und wurde kleiner und kleiner. Die Sonne brannte wieder unvermindert vom strahlend blauen Himmel. Dann regnete es plötzlich ausgetrocknete, tote Motten. Luise krabbelte wieder in den Pullover im Schrank.
„Und?“, fragte Walter.
„Selbst für so viele junge Motten war das Projekt zu groß. Sie haben sich übernommen.“
„Schade um die enthusiastischen Kinder. Nun sind sie weg, aber die nächsten sind schon in Arbeit“, knurrte Walter, rekelte sich und blickte nach den hungrigen Raupen in den Maschen.
Copyright Dr. Walter-Uwe Weitbrecht
-
Das rote Kaninchen
Bauer Stertzenbach hatte Rüben geerntet und, da er keinen Lagerplatz in der Scheune hatte, als Rübenmiete am Rande des Ackers aufgestapelt und mit einer dicken Folie bedeckt, um die Rüben vor dem Regen zu schützen. Er hatte zwei Äcker bearbeitet mit verschiedenen Rübensorten, die einen kleiner, die anderen größer.
Das Kaninchen Paul hatte das beobachtet und rannte ganz aufgeregt zu seinem Bruder Tim.
„Es gibt Rüben“, hechelte er, „so viele Rüben, dass man Speck für den ganzen Winter aufbauen könnte. Lass uns Rüben um die Wette essen.“
Tim schaute ihn verwundert an: „Was für Rüben? Möhren? Und was heißt um die Wette essen?“
„Nein, nein! Keine Möhren, große Zuckerrüben und etwas kleinere dunkle Rüben. Wettessen heißt, dass der gewonnen hat, der die meisten Rüben geschafft hat.“
„Egal welche?“
„Ja.“
Sie hoppelten durch die Furchen zu der Rübenmiete und als sie sie rochen, lief ihnen das Wasser zwischen den Zähnen aus dem Maul. Tim untersuchte die Rübenmieten und entschied sich für die kleinen dunklen Rüben. „Ich bin kleiner und nehme daher diese hier“, piepste er.
Paul, der Zuckerrüben sowieso lieber mochte, war einverstanden. So begannen sie, ihre Nagezähne in die Rüben zu schlagen und um die Wette zu essen. Tim hatte schon die dritte der muffig schmeckenden dunklen Rüben gegessen, als Paul keuchte: „Ich kann nicht mehr“, obwohl er noch nicht einmal eine ganze große Zuckerrübe geschafft hatte.
„Dann habe ich gewonnen!“, jubelte Tim und war froh, dass er nicht mehr weiter essen musste.
„Du schaust blutig aus!“, rief Paul, weil Tims Nase ganz von rotem Saft bedeckt war. Tim leckte mit der Zunge über die Nase, da war alles weg.
Am nächsten Tag, war Tim an allen hellen Stellen seines Fells knallrot. „Du hast rote Rüben gegessen“, lachte die Mutter.
Jetzt war Paul eifersüchtig, weil Tim so etwas Besonderes an sich hatte. Tim aber zuckte mit dem Fell, weil es juckte.
Paul rief: „Lass uns nochmal Rüben essen, und dieses Mal nehme ich die roten.“
Tim hatte nichts dagegen, denn die dunklen Rüben hatten ihm nicht geschmeckt, und so toll fand er die zwickende Rotfärbung nicht.
Als sie an den Rübenmieten ankamen stand dort der Bauer, fluchte und schlug nach ihnen mit der Peitsche. Sie sprangen in die Ackerfurchen und rannten Hacken schlagend um ihr Leben, da der Hund hinter ihnen her war. Sie hörten schon sein Hecheln direkt hinter sich, als sie den Bau erreichten und im letzten Moment unter der Erde verschwanden.
Copyright Dr. Walter-Uwe Weitbrecht)