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The ART of WRITING
What is the writer’s secret in creating a story?
The writers possess an irresistible and insatiable aspiration to tear piece by piece the life events and the dreams from the darkness of non-existence. Finally, those pieces, like the “mosaic tiles”, are shaped and embedded in their texts, forever. This tenacity of the writers reminds of the way of the ants and their construction of an anthill in a busy place, where this structure is doomed to be uprooted or run over.
The profession of a writer as a creator carries torments and irresistible charms. The writers perceive the life events to create in their texts, for the second time, more permanent and significant sense. Their work is a difficult uphill, as a long, winding and broken line, on which lonely buildings rise here and there. However, in this structure there are even more empty spaces and abandoned construction sites.At one point, the topic and its handling will look original and perfect to the writer. However, the writer cannot even remotely estimate what that story means to him, whether is successful or not, and does not know what is worth in itself. It will remain closed to the curious gaze of its creator, and it will show its value only to the reader. There are inspired impulses that are born during the creation of the work.
The writer desires more or less consciously to imagine the theme. However, some secondary topics, that arise during the work which characterize the theme, are sometimes more appropriate than the basic topic. Those secondary topics have the source in the writer’ memory and in the subconscious mind. The subconscious mind is hidden deep in the being of the writer. The subconscious mind cooperates with the basic ideas of the writer, it modifies and revives them. The power of subconscious shapes the artistic profile and gives the writer creative power and originality.
An exceptional skill of an author is to annul the time- frames in the narration, in order to improve and more completely outline the nature of the human being and its destiny. Sometimes, during writing, an idea escapes the writer’s attention, disappears, and it suddenly returns and finds its place in the story that emerges. That is the magic of writing.
Dr. med. André Simon © CopyrightÜbersetzung von Dietrich Weller
Die Kunst des SchreibensWorin liegt das Geheimnis eines Schriftstellers, wenn er eine Geschichte erfindet?
Schriftsteller besitzen eine unwiderstehliche und unersättliche Sehnsucht, Lebensereignisse und die Träume aus der Dunkelheit der Nicht-Existenz Stück für Stück heraus zu reißen. Am Schluss werden diese Stücke jedoch wie Mosaikkacheln geformt und in ihre Texte eingefügt. Diese Hartnäckigkeit der Schriftsteller erinnert an die Methode der Ameisen und ihre Methode, an einem belebten Platz einen Ameisenberg zu errichten, wo die Struktur dazu verdammt ist, entwurzelt oder überrannt zu werden.
Der Beruf eines Schriftstellers als Schöpfer birgt Qualen und unwiderstehlichen Reiz. Die Schriftsteller nehmen die Lebensereignisse wahr, um in ihren Texten beim zweiten Mal andauernderen und ausdrucksstärkeren Sinn zu erschaffen. Ihre Arbeit ist ein schwieriger Aufstieg, genauso wie eine lange, verschlungene und unterbrochene Strecke, auf der einsame Gebäude hier und da emporwachsen. Allerdings gibt es in dieser Struktur mehr leere Räume und verlassene Baustellen.
Einerseits sehen das Thema und der Umgang damit für den Schriftsteller original und vollkommen aus. Andererseits kann der Schriftsteller nicht einmal im Verborgenen einschätzen, was die Geschichte für ihn bedeutet, egal ob sie erfolgreich ist oder nicht, und er weiß nicht, was sie in sich für einen Wert trägt. Es wird dem neugierigen Blick des Schöpfers verborgen bleiben und seinen Wert nur dem Leser offenbaren. Es gibt beflügelte Anstöße, die während des schöpferischen Vorgangs des Werks geboren werden.
Der Schriftsteller sehnt sich mehr oder weniger bewusst danach, sich das Thema wie ein Bild vorzustellen. Allerdings sind zweitrangige Inhalte, die während der Arbeit auftauchen und das Thema charakterisieren, manchmal besser geeignet als das Grundthema. Diese zweitrangigen Themen haben ihren Ursprung im Gedächtnis des Schriftstellers und in seinem Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein ist tief im Wesen des Schriftstellers versteckt. Es arbeitet mit den Grundideen des Schriftstellers zusammen, es verändert und belebt sie. Die unterbewusste Macht formt das künstlerische Profil und schenkt dem Schriftsteller schöpferische Kraft und Einzigartigkeit.
Eine außergewöhnliche Fähigkeit eines Autors besteht darin, die Zeitrahmen in der Erzählung verschwinden zu lassen, um die Natur des menschlichen Wesens und sein Schicksal vollständiger zu beschreiben. Manchmal entwischt dem Schriftsteller während des Schreibens eine Idee, und sie kommt plötzlich zurück und findet ihren Platz in der Geschichte, die sich entwickelnd sichtbar wird. Das ist der Zauber des Schreibens.
Bemerkung des Übersetzers
Dr. Simon bat mich um einen Kommentar zu seinem Text. Ich schrieb die folgenden Zeilen, und er wünschte sich, sie hier an den Text anzuhängen.“Ich war sehr beeindruckt, wie Du die Grundlagen des Schreibens nicht nur sachlich, sondern auch emotional aus der Sicht des Schriftstellers dargestellt hast. Es wird so klar, dass der Schriftsteller im täglichen Leben Spuren, Tatsachen, Bilder, Gefühle und Zusammenhänge aufnimmt, speichert und an der passenden Stelle im nächsten oder übernächsten Text wieder empor holt. Um das Gedächtnis zu sichern, führen ja viele Schriftsteller einen Zettelkasten oder ein Notizbuch.
Besonders fällt mir das auf, wenn ich Bücher von Hanns-Josef Ortheil lese, der spät sprechen, lesen und schreiben gelernt und von Kindheit an seine Notizbücher aufbewahrt hat und daraus schöpft und ganze Bücher neu schreibt, indem er sein in Stichwörtern und Szenen geschriebenes Notizbuch-Leben unter neuen Titeln und Gesichtspunkten sortiert, zusammenstellt und vertiefend betrachtet. Seine Biografie Die Erfindung des Lebens über seine Jugend ist meines Erachtens Pflichtlektüre für Menschen, die am Beispiel eines dramatischen Lebensanfangs erkennen möchten, wie existenziell wichtig sprechen, schreiben und lesen sind. Es ist ein erlebtes Zeugnis, wie das Leben durch Sprache entdeckt wird.
Das Bedürfnis, Eindrücke und daraus sich selbständig machende Gedanken und Handlungen in Schrift festzuhalten, ist der Ausdruck des klassischen menschlichen Bedürfnisses, den Moment, das Leben, das Glück unveränderbar und dauerhaft zu besitzen. Der Literaturklassiker dazu steht in Goethes Faust: „Augenblick, verweile doch, du bist so schön!“
Aus diesen durch Ersatzmethoden festgehaltenen Momenten wird je nach Persönlichkeit, Bildung und Veranlagung ein Schriftsteller, ein Fotograf, ein Maler, ein Komponist oder ein Handwerker. Die Fantasie und die geistigen und manuellen Fertigkeiten tragen ihren Teil dazu bei. Wie arm sind da die Menschen, die unreflektiert durchs Leben laufen und einfach kritiklos aufsaugen, was im Flimmerkasten an Müll angeboten wird!
Faszinierend finde ich, wie beim Schreiben einer Geschichte die Personen ihr Eigenleben entwickeln und der Schriftsteller am Anfang oft nicht weiß, wie der Roman oder die Geschichte enden wird, weil der geistige Vater der Protagonisten noch nicht erkannt hat, welche Wendung oder überraschende Handlungen seinen Personen plötzlich einfällt. Das hast Du sehr gut dargestellt und die leeren Plötze und frustranen Gedanken und Handlungsstränge richtig beschrieben, die dann dem Rotstift geopfert oder von der Löschtaste ins ewige Netzt des PC-Nirwana verscheucht werden müssen!
Die Gedanken machen sich selbständig und sind doch immer schon im Unterbewusstsein des Schriftstellers angelegt, sonst könnten sie nicht so denken und handeln, wie es dann auf das Papier oder in den PC kommt. Der Schriftsteller kann seine Träume, Sorgen. Ängste in seinen Texten ausleben und verarbeiten. Wir Schriftstellerärzte sind unser eigenes Beispiel, wie ein Berufsstand die Alltagsprobleme durch betrachtende und distanzierende Schilderung zu bewältigen versucht und die Umwelt wenigstens ansatzweise daran teilhaben lässt.
Der Schauspieler, darf in seinen Rollen alle seine verborgenen Eigenschaften voll ausleben. Dazu gehört viel innere Freiheit, besonders die unangenehmen und sozial nicht akzeptierten Triebe und Gefühle voll aus dem inneren Gefängnis der Erziehung oder repressiven Entwicklung ausbrechen und oft bedrohliche Gestalt annehmen zu lassen. Deshalb kann ein Schriftsteller oder ein Schauspieler nur etwas überzeugend produzieren (wörtlich: nach vorne -auf die Bühne- führen), was er selbst zumindest als Anlage besitzt.
Wie reich sind diejenigen, die aus dem Erlebten durch bewusste Verarbeitung den eigenen inneren Reichtum steigern, wachsen und gedeihen lassen – und ihre Umwelt an diesen Früchten teilhaben lassen.
Du hast in unserer BDSÄ-Homepage Deine eigene Form der asiatischen Kurzgeschichten gefunden. Darüber freue ich mich jedes Mal, wenn Du mir einen neuen Text schickst, der mir Freude beim Übersetzen macht, weil ich versuche, ihn in Deinem Stil zu übertragen.” -
Absegnung
(21.4.2021)
Im ersten Jahr der neuen Krone
dachten die Regierenden
es gehe nicht mehr ohne
eine landesweit einheitliche Regelung
der allgemeinen Vergewaltigung
Mit scharf geschliffenen Federn
schrieben sie bis ins Kleinste
einen gewaltigen Gesetzesentwurf
Sie verlangten von den hochwürdigen Volksvertretern
eine eilige, eingreifende Entscheidung
Ein Teil der hoch dotierten Volksvertreter
blieb brav der Debatte fern
Andere stritten Schaum vor dem Munde
über die sachgerechte Beschaffenheit der Unterlage
beim Akt der allgemeinen Vergewaltigung
über die zeitliche Abfolge der einzelnen Schritte
über die nötigen Schutzvorkehrungen für die Täter
über Sonderregelungen für Minderjährige und Hochbetagte
über dies und jenes
Die Vergewaltigung als solche
wurde nicht hinterfragt
Die Mehrheit der nun
rechtmäßig Betroffenen
bekundete Beifall
oder blieb still֎֎֎
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Zur Erinnerung
(14.4.2021)
Vor einigen Jahrhunderten
wurden die Menschen in Europa
bei der Behauptung
die Erde ist keine Scheibe
auf dem Scheiterhaufen endgültig belehrt
Die Herrschenden pflegten halt gütig
ihr Meinungsmonopol -
Da wir nun Ärzte sind – oder der Eid des Hippokrates 2021 (Klaus Kayser)
Da wir nun Ärzte sind
Sind wir erfahren
Mit Leid zu leben
Die ihr uns ausgebildet
Das Leben zu bewahren.
Denn
Wir sind ein Teil von Euch
Die Augen eures Sinns.Da wir nun Ärzte sind
Setzen wir Grenzen
Des überreichlich
Leid klagenden Genusses
Appetit überfressen.
Weil
Euch gierige Freiheit
Aus den Gedärmen platzt.Da wir nun Ärzte sind
Müssen wir handeln
Frei von Bedenken
Den Zucker zu nehmen
Von dem Wahn der Freude
Jetzt
Die Gier nach Heute
Sonst seid ihr morgen
Sinnlos vor Schmerzen blind.Da wir nun Ärzte sind
Fordern wir wachsam
Euch zu erheben
Von der Mutter Gestern
Zu dem Kind des Morgen
Damit
Dank eurer Arbeit
Wenn wir vergangen
Zu Ärzten wird das Kind .Da wir nun Ärzte sind
Auf zur Tat!
Wir lösen die Schlinge
Um das verfettete Herz.
Heilen die kranke Demokratie. -
Covid -19 und kein Ende,
was bringt, bewirkt zeitnah die Wende.
Einschränkungen, Kontaktverbot,
Das Leben zu zerreissen droht.
Auf sich selbst gestellt, Isolation,
lähmt und fördert Frustration.
Das Impfen mag uns Hoffnung geben,
Kontakte wieder zu erleben.
Unbeschwerteit zu erlangen,
bleibt das Ziel und Unterfangen. -
für meine Enkelkinder
Wenn die Schmetterlinge lachen
Raupen Purzelbäume machen
wenn die Blätter lustig klatschen
und die Vögel fröhlich quatschen
wenn dein Gesicht strahlend lacht
und so mir Geschenke macht
dann ist sich mein Herz ganz sicher
ein Kindlein ist satt und sicher֎֎֎ -
Der Lack ist ab, die Zeit vorbei,
in der wir unbeschwert und frei
die Lebensfülle voll genossen,
diese Zeit ist nun verflossen.Doch keinesfalls muss das verdrießen,
den Rest, der bleibt, auch zu genießen.
Nutze die Zeit, abseits vom Geld,
allein Dein Wohlbefinden zählt.Was wird, was bleibt von Deinem Streben,
die Welt zu bessern, zu erheben,
die Mühe, die Du Dir gemacht,
was Du vollzogen und vollbracht.Bleibe gelassen, guten Mut´s,
das Resultat alleine tut´s.
Im Geschehen dieser Welt
jeder Wortgedanke zählt. -
Freut euch, ich bin der Virushase
Steckt den Test in eure Nase
Kaufe dann die Ostersachen
Die euch Lust auf Freiheit machen.Ich lege meine Ostereier
Virenvoll zur Osterfeier.
Das Virus wird euch mit Vergnügen
Beim Öffnen um die Nase fliegen.Wählt ihr die Freiheit frei zu sein.
Dringt es in eure Nase ein
Verlangt auf Intensivstation
Den Corona Freiheitslohn.Fliegt damit ins Paradies
Sagt eurer Seele, Komm und lies:
Öffnest du das Osterei
Mach ich hier dich freudenfrei.Die Freiheit ist davon geflogen
Die Freude ist ins Ei gezogen
Du musst erst durch die Hölle eiern
Willst du bei Petrus Ostern feiern.Und die Moral von der Geschicht:
Das Virus will das Ostern nicht.K.K. 31.3.2021