Die Straßenbahn der Linie „Acht“
Hat grad’ am Rathaus Halt gemacht.
Da steigt hinzu ein Rasseweib
Blond, sexy, wohlgeformt der Leib.
Die Männerwelt kommt stark ins Staunen
Man hört ein Tuscheln und ein Raunen.
Und – schützend vor der Menschen Strudel
Hält sie im Arm ‘nen weißen Pudel.
Den setzt sie sich auf ihren Schoß
Und schon fährt auch der Wagen los.
Jetzt tritt der Ede auf den Plan,
Sieht auch nicht schlecht aus – der Galan’
Er ist ein stets Erfolggewohnter
Von vielen Frauen schon Belohnter.
Setzt sich der Dame vis à vis,
Nimmt ins Visier das süße Vieh.
Es denkt bei sich der Schwerenöter:
Ihr komm’ ich nah über den Köter.
Der wird grad’ pausenlos getätschelt
Ist offensichtlich sehr verhätschelt.
„Mein schönes Fräulein, darf ich’s wagen,
‘nen Herzenswunsch hier vorzutragen:
Bei so ‘nem wunderschönen Frau(s)chen
Würd’ gern ich mit dem Hündchen tauschen!“
„So, so, mein Herr!“, lächelt sie heiter
„Da denken wir doch einmal weiter.
Sie würden sich wahrscheinlich grämen,
Des Pudels Stelle einzunehmen.
Zum Tierarzt nämlich führt mein Weg
Und der Verdacht ist, den ich heg’,
Dass d a s wär’ nicht gerad’ von Nutzen:
Ich lass’ ihm heut’ sein Schwänzchen stutzen!“
Copyright Dr. Volker Steffen