Monat: Juni 2018

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    Da Vinci Lesson    

    Leonardo da Vinci wrote, that the virtue of gratidude is said to be better developed in hoopooes than in humans. When hoopooes see their parents grow old, they make a nest for them, feed them and with their beaks they pull out old and shabby feathers, since they well know the benefits of life and food they have received from their parents.

    Could Leonardo observe this bird accurately, or most probably it was only fatherly lesson to his son Paulo?

    Today, five centuries later, Leonardo would update his fable, and complete it with a moral:                                       If One day you see me old, you will notice my ignorance on new technologies.  Be patient and give me the necessary time, as I had all the patience to teach you the ABC. One day you will find, that despite my mistakes, I always wanted the best for you, I tried to pave you the way We do not abandon our own parents at the time of real need: they have never done with us. And let us remember, that life is like a wheel: sooner or later we shall fall into the ditch that we dug ourselves.

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Leonardo da Vinci schrieb, die Tugend der Dankbarkeit sei bei den Wiedehopfen besser entwickelt als bei Menschen.

    Wenn sie die Eltern alt werden sehen, bauen sie ein Nest für sie, füttern sie, und rupfen  mit ihren Schnäbeln alte und zerzauste Federn aus, da sie um die Vorteile des Lebens und der Nahrung wissen, die sie von ihren Eltern empfangen haben. Mit einem bestimmten Kraut, das sie in die alten Augen tropfen, stellen sie die Sehstärke wieder her.

    Konnte Leonardo die Vögel genau beobachten, oder war es nur die väterliche Lektion für seinen Sohn Paolo?

    Heute, fünfhundert Jahre später, würde Leonardo seine Fabel auf den neuesten Stand bringen und mit einer Moral vervollständigen.

    Wenn du mich eines Tages alt siehst, wirst du meine Unkenntnis über neue Technologien bemerken. Sei geduldig und gibt mir die nötige Zeit, da ich auch die alle Geduld hatte, um dir das ABC beizubringen. Eines Tages wirst du entdecken, dass ich trotz meiner Fehler immer das Beste für dich wollte. Ich habe versucht, Deinen Weg zu ebnen. Wir verlassen unsere eigenen Eltern nicht, wenn sie uns wirklich brauchen: Sie haben uns nie verlassen.

    Und lass uns daran denken, dass das Leben wie ein Rad ist: Früher oder später werden wir in den Graben fallen, den wir selbst ausgehoben haben.

     

    Nachträgliche Bemerkung des Autors:

    Das Wort vici aus dem bekannten Zitat von Julius Caesar „Veni, vidi, vici“ – ich kam, sah und siegte – auch im Italienischen vinci die Bedeutung gesiegt.

    Leonardo ist als uneheliches Kind des Notars Piero geboren und als Leonardo de Piero getauft. Der Namenszusatz da Vinci ist kein Famiien-, sondern ein Herkunftsname und bedeutet aus dem Ort Vinci.

     

     

     

                                                                                                                                                                                                               

  • Seelenruhe

    (26.6.2018)

     

    Milliarden Jahre Lebewesen auf der Erde
    Millionen Jahre Menschenaffen
    Zehntausende Jahre menschliche Kultur
    Meine eindeutige Endgültigkeit
    betrachtet im Lichte anderer Zeitabschnitte
    ermöglicht eine gütige Gelassenheit
    bei der Pflege des Sinns für Gerechtigkeit

    ֎֎֎

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    Dieser Artikel  wurde in dem GeNoMagazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikverbunds Gesundheit Nord, Ausgabe 20, im Juni 2018 veröffentlicht. Wir danken für die Abdruckgenehmigung. Autorin des Artikels ist Melanie Walter.

    Da der Artikel auf zwei DIN A4-Seiten erschien ist, die in diesem Format hier nicht lesbar sind, haben wir die Einzelteile separat abgedruckt.

     

    Der Gefäßchirurg ist seit 1996 Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie im Klinikum Bremen-Nord. Seit Mai 2018 ist er zudem Vorsitzender der Bremer  Krebsgesellschaft. Während des Studiums in Kiel hat sich der 61-Jährige in den Norden Deutschlands verliebt. Nach vielen Jahren Ruder-Pause hat er wieder mit dem Rudern angefangen.
    Heiner Wenk ist aktives Mitglied in zwei Rudervereinen. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. In seiner Freizeit spielt er auch Gitarre.

     

     

    „Beim Schreiben kann ich gut Gedanken ordnen“

    Gefäßchirurg Heiner Wenk ist Mitglied des Bundesverbandes Deutscher Schriftstellerärzte (BDSÄ). Sechs Tage vor der Zeitumstellung auf Sommerzeit ist Heiner Wenk guter Dinge. Der
    Frühling steht vor der Tür, Vogelgezwitscher und die wärmende Sonne lassen keine
    Zweifel an der neuen Jahreszeit. Kaum zu glauben, dass der Gefäßchirurgie-Chefarzt
    aus dem Klinikum Bremen-Nord dagegen ist, an der Uhr zu drehen.
    „Der Frühaufdreher oder: Gegen die Zeitumstellung“ lautet der Titel eines Textes,
    den der 61-Jährige veröffentlicht hat. Launig und leicht, dabei logisch gedacht,
    reiht er eigene Gedanken aneinander. Es geht um die Zeit. Zeit an sich und wie
    sich die Zeiten ändern. Und es geht ums Rudern und darum, dass auch das
    sich verändert mit der Zeit.
    Schreiben strukturiert das Denken, findet Heiner Wenk. Er gehört dem Bundesverband
    Deutscher Schriftstellerärzte (BDSÄ) an. Dort finden sich auch viele weitere, sehr
    unterschiedliche Texte vom Chefarzt der Gefäßchirurgie.
    Der Wassersport ist seine große Leidenschaft, dicht gefolgt von der Gefäßchirurgie.
    Wenn er nicht mit den Vereinskollegen von Bremen 1882 auf der Weser rudert, lebt
    Heiner Wenk seine sportliche Passion am liebsten auf der Hamme aus, die er als
    schönsten Fluss der Welt bezeichnet.
    „Unglaublich toll ist die Regatta Anfang März durch Amsterdam. Es ist kalt. Es ist eine
    lange Tour. Und jedes Mal frage ich mich in meinem Achter ‚Warum mache ich das?‘
    Aber die Stadt ist so schön und das in dieser Jahreszeit.“ Auch bei der drittgrößten
    Regatta der Welt auf der Außenalster ruderte er im Vierer mit.
    Prof. Wenk ist dagegen, dass zweimal im Jahr die Uhr verstellt wird. „Man kann
    die Zeit umstellen“, schreibt er. Aber muss man das, nur weil der Mensch es kann?
    „Ein Wahnsinn. Eine Riesenspökenkiekerei.“ heißt es in „Der Frühaufdreher“.
    Der Autor möchte die Winterzeit abschaffen.
    „Beim Schreiben kann ich gut Gedanken ordnen“, antwortet Prof. Wenk auf die Frage,
    warum er schreibt. Er tut das schon sehr lange. Gerne frühmorgens, mit dem Blick auf
    die Wiesen vor’m Fenster, die Vögel im Ohr. Es gibt Bücher von Heiner Wenk, „die werden
    auch gelesen“. „Jette in Weimar“ heißt eines, darin geht es um den Familienhund,
    der sich im Urlaub in Thüringen sehr wohl fühlt.
    Während er davon erzählt, klingelt das Handy des Chefarztes. „Hast du ’ne
    Mannschaft zusammen?“, wird der Anrufer gefragt. Wenige Worte werden
    gewechselt und alles ist klar. Demnächst läuft der Gefäßchirurg beim Organspende-
    Lauf in Berlin mit. Strahlend freut er sich darüber, auch seine dritte Leidenschaft –
    das Laufen – mit der Gefäßchirurgie verbinden zu können. „Das mache ich nur,
    weil ich da sowieso auf einem Kongress bin.“

    www.bdsae.org

     

  • Betriebsames Getue

    (1.6.2018)

     

    Der protzige Staatspräsident
    zeigte ohne Umschweife
    brutal, aufschlussreich
    das wahre Gesicht
    der elenden Gesellschaftsordnung
    die er vertrat 

     Betriebsam, entrüstet
    zeigte mancher Zeitgenosse seine Empörung
    dem Präsidenten gegenüber
    das System töricht verschweigend
    das im Hintergrund wirkte

    ֎֎֎

  • Berg und Tal

    oder: Meereshöhe

     

    Wenn man in etwa auf Meereshöhe lebt, wird jede kleine Erhebung bedeutsam. Wenn ich meinen Tiroler Freunden erzähle, daß unser wichtigster Berg der Weyerberg in Worpswede mit 54,4 Metern über dem Meeresspiegel ist, ernte ich ein mildes Lächeln. „Ihr seid’s scho arm dro“, heißt es im Angesicht des Wilden Kaisers.

    Auffällig viele Straßen enden in Meyenburg auf die Endung „Berg“. Schwanenberg, Brandberg, Fuchsberg, alles kleine Geesthügel. Hier ist die Kante zwischen Geest und Marsch.  Skilifte wären an diesen Bergen völlig überflüssig.

    Aber wo Berge sind, gibt es auch ein Tal.

    Das haben wir hier auch.

    Es heißt nicht Tal, sondern Grund.

    Sansibar oder der letzte Grund.

    Der Grund ist ein Dobben. Das ist eine feuchte Wiese.

    Da wohnt keiner. Aber das ganze Dorf hat sich drumrum entwickelt.

    Ursprünglich war Meyenburg ein Straßendorf, alle Bauernhäuser standen aufgereiht am Meyenburger Damm. Dann hat sich am einen Ende des Meyenburger Dammes nach draußen ein Arm entwickelt, darum heißt die Straße Butendoor.

    Und am anderen Ende liegt der Fuchsberg, und dazwischen liegen wir, am Geestrand.

    Beide Enden stehen über den Mühlendamm miteinander in Verbindung- klar: Mühlenberg, Mühlendamm, Mühlengrund. Der Mühlendamm hält den Mühlenteich auf Niveau, und der Niveauunterschied zwischen Damm und Grund hält das Mühlrad der Wassermühle in Betrieb.

    So hat sich das ganz gerade Straßendorf zu einem Rundling entwickelt. Das wird im Wendland als schönste Dorfform beschrieben und ist eigentlich slawischen Ursprungs.

    Bei uns ist der i-Punkt die grüne Wiese, der Dobben, als Nukleus, als Kern oder Herz dieses Dorfes. Zu allem Überfluss hat jemand eine Bienenzucht dort aufgebaut, die bunten Kästen sind markant und sagen Dir: Komm nicht zu nahe. Sonst wirst Du gestochen und von diesem Virus infiziert.

    Das ist Meereshöhe.

  • Überraschungs-Brunch in Aschwarden

     

    Dieses sehr, sehr gute Gefühl von Weite bekommt man in der Marsch.

    Im Juni, wenn die Wiesen tief grün sind und schon zum ersten Mal gemäht, wenn dieses Land, von Gräben durchzogen, mit einem hohen blauen Himmel in der Sonne im Wind liegt.

    Die Wesermarsch zwischen Meyenburg und Aschwarden ist besonders eben, platt und schön grün. Die Gräben bilden ein geometrisches Geflecht, das sich in den Aschwardener Flutgraben und das alte Aschwardener Siel drainiert.

    Über den Meyenburger Damm geht es auf einer kleinen befestigten Straße, die Treudel heißt, am Rittergut von von Wersebe vorbei nach Westen. Auf dem Viehsteig gelangt man nach fünf Kilometern durch ganz plattes Sietland in das Örtchen Bruch. Sietland ist der Teil der Marsch, in dem weniger Sediment zu finden ist, weil weiter weg vom Wasser. Es ist besonders tief gelegen und muss ständig entwässert werden.

    Und dann kommt schon Aschwarden.

    Hier waren wir schon mal, am Mühlentag. Aschwarden hat eine historische Mühle. Dort gab es am besagten Mühlentag, das war Pfingstmontag, schon gegen 11 Uhr Bratwurst und Bier, was wir sehr zünftig fanden.

    Heute hat das Mühlencafé wieder geöffnet.

    Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke.

    Wir gucken mal.

    Drinnen ein Traum von Buffet: Schinken mit Melone, Roastbeef, Käse, Fisch.

    Man sieht uns unsere Verwunderung an.

    Einmal im Jahr werden die Mitarbeiter des Mühlencafés zum Frühstück eingeladen. Das war heute.

    Man freut sich sogar, dass wir uns gegen einen kleinen Obolus beteiligen möchten. Wie nett die Leute hier sind, wie entspannt.

    Wahrscheinlich haben die auch dieses sehr, sehr gute Gefühl von Weite.

    Wir sitzen in der Sonne und speisen, draußen, unter dem hohen Himmel.

    Nach dem opulenten Überraschungsmenue geht es auf dem Deich weiter nach Norden. Der Blick geht weit über das Land.

    Hauke Haien, der Schimmelreiter, hätte hier in der Wesermarsch seine Freude gehabt. Wir hätten ihn auch beim Boßeln gewinnen lassen.

    Zurück durch das Marschland an den Geestrand, mit dem Wind, der wohl mit genau 20 km/h aus Westen kommt. Der scheinbare Wind auf dem Rad ist Null. Das Rad fährt wie von selbst. Man möchte immer so weiterfahren.

    Und hier, ausgerechnet hier, sollen Windräder aufgestellt werden.

     

  • Im Düngel

     

    Früher, als Kind, musste ich samstags in die Badewanne. „Fichtennadel“ war der bevorzugte Badezusatz. Das sind Geruchswahrnehmungen, die sich ganz tief ins Langzeitgedächtnis eingraben.

    Ein zweites Nadelholz weckt bei mir noch angenehmere Assoziationen: Die Kiefer. Auch Föhre genannt, wie sympathisch: Sylt, Amrum, Föhr: Das passt.

    Der Duft der Kiefer, der Föhre erinnert mich an schönste Kindheitstage, wenn wir in den „großen Ferien“ unsere Großtante Trude in Barsinghausen am Deister besuchen durften: Durch den Kiefernwald laufen bis zum Schwimmbad der Sportschule des Niedersächsischen Fußballverbandes, baden, Staudämme bauen im Wald, Lagerfeuer machen und sich ewige Freundschaft beim Gotte Manitu schwören.

    Genau diesen Geruch habe ich im Düngel wiederentdeckt.

    Der Düngel: Ein Wald, ein Staatsforst zwischen Meyenburg, Lehnstedt und Garlstedt: Kennt man doch, oder?

    Da, wo in Meyenburg der Brandberg in den Bollmannberg übergeht, ist der Waldrand. Auf dem Seedorfer Weg geht es in den Kiefernwald, als erstes sieht man ein Erholungsheim der evangelischen Kirche, dann ein paar Ferienhäuser, und dann ist man alleine und mittendrin im Wald – so viele Pflanzen und Bäume, Gerüche, viel zu viele Mücken, und dann steht die Rute meines Hundes, und drei Meter vor uns flüchtet ein Reh, das mir in der Reizüberflutung komplett entgangen war, Jette aber nicht.

    Ich reihe mich ein in die große Zahl derer, die sich hier wohlfühlen, für die der Wald Rückzugs- und Regenerationsraum ist.

    Schon lange ist diese Gegend besiedelt.

    Hünengräber, hier Megalithengräber genannt, legen seit 5000 Jahren Zeugnis darüber ab. Eine andere Ruhestätte berührt mich besonders: Es ist eine Kriegsgräberstätte für serbische Soldaten, die hier im ersten Weltkrieg umgekommen sind. Das ist ein wohltuendes Pendant zu den Soldatengedenksteinen auf unseren Friedhöfen, die noch heute den Krieg verherrlichen, von einem „guten Kampf“ sprechen, den der Soldat gekämpft, bevor er „seinen Lauf“ vollendet hat.

    Und nun beende ich meinen Lauf mit dem Hund und steige aufs Rad. Über die Autobahn, die den Düngel durchquert, fahren wir zu den Heidhofer Teichen. Hier findet sich eine naturbelassene Moorlandschaft, unter den Bäumen dominieren Eichen und Birken.

    Wir tanken auf im Wald.

    Sauerstoff, Ruhe, Gerüche von Kiefern, Pilzen, Farnen und Blumen nehme ich mit nach Hause.

    Der Wald ist Schauplatz vieler Mythen. In der Literatur ist er mal idyllischer Schauplatz, mal Ort von Horrorszenarien. Das geht bis in die Kinderbücher hinein: Wegen Ronja Räubertochter mussten wir mehrfach Urlaub in Schweden machen. Weil nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder der Wald ein besonders schöner und geheimnisvoller Ort ist.

    Sooft es geht, bin ich mit Jette im Dügel. Irgendwann treffe ich sie, die Kobolde, Waldgeister oder die Wildruden von Astrid Lindgren. Jette spürt sie auf.

     

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     FRIENDSHIP 

    Nobody likes to be lonely. One prefers to be in the company of a boring person, or even with a rival, rather than being alone. The painting above is by Vincent van Gogh. He suffered a great solitude and the burden of his solitude shadowed his whole life. A lonely person is in bad company, lonely all by himself. No happiness exists without sharing everything with family and friends.

    Perhaps, at least, on an unconscious level, Vincent van Gogh named his painting of a blue boat «AMITIE “(friendship)as wishful thinking. In this painting the boat is stranded, contrary to the other boats that are well equipped with sails and have happy crew members onboard. People marry; change their home, their city or their principles only to stay together. We spend our precious time searching for new friends.

    The worst solitude is to be destitute of sincere friendship. Common interests between friends make bonds tighter and increase lasting friendships. A true friend is one’s second self. Nothing can be compared to a great close and firm friendship. True friendship does not destroy fear or self- benefit; those feelings die with death of a close and dear friend. The departed takes to the grave the soul of the true friend.

    However, it is in the character of a very few true friends to honor without envy a friend who has prospered.                           

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Freundschaft

    Niemand will einsam sein. Man ist lieber in Gesellschaft einer langweiligen Person oder sogar eines Gegners als einsam zu sein. Das Bild oben stammt von Vincent van Gogh. Er litt unter großer Einsamkeit, und die Last seiner Einsamkeit überschattete sein ganzes Leben. Eine einsame Person befindet sich in schlechter Gesellschaft, einsam mit sich selbst. Es gibt kein Glück, wenn wir nicht alles mit Familie und Freunden teilen.

    Vielleicht, wenigstens auf einer unbewussten Ebene, benannte Vincent van Gogh sein Bild eines blauen Bootes Amitie (Freundschaft) als Wunschdenken. In seinem Bild ist das Boot gestrandet im Gegensatz zu den anderen Booten, die gut mit Segeln ausgestattet sind und glückliche Besatzungsmitglieder an Bord haben. Menschen heiraten; wechseln ihr Heim, ihre Stadt oder ihre Grundsätze, nur um beieinander zu bleiben. Man verbringt seine wertvolle Zeit auf der Suche nach Freunden.

    Die schlimmste Einsamkeit heißt bar einer ernsthaften Freundschaft zu sein.

    Gemeinsame Interessen zwischen Freunden machen Bande fester und verstärken dauerhafte Freundschaften. Ein guter Freund ist unser zweites Ich. Nichts kann verglichen werden mit einer engen und festen Freundschaft. Wahre Freundschaft zerstört nicht Angst oder Eigennutz. Diese Gefühle  sterben mit dem Tod eines engen und lieben Freundes. Der Gestorbene nimmt die Seele des wahren Freundes mit ins Grab.

    Aber es liegt im Charakter von wenigen wahren Freunden, einen Freund, der Erfolg hatte, ohne Neid zu ehren.

     

     

  • Palette

    (7.6.2018)

     

    Liebevoll beobachte ich in der S-Bahn
    Gesichtsgeschichten
    Blickbotschaften
    Körperkarten
    und meine Empfindungen

    Die bunten Wahrnehmungen
    übertrage ich auf eine Mischpalette

    Was für wunderbare Bilder
    könnten bei dieser Vielfalt
    weltweit entstehen
    Was für Möglichkeiten
    lassen wir täglich
    achtlos verfliegen

     

  • Hagebutten

    (4.6.2018)

     

    Mit aufmerksamen Augen unterwegs
    am Rande einer breiten Berliner Straße
    begegnete ich einer prächtigen Augenweide
    alle Blütenblätter bereits abgeworfen
    neues Leben in sich tragend