Amtseinführung
Zum Kampf der Demos und Plakate,
Der in den USA dem Staate,
dem Präsident gewidmet ist
Zog Johnny Smart, der Journalist.
Es war sein Job live zu berichten
Von Straßentod und Blutgeschichten
Von Wut, die Demokratenwelt
In Innersten zusammenhält.
Ihn sandten unerkannt und leise
Times, Spiegel auf Erkundungsreise.
So geschickt, sein Auftragssoll
Sei Leserangst, sei Hosen voll.
Nach Washington zur Amtseinführung
Fuhr Johnny Smart zur Volksberührung
In froher Lust, mit freiem Mut
Hat nicht gewusst, wer Böses tut.
Nah konnte er Wutmenschen sehen
Stieg aus dem Auto, ließ es stehen
Nahm Kamera und Mikrophon.
Da hörte er in bösem Ton
Du Journalist, du Übeltäter
Du Demokrat, du Volksverräter!
Wer gegen Präsidenten schreibt
Als Toter auf der Straße bleibt.
Hass in der Menge, Knüppelschläger
Wut, Kriminelle Menschenjäger
Verbeißen sich in Johnny Smart.
Sie schlagen zu und treffen hart.
Der Tod schleicht lauernd in die Meute
Wählt sich den Johnny Smart als Beute
Der schreiend um sein Leben rennt.
Er sei doch nicht der Präsident!
Er sei der Wahrheit stets verpflichtet.
Ein Journalist nur schreibt, nicht richtet.
Die Stimme stockt. Schlag, Stahl, Metall.
Der Schrei verstummt, verweht im Fall.
Ein Polizist versucht zu retten.
Allein der Tod mit seinen Ketten
den Johnny Smart umschlungen hält.
Er führt ihn fort in seine Welt.
Die Redaktion erfährt betroffen
Von Johnnys Tod. Man schreibt ganz offen
Allein der Präsident sei Schuld.
Ihm fehle Klarheit und Geduld
Demokratisch in bewegten Zeiten
Wutbürger gehorsam anzuleiten.
Ein Leser liest und angstvoll schreibt:
Nicht stirbt, wer demonstriert, der bleibt.
Der Bericht weckt Kerzenspenden
Blumenkränze, Krokodilslegenden.
Das Leichentuch weiß eingehüllt
Sagt Johnnys Auftrag ist erfüllt.
K.K. 18.1.2017

Klaus Kayser, Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Professor für Pathologie und Epidemiologie. Geboren wurde ich am 25.08.1940 in Berlin. Studium der Physik und der Medizin, beide mit Doktorgrad an den Universitäten Göttingen und Heidelberg. Facharzt für Pathologie, Habilitation und Übernahme einer mit der Universität Heidelberg verbundenen Chefarztstelle, Spezialisierung in den USA (Armed Forces Institute of Pathology), Wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Epidemiologie, der angewandten Biochemie (Lektine), der mikroskopischen Bildanalyse und Telekommunikation.
Dazu Fachbücher wie Analytical Lung Pathology, Height and Weight in Human Beings, Natural and Synthetic Mineral Fibers Affecting Man, Telepathology, Virtual Microscopy, eher allgemein gehalten Medizin und Umwelt, sowie Krebs, Wissen was stimmt. Gründer und Herausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift Diagnostic Pathology im Biomed Central Verlag.
Seit 1970 bin ich verheiratet, habe zwei Kinder, die ebenfalls Ärzte geworden sind, bin seit 2005 im Ruhestand, gehöre noch zum Lehrkörper der Charite.
International werde ich als einer der Gründer der
Telepathologie, von ausländischen Freunden als fast perfekter Deutscher bezeichnet. Perfekt ist: geboren in Berlin, Studium in Heidelberg, Rest des Lebens im Münchener Hofbräuhaus. Bei mir fehlt das Münchener Hofbräuhaus.
Meine humorvollen und kritischen Bücher:
Klaus Kayser: Der Tod eines Körperspenders. Für das Buch Terror im T-Team erhielt ich 2012 den Prof. Horst-Joachim-Rheindorf-Literaturpreis des BDSÄ.
Klaus Kayser, Gerhard Stauch: Zeitgedanken und Spiegeldenken, Rendezvous, Baden-Baden, 2000