Persönliche Gedanken – ausgelöst vom Tag der Deutschen Einheit
Anmerkung zu meiner Person am Ende meiner Gedanken
Ich wollte davon erzählen. Für wen? Für mich selbst, meine Kinder, meine Zeitgenossen? Plötzlich brachen Assoziationen über mich herein:
Nazis – zum Teil wiederauferstanden in der AfD.
Flüchtlinge mit den wenigen Habseligkeiten auf der Suche nach einem Raum, wie Maria und Josef. Zum Teil wiedererstanden als die Verfolgten, die nicht im Mittelmeer ertranken.
Die Menschen, die ungute Entwicklungen aufzeigten, wurden verfolgt in Ost (und auch in West). Der Überlebenswille, der das sogenannte Wirtschaftswunder zur Blüte brachte, ist wiedererstanden in überheblicher Selbstüberschätzung…
Das Eingesperrtsein in Ost (und auch in West, dort in den eigenen Privaträumen) führte als Gegenbewegung zur Eroberung aller Lebensräume (Wasser, Erde, Luft) und wandelte sich zur Weltbeherrschung durch Handel und Tourismus. Dann hat Corona dem allem ein Ende bereitet. Für wie lange? Und wenn sich nichts ändert? Wird deshalb vielleicht die Situation jetzt als 3. Weltkrieg empfunden? Materialisten fantasieren vom Auswandern auf einen anderen Planeten… und die Idealisten? Die Hoffnungsträger?
Wer rief in einer Zeitenwende der Menschheit zu: Ändert Euren Sinn?
Solange wir die Existenz einer geistigen Welt nicht ernst nehmen, kann sich nichts ändern. Auch Demonstrationen, Unterschriftensammlungen, Fakenews, Verschwörungstheorien sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein und zeigen die verzweifelte Suche nach einem Sündenbock, den wir in die Wüste schicken können.
Ich bin im Krieg geboren. Nach der Bombardierung Berlins evakuierte meine Mutter sich, mich und ihre Großmutter nach Schlesien in die vertraute Heimat ihres Vaters. Von dort Flucht vor den Russen nach Erfurt. Dort Kriegsende und bewusste erste Kirschen erlebt. Heimkehr in das zerbombte Berlin, Umzug nach Köpenick in den Osten Berlins. Nach dem Umzug erfolgte Trennung in Ost und West. 1957 verließen wir illegal die DDR. Dort erlebte ich die Grenzschließung vom 17. Juni 1953 und am 13. Oktober 1957. Das illegale Verlassen der DDR – mein Vater schon ein Vierteljahr vor uns – hatte verhindert, dass ich zum Glück den Mauerbau nur von Ferne erlebt hatte. Immer wieder Umzüge bis schließlich in den Südwesten Deutschlands, in die Nähe der Schweiz. Was für mich beruhigend und Sicherheitsgebend war. Dass das eine Illusion war, erkannte ich im Zusammenhang mit der Grenzschließung wegen Corona.
Helga Thomas, 03.10.2020