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Ich stieg zu den Gräbern am Nachmittag,
Gräber geborgen in Fels und in Stein.
Die sengende Sonne im Sterben lag,
graurot und wärmend ihr sinkender Schein.Die Gräber so kühl, so sauber und leer
nur Bänke und kein vergessener Sarg.
Mein Blick streift weit über das ruhende Meer,
die Felder vertrocknet, geerntet und karg,und windet sich dann die Felsen hinauf
und klettert und klettert und findet nicht Halt
und fällt tief im wilden verzweifelten Lauf –
ihn rettet die Rose im lichtdunklen Spalt.Du Rose, Du rote, blühst Rose so rot
über Gräbern aus heut vergessener Zeit.
Mein Herz, meine Liebe, Du Rose so rot,
so rettest Du mich in die Ewigkeit.Copyright Prof. Dr. Dr. Kayser
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So eile ich nun mit quälendem Schritt
zum Gipfel den Berg hinauf.
Hunger und Sehnsüchte eilen mit,
hemmen nicht den drängenden Lauf.Vergessen die sprudelnden Wasser im Tal,
die leuchtenden Blüten zu Zweit,
der trunkene Becher im nächtlichen Saal,
der Eltern treues Geleit.Oben am Gipfel reckt sich ein Baum
kahl und dürr in die Nacht.
Um ihn Wiesen, glanzloser Schaum,
wehrlos in graubrauner Pracht.Er aber trotzt im Tode noch starr
dem Sturm und der Zeiten Lauf.
Wie er im Leben gewachsen war,
gestorben gibt er nicht auf.Copyright Prof. Dr. Dr. Klaus Kayser