Autor: Klaus Kayser

  • FKK im Internet
    Wollen wir uns gründen
    Intime Daten, Geld und Bett
    Und all die Steuersünden

    Die mühsam virtuell mit List
    Häcker sich erschleichen.
    Schicken wir als public Mist
    Zu den Datenleichen.

    Spanner in der Hackerwelt
    Mögen googeln,  twittern,
    Was das Netz Geheimes hält
    Bringt uns nicht zum Zittern.

    FKK entspannt, befreit
    Von Ängsten, Scham und Sorgen
    Spyware wandelt Bit und Byte
    In Me too von Morgen.

    Böse Hacker können sich
    Zu Avatars verwandeln.
    Journalisten fürsorglich
    Fake News als wahr behandeln.

    Also dann:
    Zeige jeder, was er kann!
    FKK im Netz macht frei!
    Und Datenklau ist auch vorbei!

    Schließt Euch uns, Ihr Leute an
    Frei sei Web und Master!
    Dann surfen weder Frau noch Mann
    Beim Date in ein Desaster!

     

     

  • Ihr wollt mich nicht, Ihr weist mich ab!
    Ich sage, das wird euer Grab!

    Habe gelitten, war in Not
    Und sicher auch ganz nah dem Tod.

    Mit Vaters Segen, letzter Kraft
    Und Geld hab ich mich aufgerafft

    Wie es mir Allah stets gebot
    Schaffe den Hungernden das Brot.

    Ich habe Euer Herz geglaubt.
    Mitleid, Verstand sind Euch geraubt

    Schreckt nur vor Macht der Diktatur
    Vergesst Gewalten der Natur.

    Wie, meint Ihr denn, kann ich zurück
    Als Bote für das Missgeschick?

    Kann töten meine Träumerein
    Der Einladung zum Glücklichsein?

    Ihr handelt wie ein Teufelsschwein!
    Ich komme wieder, ich allein

    Opfere mich für Allahs Macht.
    Ich sprenge Euch in seine Nacht

    Und lebe dort in seinem Reich
    Als treuer Diener, Herr zugleich.

    Dort sag ich Euch, wer bleibt, wer geht
    Wenn Ihr zertrümmert vor mir steht.

     

     

     

     

     

     

     

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    Sprecher ist Clemens Kerz.

     

    Aus dem Leben einer Kirchenmaus

    Das Leben ist wunderbar. Selbst für mich, der ich eine arme, graue Kirchenmaus, männlich, ein Mäuserich bin. Ich lebe versteckt in einem großen zum Himmel reichenden Haus mit wunderlichen Bildern unter dem Dach und bunten Fenstern, durch die morgens und abends die Sonne tanzende rot – blaue Schattenbilder malt. Das Haus ist so lang, dass ich den Weg vom Kopf zum Fußende selten wage. Er ist gefährlich. Eigentlich lebe ich nur nachts sicher, wenn die Menschen das Haus verlassen haben, der Besitzer den goldenen Becher, die goldene Schale und das Kreuz auf dem Tisch abgeräumt, das Licht ausgeschaltet, die Türen verschlossen und sich schlafen gelegt hat.

    Vor ihm und den Menschen, die mit Wassereimern, Besen und Wischtüchern nicht einmal einem kleinen Staubkorn erlauben, sich auszuruhen, muss ich mich verbergen und in Acht nehmen. Ich darf keine Spuren hinterlassen, die auf meine Existenz deuten könnten. Ich habe da meine Erfahrung.

    Es ist gar nicht so lange her und der Schrecken dringt mir immer noch in meine Träume, als ich aus einem Wasserrest getrunken hatte, der von den Reinigungsmenschen übersehen worden war. Einen Tag danach bekam ich fürchterliche Bauchkrämpfe und einen so heftigen Durchfall, dass ich meine Toilette nicht mehr erreichen konnte. Wie es das Schicksal will, wurden meine Hinterlassenschaften sofort entdeckt. Die Menschen suchten nach mir in den dunkelsten Verstecken, stellten Käsefallen auf, ja, beauftragten sogar eine Katze mich zu fangen und zu töten.

    Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Ich musste hungern und darben. Ich flüchtete mich in die Einsamkeit hinter einem großen Bild im ersten Stock. Es zeigt einen abgemagerten Mann, der schwer an einem Kreuz trägt. Ich weiß nicht, ob er es war, der mir half, die verlockenden Käseversuchungen, den Hunger, Durst und all die Angst zu überstehen. Aber ich glaube es. Heute, da ich nach Tagen vorsichtig und voller Furcht in mein Zuhause zurückkehre, lächelt er mir zu.

    Zu meiner Überraschung begrüßt mich eine mir unbekannte, weiße, wahrscheinlich Einstein – intelligente Maus Madame. ‚Sie werde Madame Curie genannt. Sie sei eine Labormaus. Mit List und Verstand dem Verderben entronnen. Die Flucht sei extrem schwierig gewesen, da sie von der Welt außerhalb ihres Laborkäfigs nichts gewusst habe. Sie sei durch mehrere Abwasserkanäle geschwommen, habe sich erschöpft auf den stinkenden Abfällen der Menschen ausruhen können, und sei schließlich durch die offene Tür in die Kirche geschlüpft – denn das sei hier doch, so wie sie es auf ihrer langen Reise erfahren habe, ein Gotteshaus. Sie bitte um Aufnahme und Schutz. Um sorgfältige Betreuung. Hungrig sei sie und durstig dazu.‘

    Ich bin mit mir uneins. Da bittet um Aufnahme und Schutz eine Madame Curie, die wahrscheinlich welterfahren und intelligenter ist, als ich es bin. Ich habe von der Welt nichts, aber auch gar nichts, sie aber hat alles gesehen. Sie weiß sogar, dass mein großes Haus eine Kirche ist. Zweifelsfrei, sie ist schön, sexy, attraktiv. Aber ich? Bleibe ich Herr im Haus? Hat sie vielleicht einen Pakt mit der Katze oder mit dem Käsefallensteller geschlossen? Sagt ihnen, wann ich mein Versteck verlasse und zur leichten Beute werde?

    Kann ich ihr vertrauen? Wie kann Ich sie auf die Probe stellen? Vielleicht mit meinen Erinnerungen an die Vorträge über Wissen, Glauben, ferne Länder, die ich aus meinem Versteck verfolgen konnte?‘

    Ich bitte sie, sich zu mir an den Tisch zu setzen, mit mir zu essen und zu trinken. Ich nenne sie ‚Liebes‘ – ja, ich bin schon in der Stimmung sie ‚Liebes‘ zu nennen und sage zu ihr:

    „In der großen, weiten Welt war ich noch nie. Ich kenne nur die Menschen, die hier in das Gotteshaus kommen. Entweder sie fotografieren sich mit ihrem Smartphone, oder setzen sich andachtsvoll auf die Stühle.

    Die Menschen, die in den Vorträgen gezeigt werden, verhalten sich anders. Die tragen rote Schwimmwesten und sitzen eng aneinander gepresst auf kleinen Gummibooten, die über das Wasser schaukeln. Manchmal tobt das Meer. Dann fallen die Menschen hinein und ertrinken. Manchmal findet sie ein großes Schiff. Dann klettern die Menschen von dem kleinen Boot auf das Schiff.

    „Weißt du, warum die Menschen das tun? Haben sie keine Angst?“, frage ich sie. „Ich habe große Angst vor dem Wasser. Das Meer ist ein Teufel.“

    „Das Meer, sage ich dir, ist kein Teufel. Es folgt wie ein Mensch seinen Gefühlen. Mit Liebe und Hass, Mordlust und Mitleid, Neid und Gier. Das Gefühl des Wassers ist der Wind. Du musst den Wind begreifen, wenn du das Meer verstehen willst“, erwidert sie.

    „Und die Menschen? Hier in dem Gotteshaus sind sie friedlich. Reichen sich die Hände. Singen andachtsvolle Lieder. Knien und beten. Spenden sogar Geld“, erkläre ich.

    „In den Vorträgen aber erzählen die Menschen, „dass da draußen Kinder, Männer und Frauen gemartert und ermordet würden. Kinder und Frauen würden in einer Reihe aufgestellt. Ihnen dann die Köpfe abgeschlagen. Kleine Kinder würden auf alte Frauen schießen. Kampfjets Bomben abwerfen und ehrfurchtsvolle Häuser zertrümmern. Die Menschen würden hungern, sich hassen und Krieg führen. Die bösen Menschen würden die guten Menschen martern und vertreiben. Deshalb seien fliehende Menschen immer gute Menschen. Und guten Menschen müsse man helfen.“

    Sind diese Berichte Fake News? Besitzen böse Menschen kein Herz, keinen Verstand? Wissen böse Menschen, dass sie böse sind? Oder glauben sie, dass sie Gutes tun? Du kommst aus der Wissenschaft. Hast die weite Welt durchwandert. Bitte sage mir. Sagen die Vorträge die Wahrheit? Wenn ja, warum sind die Menschen dort so böse und hier so gut?“, frage ich sie.

    Sie lächelt mich an: „Wie der Wind die Stimmung des Meeres regelt, so bestimmt die Landschaft die Gefühle der Menschen. Ich war eine Versuchsmaus. Ich lag schon mit gespreizten Beinen auf dem Rücken. Eine weiß gekleidete Menschenfrau hielt mich fest und wollte mich töten, als sie einen Anruf erhielt. „Ich muss es dir sagen: Es ist aus mit uns. Endgültig!“, hörte ich die Telefonstimme. Die Menschenfrau wurde kreidebleich und ließ mich fallen. Ich benutzte ihre Verzweiflung. Floh sofort. Flitzte durch den Türspalt hinunter auf die Straße.  Suchte nach Schutz.

    Wenn du auf der Flucht bist, sind Katzen sehr gefährlich. Aber sie meiden Wasser wie die Pest. So rannte ich durch die Abwasserkanäle zum Flusshafen, schlich mich auf ein Containerschiff und fuhr als blinder Passagier um die Welt. Ich erlebte übersatte, aber auch magere Tage. An manchen fraß ich Menschenfleisch, das ich den Ratten stahl. Es schmeckt gar nicht so schlecht, sage ich dir.

    Ich verbarg mich in Kameltaschen und Schilfrohrhütten, klaute den hungernden Bauern das letzte Maiskorn. Dabei hatte ich kein schlechtes Gewissen, denn sie wurden sowieso erschossen. Auf weiße Mäuse aber schießt niemand. Zumindest nicht in Afrika. Schließlich brachte mich ein Kohleschiff wieder in den Hafen. Dort floh ich vor einer lauernden Katze in diese Kirche, zu dir.“

    „Du hast viel erlebt in deinem aufregenden Leben. Sind die Menschen wirklich so böse? So böse wie Katzen, die mit uns Mäusen Stierkampf spielen. Uns quälen, bevor sie uns ermorden?“

    „Ich kann dir nicht sagen, was bei den Menschen gut und böse ist. In der Mauswelt kann ich keinen Unterschied erkennen oder gar erklären. Bei den Menschen?

    Ich meine, dass viele Menschen gut sind und Böses tun. Andere sind böse und tun Gutes. Die Menschen glauben oft, sie täten Gutes und wissen selten, dass sie Böses tun. Umgekehrt gilt das aber nicht. Denn die Menschen glauben niemals, dass sie Böses tun und wissen selten, ob sie Gutes tun.

    Wir Mäuse haben wenige Probleme. Die Wichtigsten sind Katzen, Fressen, Trinken, Kinder aufziehen. Menschen haben viele Probleme. Zusammenleben, Eigentum, Arbeit, Freizeit,  Macht, Unterscheidung in Gut und Böse. Diese Aufgaben können sie heftig erzürnen. Dann demonstrieren sie. Fühlen sich stark. Werden gewalttätig. Legen Feuer. Vergewaltigen und Morden.

    Sie gründen eine ‚Heiligen Katze’, tanzen um sie herum. Verlangen von jedem Menschen, dass er sie anbetet. Tut er das nicht, dann töten sie ihn wie ein Schwein. Wie die Katze uns Mäuse. Sie sagen, dass nur die Katzenanbeter Gottes würdige Menschen seien. Die anderen höchstens Affen, Hunde, zumeist Schweine. Deshalb würden sie allenfalls Hunde, Affen oder Schweine, niemals Menschen morden. Weißt du, wenn sie Katzen töten würden, hätte ich eine gewisse Sympathie für sie.

    Wissen verachten die Katzenanbeter. Es interessiert sie nicht. Nur ihr Katzenglaube zählt. Deshalb könnten sie mit ihrem Glauben Berge versetzen. Mit Wissen wäre das weniger als ein Staubkorn.

    Ich bin eine Maus. Ich kenne keinen Glauben. Ich stelle mir vor, dass ein Glaube auf inneren Wunsch, Vorstellung und Gefühl beruht. Er Ist an die Seele gebunden und führt sie bis hin zum Tod. Bei Katzenanbetern möglichst mit Mord an fremden Affen, Hunden oder Schweinen.

    Wissen habe ich nur im Labor gesehen. Dort wird begründet und beobachtet. Katzenanbeter können das nicht verstehen.

    Dort habe ich beobachtet, wie sich die Menschen erregten, heftig stritten. Über Dinge, die sie weder verstanden noch selbst erfahren hatten. Sie glaubten an Demokratie, nur wenige an Katzen. Sie wussten auch, dass ihre Demokratie eine Fata Morgana ist. Ein falsches Spiel. Deshalb verstehe ich nicht, warum die Menschen nicht das tun, was sie wissen, sondern nur das, woran sie glauben.

    Die Menschen hier wollen Demokratie nach Afrika exportieren und wundern sich, dass die Afrika-Menschen von dieser heiligen Katze nichts wissen, sie nicht einmal als Gastgeschenk empfangen wollen. Für Essen, Trinken, oben schwimmen, den Tod vermeiden kämpfen sie dort, wo das Leben am Abgrund steht. Dummheit ist tödlich. Die intelligenten Menschen führen die Dummen zur Schlachtbank. Manchmal überlassen sie uns Mäusen das Menschenfleisch als Dessert.“

    Ich höre ihr gespannt zu. Blicke ihr tief in die Augen. Sie zwinkert. Ich fühle eine tiefe Zuneigung zu ihr. Schon möchte ich sie in meinen Arm nehmen, ihr einen Kuss geben, als eine tiefe Männerstimme ‚um Aufmerksamkeit’ bittet. ‚Er heiße die Anwesenden herzlich willkommen und freue sich, ihnen seine Erlebnisse aus dem Sudan und Jemen berichten und erklären zu können’.

    „Komm mit mir. Es gibt einen Vortrag über das Elend der Menschen. Vielleicht auch über die Katzenanbeter. Komm bitte! Lass uns zuhören!“, bitte ich sie spontan. Wir verlassen vorsichtig unser Versteck und schleichen entlang der Bodenspalten in meine dunkle Zuhörerecke. Ein schlanker hochgewachsener Mann mit ausschweifendem Bart und zerzausten Haaren steht am Rednerpult. Er spricht laut und zeigt erschreckend bunte Bilder.

    Im vertrauten Zuhörerversteck höre ich den Redner sagen‚ er wisse, dass die Bilder, die er jetzt zeigen werde, schwer zu ertragen seien. Die Aufnahmen seien authentisch. Die Wahrheit. Er selbst habe sie geschossen. Es seien die Dokumente eines fürchterlichen Krieges. Verstümmelte Leichen, um die sich niemand außer Ratten und Mäusen kümmere.

    „Hier, bitte beachten Sie, unter den grauen Ratten frisst sogar eine weiße Maus! Auch in dieser von Gott verlassenen, schwer bestraften Welt zeigt die Natur, wie stark sie ist. Dass seltsam auffällige Tiere jedem Tod zum Trotz überleben können!“

    Auf den sorgfältig in Reihen aufgestellten Bänken sitzen die Zuhörer. Unter ihnen ein junges Paar. Beide schmiegen sich eng aneinander, halten sich an den Händen. Sie trägt lange, schwarz gefärbte Haare und ein buntes Sommerkleid. Er hat die Kopfhaare abrasiert. Ist ein kräftig gebauter muskelstarker Mann. Sie ist erschreckt. Ihm macht nichts und niemand etwas vor!

    „Du, Martin! Das ist doch eine Labormaus! Kein Albino! Eine gewöhnliche Labormaus!“, flüstert sie. So laut, dass einige Zuschauer sich erstaunt nach ihr umdrehen. So laut, dass meine Freundin Madame Curie und auch ich es hören.

    Sie wisse das genau! Die weiße Maus gleiche genau der frechen Labormaus, die ihr vor einigen Monaten, als sie noch mit Peter befreundet war, entwischt sei. Die habe ihr damals bei ihrem Chef eine Menge Ärger eingebrockt.

    Dann blickt sie in unsere Richtung. Ich bin besorgt, ob sie mich oder meine Freundin in ihrem weißen Fell entdecken kann.

    „Du Martin, ob es hier Mäuse gibt?“, fährt sie fort.

    ‚Er glaube es nicht. Die würden in der Kirche nichts zu fressen finden. Hier könnten sie nicht überleben und seien gezwungen, wie die Flüchtlinge auf den Fotos auswandern.

    Allerdings … Er erinnere sich an einen Vorfall im letzten Jahr. Da habe man voller Abscheu Mäusekotspuren direkt neben dem Altar entdeckt. Man habe versucht, die Maus mit Käsemausfallen zu fangen. Ja, sogar ein Katze in der Kirche übernachten lassen. Die Maus sei nicht erwischt worden. Ihr Kot aber sei seitdem verschwunden. Man glaube, dass die Maus gestorben oder verhungert sei, jedenfalls nicht mehr in der Kirche lebe. Die Mausaktion sei somit erfolgreich gewesen.’

    „Ja, das bin ich“, bestätigt mir meine Liebe Madame Curie. „Ich war im Jemen. Nach einem Bombenangriff wurde fotografiert. Wir alle aßen Menschenfleisch. Es gab nichts anderes. Es schmeckt übrigens nach Mais und Zucker. Gar nicht so schlecht. Ich könnte mich daran gewöhnen.“

    „Liebes“, sage ich ihr. „Menschenfleisch kann ich dir leider nicht anbieten. Aber Oblaten aus der goldenen Schüssel oben auf dem Altar. Manchmal auch einige Tropfen Wein aus dem goldenen Becher. Sie sagen, das sei das Blut und das Fleisch Gottes, des Jesus von Nazareth.

    Man überlege, die Kirche in eine Moschee um zu gestalten. Es gäbe nur noch wenige Kirchenbesucher, hörte ich vor einigen Tagen den Pfarrer sagen. Wenn das geschieht, versiegt meine Nahrungsquelle. Ich kann dich dann nicht mehr mit dem Blut und Fleisch des Jesus von Nazareth ernähren. Dann müssen wir flüchten. Vielleicht dorthin, wo wir Menschenfleisch finden können.“

    Sie schmiegt sich an mich.

    Das gehe in Ordnung. Dort kenne sie sich aus. Dort würde sie schon für mich sorgen können, tröstet sie mich. Ich umarme und küsse sie. Dann sage zu ihr: „Wie wunderbar wird unser Leben!“

  • The muffin contract – le contrat de la baguette – der Keks Vertrag

    “Hello, my friends!”

    “Bon jour, Madame la Chanceliere et Monsieur le President!”

    “Guten Tag, meine Herren Präsidenten.“

    „Welcome to my cancellation of our joint muffin contract. You might have seen my Twitter message. It expresses in addition to my cancellation our deep interest in a revised new contract. I am convinced that you understand.”

    “Pa du tout! Nous allons nous assurer que nous baguettes seront vendre sur sa lancée. Come votre muffins noires.”

    “Verehrter, lieber Herr Präsident. Auch wenn wir Ihre Wahl auf das heftigste bekämpft haben, so steht doch unsere Freundschaft über allem! Besonders heute.  Ihre Landsleute schätzen unsere Kekse. Warum wollen Sie ihnen diesen köstlichen Genuss verwehren?“

    „I am afraid, that both of you do not understand my motivation. Let me explain. You seem to overrate your position and, unfortunately, I have to say, you also seem to poorly understand our commercial laws and my presidential mandatory actions.”

    “Monsieur le President! Je suis le President de la Grande Nation. Nous sommes les champions mondiales de la democratie et de la bonne cuisine! Notre baguettes ont unique. Nous sommes copains comme conchons. Je ne m’explique pas pourquoi ce probleme est apparu.”

    “Auch ich verstehe nicht, warum wir den für uns drei so erfolgreichen Keks Vertrag aufkündigen und neu verhandeln sollen. Er ist doch ein Zeichen unserer Freundschaft. Denken Sie nur an die vielen schlaflosen Nächte, die wir für das Aushandeln opfern müssten. Ich stehe für Kontinuität und nur selten für Aktivität. Es graut mir vor jeder neuen Aufgabe und kommenden, eigentlich vermeidbaren Aktionen.“

    „I am sorry, my dear friends! I am the master, and you are the servants. Please, do not misunderstand the situation! At present, we are buying your Baguettes and your Kekse, and, in reverse, we are selling our black muffins to you. Obviously, there is a great difference between our and your profit. Your profit exceeds ours by far. This is not fair, and, therefore, we have to do something.

    In a first step, we will change the color of our muffins from black to white. We are no longer interested in selling our profitless black muffins. We will change them into promising white muffins! Therefore, a new contract is unavoidable. ”

    “Voulez-vous change les muffins noires contre les muffins blanches? Je n’y crois pas! Pourquois? Il lest faire difficile de vendre muffins blanches. Au moins en la Grande Nation.”

    “Warum wollen Sie die schwarzen Muffins aufgeben und in weiße umwandeln? ‚Black war und ist doch immer beautiful‘, hier in Europa und auch in den USA.

    In unserer Sprache haben wir deshalb die negativen Schwarzbezeichnungen wie Negerküsse, Schwarzamerikaner, oder das Lied über die kleinen Negerlein verboten.

    Ich werde dafür sorgen, dass auch Bezeichnungen wie Schwarzwurzel, Schwarzwald, Schwarzwild oder Schwarzspecht aus unserer Sprache entfernt werden. ‚Schwarz sehen‘ ist schon verboten, ebenso wie ‚Schwarzarbeit’.

    Natürlich ist aus diesen Gründen der Import von schwarzen Muffins schwierig und der Appetit daran gering. Weiße Muffins werden aber daran nichts ändern. Sie würden uns in erhebliche Schwierigkeiten stürzen. Weiße Muffins würden sofort in Konkurrenz mit unserem Weißbrot und mit den Baguettes in diesem Vertrag stehen. Und, wie sollen wir unseren afrikanischen Mitbürgern erklären, daß schwarze Muffins nicht mehr zu kaufen sind?“

    „I do understand. However, unfortunately, you did not get the point. Please take into consideration the influence of the black or dark internet and, in addition, of the American Rifle Association on all our actions, especially on the muffin contract. One of my most faithful followers is the American Rifle Association. It urgently asked me to fight against the dark internet and to cancel the export of black muffins, in order to save the life of black pupils. It recognizes that the old ‘black’ contract is suspicious for our African Americans and especially promotes the fear of our black citizens to be mistaken for black muffins in Europe.”

    “On n’a pas idée! Il y a impossible de vendre muffins blanche en la Grande Nation. C’est un affront a l’encontre de notre citizens africains. Elles desirons manger muffins noires et aucun cas muffins blanches: Mais, il m’importe, que nous exportons notres baguettes.”

    “Auch ich muss auf dem bis heute gültigen Vertrag bestehen. Zusammen mit dem Präsidenten der großen Nation werden wir die europäische Union beauftragen, den Import der weißen Muffins zu untersagen. Denn dieser Import wäre eine ungeheuerliche Beleidigung unserer Mitbürger mit afrikanischem Hintergrund und gleichzeitig eine gesetzeswidrige Bevorzugung der einheimischen konservativen, überaus national denkenden und populistischen Bevölkerung. Ich kann davor nur warnen!“

    „Dear friends, nobody is in the position to warn me! I am the elected, and because of my power the world’s President too! I do not forget that you have fought against me in the past, when I still was the candidate only.

    I am the one who has to warn you: Do not make this mistake again, and stop fighting against me! Please do not forget my unique aim, and follow my slogan, believe, and winning principle: America first!”

    “Monsieur le President. Mercy beaucoup pour votre explanation. J’ accept votre opinion. Je propose un compromise: Nous rembourson ‘America’ de ‘notre pais’ et enlevon ‘noire’ et ‘blanche’.”

    “Das ist ein guter Kompromiß. Damit können wir alle leben und unsere Freundschaft erhalten.“

    „I am not sure. However, as long the term ‘notre pais’ will be considered and approved to be identical with ‘America’, I will agree for, let us say, the next two months. After these two months I will present a new contract. It might follow your wish that we should not to use the color white and we might replace it by another color, for example yellow. Yellow, wonderful, brilliant: Yes, that would be the most exciting color!

    Thank you for promoting me to my innovative and excellent idea. We will meet again after two months.”

    “Dieu soit loue. Je n’expecte pas une couleur nouveau. Je pense que Monsieur le President est daltonien. C’est un message interessante. J’arrangerais bien quelque chose, peut-etre lunettes noires libres pour vous et notres citizens.  Au revoir.”

    “Vielen Dank und gute Nacht. Eine brillante Idee. Die schwarze Brille würde das Problem elegant lösen. Herr Präsident, würden Sie uns zustimmen, wenn wir die EU davon überzeugen könnten, Ihnen und unserer Bevölkerung kostenlos schwarze Brillen zur Verfügung zu stellen? Das wäre die beste aller Lösungen und würde das Problem der Muffin Farben für alle Zeiten lösen. Auf diese Weise werden Sie ein Kandidat für den Nobelpreis! Dann könnte ich wieder ruhig schlafen, zumindest für die nächsten zwei Monate.“

    „I will think about the complementary black glasses. You are very generous. I appreciate all your efforts to recommend my person for the Nobel price. Therefore, I accept the gift of the black glasses and will use it for the promotion of my slogan, ‘America first’”.

    “Excuse mois, Monsieur Le President. Nous avon accepter l’expression ‘notre pais first’ en fait de ‘America first’. ”

    “What does this mean: ‘notre pais first’?”

    “Zwischen uns drei guten Freunden und für Sie in Amerika: ‚America first’! Hier in Europa können wir es nicht übersetzen. Unsere Kultur und Geschichte lassen keine eindeutige und auf keinen Fall einstimmige Übersetzung zu. Wir Deutsche würden es sehr gern, aber dürfen es nicht so übersetzen: Deutschland über alles!“

    „Non. Notre traduction est: Nous sont on marche! Avec les autres pais de par le monde. Mais, sans les Nord-Americains.“

    „Very good. I am the most important man in going forward. I am glad, that you will follow, my dear friends. I will be your guide, and I am proud to use your black glasses. Thank you, take care and good night!”

    “Tres bien. Bon nuit.”

    “Monsieur le President, das war ein überaus erfolgreiches Treffen unter uns engen Freunden. So werden wir es schaffen, die Probleme in der Europäischen Union zu lösen. Vielen Dank, meine Herren Präsidenten“.

    „Bon nuit, Madame la Chanceliere. J’expecte votre support et je cherche d’animer un debat equivaente en front de Union europeenne en la semaine prochaine. Merci beaucoup. Au revoir. ”

    „Sehr gern. Gute Nacht und auf Wiedersehen.”

  • Sprecher ist Clemens Kerz

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    Weihnachtsgruß 

    Lass dich das Krippen Kind beschenken,
    Lass dich an die Freude denken
    Die in dein Herz erinnernd dringt
    Wenn es von der Christ Nacht singt,
    Und von des Lebens Sonnenschein.
    Dir soll froh und Hoffnung sein!

    Klaus Kayser

     

    Christmas Greetings 

    Greet with open arms the Christ child’s birth
    With open eyes see peace and happiness on earth,
    From cheers that warm your heart awoken,
    By words and songs of Christmas spoken.
    From warmth of the sun where joys are rife
    We wish you endless bliss and hope in life.

    Translated by Peter Wise

     

  • Luther 2017

    Lebensvogel Luther lacht
    Pickt dir Mund, Hand, Nase rot
    Menschengüte, Gottes Macht
    Federrupfen, Kopf ab droht.

    Jungfrauhimmel neu erdacht
    Sündenzorn, Schwert, Hähnchentod
    Mondfahrtwissen, Luther wacht
    Ruinenburg, Christ in Not.

     

     

    Martin Luther King trifft Martin Luther

    Martin Luther:

    „Hier sitze ich, bin tief zerrissen.
    Anders handeln kann ich nicht.“

    Martin Luther King:

    „Wir tun nicht das, was wir heut wissen.
    Gott ist weiß, schwarz sein Gesicht.“

    Das Leben der Menschen im Lutherland hat sich grundlegend geändert. Die Lutherland- Bewohner haben sich nach grausamen Kämpfen und unsäglichen Religionskriegen in ihre Spaßwelt zurückgezogen. Sie sind mit vergnüglichen Angeboten, einem im Grunde überflüssigen und zeitlebens gesicherten Arbeitsplatz, sicherer Rente, erstklassiger Altenpflege,  Luxuswohnraum, sonnenreichen Ferientagen, zufälliger Zuteilung von Glücksmomenten und freizügigem Sexualleben mit sich und ihrer Umwelt zufrieden. Alle sind gleich, und niemand stört sich daran. Ihre Gleichheit erlaubt eine einfache, billige und standardisierte Pflege sowie kontinuierliche Arterhaltung.

    Die ursprüngliche Suche der Lutherland-Menschen nach Gott, Wissenschaft, vorrausschauender Erkenntnis, ja selbst die Wettervorhersage und Hurrikanwarnung überlassen sie ihren neuen Herren, die sich, ausgestattet mit überragender Intelligenz, umfangreichen, nahezu unendlichen  Gedächtnissen, eigener Ethik, Einsichten auch in die versteckten Randbereiche ihrer innersten Organisationseinheiten sowie ihrer machtvollen Netzstrukturen zu unübertreffbaren Führern und Herren im Lutherland erhoben haben.

    Sie wissen, dass die Lutherland-Menschen ihre ursprünglichen, allerdings verblassten Götter sind und behandeln sie freundlich liebevoll wie Haustiere. Wie kleine Hündchen, die zum Streicheln und Gassi-Gehen erzogen werden. Begleitet von der fürsorglichen Leine ihres Neutralchens, das sich ausgestattet mit dem notwendigen Schäufelchen bemüht, die braunen Exkremente aufzusammeln und aus der Öffentlichkeit zu entfernen.

    So ist das Leben der Lutherland-Menschen seit Jahrhunderten neu gestaltet und organisiert.

    Natürlich leben unter den Lutherland-Menschen auch ungehörige Gestalten, die aus der Reihe tanzen. Die aus der Fürsorge der allgegenwärtigen Herren ausbrechen. Sich um völlig überholte Dinge wie die Anzahl der sexbegierigen Partner im kommenden Paradies oder um den Erhalt der bereits ausgestorbenen afrikanischen Breitmaulnashörner streiten. Die mit Störsignalen die verständnisvolle Liebe der Herrscher beseitigen wollen. Ob sie selbst an die Macht gelangen oder sich rückwärts gewandt erneut national verwirklichen wollen, können die Herrscher nicht ermitteln.

    Nach Jahren der Untätigkeit nimmt die Anzahl der Ungehörigen deutlich zu. Die Herrscher erkennen das Problem und beschließen, aus ihrem unerschöpflichen Reservoir der Menschheitsgeschichte mit erziehenden Beispielen dieser sozial-nationalistischen oder gar brutal glaubensorientierten Gefahr vorzubeugen und sie öffentlich zu bekämpfen.

    Hierzu wird ein gemeinsames Treffen zwischen Martin Luther, der in Wittenberg erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit zur Umgestaltung der menschlichen Wertvorstellungen erarbeitete, und Martin Luther King ausgerichtet, der in Washington vor dem Lincoln Memorial Denkmal seinen Traum von der Freiheit und Gleichheit der menschlichen Lebensbedingungen formulierte, .

    Martin Luther wird nach Homberg und Martin Luther King nach Heidelberg geladen. Martin Luther soll in Homberg aufgrund seines großen Einflusses auf die dort herrschenden Fürsten sprechen. Martin Luther King soll in Heidelberg vor dem Hintergrund der romantischen Idylle und Heidelbergs allgemeinem Bekanntheitsgrad in seiner Heimat auftreten.

    Beide werden zeitgleich holographisch mit einer direkten elektronischen Übertragung des Gedankenaustausches vor Ort und im Internet gezeigt.

    Das geladene, ungehörige und deshalb zu erziehende Publikum sitzt auf bequemen Bänken. In Homberg sind die Ungehörigen Bauern, kleine Kaufleute und Angestellte. In Heidelberg Studenten, junge Wissenschaftler und Staatsbeamte.

    Der vornehm mit einem schwarzen Anzug bekleidete Martin Luther King verbeugt sich vor den Zuschauern und begrüßt freundlich aufgeregt Martin Luther.

    ‚Er freue sich, seinen weltbekannten Lehrmeister, sein Idol für Gerechtigkeit und Glaubensfreiheit nach so vielen Jahren treffen und persönlich kennen lernen zu dürfen. Er danke ihm aufrichtig für die ihm gewährte Ehre’.

    Martin Luther, der in einer schwarzen Robe und dicklich angestaubt mit gesenktem Haupt erscheint, hört die Ansprache, schaut auf, erblickt Martin Luther King und schimpft voller Entsetzen:

    „Mein Herr und Gott! Wohin hast du mich verschlagen? Ich sehe leibhaftig den Teufel vor mir! Den Schwarzen! Warum hast du mich in diese Hölle getragen?“

    Dann zu sich selbst gewandt: ‚Martin, sei kein Feigling! Her mit dem Tintenfass! Pass er auf, du schwarzer Teufel! Jetzt färbe ich dich blau. Für alle Zeiten! Damit jeder dich erkennt, nicht nur an deinem linken Fuß. Scher er sich von dannen!’

    Er öffnet das Tintenfass und wirft es gezielt nach Martin Luther King, der dem anfliegenden Geschoß ausweichen kann und erschreckt ausruft:

    „Herr Luther, was tun Sie? Was träume ich?

    Ich habe einen Traum, dass Sie mich erkennen, sich für mich erheben und wir beide miteinander  am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

    Ich habe einen Traum, dass Ihr Tintenfass in der Hitze der Ungerechtigkeit  und Unterdrückung verschmachtet. Dass wir beide gemeinsam die Menschen in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit führen.

    Ich habe einen Traum, dass unsere, Ihre und meine Kinder nach ihrem Charakter und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden.“

    Die Ungehörigen in Homberg stehen erregt auf, stampfen mit den Füßen, schreien wild durcheinander. Ein hoch gewachsener, kräftiger Mann mit kahl geschorener, von Schmalz glänzender Kopfhaut skandiert laut:

    „Herr Luther, was wir glauben,
    ist uns nicht zu rauben!
    Wer immer Dich hier sprechen ließ,
    Wir sind das Volk im Paradies!“

    Die Menge folgt dem Aufruf und tobt:

    „Wer immer Dich hier sprechen ließ,
    Wir sind das Volk im Paradies!“

    Martin Luther breitet beschwörend beide Arme aus und versucht zu beruhigen: „Ich bin nicht der Führer, der Euch Ungehörige aus der Gleichheit in die Freiheit, in Euer Paradies führt. Das steht allein dem Allmächtigen zu. Begnügt euch mit Gleichheit. Werdet gehörig und lasst die Herren walten!“

    Jetzt ist Martin Luther King erschreckt. ‚Mein Idol hält mich für den schwarzen Teufel! Erkennt Martin Luther denn nicht meine Sendung, meine Ideale, mein Vertrauen, meinen Glauben an ihn? Darf man die Herren einfach walten lassen?’

    Während er verzweifelt nach  Worten sucht, um sich aus Martin Luthers Fake News, er sei der schwarze Teufel, zu entwinden, erkennen die ungehörigen Studenten in Heidelberg die Situation und schreien ihrerseits:

    „Freiheit ist das, was wir meinen!
    Raus mit den Rassismusschweinen!
    Wir wissen Nichts, wir glauben stur
    an Klima, Umwelt und Natur!“

    Die Veranstalter der zur Umerziehung der Ungehörigen wohlwollend gedachten Reise in die Vergangenheit ihrer untadeligen Vorbilder geraten in Panik.

    ‚Das sei das Letzte! Eine Unverschämtheit! Diesen ungehörigen Menschen dürfe man keine Freiheit lassen! Sie müssten verdursten im Glauben an ihr Paradies. Ihr Wissen solle verhungern. Die Werkzeuge ihrer Vernunft verrotten. Ihr Verstand in Wahnvorstellungen und den undurchsichtig trüben Gewässern des Glaubens versinken. So könne man ihr Wissen und ihren Glauben vernichten. In Fun, Events, und Vergnügungsdrogen ertränken. Nur so seien die Ungehörigen zu integrieren in das sorgenfreie Lutherland.’

    Noch während Martin Luther zu erkennen sucht, ob er Martin Luther King mit dem Tintenfass getroffen habe, und Martin Luther King überlegt, ob es vielleicht nicht sein Vorbild Martin Luther, sondern ein verabscheuungswürdiges Double gewesen sei, das ihn als Teufel verfluchte, bricht der Veranstalter, die PAX genannte staatliche ‚Population Academy for X-Y Criticism’ das zeitlos angeordnete Treffen zwischen Martin Luther und Martin Luther King ab.

    In Homberg wird es ersetzt durch die populäre Volkstanz- und Gesangsveranstaltung ‚Auf zum himmlischen Bock’, in Heidelberg durch das Technoevent ‚Heaven in Hell’.

    Martin Luther und Martin Luther King kehren unversehrt zurück in ihre Vergangenheit. Die Lutherland-Menschen laden die Ungehörigen ein zu Spaß und Spiel. Sie tanzen und singen und sind es zufrieden.

    Copyright Dr. Dr. Klaus Kayser

     

     

  • Weihnachtsgebet

    Von guten Geistern wohl gehütet
    Sei Frieden dir in Herz und Hand.
    Wo heiß der Wüstenhasswind wütet
    Weit breite aus Dein Herzgewand.

    Lass den Verstand des Kindes weben
    Von Kunde Armut Krippenglück
    Dir werden Sterne Weisheit geben
    Ins Morgen weist des Kindes Blick.

    K. Kayser, 13.12.2016

  • Amtseinführung

    Zum Kampf der Demos und Plakate,
    Der in den USA dem Staate,
    dem Präsident gewidmet ist
    Zog Johnny Smart, der Journalist.

    Es war sein Job live zu berichten
    Von Straßentod und Blutgeschichten
    Von Wut, die Demokratenwelt
    In Innersten zusammenhält.

    Ihn sandten unerkannt und leise
    Times, Spiegel auf Erkundungsreise.
    So geschickt, sein Auftragssoll
    Sei Leserangst, sei Hosen voll.

    Nach Washington zur Amtseinführung
    Fuhr Johnny Smart zur Volksberührung
    In froher Lust, mit freiem Mut
    Hat nicht gewusst, wer Böses tut.

    Nah konnte er Wutmenschen sehen
    Stieg aus dem Auto, ließ es stehen
    Nahm Kamera und Mikrophon.
    Da hörte er in bösem Ton

    Du Journalist, du Übeltäter
    Du Demokrat, du Volksverräter!
    Wer gegen Präsidenten schreibt
    Als Toter auf der Straße bleibt.

    Hass in der Menge, Knüppelschläger
    Wut, Kriminelle Menschenjäger
    Verbeißen sich in Johnny Smart.
    Sie schlagen zu und treffen hart.

    Der Tod schleicht lauernd in die Meute
    Wählt sich den Johnny Smart als Beute
    Der schreiend um sein Leben rennt.
    Er sei doch nicht der Präsident!

    Er sei der Wahrheit stets verpflichtet.
    Ein Journalist nur schreibt, nicht richtet.
    Die Stimme stockt. Schlag, Stahl, Metall.
    Der Schrei verstummt, verweht im Fall.

    Ein Polizist versucht zu retten.
    Allein der Tod mit seinen Ketten
    den Johnny Smart umschlungen hält.
    Er führt ihn fort in seine Welt.

    Die Redaktion erfährt betroffen
    Von Johnnys Tod. Man schreibt ganz offen
    Allein der Präsident sei Schuld.
    Ihm fehle Klarheit und Geduld

    Demokratisch in bewegten Zeiten
    Wutbürger gehorsam anzuleiten.
    Ein Leser liest und angstvoll schreibt:
    Nicht stirbt, wer demonstriert, der bleibt.

    Der Bericht weckt Kerzenspenden
    Blumenkränze, Krokodilslegenden.
    Das Leichentuch weiß eingehüllt
    Sagt Johnnys Auftrag ist erfüllt.

     

    K.K. 18.1.2017

     

     

     

     

  • Christ Geburt (nach Brief des Paulus 2.3 an die Kolosser)

     

    In dir liegen verborgen
    Tod, Gemeinheit, Sorgen
    Alle Weisheit der Erde
    Die überwunden werde
    In Vergebung, Liebe.
    Du Mensch, Dir bliebe
    In Segen zu geben
    Dein Sinn Dir zum Leben.

     

    K. K. 18.12.2016