Schlagwort: Gefangenschaft

  • Gefangen in Unwägbarkeit
    des eignen Tuns und Sollen,
    begrenzt durch unsre Lebenszeit,
    egal, was wir auch wollen.

    Gefangen in dem Glauben,
    die Welt sei gut und schön,
    verschließen wir die Augen,
    um nicht das Leid zu sehn.

    Gefangen in der Existenz
    Im Rahmen des Vermögens,
    erschließt ein Sinn  in Kontingenz
    vergebens sich, vergebens.

  • dedicated to all political prisoners

    Klaus Kayser, September 2021

    There are birds to die
    At prison in welfare
    There are birds to cry
    Of freedom at nightmare

    There are birds to fly
    High in a rainy sky
    Yes, I know
    and I wonder why.

    There is my lonely life
    My soul walks in its sand
    There is my bloody knife
    I keep it in my hand.

    I lost my lovely rose
    She left for far away
    The paradise stood close
    Now it’s too hard to stay.

    One day I climbed a grave
    High above the sea
    No body in the cave
    No coffin at wounded knee.

    I met my bride, my wife
    At windy seaboard dawn
    I took my bloody knife
    Cut  her for my own.

    The air was fresh and clear
    No bird disturbed the sky
    My rose told me, no fear,
    Sure, I wonder why.

    Hier folgt die Übersetzung des Autors

    Meine Vögel sterben – Eine Ode an politisch Verfolgte

    Meine Vögel sterben
    In den Gittern des Reichtums.
    Meine Vögel klagen
    Im Paradies des Alptraums.

    Meine Vögel fliegen
    Hinauf in himmlisches Nass.
    Ja, ich weiß und ich frage mich
    Nach warum und wohin.

    So streift in einsamen Leben
    Meine Seele durch lockeren Sand
    Hält mein blutendes Messer
    Fest in meiner Hand.

    Ich verlor meine zärtliche Rose.
    Sie verließ mich vor ewiger Zeit.
    Mein Paradies war nah. Wie herzlos lose
    Treibt es entlang der Ewigkeit.

    Es kam der Tag und ich stieg hinab
    ins Grab hoch über dem Meer.
    Nichts war, was es zu sehen gab
    Der Sarg am wounded knee war leer.

    Ich traf meine Braut, mein zärtliches Weib
    Am böigen Strand im sinkenden Licht.
    Mein blutendes Messer fand ihren Leib
    Schnitt mir ins Herz. In ihr war es nicht.

    Die Luft war rein und war klar.
    Kein Vogel störte den Sinn.
    Meine Rose sang und mir war
    Jetzt sicher nach warum und wohin.

    Klaus Kayser September 2021