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(3.12.2021)
mit Dank Renate Holzeisen gewidmet
Maria und Josef
Maria übrigens hochschwanger
fanden im Winter keine Herberge
Sie hatten halt keinen Impfnachweis
Die empfindlichen Engel waren empört
protestierten prompt aufklärend öffentlich
und wurden als Gefährder
umgehend unsanft abgeführt
Viele Menschen verhielten sich untertänig
folgten den offiziellen Verordnungen herdenmäßig
und ließen die Hochschwangere im Stich
Gewisse Gebildete hatten vorausschauend
sich den menschlichen Neigungen bewusst
Grenzen gesetzlich verankert
und verklagten die Herrschenden
um Maria und Josef beizustehen
Das höchste Gericht im Lande
von Marionetten und Handlangern geführt
wies wortklauberisch die Klage zurück
Gott weinte unweigerlich eine Weile
und dachte dann besonnen:
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende
Das Herz jedes Lebewesens
beherbergt doch tausend Sonnen֎֎֎
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Es war einmal ein nasser, kalter Abend in einer grauen Großtadt im Norden.
Und wieder war es die Weihnachtszeit mit dem typischen windigen Schneeregen.
Die Schaufenster der Kaufhäuser waren grell erleuchtet und üppig dekoriert.
In diesen Fensterauslagen gab es viele verlockende Geschenke dargeboten zum Kauf.
Dort saß auch ein kleiner hellblauer Plüschbär verloren zwischen den “richtigen“ Bären.
Diese Teddies aus flauschigem Fell waren so hübsch braun, weiß, schwarz und wie echt.
Nur das hellblaue Bärchen mit roten Stofffüßen wollte nicht so recht dort hinein passen.
Dann kam der Tag, an dem alle Geschenke und Weihnachtseinkäufe erledigt waren.
Die Dekorationen waren nun sinnlos und wurden abgeräumt, die Plüschbären waren
verkauft.
Aber dort in der Mitte der riesigen Fensterauslage blieb der kleine Blaubär lange alleine
sitzen.
Keiner wollte ein hellblaues Bärchen mit roten Füßen, und er musste nun fortgeräumt
werden.
Der Winterregen behinderte zwar die Sicht durch die Scheiben, aber der Blaubär war
verschwunden.
Jetzt war es kurz nach Weihnachten, das Spielzeug war überflüssig, der Bär war jetzt Ausschuss.
Die Angestellten warfen die unverkäufliche zur Rückgabe bereite Ware in die Container.
Eine junge Frau hatte das Bärchen jeden Tag betrachtet und verstand das Zeichen.
Die Zeit. Freude zu bereiten. war nicht vorbei, denn die Moral von der Geschicht‘:
Auch etwas Fremdes zaubert oft ein Lächeln ins Gesicht.
Denn wer einsam ist und allein, nimmt Jene auf – wie einen Sonnenschein. -
Wie ein leiser Schleier lag die Abenddämmerung über dem Land ….
Schon früh dunkelt es jetzt ein , denn es war die längste Nacht im Jahr
Der Weg nach Hause war noch weit- viel weiter in der Dunkelheit als am Tag!
Die Schatten der beginnenden Nacht greifen nach dem einsamen Wanderer
Und die Kälte war ohne Licht noch viel kälter ….
noch über diesen Hügel und über den nächsten Hang ….
noch durch den dunkelsten Pfad im Wald
Dann-dann-ist der Wanderer daheim:
Daheim in der Wärme, daheim im Licht!
Es wird Freunde geben, die mit dem Heimkehrer feiern ….
Und die Vorfreude treibt seine Schritte an.
Doch dann merkte er, dass die Hügelkette unendlich fern wurde
Und sein Blick umsonst nach dem Lichtschein des Hauses sucht ….
Und je mehr er suchte , desto mehr blinken plötzlich viele Lichter auf ….
überall ….und nur ganz kurz!
Der Wanderer war sehr irritiert, er konnte sich nicht mehr orientieren
Und die Nacht legte sich schwer über das Land.
Und dann hörte er Geräusche aus allen Richtungen
wie ein geheimnisvolles Flüstern … auf das er hören musste!
Er wurde nun sehr müde und setzte sich unter eine hohe Tanne.
Es war ihm auf einmal so wohl …
So wohl gelehnt an den Stamm des mächtigen Baumes unter seinen hängenden Zweigen ,
ie schwer waren vom Tragen des Schnees
So wohl mit den blinkenden Strahlen aus Eiskristallen
So wohl mit den Melodien aus unbekannten Klängen, die sich die Tiere singen
Er saß
In der Kälte – die warm wurde
In der Dunkelheit – die voller Licht war
In der Stille – ohne Einsamkeit :
Die Spitze der Tanne wurde nun von einem starken Stern erhellt
Und jetzt wusste der Wanderer
Das ist die heilige Nacht
Wesen der Welt und Wesen des Himmels
Wer sie spürt, der ist angekommenHarriet Keller-Wossidlo für die Weihnachtsfeier Klinik Barmelweid 2003
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Frohe Weihnacht unbeschwert
Sei diesen Tagen Euch beschert.
Das Christenkind nach Stall und Stroh
Wünscht Weihnachten beglückt und froh
In Frieden fröhlich zu gestalten
Besiegt Corona und Naturgewalten.
Zeigt Liebe ist der Weg ins Leben
Und Hoffnung sind von Gott gegeben. -
Alle Sterne unserer Welt
am Himmel und auf Erden
als Stein Blüte Frucht und Schneekristall
sind Teil der göttlichen Schöpfung
Aus den Augen
des göttlichen Kindes
(und seinem Spiegelbild in den Kindern der Erde)
leuchten und strahlen sie
Folge ihrem Licht
Wie der Stern die Könige
führte so führen sie dich
ins eigene Innere
wo im Dunkel
das göttliche Kind wartet
… auf unsWas waren die Worte,
mit denen Ihr das Kind begrüßtet,
das Kind und seine Mutter?
Welche Wesen entschwebten
Eurem in Liebe sprechenden Mund?
Wenn ich Euch
das frage, lautlos,
und anderen
mit begeisterndem Feuer
davon erzähle,
welche Kinder werden geboren
aus dem Schoß meines Mundes?
Dürfen sie einst
die Schüler oder Gefährten
Eurer heiligen Kinder sein?Die Luft vereinigt in sich
das wärmende Feuer
als Licht,
das kühlende Wasser
als Feuchte.
Das Wort lebt in der Luft,
sein feuriges Erkennen
steigt als Licht empor,
erleuchtet den Raum.
Die Wogen des Fühlens
tropfen zur Erde,
münden dort
im Strome der Zeit.
Einander durchdringend
bilden sie den Stern,
der dich führt
auf dem Wege des Königs
zum Kind,
geboren durch dich
in dir.Schweigen kann heißen:
Hören
auf die Worte der Engel,
Schweigen kann heißen:
Warten
auf das Wort des Du.
Beide Wege des Schweigens
sind Wege des Königs,
der beim Kind
das Gefäß seiner Hände
öffnet
zum Streicheln
und,
um das Wort zu empfangen.Das Wort der Drei Könige
Was habt Ihr gesagt,
als ihr Euch gefunden,
was habt Ihr gefragt,
als der Stern verschwunden?
Was war Euer Wort,
als ihr den Raum betratet,
in dem sich
die Welt zu ändern begann?
Euer Wort,
es wirkt fort
durch alle Welt
bis ans Ende der Zeiten
und doch
ist es verstummt,
weil unsere Herzen
nicht hören.Der Schatten der drei Könige
Wo blieb Euer Schatten,
als ihr Euch beim Kinde verneigtet,
Eure Geschenke der Mutter zu Füßen legtet?
In was hat er sich gewandelt,
am Boden liegend,
vom Kinde fliehend,
zum Weg werdend
IHM
zum Dunkel der Menschen.
Er folgte Euch nicht,
als ihr wieder gingt,
er blieb
bei Mutter und Kind
und sang leise
das Lied vom Verzeihen.Einst
führte uns der Stern
und unsere Füße fanden
den Weg.
Heute,
suchen unsere Augen
den Stern.
Vielleicht
wird er nur
im Dunkel sichtbar?Dunkel
liegt über dem spurlosen Weg,
den Ihr einst gegangen.
Schweigen
erfüllt den Raum,
als Euer letztes Wort verklungen.
Aber Euer Stern
erhellt die Winternacht
und Sommers
blüht die Blume
über dem dunklen
schweigenden See.Der König
mit dem Kelch in der Hand
aus Gold, rot wie sein Gewand,
sprach fordernd zu mir:
Gib mir Dein Chaos,
ich nehme es auf
in meinen ordnenden Kelch
und bewahre es und bewahrend
ordnet es sich.
Dann geb ich es Dir zurück übers Jahr,
damit Du geben kannst,
allen
die Deiner Gabe bedürfen.Ich gehe
und folge
den Weisen,
folgend dem Weg weisenden Stern.
Die Töne
Eurer Taten
klingen im Glockenklang
uns entgegen.
Unsere Schritte
bilden den Rhythmus,
Gedanken
die Melodie.
Wer komponiert das Werk,
zu dem dein Herz singen soll?
fragte mich einer der Weisen.In der Mitte von Ende und Anfang
stiegen die Sterne nachts herab
und geleiteten Menschen,
die ihren Weg suchten.
Zum Neubeginn erblühen sie nun tags
und weisen den Suchenden
den Blick wieder nach oben.Und wenn wir sternenähnlich geworden sind
und wir dem neu geborenen Kinde leuchten,
werden unsere drei Könige kommen
und die Schätze aus unserer Vergangenheit uns geben
und dann wird ein vierter bei ihnen sein.Hoffnung
Ich bin die Mutter, die das Kind gebiert
und das Kind, das geboren wird.
Ich bin der Stern, der leuchtet
und die drei Könige, die ihm folgen,
und ich bin der vierte König,
der Mensch, der alles dieses ist.Der Ruf erging an Euch,
aufzubrechen.
Ihr folgtet ihm und dem Stern
wie die anderen
dem Lichte des Engels folgten.
Nacht –
dunkel und kalt,
doch Euch
schützt und wärmt und führt
das Licht der Himmel.
Ich aber sitze hier,
bei meinem eigenen winzigen Licht
und warte,
bis er kommt,
einzukehren
in meinen
engen Raum.Auch ich war einst ein König
wie Ihr,
ich aber scheute die Mühe des Aufbruchs.
Auch ich war einst ein Hirte,
furchtsam und dumm wie diese,
ich aber konnte nicht glauben.
So blieb ich immer zurück
mal traurig, mal zornig,
Einer muss bleiben.
Denn wer empfängt sonst
das Kind,
bereitet ihm Wohnung
und Nahrung den Eltern?Wo sind sie,
die drei Weisen,
die einst
am Tage der Tage
den Stern sahen und ihm folgten.
Wo sind sie heute?
Wer folgt heute dem Stern?
Wem leuchtet der Stern heut?
Wann wird der Sucher
erleuchtet,
wann der Erleuchtete
zum König?
Wenn er sich auf den Weg gemacht hat,
dem Stern seiner Erleuchtung zu folgen!
Ich bin auf dem Weg,
ich bin aufgebrochen
in finsterer Nacht,
denn ich weiß,
der Stern leuchtet,
auch wenn ich ihn nicht seh.Gute Gedanken – liebevolles Tun,
harmonisch übereinstimmend,
rhythmisch wiederholt,
sind die Melodie,
die aus den Schritten
der drei Menschen ertönt,
die seit Geburt des Kindes
unterwegs sind,
sich Nacht für Nacht
ihm langsam, aber stetig nähern. -
-
Ich muss diesen Gedichten ein paar Worte vorausschicken:
Wegen körperlicher Gründe ist mir das Schreiben schwergefallen (egal, ob von Hand oder am Computer). Ich musste aber meine Gedichte aufschreiben, sonst kann ich die Entwürfe bald selbst nicht mehr lesen… Ich entschloss mich, sie in den Mac zu diktieren und später in mein Gedichtbuch einzufügen.
Dann hätte ich sie auch gleich zum Verschenken…. Ich mache keine Auswahl wie sonst und deshalb sind ein paar einführende Worte
nötig. Manche Gedichte sind in einem Prozess entstanden, der noch nicht abgeschlossen ist, teils ist es ein innerer Erkenntnisprozess, teils gehören die Gedichte in verschiedene Projekte… Deshalb sind sie vielleicht nicht zu verstehen. Wundert Euch also nicht, wenn einige sehr… geheimnisvoll? Kryptisch? Okkult?….
erscheinen. Merkwürdigerweise gefielen sie einigen Freunden ganz besonders. Die Sprache, der Rhythmus, die Bilder wirken auch so… Mir fiel dazu ein Zitat von Paul Celan ein (ich will mich nicht mit ihm vergleichen!). Auf die Bemerkung, dass einige seiner Gedichte schwer verständlich sein, meinte er: Lesen, immer wieder lesen
Unsere Pflicht ist es
Beryll zu werden
wie der Stein
der den Augen
neues Sehen ermöglicht
wie seine Farbe
die Farbe der
im Feuerwasser
im Wasserfeuer
verborgenen RosenWerde Beryll
hilf ihm
das Alphabet zu retten
und sei es auch
nur
ein einziger Laut!
Sage
sprich ihn
singe und tanze ihn forme ihn
mit Händen in der Luft
gestalte ihn
in Farbe und FormDann …
du bist noch
kein Beryll
bist aber sein
Gehilfe geworden12./13.12.2018
Die schwarzen Vögel schlafen noch
Die schwarzen Vögel der Nacht
Die schwarzen Boten des Unheils
wie die Menschen behaupten
Menschen
die ihre Brüder und Schwestern
unter den Tieren nicht mehr kennen
In Wahrheit bewachen sie im Winter
die langsam erwachende Sonne
deshalb siehst du sie
in der Wintermorgendämmerung
nur vereinzelt
die schwarzen Vögel
wissende Freunde von Hund und Mensch- 12. 2018
Heimat
ist kein Ort
Glaube
ist keine Weltanschauung
Glaube
ist die Mutter der Liebe
Liebe erschafft
Heimat- 12. 2018
Dass ich mich opfern kann
ohne mich zu verlieren
dass ich unter den Sternen weile
ohne die Erde zu verlassen
dass ich fest auf Erden stehe
und gleichzeitig hinabtauche
in die Urgründe
der Menschheit
der Erde
ohne zu ertrinken …
Das verdanke ich
dem Schmerz
der mich weckt
warnt
hilft
der mich das Kreuz
spüren lässt
das Kreuz
das ich trage
Nur weiß ich
(noch) nicht:
wessen Kreuz ist es?13.12.2018
Wie einst der
Zungenbaum
in der Tiefe des Meeres
sang
so sangen später
auf den Klippen des Meeres
die Sirenen
Die stummen Fische die
die Lautedes versunkenen Alphabets
verschluckten
wandelten sich
in singende Vögel
die Rettung des verlorenen Alphabets
begann……und irgendwann in Zukunft
kann die neue Welt
auf den Trümmern der alten
entstehen14.12.2018, 17:50 Uhr
Ich habe Rosen
für dich gepflückt
wollte dich erfreuen
dich erinnern
an uralt Vergessenes der Menschheit
Doch du…
hast die Blüten vertrocknen lassen
und aus den Dornen
für mich einen Kranz gewunden
Warum?
Du weißt doch:
nur Freude und Liebe
können Leid lindernDu weißt doch:
es ist ein Ros entsprungen
und auf deinem dunklen Pfad
erstrahlt ein Lichtstrahl
Spürst du nicht
dein Engel begleitet dich
das Tor zum Paradies
ist für dich
nicht mehr bewacht!Das uralte Gewässer aus
Erdenbeginn
funkelt im ersten Sonnenlicht
wie am Morgen
die Perle aus Tau
wie die Tränen deines Kindes
Das Netz
geflochten aus dem dunklen Gespinst
des Grauens unserer Zeit
soll uns nicht mehr verbinden
soll auch dich nicht fesselnGeh
deinen Weg in die andere Welt
Freude und Liebe
werden deine Begleiter sein- 12. 2018, 7:30 Uhr
Antwort auf vegane Missionare
Einst
in einem längst vergangenen Leben
wurden sie als Kind
geschlachtet
aufgegessen
der Hunger
die Angst vor dem Sterben
der anderen
waren zu großHeute…
um sicher zu sein
dass sie niemals und nie
gleiches tun
verzichten sie auf jegliches Fleisch
Wisst ihr nicht
es gibt viele Arten
zum Mörder am Leben
zu werden18.12.2018, 7:45 Uhr
Trugschluss
Wenn du
deine Augen
mit deinen Händen
bedeckst
siehst du nicht mehr
die Welt
doch die Welt
sieht dich immer noch
Doch jetzt
bist du ihr hilflos ausgeliefert18.12.2013
Unterschied
Ich verstecke mich
weil ich nicht Zeuge werden will
(und selbst nicht gesehen werden will)
Ich verstecke mich
hinter einer anderen Erscheinungsform
weil ich so alles besser sehen kann
weil ich Zeuge
werden will18.12.2018
Nach dem Hören der Nachrichten
und der Presseschau im Radio
am Morgen der Wintersonnenwende 2018 fragte ich mich:
Müssen vielleicht heute
in dieser Zeit
hier und an vielen Orten der Welt
so grauenhafte Dinge geschehen
so viele
damit wir erkennen:
die Barmherzigkeit
die Mitmenschlichkeit
lebt immer noch
unter den Menschen
erwacht an dem Geschehen
(oder wird sie erst
in ihm geboren?)
Ein neugeborenes Kind
nicht aus der
eigenen Familie
kann anscheinend
nicht mehr unsere Liebe
Freude
Staunen
erweckenaber das Kind
das unter Trümmern
aus den Armen seiner toten Mutter
lebend geborgen wurde!21.12.2018, 8:20 Uhr
Ich vergesse so vieles
weiß nicht mehr
warum ich den einen Raum
verließ
den anderen betratVermeintlicher Trost sagt:
Du hast zu viel
an das du denken musst
du bist müde
auch du spürst
das AlterIst es wirklich so?
ich ahne
das Eigentliche dahinter:Innehalten
Lauschen
spricht aus dem eigenen Innern
die wieder erwachte Erinnerung
oder wird eine Frage gestellt
der neue Impulse folgen?Vielleicht treten beide
in herzlicher Umarmung
vereint
in mein BewusstseinJetzt
in deinem Alter
erinnert die Vielzahl deiner
Pläne Pflichten Wünsche
Vereine
die längst vergangene Vergangenheit
und die schon gekommene Zukunft
in dir…dann …
ist dein Vergessen
kurz
wie ein erholsamer Schlaf
und die Erinnerungen kommen
wie das Morgenlicht21.12.1978
Vierter Advent
Auch wenn ich
wie alle Menschen jetzt
von allen guten Geistern
verlassen bin
so weiß ich
mein Schutzengel
ist bei mirIch kann den Blick
in den Spiegel wagen
ich kann den
ersten Schritt wagen
auf meinem erst noch
entstehenden WegMein Engel fängt mich auf
wie eine Mutter
und er sagt tröstend
zu mir:„Das Bild im Spiegel
bist nicht du
du hast falsch
hineingeblickt
schau in mein Auge…“
Nun suche ich
nicht nur am Himmel
die Augen meines Engels:Manchmal
finde ich sie in mir
und es war keine Erinnerung
wenn ich mich beschützt fühlteEs ist JETZT!!
Und ich weiß:
das Kind in mir kann ins MORGEN
wachsen23.12.2018
Ich spreche mit dir
innerlich
ohne Worte
ich spreche mit dir
in Gefühlen
Gedanken
Bildern
Manchmal
bist du in
meinem Innenraum
Dann sehe ich
am Blick deiner Augen
an deinem Lächeln
dass du mich verstandenFür Anna
25.12.2018
I
Ich spüre
wie Kräfte
vielleicht auch Wesen
missbraucht werden…Sie kommen zu mir
sind geschickt von einer
unerlösten Toten
– sie weiß nicht
was sie tut –Die Wesen stören mich
hindern mich
drängen mich
zum AbgrundVielleicht ist es
– für mich–
zu früh
die Seele zu erlösen?Sie weiß nicht
was sie tut
sie sucht meine Nähe
und ist so verwirrt
dass sie nicht bemerkt
wie oft ich bei ihr bin
Ich muss mich schützen…Eben war ich im Traum
an der Tür des Stalles
und bat darum
mir meinen Umhang
zurückzugebenIch erwachte und verstand nicht:
welchen Umhang?
Brigids schützender Mantel
fällt mir ein
War ich vielleicht in ihrem Dienst
einst und gab auch meinen Mantel?Vielleicht
war die schützende
Hülle gemeint
die uns am Anfang
umhüllt
wie später Engelflügel?Warum musste ich
auch erwachen
bevor ich eine Antwort erhielt?II
Vielleicht
muss ich jetzt
in dieser Zeit
der Heilige Nächte
in denen auch
Dämonen ihr Unwesen treiben
aus Gedanken
eigenen
Inspirationen
geschenkten
Tönen
gehörten
Bildern
gesehenen
mir einen
eigenen Umhang webenIII
Ich werde dann
am Faden der Erinnerung
immer tiefer in
die Höhle dringen
Erwartet mich dort
ein Ungeheuer
oder ein Schatz?
Vielleicht wie im Märchen
Beides26.12.2018
Beginn der 13 Nächte
„Im Urbeginn war die Erinnerung“
Welcher Urbeginn?
Der eigene
der Familie
der Menschheit?
Gibt es nicht viele
Urbeginne?
Die Geburt des Jesus
die Geburt des Christus
die Erschaffung der Erde wieder
zur Zeit der Atlantis
vor und nach der FlutDie Erschaffung der Erde
als Idee
im Kosmos(26. 12. 2018)
Vielleicht
sollte ich
Vogel und Fisch fragen
die Begleiter der
Weltschöpfung?4.1.2019
Überwinde die Hast
die Hektik
das Eilen
die nach der Festeszeit
wieder
deinen Alltag
beherrschen
Schaffe Räume und Zeiten
für Ruhe und Stille
dass Güte und Weisheit
geboren werden
Väterlich
mütterlich
schützen sie
deine Seele
die zärtlich liebend
sich mit der
Schönheit der Welt
verbindetVierte Nacht der heiligen Nächte 2018/2019
Wenn du zurückblickst
heute
am letzten Tag des Jahres
und vorausblickst
voll Hoffnung
oder Angst
dann verzweifle nicht
über das Treiben in der Welt
erschöpfe dich auch nicht
im Kampf
in dem du eh unterliegstZeige auf andere Art
dein Aufbegehren
wandle dich
werde Sand
werde Sand
im Getriebe der WeltHelga Thomas
31.12.2018
Aus verschiedenen Gründen wollte ich (eigentlich seit vorgestern) auf das Jahr 2007 zurückblicken. Dabei fand ich ein altes Gedicht, es war im Verlauf eines I GING-Seminars entstanden. Es passte eigentlich auch in die Zeit jetzt, ich hätte es jetzt schreiben können… Habe ich es eigentlich in mein Gedichtbuch von 2006 eingetragen? Ja, das habe ich, aber ich merkte, ich möchte es jetzt auch in meinen Gedichten von 2019 eintragen, ich möchte eine Karte mit ihm machen.
Weil ich dich anerkenne
habe ich Geduld mit dir
weil ich Geduld mit dir habe
anerkennst du mich
meinen Rat
meine Zuneigung
Und langsam
auf dem Wege der Geduld
wandelt sich Anerkennung
in LiebeHelga Thomas
21.10.06/4.1.19
Wenn du fürchten musst
in den Fluten der Mutlosigkeit
zu ertrinken
und deinen Kräften
nicht vertrauen kannst
und keine Rettung
weit und breit in Sicht ist…
dann denke an den
der über das Meer gingEr wird dir ein Halt sein
dass du nicht untergehst
selbst wenn du ertrinkst
Mit seiner Hilfe
wirst du dich
zum Wasserwesen wandeln
das seiner Schwester gleicht
und den Menschen hilftWer
ohne gehalten
getragen zu sein
in den Fluten versinkt
ist den Kräften des Bösen
ausgeliefert
Seine Angst wird sich wandeln
in vernichtende Gefühle der Rache6.1.2019
9:50 Uhr
Zur Geburt des göttlichen Ich
erstrahlte der Weihnachtsstern am Himmel
ihm folgten die Könige
aus fernen Landen
Als Narziss
– er hatte sich nie
vom Jäger zum Hirten gewandelt–
erkannte
wer in seinem Spiegelbild verborgen war
erblühte zur Auferstehungszeit
der Stern seiner Blume
die auch den
heiligen Kelch
bewahrt6.1.2019
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Stilles Wasser – Blanker Hans
Schon am Tag nach Neujahr wurde das Sturmtief Zeetje aktiv. Das wurde auch rechtzeitig vorhergesagt.
Das ist auch nichts Neues, Unerwartetes. Das Neujahrssturmtief aus dem letzten Jahr hieß Burglind. Haben wir aber schon vergessen. Wir vergessen schnell.Dieses Jahr kam Zeetje:
Der Norddeutsche Rundfunk berichtete:„Die Ostseeküste hat am Mittwoch ihre erste Sturmflut des Jahres mit überschwemmten Stränden und Straßen erlebt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte eine Sturmflutwarnung verbreitet, die bis zu 1,70 Meter höhere Wasserstände als normal erwartete. In der Nacht zum Donnerstag hob das BSH die Warnung kurz vor Mitternacht auf. Mittlerweile haben sich die Pegelstände weitgehend normalisiert.“
Wir haben den Sturm genossen, einen Spaziergang an der Weser gemacht, unser Hund hat seine Segelohren aufgestellt, und wir haben uns die frische Brise um die Nase wehen lassen.
Die Weser war ordentlich aufgewühlt.
Die Nordsee wohl auch: (more…) -
Hoffnung
Ich bin die Mutter, die das Kind gebiert
und das Kind, das geboren wird.
Ich bin der Stern, der leuchtet
und die Drei Könige, die ihm folgen,
und ich bin der vierte König,
der Mensch, der alles dieses ist.Einst
Einst
führte uns der Stern
und unsere Füsse fanden
den WegHeute
innehaltend auf gewohntem Weg
suchen unsere Augen
den SternVielleicht
wird er nur
im Dunkel sichtbar?Als den Drei Königen der Engel im Traum erschien
Ihr schlieft
wie auch wir schlafen
des Nachts
nach dem Pflichten des Tages
Ihr schlieft
und hörtet nicht
den Ruf des Engels
Dann hüllte er sich
in das Gewand eures Traumes
und ihr erwachtet
als er eure Hand berührte
Ihr habt den Traum nicht vergessen
und seid aufgebrochen
auf anderen Wegen
Warum vergessen wir
unsere Träume
und spüren nicht
wenn der Engel unsere Hand berührt?Wir alle
Wir alle,
jeder von uns,
auch du,
könnte ein König sein,
ein König Herodes,
der Kinder tötet,
um zu bleiben,
was er ist:
Der König.
Erstarrt vor Schrecken
schließt du die Augen,
willst dich selbst
nicht mehr erkennen.
Willst dich nicht lieben,
nicht hassen
und doch
bleibst du der König,
der Kinder tötet,
dann, wenn du nicht bleiben kannst,
wer du bist.
Schweige,
damit dein Mund
nicht den König verurteilt,
den König,
der Kinder tötet,
den König,
der du selber bist.Der Schatten der Drei Könige
Wo blieb Euer Schatten,
als Ihr Euch beim Kinde verneigtet,
Eure Geschenke der Mutter zu Füßen legtet?
In was hat er sich gewandelt,
am Boden liegend,
vom Kinde fliehend,
zum Weg werdend
IHM,
zum Dunkel der Menschen.
Er folgte Euch nicht,
als Ihr wieder gingt,
er blieb bei Mutter und Kind
und sang leise
das Lied vom Verzeihen.Wenn Gabriel zu mir käme
Wenn Gabriel zu mir käme
des Nachts im Traum
oder am Morgen
kurz nach dem Erwachen
zu mir ins Zimmer träte
und das Wunder verkündigen würde
das geschehen soll
durch mich
ob ich
– wenn ich ihn sehen
und hören könnte –
ihm glauben würde?Was wäre geschehen
mit uns Menschen
wenn Maria nicht
ihre Furcht überwindend
gesagt hätte:
„Ich bin des Herrn Dienerin,
dein Wort möge sich an mir erfüllen.“ -
Weihnachtsgruß
Lass dich das Krippen Kind beschenken,
Lass dich an die Freude denken
Die in dein Herz erinnernd dringt
Wenn es von der Christ Nacht singt,
Und von des Lebens Sonnenschein.
Dir soll froh und Hoffnung sein!Klaus Kayser
Christmas Greetings
Greet with open arms the Christ child’s birth
With open eyes see peace and happiness on earth,
From cheers that warm your heart awoken,
By words and songs of Christmas spoken.
From warmth of the sun where joys are rife
We wish you endless bliss and hope in life.Translated by Peter Wise