Schlagwort: Lebenskonflikt

  • (25.12.2023)
    In die Enge getrieben
    verzweifelt
    vereinsamt
    begrüßen die Entrechteten
    ihre Überlebensinstinkte
    In goldenen Käfigen gefangen
    schwafeln scheinheilig Täter und Mitläufer
    von Moral und hehren Werten
    und übersehen geflissentlich
    ihre gravierende Verantwortung
    für die grenzenlose Misere

  • Ich demonstriere für dich
    Du mein Geliebter
    Der du das Wischen
    Deines Smart Phone

    Der Vernunft  geopfert
    Dem Glauben überlassen
    Mit wirbelnden Wünschen
    Im unendlichen Leben
    Mich Tanzen lässt.

    Lass mich mit dir
    Du mein Geliebter
    Noch einmal träumen
    Die Sternennacht.

    Mit dir lass mich schweben
    Die Engelzeichen setzen
    Die Welten ergründen
    In denen meine Liebe
    Über dich wacht.

    Meide das Nichts, das uns umgibt
    Das Chaos, das die Wolken schiebt.

    Stehst du am Rande deiner Zeit
    Befreie mich und sei bereit
    Meine Fesseln, unser Leben
    Zu zerbrechen, aufzugeben.

    Vergiss Verstand und Freude, Leid
    Auf dem Weg zur Ewigkeit.

    Umarme mich mit Hoffnung, Glauben
    Lass dir vom Nichts nicht alles rauben.
    So können wir in jenen Stunden
    Selbst Chaos und das Nichts erkunden.

  • Ja, es ist mein Leichnam
    Aber nicht meine Leiche.
    Von mir weiß ich nicht
    Ihr wisst vielleicht von mir
    Von meiner Welt in euch
    Von meinem Grab.

    (mehr …)
  • Anfang 2010 gab ich der Zeitschrift medintern eine gedrängte Zusammenfassung dessen was man damals über das Syndrom dachte. Sie stand unter dem Titel „Aus der Taufe gehoben: Das Fibromyalgiesyndrom – jetzt eine richtige Krankheit?“ (1/2010, 21 f.). Schlaglichtartig referierte ich den Konsens der Fachgesellschaften sowie der S3-Leitlinie, die bis 3/2011 gelten und dann vollständig revidiert werden sollte. Das Krankheitsbild wurde zum Weichteilrheumatismus gezählt. Namhafte Rheumatologen, V. R. Ott und Klaus L. Schmidt, an der Klinik und dem Institut für Physikalische Medizin, Balneologie und Rheumatologie der Universität Gießen in Bad Nauheim[1] hatten mir die notwendige rheumatologische Basis vermittelt. Darauf konnte ich bei den Erfahrungen mit Fibromyalgie-Patientinnen aufbauen. Das Syndrom ging mit großflächigen Schmerzen, die sich über mehrere Körperregionen und einen Zeitraum von über drei Monaten erstreckten, einher. Dazu kamen vegetative Symptome und verschiedene psychische Störungen. Im Gegensatz zu den oft als unerträglich empfundenen Schmerzen waren die Labor- und Röntgenbefunde völlig unauffällig. Medikamentöse Therapieversuche endeten oft enttäuschend. „Polymodale“ Konzepte und „multidisziplinäre“ Behandlung wurden empfohlen, nicht ohne vor den Gefahren der Polypragmasie zu warnen. Die Patientinnen waren darüber zu informieren, dass ihnen zwar im Rahmen der Fibromyalgie keine Organschäden drohten, ihre Beschwerden aber real und sehr langwierig seien[2]. Eine Patientin wurde geradezu abhängig von meinen lokalanästhetischen Infiltrationen und war nur mit großer Mühe von ihrem beständigen Drängen abzubringen.          
        Nun berichtet – den Göttern sei Dank! – das Hessische Ärzteblatt 6/2023, 351 vom  Paradigmenwechsel bei chronischen Schmerzzuständen…
    Die Rede ist von chronischen Schmerzen in mindestens drei oder mehr Körperquadranten (obere/untere/linke/rechte Seite des Körpers; im Achsenskelett Nacken, Rücken, Brust, Bauch) unter Betonung psychischer und sozialer Faktoren. Das Fibromyalgie-Syndrom sei  nicht nur aus der Gruppe der rheumatologischen Erkrankungen verschwunden sondern als Begriff im ICD-11 nicht mehr zu finden. Künftig befindet sich das chronische ausgedehnte Schmerzsyndrom bei den primären Schmerzzuständen (MG30.01). Damit werden wir vorläufig leben können, auch mit dem Begriff Körperquadranten. Die Beschreibung dieser Regionen ist jedoch in einer so heillos infantilen Diktion abgefasst (obere/untere/linke/rechte Seite des Körpers) dass ich mich gezwungen sehe, eine Revision des ‚medizinischen‘ Sprachgebrauchs zu empfehlen.   


    [1] Später Kerckhoff-Klinik, Abteilung Rheumatologie.

    [2] Da schaute dem erfahrenen Diagnostiker der eigene Zweifel am real existierenden Krankheitsbild aus allen Knopflöchern,  Klaus L. Schmidt (Checkliste Rheumatologie, Stuttgart – New York 2000) 368-373 .

  • (12.11.2023)

    Was bedeuten diese Wörter
    Werden sie noch gebraucht
    Wurden sie bereits aufgebraucht
    Verbindlichkeit
    Umsicht
    Wahrhaftigkeit
    Vertrauen
    Sinnhaftigkeit
    Güte
    Aufrichtigkeit
    Mitgefühl


  • Es ist kein Scherz! Nicht Fake, nicht Fun!
    Versteht ihr mich?
     
    In Ketten bin ich frei, nicht krank!

    Überfüttert
    Verbittert
    Zersplittert
    Zerschlagen

    Frei ins Bett, ins Paradies getragen!

    Mein Protest im Freudenbett
    Macht euch blöd, mich rasend nett!

    Ich weiß ihr meint es gut mit mir
    Öffnet mir die Narrentür
    Führt mich ins irre Wunderland
    Frei von Vernunft und Sachverstand!

    Jedoch bedenkt
    Ich bin Euch

    So glaubt es mir
    Ein wütendes Gedankentier
    Das gebunden und bewacht gehört
    Frei sich selbst und euch zerstört.

    Ich blute, schreie allemal
    Zerbreche kalt im Wasserstrahl
    Wenn ihr mich auf der Straße hetzt
    Der Peitschenhieb mich Weib verletzt.
    .
    Und versteht

    Ich bin keine Lichtgestalt
    Kein Abgott, kein Altar, kein Halt
    Ich bin der Sprengstoff der Natur
    Das Dynamit, die Feuerspur
    Die euch in den Wahnsinn treibt
    Wenn ihr gefesselt mich befreit.

    Ich rate euch:

    Schützt euch fest vor mir!
    Ich bin ein freies wildes Tier
    Das Zerstörung in sich trägt
    Wenn ihr mich nicht in Ketten legt.

    Johann Sebastian Bach, Präludium Nr. 21, gespielt von Theresa Berghoff, Giessen)

  • Warum schreit Ihr nach Strafe
    Ihr Helden des Holocaust?
    Sind nicht Vergeltung und Rache
    Die Teufel der Gerechtigkeit?

    Warum greift ihr
    Nach dem Stab des Gestern
    Ihr Brüder der Vernunft
    Und des freudvollen Lebens?

    Hört Ihr denn nicht
    Seht Ihr denn nicht
    Wisst Ihr denn nicht
    Erkennt Ihr nicht

    Eure verirrt Gequälten
    Morden mit den Waffen
    Ihres teuflischen Glaubens
    Für ein göttliches Morgen?

    Warum verschwendet ihr
    Euer Auge, Euren Zahn
    In den Nebeln jenseits
    Der irdischen Welt?

    Beweint nicht jede Mutter
    Auch die des Teufels
    Ihren leibhaftigen Sohn
    Auf Allahs Weg ins Glück?

    Ihr drängt die verzweifelt
    Grausam Wütenden
    Hilfreich in das Dunkel
    Ihres göttlichen Reiches

    Dort werfen sie die Teufel
    Aus Allahs heiligen Hallen
    In das irdische Paradies
    Der fehlerfrei Guten.

    Und die irdische Hölle
    Ist Gezeugt und geboren
    Im himmlischen Paradies
    Ihrer Fata Morgana.

    Fragt Ihr denn nicht
    Sind sie wahrhaftig
    Jehovas Rache würdig?


  • Die Pläne, Ziele und Fantasien
    der mächtigen Großverbrecher
    unserer turbulenten Zeit
    sind in ihren entscheidenden Punkten
    nicht schwer erkennbar

    Diese Banditen fühlen sich vielleicht
    kräftemäßig so im Vorteil
    dass sie ihre Pläne offenlegen
    und dabei dreist
    eine bedrückende Allmacht vortäuschen

    Dieser durchdachte psychologische Schachzug
    dient der gnadenlosen Bekämpfung
    täglich möglicher Widerstände
    und soll bei den Gegnern
    ein lähmendes Gefühl auslösen
    eine Mischung aus Hoffnungs- und Machtlosigkeit
    folgerichtig verbunden mit Depression und Angst

    Allerdings gibt es weltweit
    menschliche Faktoren und andere Gegebenheiten
    die weder von diesen Großverbrechern
    noch von ihren Gegnern
    vollständig berücksichtigt werden können
    Deshalb denke und handle ich
    mit Zuversicht und Lebensfreude
    und betone immer und immer wieder
    dass der Ausgang der gegenwärtigen Misere
    von jedem einzelnen Menschen
    beeinflusst werden kann
    Es kommt auf dich an


  • Mit beiden Daumen hielt er die Ohren zu
    mit beiden Zeigefingern die Augen
    Den Kopf heftig schüttelnd
    bestritt er die Existenz
    dieser und jener Gegebenheit
    beschimpfte helle Köpfe als Spinner
    und ruinierte seine eigenen Lebensgrundlagen
    Folgerichtig fiel er krachend auf die Schnauze
    Seine große Schnauze ist weiterhin
    eifrig im Einsatz
    Applaus und Lob erntet er bei Menschen
    die schmachvoll
    sich selbst entmündigt haben

  • Der Samen sang
    das Lied des Lebens
    und verwandelte sich
    in Äste, Blätter und Blüten

    Die Feder feierte
    das Lied des Lebens
    und verwandelte sich
    in Zugvögel lichter Botschaften

    Die Erde entdeckte
    das Lied des Lebens
    und verwandelte sich
    in bezaubernde Landschaften

    Mein Herz beherbergte
    das Lied des Lebens
    und verwandelte sich
    in ein Meer des Edelmuts