Schlagwort: Sein und Schein

  • Mondaufgang Nachtbeginn Nachtwirklichkeit
    Erlebniserwachen
    Traumrealität, die einzige Wirklichkeit, ungestört durch Tagesbanalität
    Erkenntnisse im Dunkeln,
    unverfremdet durch Licht-Täuschungen
    Ahnungen gegen Vernunft
    Dämmerung des Fassbaren
    Schöpferische Ruhelosigkeit
    Morgendämmerung, Tagesanbruch, Lichtgleißen
    Erkenntnisende
    Tiefschlaf
    Tagträume

  • Der Tag verglüht im Abendrot;
    Die Sonne sinkt in`s Meer der Nacht
    Mit ihrem eig`nen Leben:
    Wilde Alpträume,

    Sterben und Tod des vergangenen Tages,
    Zeugung und Geburt des neuen Morgens.
    Und wieder Erwachen
     In der dies- oder jenseitigen Welt.

    Kein ewiger Schlaf, kein Schlaf des Vergessens.
    Doch jeder Gedanke, jede Tat bleibt.
    Die Nacht verbleicht in der Morgenröte.
    Ein Kreislauf
    Von Dämmerung zu  Dämmerung, von Sonnenwende zu Sonnenwende.
    Kein Anfang, kein Ende – keine Erlösung?
    Oder schwindet die Bürde im steten Tun?
    Auch im Nichts läuft die Zeit –
    Schwindet die Zeit.
    Wie Spiegelscherben des Daseins leuchten die Sterne.

  • Ich möcht` so gerne einen Schlager schreiben –
    Von Herz und Schmerz und Lust und Leid und so.
    Und anderen und mir die Zeit vertreiben,
    Den Augenblick genießen, unbeschwert und froh.

    Wie oft hat man es schon versucht, dem Ernste zu entfleuchen,
    Emporzusteigen aus dem engen Tal,
    Die Grübeleien wegzuscheuchen,
    Doch stand im Weg der intellektuelle Sündenfall.

    Dort auf dem Berge wohnt das Licht –
    Hinaus aus tiefer, düstrer Enge
    Der Aufstieg nimmt die letzten Kräfte nicht,
    Dort oben tönen and`re Klänge.

    Und neue Kräfte werden frei,
    Sie schaffen uns das Einfach – Wahre.
    Die Grübeleien sind vorbei.
    Es gilt nur noch das Helle, Klare.

    Und also weitet sich der Sinn
    Und heiter kann ich wieder abwärts steigen
    Mit der Erkenntnis: Nicht der Welt entflieh`n –
    Ihr ist nicht nur der Ernst zu eigen!

    Denn ernst ist jede Heiterkeit.
    Ohn` tief`re philosophische Gedanken,
    Nur soviel: Alles kommt zu zweit –
    Die Rose mit der Dornen Ranken.

    Drum möcht` so gern ich einen Schlager schreiben,
    Von Herz und Schmerz und Lust und Leid und so.
    Das eine wie das andere nicht übertreiben –
    So zwischen zappenduster – lichterloh.