Antlitz der Geliebten
Inspiriert durch ein Gedicht von Hafis (ca. 1320 -1389) entstand der folgende Text
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Deine Strähnen,
wie Moschus riechend,
setzen die Veilchen in Schwingung.
Dein Lachen,
dem Herzen Freude und Erleichterung spendend,
bringt die Knospen zum Aufblühen.
Du, meine bezaubernde Blume,
wenn eine Brise dich umweht,
wird sie erheiternd und wohl riechend.
Quäl deinen Nachtigall nicht,
der Nacht für Nacht
dich aufrichtig anhimmelt.
Ich,
selbst vom Zusammensein mit den Engeln gelangweilt,
ertrage jegliches Gerede in der Welt,
um dir nah zu sein.
Schau dir an,
was das Liebesglück bewirken kann:
der sich nach dir sehnende Arme
verzichtet deinetwegen
voller Stolz
auf die Königs Krone.
Das Gewand des Asketen
und der Kelch des Weines
passen zwar nicht zueinander,
ich unternehme jedoch alles Mögliche,
nur um deine Gunst zu gewinnen.
Der Rausch des Weines deiner Liebe
könnte mir erst dann aus dem Sinn gehen,
wenn mein sehnsüchtiger Kopf
sich in den Staub vor deiner Haustür verwandeln würde.
Dem Träumen von dir
gilt die höchste Stellung
in meinem Ansinnen.
Dein Antlitz
entspricht einer betörenden Wiese,
für die ich im Frühling der Schönheit
wie ein Vogel singe.
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