Monat: April 2015

  • Sie kann nicht mehr verzeihen

    Ihr  habt mich tausend und ein Mal verletzt.
    Ich hab euch tausend Mal verziehen.
    Die Liebe, die mit Steinen warf.
    Die Wunden, die nicht heilen wollten.
    Die Narben, die mein Leben zeichnen.

    Und wenn ich glaub, es ist vorbei,
    ich hab es endlich überwunden,
    reißen die Wunden  wieder auf.
    Mit Schmerz und Scham deck ich sie ab.
    Weiß, niemals werden sie ganz heilen.

    Was ich auch tue, es hört nie auf,
    trotz Fleiß und Mühen und aller Kenntnis
    sitzt  es unlösbar in mir drin
    und wartet auf den Augenblick,
    als Gift mein Leben zu besetzen.
    Ich kann nicht mehr verzeihen.

     

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

     

  • Schädlich

    Du wolltest Macht und unterdrücken,
    doch wollt` es dir bei ihr nicht glücken.
    Damit kamst du nicht klar.

    So fingst du an, sie zu bekämpfen,
    zu schaden ihr, wo es nur ging,
    anstatt sie zu beschützen.

    Statt stolz zu sein,
    denkst stets sie klein,
    willst immer nur der Größte sein.
    Doch das wird dir nichts nützen.

     

     Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat sein Zeit, deutscher lyrik verlag

     

  • Frau  Holle

    Denk ich zurück an Kindertage,
    da fällt mir die Frau Holle ein.
    Du wolltest stets die Tüchtige sein,
    doch lässt dich heute noch bedienen.
    Ist da nicht etwas schief gelaufen?
    Du konntest dir stets alles kaufen.
    Bekamst das Gold noch obendrein.

    Copyright Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag

     

     

  • Falscher Ehrgeiz

    Von klein auf hörte sie die Worte:
    Für mich, da musst du anders sein.
    Einmal zu dünn
    und dann zu blass.
    Der Gang war falsch,
    die Schuh zu flach
    und dann zu dick,
    es fehlt der Schick.
    Und später, als sie älter wurde,
    da fand sie keine Bilder mehr.
    Und sah sie in den Spiegel dann,
    erkannte sie sich nicht.
    Da packte sie den Spiegel ein
    und macht` sich auf den Weg.
    Tauchte tief in ihre Seele ein:
    Erkannte sich,
    weiß, das bin ich,
    eine andere wollt` ich niemals sein.

     

    Copyright bei Dr. Uta-Christine Breitenstein

    aus dem Buch Alles hat seine Zeit, deutscher lyrik verlag