Month: Februar 2020

  • Usually, being happy one remains silent in the fear that the situation changes, and the happiness disappear. However, the happiness and anxiety or fear do not go together.  The sensation of fear makes nobody happy.      

    It appears that, everybody is afraid to boast “I’m happy”, and instead of singing and praising God for this circumstance, everyone is hiding it. With no confidence and understanding of happiness, there is no joyfulness, and no feeling of stroke of luck. Life is set for our sensation of the happiness. During the life’ journey, we have sometimes painful conflicts, but those are temporary.

    Perhaps, I feel it in that way, because I learned from my mother the wisdom of the art of forgetting unpleasant memories. Perhaps, for this reason all the writers transform those memories into the cheerfulness, embedded in their stories.

     Why am I writing this? The reason for my confession is that, walking on this path in the autumn covered with red leaves, I start thinking of what I have done or missed to do, and I feel the sense of the sorrow for the time lost. Possibly, I try to remake or to repair. After so many years, I realize that the God has bestowed the feeling of happiness to us, and that it is the greatest gift, that people could have received.

    Dr. med. André Simon © Copyright

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Mein Weg

    Wenn wir glücklich sind, bleiben wir üblicherweise still aus Angst, dass sich die Situation verändert und das Glücksgefühl verschwindet. Aber Glücksgefühl und Furcht oder Angst passen nicht zueinander. Das Gefühl der Angst macht niemanden glücklich. Es scheint so, dass jeder sich fürchtet, sich mit „Ich bin glücklich“ zu brüsten, und statt zu singen und Gott zu preisen für die Umstände, verbirgt jeder das Gefühl. Ohne Vertrauen und Verstehen des Glücksgefühls gibt es keine Fülle der Freude und kein Gefühl eines Glückstreffers. Das Leben ist bereit für unsere Glücksempfindungen. Während unserer Lebensreise durchleben wir manchmal schmerzliche Konflikte, aber sie sind vorübergehend.

    Vielleicht spüre ich das so, weil ich von meiner Mutter die Weisheit der Kunst gelernt habe, unangenehme Erinnerungen zu vergessen. Vielleicht formen alle Schriftsteller deshalb diese Erinnerungen um in Heiterkeit, die sie in ihre Geschichten einbetten.

    Warum schreibe ich das? Der Grund für mein Bekenntnis besteht darin: Wenn ich im Herbst auf diesem mit roten Blättern bedeckten Weg gehe, fange ich an, darüber nachzudenken, was ich gemacht oder verpasst habe, und ich sorge mich um die Zeit, die ich verloren habe. Wenn möglich versuche ich es zu wiederholen oder auszubessern. Nach so vielen Jahren erkenne ich, dass Gott uns mit dem Glücksgefühl ausgestattet hat, und das ist das größte Geschenk, das wir Menschen erhalten konnten.

  •                                NOSTALGIA

                                   Dal profondo
                                   d’anima
                                   ferita
                                   cresce
                                   la nostalgia
                                   di purezza,
                                   la memoria
                                   d’un fiore,
                                   d’un bimbo,
                                   d’un soffio
                                   di vento
                                   senza peso.

    Commento: Certe ferite dell’anima, che conosciamo, sono curate anche con il ricordo di un fiore, di un bimbo e portano una pace, leggera come il vento.

    SEHNSUCHT

                                Aus der Tiefe
                                der Seele,
                                der verletzten,
                                wächst
                                die Sehnsucht
                                nach Reinheit,
                                die Erinnerung
                                an eine Blume,
                                an ein Kind,
                                an einen Windhauch
                                ohne Gewicht.

    Kommentar: Gewisse seelische Wunden, um die wir wissen, können auch durch die Erinnerung an eine Blume, ein Kind geheilt werden und bringen uns einen Frieden, der so leicht ist wie der Wind.

  •  

                                   LIEBKOSUNG

    Wenn  der  Mond  sich  abends
    spiegelt im reinen See,
    gehe ich meiner
    Seele entgegen.
    Wenn  im  Hassen .. Schimmer
    alles von mir  versinkt,
    kommt  zart über das Wasser
    aus Innerstem eine  Liebkosung.


    Kommentar:
    Am Langensee, in Locarno, hatte sich ein Sommergewitter entladen und Vollmondnacht zeigte sich in ihrer ganzen Faszination, fast nibelungenhaft.

  • DIE SöHNE VON BACCHUS

    Sie redeten auf der Strasse
    beflügelt von Wind
    sie glaubten sich alleine
    wir hörten Hunderte.
    Zurückgekehrt von ihre Häusern
    brachen sie das Schloss auf
    nach einer Stunde des Kampfes.

    Kommentar :

    Das Gedicht ist eine augenzwinkernde Erinnerung an Menschen, die uns nicht wirklich gestört und uns ein erheiterndes Schauspiel geschenkt haben.

  •                                 ENGEL DER NACHT

                                    Ich liebkose
                                    die (unermesslichen)
                                    Räume
                                    der Nacht,
                                    zwischen dem leisen
                                    Dunkel
                                    der Engel.

                                    Die Schwester
                                    in der Stille
                                    überprüft
                                    die computerisierten
                                    medizinischen Parameter.
                                    Faszinierend
                                    ist diese arbeitsame
                                    Dunkelheit.
                                    Fast frage ich mich, ob
                                    ich Sehnsucht haben werde
                                    nach diesem Atem einer Frau.

                                    Der letzte Engel
                                    schliesst
                                    beim Hinausgehen
                                    die Tür
                                    zur vollkommen Stille.

                                    Morgen wird
                                    alles ein Traum sein.

  •                              DAS RäTSEL

                                In den geheimen
                                Fasern des Menschlichen
                                liegt das Geheimnis des Bösen,
                                das plötzlich,
                                einbricht und aufruft
                                zum Endkampf,
                                im mächtigen Geflecht
                                eines ungewissen Kosmos.

    Kommentar :

    Das Geheimnis des Bösen verstört die menschliche
    Seele in ihrer ganzen tragischen Geschichte.

  • NOTRE-DAME DE PARIS

    Il canto accarezza
    le volte immortali
    del tempio.
    Nubi d’incenso
    s’alzano,
    compagne
    all’umana preghiera.
    Al cuore s’abbraccia,
    caldo,
    un canto di donna,
    melodia dell’infinito.
    Dello spartito
    il tronco silenzio
    lascia sulle navate
    un’ultima eco
    nel duomo deserto.

    Commento :
    La basilica, dopo l’incendio, è diventata
    nel mondo ancora piu’ importante, fascino
    delle pietre, dell’incenso che sale, del
    canto che rapisce.

    NOTRE-DAME DE PARIS

    Der Gesang liebkost
    das  unsterbliche Gewölbe
    des Tempels.
    Wolken von Weihrauch
    erheben sich,
    und begleiten
    das menschliche Gebet.
    Das Herz umarmt,
    warm,
    der Gesang einer  Frau
    eine unendliche Melodie.
    Das plötzliche Schweigen
    der Noten
    lässt auf den Kirchenschiffen
    ein letztes Echo
    im menschenleeren Dom.


    Kommentar :
    Die Basilika ist nach dem Brand für die Welt
    noch wichtiger geworden. Die Faszination der
    Steine, des Weihrauchs, der nach oben steigt,
    der Gesang, der uns ganz in seinen Bann zieht.

  • Möwen – Märchen                                             Stockholm  24.Juni 2005

    Es  war einmal eine wunderschöne Möwe. Sie war flecklos weiß, keine Feder war  weniger weiß als die andere. In ihrer makellosen Schönheit strahlte sie und leuchtete – den Menschen zum Wohlgefallen. `Rührt meine Schönheit nicht an` schien sie mit klugen Augen zu sagen. Und aufmerksam hob sie den Kopf und beobachtete die Welt….

    Gerne saß sie auf einem Felsenvorsprung am Meer, das sich hier in sanften Buchten verlor. Nun kam der Tag, an dem sie ein ebenso reines Möwenbaby bekam. Auch das Möwenbaby hatte keine einzige graue Feder, und es war kräftig und fein zugleich.

    Ein Mensch wollte diese weißen Federn zum eigenen Schmuck. Doch der Mensch wusste nicht, dass diese Möwen heilig waren und nicht berührt werden durften – obwohl er es hätte wissen müssen. Da das Möwenbaby noch feinere Federn hatte, raubte der Mensch der weißen Möwe ihr Baby. Die Möwenmutter stieß Warnrufe aus, um den Menschen vom Raub abzuhalten. Aber der Mensch verstand die Rufe der Möwin nicht, und er wollte sie auch nicht hören.

    Er nahm das Möwenbaby und ging fort.

    Die Möwenmutter rief und rief nach dem geraubten Baby, doch kein Mensch hörte ihre  Klagen … Was sollte sie tun, damit in Zukunft  die Menschen die Möwennot verstehen und nie wieder ein Möwenbaby geraubt wird?

    Der Menschräuber  hatte auch ein Baby,und eines Morgens in der Früh, bei aufgehender Sonne, flog die Möwin und holte sich das Menschenbaby zu ihrem Felsen im Meereswasser. Das Menschenbaby schrie jämmerlich: kurze klagende Laute und langgezogen Rufe.

    Die Möwnmutter  jedoch verstand die Not des Menschenkindes und brachte es zurück.

    Damit aber die Menschen ewig an ihre Schandtat erinnert werden, gab die kluge weiße Möwe allen nachfolgenden Möwen als ihre Sprache diese menschlichen Klagelaute bis zum Ende eines Möwenlebens.

    Die Moral von der Geschicht : “Hörst Du die Rufe einer Möve, vergiss das Menschenunrecht nicht!“

    Publiziert: Schweizerische Ärztezeitung 2008; 89:17   von   Harriet Ines Keller-Wossidlo

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  •                                           INJUSTICE

    A contribution after the senate trial referring to the impeachment against Donald Trump)

    Once injustice has been made, ‘
    all efforts to put it in place, or take it away,
    will produce the new wrongs.
    Just as everything in this world multiplies, enlarges
    and never disappears, also the injustices become innumerable.
    Without forgiveness and forgetfulness, injustice would
    be everywhere present, and the world would alter into a perdition.
    However, Seneca alleged, that even the injustice never rules forever.

    Dr. med. André Simon © Copyright

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Ungerechtigkeit

    (ein Beitrag nach der Abstimmung im Senat über das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump)

    Nachdem die Ungerechtigkeit geschehen ist, werden alle Anstrengungen, sie zurechtzurücken oder zu entfernen, neue Fehler schaffen.

    Genau wie alles in dieser Welt sich vervielfältigt, vergrößert und nie verschwindet, werden auch die Ungerechtigkeiten unzählbar werden.

    Ohne Vergebungswillen oder die Bereitschaft zu vergessen, wird Ungerechtigkeit überall gegenwärtig, und die Welt wird sich in den Untergang hinein verändern.

    Aber Seneca behauptete, dass sogar die Ungerechtigkeit nie für immer regiert.