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Die meisten Patienten sprechen nicht gerne über ihre Krankheit. Krankheit ist Verlust der körperlichen Unversehrtheit, Schwäche, Hilfsbedürftigkeit. Die Bremer Krebsgesellschaft kann hier helfen: Der Umgang mit Krankheit ist erlernbar, hinnehmbar, vielen hilft es, „Leidensgenossen“ kennenzulernen, das Wissen, mit seiner Krankheit nicht allein zu sein.
Manche Menschen schreiben über ihre Krankheit. Die Schreibwerkstatt der Bremer Krebsgesellschaft legt Zeugnis davon ab. Oder auch ein Buchprojekt der besonderen Art, das 2019 unter dem Titel „Schau mich an“ abgeschlossen und vorgestellt wurde.
Beeindruckend ist der Umgang von Theodor Storm mit seiner Magenkrebserkrankung. Er hat diese Erkrankung an sich selbst diagnostiziert:
Kurz vor seinem Tod konnte Theodor Storm, der schon mit 15 zu schreiben begann, noch seinen „Schimmelreiter“ vollenden. Das war ein wichtiges Buch in der Zeit des bürgerlichen Realismus. Noch heute legt der Hauke Haien Koog zwischen Dagebüll und Reußenköge am Nordseestrand in Nordfriesland Zeugnis von den Schwierigkeiten der damaligen Zeit ab.
Theodor Storm hatte Magenkrebs.
Das war damals häufiger als heute.
Wir wissen, woran das lag: Der erste europäische Kühlschrank wurde 1929 von den durch Jørgen Skafte Rasmussen gegründeten „Zschopauer Motorenwerken“ gebaut. Bei Storms zu Hause gab es also noch keinen Kühlschrank. Lebensmittel mussten geräuchert, gepökelt oder getrocknet werden, um sie haltbar zu machen.
Räuchern oder Pökeln führt aber dazu, dass wir mit der Nahrung krebserregende Substanzen, „Karzinogene“, aufnehmen, die beim Essen direkt im Magen landen. Aus dem Nitritpökelsalz entstehen im Magen Nitrosamine, und die sind für die Krebsentstehung sehr gefährlich.
Erst mit der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Kühlschränken nach dem zweiten Weltkrieg, im Wirtschaftswunder, wurde dem Magenkrebs die wichtigste Entstehungsgrundlage entzogen.
Man konnte Magenkrebs damals auch noch gar nicht operieren: Erst 1881 gelang Theodor Billroth –ebenfalls einem Norddeutschen, auf Rügen geboren- die erste Magenresektion. Bestrahlung, Chemotherapie: Das waren alles Zukunftsvisionen.
Man konnte noch nicht mal ein Röntgenbild machen: Erst 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die X-Strahlen, mit denen man das machen konnte, was wir heute „röntgen“ nennen. Er erhielt dafür 1901 den Nobelpreis.
Die Magenspiegelung steckte auch noch in den Kinderschuhen: 1868 schob Kußmaul einem Schwertschlucker eine starre Röhre in den Magen und vollführte damit die erste Magenspiegelung. Bis zum flexiblen „Gastroskop“ war es noch ein sehr weiter Weg.
Theodor Storm hat seinen Magenkrebs dennoch diagnostizieren können.
Er konnte nicht in sich hineinsehen, da Endoskopie und Röntgen -wie gesagt- noch nicht zur Verfügung standen. Er konnte aber in sich hineinhorchen, hineinfühlen.
Er hatte buchstäblich „Einfühlungsvermögen“.
Und:
Er war ein exzellenter „Beschreiber“.
Das wünschen wir uns heute, wenn wir eine Magenspiegelung machen lassen: Daß der Untersucher den Befund auch entsprechend und verständlich beschreibt, und sich nicht auf die Verwendung von Textbausteinen beschränkt.
Theodor Storm tat mehr als das: Er beschrieb die Symptome seiner Magenkrebserkrankung sehr treffend in einem Gedicht:
Beginn des Endes
Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz,
Nur ein Gefühl, empfunden eben;
Und dennoch spricht es stets darein,
Und dennoch stört es dich zu leben.Wenn du es andern klagen willst,
So kannst du’s nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.So seltsam fremd wird dir die Welt,
Und leis verläßt dich alles Hoffen,
Bist du es endlich, endlich weißt,
Daß dich des Todes Pfeil getroffen.Theodor Storm hatte keine Schmerzen. Schmerz ist häufig ein entscheidendes Anzeichen einer Erkrankung, ein Warnsignal. Beim Magenkrebs versagt dieses Signalelement häufig, was das Erkennen dieser Erkrankung so erschwert.
Für Theodor Storm war die Diagnose „Magenkrebs“ sein Todesurteil.
Das ist heute anders: Wir haben viele verschiedene Therapiemöglichkeiten und können diesen Krebs behandeln: Operation, Chemotherapie, manchmal auch Bestrahlung, Antikörperbehandlung und zielgerichtete Therapie können helfen.
Theodor Storm war das nicht vergönnt.
Er nahm es gelassen, er war ein gelassener Mensch:
„Es kommt das Leid,
es geht die Freud,
es kommt die Freud,
da geht das Leid-
die Tage sind nimmer dieselben.“Theodor Storm ist also einer der Schriftsteller, die mit ihrer Erkrankung umgehen konnten. Er starb 1888.
50 Jahre später wurde der Lübecker Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann krank und kraftlos: Er hatte viel hinter sich. Erst war er von Lübeck nach München gezogen, wegen der Repressionen im Nationalsozialismus war er von Deutschland erst in die Schweiz, dann nach Amerika emigriert. Er schrieb dort an seinem Roman „Doktor Faustus“.
Thomas Mann beschreibt einen Kräfteverfall im Januar 1946, im Tagebuch mehrten sich die Vermerke über Kopfschmerzen, Hustennächte und eine „absurde“ Müdigkeit.
„Röntgenaufnahmen meiner Lunge hatten einen „Schatten“ irgendwo in diesem Organ zum Vorschein gebracht.“
Mann hat seine eigene Erkrankung sehr scharf beobachtet. Er litt unter Fieber oder auch nur unter erhöhter Temperatur und genoss teilweise den zugleich matten und gehobenen Zustand, in den ihn das mäßige Fieber versetzte. Er bekam von seinem Arzt Dr. Friedrich Rosenthal Eigenblut-Injektionen und eine Bellergal® Kur. Bellergal® erkenne ich noch aus den Erzählungen meiner heute 98-jährigen Mutter, es handelt sich chemisch um Gesamtalkaloide aus Belladonnablättern, Ergotamin und Phenobarbital.
Das ist eine gefährliche Kombination.
Ich bin überzeugt, dass diese Substanzmischung heute nicht mehr angewendet wird.
Nach dem Versuch mit einer Penicillinkur wurde dann endlich der Entschluss gefasst, eine Bronchoskopie durchzuführen. Diese beschreibt Thomas Mann sehr detailliert: „Ich hatte nach dem Empfange kaum noch zwei Worte gesprochen, als mein Bewusstsein so sanft wie restlos entschwand und ich – wohl nur für kurze Frist, fünf oder sechs Minuten – tief einschlief. Was geschah, muss wachen Geistes recht peinlich hinzunehmen sein – der kalifornische Consiliarius hatte ja gesagt, dass ich mich binnen einer Woche ganz gut davon erholt haben würde. Hier war Erholung nicht Not, denn es gab keine Strapaze. Ich erwachte, schon wieder in meinem Zimmer, davon, dass der gute Dr. Adams, der mich hinaufbegleitete, mir mildtätig die Nase schnäuzte. In die Einführung des mit einem elektrischen Lämpchen versehenen Apparates durch die Luftröhre in die Lunge (wobei eine Art von periskopischer Vorrichtung erlaubt, sich genau über die Verhältnisse dort unten aufzuklären) bewirkt natürlich eine schleimige, leicht blutige Reizung des gesamten Atmungstraktes, und man braucht nach der Rückkehr in seinem Bett einige Papierservietten, was aber auch von Unannehmlichkeit alles ist. Ich war entzückt und sprach tagelang zur Erheiterung namentlich der jungen Mediziner, mit Bewunderung, Preis und Dank von der magischen Spritze.
Nach der Bronchoskopie ist Thomas Mann tatsächlich operiert worden. Es wurde eine Unterlappenresektion auf der rechten Seite vorgenommen. Der Patient beschreibt wieder seine Narkose und vor allem auch die Phase, in der er aus der Narkose wieder erwacht ist: „noch stark benommen sprach ich gegen alle Gewohnheit Englisch zu mir, und sonderbar:
Ich führte Klage: “It was much worse than I thought, sagte ich. I suffered too much!”
Noch heute denke ich nach über den Sinn dieses Unsinns. Wovon redete ich? Ich hatte ja von allem nichts gespürt. Gibt es irgendwelche Tiefen des Vitalen, in denen man, bei völlig ausgeschaltetem Sensorium, dennoch leidet? Ist Leiden vom Erleiden im untersten nicht vollkommen zu trennen? Dies könnte sich sogar auf den toten Organismus beziehen, von dem niemand weiß, wie tot er vor seiner wirklichen Auflösung ist; es könnte, wen nur auch nur als misstrauische Frage, ein Argument gegen die Feuerbestattung bilden, um englisch zu sprechen: It may hurt.
So klassisch und jedes Zwischenfalls bar die Operation verlaufen war, so ereignislos, im klinischen Sinn, hurtig und ungestört ging es mit der Wiederherstellung voran. Ein 30-Jähriger, versicherten die Ärzte, hätte sich nicht entgegenkommender verhalten können. Ich galt als eine Art „prize patient“.
Der Schock, den jeder Eingriff dieser Art für den Gesamtorganismus, das Nervensystem bedeutet, war mir wohl fühlbar. Auch war eine Schwäche der Brust zurückgeblieben, die bei großer Neigung zu falschem Schlucken führte, das Räuspern und Husten ängstlich erschwerte.
Obligate Verwachsungsbeschwerden im Rücken wurden mit Codein® bekämpft und die Veränderungen die in meinem Inneren, unter Entfernung der siebten Rippe, vorgenommen wurden, eine Höherlagerung des Zwerchfells und dergleichen, schufen nach vorschneller Bewegung wohl einige Atembedrängnis. Aber der Sauerstoffapparat, der eine Weile neben meinem Bett gestanden, verschwand sehr bald und der meterlange Einschnitt heilte vortrefflich, so dass der hübsche Carlson (hübsche Menschen sind eine Freude, ob männlich oder weiblich) nach ein paar Wochen die Fäden entfernen konnte. Mit einer Geschicklichkeit, die jede erwartete Unannehmlichkeit hintanhielt. Er war von der Highschool, deren Bildungsziele nichts überspanntes haben, ohne College Besuch sogleich auf die Medical School gekommen, wo er übrigens als Marine Aspirant seine Ausbildung gratis erhalten hatte, und wusste offenkundig in aller Welt von nichts etwas als von Chirurgie, für die er ebenso offenkundig geboren, und in der er glücklich war. Noch sehe ich ihn in Gummihemd und Schürze eine Schubkarre auf Gummirädern, mit einer lakenverhüllten Gestalt darauf, in jungenhaftem Trab durch die Korridore von Billings Hospital vor sich hertreiben, – ein vergnügt einseitiges, gut anzuschauendes und tüchtiges Stück Leben.“
Thomas Mann hat über die Reaktion des rechten Unterlappens mehrfach in seinen Tagebüchern berichtet er, ausführlicher in seinen Essays über die Entstehung des „Doktor Faustus“- Roman eines Romans.
Welche Beweggründe haben Thomas Mann zu diesem Entschluss geführt?
Darüber sprechen, darüber schreiben, hilft, die Krankheit aufzuarbeiten.
Es ist darüber hinaus reizvoll, einen Blick auf die Thoraxchirurgie der Mitte des letzten Jahrhunderts zu werfen, auf die Usancen in der Klinik, auf das Gehabe der ärztlichen Kollegen jener Zeit, auf die Medikation, die Operation und die perioperative Behandlung und Pflege, und das aus der Sicht eines prominenten Laien und Patienten.
Thomas Mann hat sich nicht erst mit seiner eigenen Lungenerkrankung mit Medizin beschäftigt. 1912 hat er seine Frau im Waldsanatorium in Davos besucht und wollte seine Eindrücke und Erfahrungen und die Atmosphäre der Behandlung in einer Novelle zusammenfassen. Herausgekommen ist in den zwanziger Jahren der berühmte Roman „Der Zauberberg“. Im Juli 1913 begonnen, während des Krieges mehrfach unterbrochen, vor allem durch „Die Betrachtungen eines Unpolitischen“, gedanklich aber ständig weitergeführt, konnte Thomas Mann den Zauberberg im September 1924 abschließen. Die Geschichte, erklärte Thomas Mann in einer Einführung in den Zauberberg, arbeitet wohl mit den Mitteln des realistischen Romans, aber sie ist kein solcher, sie geht beständig über das Realistische hinaus, indem sie es symbolisch steigert und transparent macht für das Geistige und Ideelle.
Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren.
Ich habe ebenfalls eine Zeit meines Lebens in Lübeck verbracht, war dort an der Universitätsklinik tätig, bin dort Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie geworden, wurde als Viszeralchirurg ausgebildet, und ich durfte mich habilitieren. Als Mitglied des Lehrkörpers durfte ich das medizinische Staatsexamen abnehmen. Immer, wenn ich mit unserem Radiologen prüfte, kamen Fragen aus dem Zauberberg. Herr Professor Weiß war der Überzeugung, dass jemand, der in Lübeck Medizin studiert hatte, über den Zauberberg Bescheid wissen müsse. So fühle auch ich mich genötigt, den Zauberberg zu lesen, und ich habe das nie bereut. Insbesondere die Beschreibung der damals noch so jungen Röntgentechnik ist nach wie vor faszinierend.
Im Juni 1955 schließlich feierte Thomas Mann, wieder in Europa, seinen 80. Geburtstag. Er beklagte eine Schwellung des rechten Beines und man vermutete eine Thrombose. Als Ursache dieser Thrombose musste ein großes Iliacalaneurysma angesehen werden, das die Beckenvene komprimierte. Thomas Mann ist an einem rupturierten Aneurysma gestorben. In der Literatur wird mal von einem rupturierten Bauchaortenaneurysma gesprochen, aber es wird wohl ein Iliakalarterienaneurysma gewesen sein.
Auch diese Lebensphase von Thomas Mann ist literarisch dokumentiert, im Thomas Mann Jahrbuch findet sich ein Journal-Artikel mit dem Titel „Thomas Manns letzte Krankheit“.
Mann befindet sich mit seiner Aneurysmaerkrankung nicht nur in guter Gesellschaft mit Charles de Gaulle aus dieser Zeit, sondern auch mit Albert Einstein, der in den vierziger Jahren von Rudolf Nissen in New York erfolgreich am Bauchaortenaneurysma operiert worden war (Gefäßprothesen gab es noch nicht, aber es wurde ein Aneurysmawrapping, eine Ummantelung des Gefäßes, durchgeführt), und der zehn Jahre später (1954) ebenfalls an einem rupturierten Aneurysma starb. Albert Einstein war wie Thomas Mann zur Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigriert, beide lehrten an der University of Princeton.
Der Bogen von Theodor Storms Magenkrebs über Thomas Manns Lungenkrebs bis hin zu seinem rupturierten Aneurysma schlägt einen literarischen Bogen von den Anfängen der modernen Medizin, der internistischen Endoskopie, den ersten Röntgenbildern und den ersten großen Operationen hin zu den Erfolgen der Thorax- und Gefäßchirurgie, die in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts einen weiteren entscheidenden Impuls mit der Einführung der minimal invasiven Techniken erfahren haben.
Die Anästhesie darf dabei nicht zu kurz kommen: „I suffered too much“ bezog sich schließlich nur auf die Narkose, aber Thomas Mann hat das -wie er selbst schreibt- ironisch gemeint.
Man muss ihn verstehen lernen.
Thomas Mann ist ein Beispiel dafür, wie man mit Krankheit umgehen kann. Darüber sprechen, darüber schreiben hilft, die Krankheit aufzuarbeiten.
Das Lesen hilft uns andererseits, die Krankheit zu verstehen, wir bekommen Einblicke in die Medizin, und wir lernen, was sie Krankheit mit dem Patienten macht.
Eines noch: Hätte Thomas Mann nicht geraucht, wäre ihm vielleicht sowohl der Lungenkrebs, als auch die Gefäßerkrankung erspart geblieben. Er wäre diesen berühmten Satz „I suffered too much“ niemals losgeworden.
Literatur:
Bernhard, M.: Theodor Storm Hausbuch. Gondrom Verlag, Bayreuth (1981)
Bremer Krebsgesellschaft (Hrsg): Schau mich an. Druckpartner Coels, Verden (2019)
Kropp,R., Schaberg T.: Thomas Manns Bericht über seine Lungenoperation. Pneumonologie 68: 752-757 (2014)
Mann, T.: Der Zauberberg. Fischer, Frankfurt (1924)
Schrecher T., Wiethoff E.: Thomas Manns letzte Krankheit. Thomas Mann Jahrbuch 10: 249-276 (1997)
Wenk H.: Theodor Storm und der Magenkrebs: Zum Weltkrebstag 2019. In: Informiert – Mitteilungen der Bremer Krebsgesellschaft (2019)
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Legends
According to a Greek legend, between 624 B.C. and 547 B.C. lived a philosopher Thales /Θαλῆς/, who granted us with an aphorism “Know thyself “. The most difficult thing in life is to know the dark side of oneself, and one’s life is a journey towards self-discovery. Thales was the first to define the general principles in the sciences and also the first person to study electricity.
His contemporary a Chinese sage Lao Tzu 老子 (600 B.C. – 500 B.C) postulated: “Knowing others is wisdom; knowing yourself is enlightenment “. The wholeness of being is the challenge between light and dark. Consequently, Lao Tzu introduced the terms “yin” and “yang” where yin is the dark side meaning literally “shady side” and yang, the light side meaning the „sunny side.” As the sun moves across the sky, yin and yang gradually trade places with each other, revealing what was obscured and obscuring what was revealed.
Invention
In the newly opened central telegraph office in Budapest in the Year 1882 worked, among others, a young engineer Nikola Tesla and his colleague Antal Szigeti. Every day, when the work ended, they used to enjoy the pleasures of nature by visiting the great park nearby the office.
Precisely, in the late afternoon on the last day of February- this date (28.2.82) is a reflection and a sign- visitors to the park could observe two remarkable people. They were, Nikola Tesla who was just less than two meters in height, dark haired, and his low statured red-haired Hungarian colleague.
Nikola Tesla (1856-1943) was of Serbian descent (father was an orthodox priest) born in the multi-ethnic Austro-Hungarian Empire. He spoke five of the eight official languages fluently, and had a remarkable memory. After reading a book he could repeat word for word from it and already in his youth could memorise many volumes.
At the 28.2.1882, in the park, under the splendid sunset illumination, Tesla began to recite. He could recite from the beginning to the end Goethe’s Faust, and with the sinking of the sun, it reminded him of the following verses:
Betrachtet, wie in Abendsonne-Glut
Die grünumgebenen Hütten schimmern!
Sie rückt und weicht, der Tag ist überlebt,
Dort eilt sie hin und fördert neues Leben.
O ! dass kein Flügel mich vom Boden hebt,
Ihr nach und immer nach zu streben!Then, Tesla, whose grey-blue eyes sparked with enthusiasm and with a voice full of emotion, explained to his friend: “Seeing thousands of fires turning around in thousands of flaming colours, I remembered Goethe’s Faust and recited his verses and then, as in a fog, I saw spinning magnetic fields and an induction motor. I saw them in the sun! Magnets should rotate around the stator like the Earth rotates around the Sun. If magnetic fields rotate clockwise then electrical current flows counter-clockwise.
Yin/Yang Tesla-motor (red arrows added by author)
Tesla’s rotating magnetic field can be associated with the sun that moves across the sky like the challenge between light and shadow, assumed by Tales (literally Θαλῆς) Furthermore, the two currents like Yin and Yang, postulated by Lao Tzu, crisscrossing out of phase, gradually trading places with each other, thus revealing what was obscured and obscuring to that actually revealed. Coincidentally, TESLA is the anagram of TALES (Θαλῆς).
Epilogue
Two years later, at the invitation of Thomas Edison, to resolve the great problem of energy transmission, Nikola Tesla emigrated to the United States of America. Tesla did resolve the energy transmission problem and invented remote-controlled and wireless transmitters.
Curiosity: In 1885 Edison offered Tesla $50,000 for redesigning his company’s DC generators. After months of hard work, Tesla asked about his payment. Edison said, that he was only joking and replied by saying “Tesla, you don’t understand our American humour”.
On the 1st May1888, Tesla patented the first induction motor to produce alternating current which is worldwide in use today.
Tesla has shaped the 19th and 20th century, but his inventions (196 registered patents) predicted the 21st century.
The unit of measurement used to quantify the strength of a magnetic field in an MRI machine is called a Tesla (T). Most MRI scanners operate at a strength of 3-4 Tesla.
Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
Erfindung
Legenden
Nach einer griechischen Legende lebte zwischen 624v. Chr. und 548 v. Chr. ein Philosoph namens Thales Θαλῆς/, der uns den Aphorismus Erkenne dich selbst geschenkt hat. Die schwierigste Sache im Leben besteht darin, die dunkle Seite in sich zu erkennen. und das eigene Leben ist eine Reise zur Selbstentdeckung. Thales war der erste, der die allgemeinen Prinzipien der Wissenschaften definiert hat und außerdem die erste Person, die sich mit Elektrizität beschäftigt hat.
Sein Zeitgenosse, der chinesische Weise Lao Tzu 老子 (600 v. Chr.- 500 v. Chr.) erklärte: „Andere zu kennen, ist Weisheit, sich selbst zu kennen, ist Erleuchtung.“ Die Ganzheit des Seins ist die Herausforderung zwischen Licht und Dunkel. Folglich führte Lao Tzu die Begriffe Yin und Yang ein, wobei Yin das Dunkle, wörtlich die schattige Seite ist, und Yang die helle, die sonnige Seite darstellt.
Während die Sonne über den Himmel zieht, tauschen Yin und Yang allmählich die Plätze miteinander und decken auf, was verborgen war und verbergen, was offen lag.
Erfindung
In dem neu eröffneten Telegrafenbüro in Budapest arbeitete 1882 neben anderen ein junger Ingenieur, Nikola Tesla, und sein Kollege Antal Szigeti. Jeden Tag genossen sie nach dem Arbeitsende die Vergnügen der Natur, indem sie den großen Park in der Nähe des Büros besuchten.
Genau am späten Nachmittag des letzten Februartags – dieses Datum, der 28.02. 1882, ist eine Widerspiegelung und ein Zeichen – konnten Besucher des Parks zwei bemerkenswerte Leute beobachten. Da waren Nikola Tesla, der nur wenig unter zwei Meter groß war und dunkle Haare hatte und sein kleinerer rothaariger ungarischer Kollege.
Nikola Tesla (1856-1943) war serbischer Abstammung – der Vater war ein orthodoxer Priester- , geboren in dem multiethnischen Österreich-Ungarischen Kaiserreich. Er sprach fünf der offiziellen acht Sprachen fließend und hatte ein bemerkenswertes Gedächtnis. Wenn er ein Buch gelesen hatte, konnte er Wort für Wort daraus wiederholen, und schon in seiner Jugend konnte er viele Bücher auswendig vortragen.
Am 28.02.1882 begann Tesla in dem Park unter der herrlichen Sonnenbeleuchtung zu rezitieren. Er konnte von Anfang bis Ende Goethes Faust vortragen, und bei sinkender Sonne erinnerte er ihn an die folgenden Verse:
Betrachtet, wie in Abendsonne-Glut
Die grünumgebenen Hütten schimmern!
Sie rückt und weicht, der Tag ist überlebt,
Dort eilt sie hin und fördert neues Leben.
O ! dass kein Flügel mich vom Boden hebt,
Ihr nach und immer nach zu streben!Dann erklärte Tesla, dessen grau-blauen Augen vor Begeisterung glänzten, seinem Freund mit einer Stimme voller Emotionen: „Während ich tausende von Feuern sich in tausenden von flammenden Farben drehen sah, erinnerte ich mich an Goethes Faust und zitierte seine Verse und dann , wie im Nebel, sah ich drehende magnetische Felder und einen Induktionsmotor. Ich sah sie in der Sonne! Magnete sollten sich um den Motorständer drehen, wie die Erde sich um die Sonne dreht. Wenn magnetische Felder im Uhrzeigersinn drehen, fließt elektrischer Strom gegen den Uhrzeigersinn.
Yin-Yang Tesla-Motor (rote Pfeile vom Autor eingesetzt)
Teslas Magnetfeld kann verglichen werden mit der Sonne, die sich über den Himmel bewegt wie ein Wettlauf zwischen Licht und Schatten, wie es Tales vermutet hat. Außerdem die zwei Ströme Yin und Yang, die von Lao Tzu angenommen wurden, die phasen-verschoben allmählich die Plätze miteinander tauschen und dadurch aufdecken, was verdeckt war und verdecken, was gerade offen lag.
Zufällig ist TESLA das Anagramm von TALES.
Epilog
Zwei Jahre später wanderte Tesla in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, um auf Einladung von Thomas Edison das große Problem der Energieübertragung zu lösen. Tesla löste tatsächlich das Energieübertragungsproblem und entwickelte fernbediente und kabellose Überträger.
Kuriosität: 1885 bot Edison Tesla $ 50,000 für die Neuentwicklung der Gleichstromgeneratoren seiner Firma an. Nach Monaten schwerer Arbeit bat Tesla um seine Bezahlung. Edison sagte, er habe nur Spaß gemacht und antwortete: „Tesla, du verstehst unseren amerikanischen Humor nicht!“
Am 1. Mai 1888 patentierte Tesla den ersten Induktionsmotor, um Wechselstrom zu produzieren, der heute weltweit benutzt wird.
Tesla hat das 19. und 20. Jahrhundert geformt, aber seine Erfindungen (mit 196 registrierten Patenten) haben das 21. Jahrhundert vorausgesagt.
Die Maßeinheit für die Stärke des magnetischen Feldes in einem Magnetresonanz-tomografen heißt Tesla (T). Die meisten MRT-Scanner arbeiten mit einer Stärke von 3-4 Tesla.
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This text follows the previous text “Invention” is partially based on the book “Prodigal Genius -The life of Nikola Tesla “. This exemplar is dedicated to Lili Foldes by author John J. O’Neill.
Who was Lili Foldes?
She was the widow of Andor.
Andor Foldes (1913-1992) was a prodigious child.He made his public debut performing a Mozart concerto with the Budapest Philharmonic when he was 8 years old (1921). In thirties and forties, he was best known pianist in USA. Foldes spoke several languages. His diverse interest in current issues in the fields of culture, art and politics helped him to meet and make friends all over the world. He played violin sonatas with Albert Einstein and Brahms’ piano trios with the Japanese crown prince and later Emperor Akihito, whose wife, later Empress Michiko, he gave piano lessons. He chatted just as easily with Gunther Grass, Heinrich Böll and Friedrich Durrenmatt about literature and theater as well as with Pandit Nehru and Indira Gandhi about the problems of India or with Willy Brandt and Helmut Schmidt about Germany and the future of Europe.
Andor Foldes met his wife (Lili Rendy), a Hungarian journalist. Until 1961 they lived in New York and after they transferred to live nearby Zürich.
He died at his home on February 9th 1992, after falling down a flight of stairs. His wife Lili lived until 2016.
In the book, the author described, that Tesla did’ not support Einstein.
In the interview on Einstein from 1935, he said: ”The theory, wraps all these errors and fallacies and clothes them in magnificent mathematical garb which fascinates, dazzles and makes people blind to the underlying errors. The theory is like a beggar clothed in purple whom ignorant people take for a king.
Its exponents are very brilliant men, but they are meta- physicists rather than scientists. Not a single one of the relativity propositions has been proved.”
However, the exemplar of the book in my property makes an imaginary link to the both –because Andor Foldes has played privately accompanied by Einstein, and the author of the book on Nikola Tesla dedicated this exemplar to the wife of Andor.
Übersetzung von Dietrich Weller
Der Weg zu der Geschichte „Invention“
Dieser Text folgt dem vorherigen Text „Erfindung“ und basiert teilweise auf dem Buch „Das verlorene Genie – Das Leben des Nikola Tesla“. (Das ist der deutsche Titel des Buchs. Anm. des Übersetzers) Dieses Exemplar ist Lili Foldes vom Autor John O´Neill gewidmet.
Wer war Lili Foldes? Sie war die Witwe von Andor.
Andor Foldes (1913-1992) war ein sehr begabtes Kind. Er trat zum ersten Mal öffentlich mit der Aufführung eines Mozart Klavierkonzertes mit dem Budapester Philharmonischen Orchester auf, als er acht Jahre alt war. In den dreißiger- und vierziger-Jahren war er der am besten bekannte Pianist in den USA. Foldes sprach mehrere Sprachen. Sein vielfältiges Interesse an den Gebieten der Kultur, Kunst und Politik halfen ihm, auf der ganzen Welt Freunde kennenzulernen und zu gewinnen. Er spielte Violinsonaten mit Albert Einstein und Brahms-Klaviertrios mit dem Japanischen Kronprinz und späterem Kaiser Akihito, dessen Frau, der späteren Kaiserin Michiko, er Klavierstunden gab. Er unterhielt sich genauso geläufig mit Günter Grass, Heinrich Böll und Friedrich Dürrenmatt über Literatur und Theater wie mit Pandit Nehru und Indira Gandhi über die Probleme Indiens oder mit Willy Brandt und Helmut Schmidt über Deutschland und die Zukunft Europas.
Andor Foldes lernte seine Frau (Lili Rendy) kennen, eine ungarische Journalistin. Bis 1961 lebten sie in New York, und danach zogen sie in die Nähe von Zürich um und lebten dort.
Er starb am 9. Februar 1992 in seinem Haus nach einem Sturz auf einer Freitreppe. Seine Frau Lili lebte bis 2016.
In dem Buch beschreibt der Autor, dass Tesla Einstein nicht unterstützt hat. In dem Interview über Einstein von 1935 sagte er: „Die Theorie hüllt alle Irrtümer und Fehlannahmen ein und bedeckt sie mit großartigem mathematischem Erscheinungsbild, das fasziniert, verblüfft und die Leute blind macht für die darunter liegenden Irrtümer. Die Theorie ist wie ein Bettler, der in Purpur gekleidet ist, den die unwissenden Leute für den König halten. Ihre Vertreter sind brillante Männer, aber sie waren eher Meta-Physiker als Wissenschaftler. Keine einzige der Relativitäts-Annahmen ist bewiesen worden.“
Aber das Buchexemplar in meinem Besitz schafft eine bildhafte Verbindung zu beiden – weil Andor Foldes privat von Einstein begleitet gespielt und der Autor des Buchs über Nikola Tesla dieses Exemplar der Witwe von Andor gewidmet hat.