Der Mensch und der Stein
(1965)
Von Jaleh Esfahani (1921-2007)
Übersetzung aus dem Persischen von Amir Mortasawi und Andreas Schmidt
Die unendliche Einsamkeit ist das Schicksal des Steins.
Es ist das Schicksal des Steins, blind und stumm zu sein,
nie aus Trauer zu weinen,
nie zu lachen,
schmerzlos, hoffnungslos und wunschlos zu sein.
Manchmal bekommt er als Fels
Tag und Nacht Ohrfeigen von einem fernen Meer.
Manchmal liegt er auf einem Grab und sagt ohne Stimme,
wie der Mensch heißt, der nie wieder zurückkehren wird.
Aber wenn er zur Statue ewig lebender Personen wird,
streuen die Menschen Blumen auf sein Haupt.
Glücklich ist der Stein, der zum Menschen wird.
Schade, wenn ein unglücklicher Mensch versteinert.
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