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Autor: Waltrud Wamser-Krasznai Dr. med. Dr. phil.

Dr. med. Dr. phil. Waltrud Wamser-Krasznai, geb. 1939 in Darmstadt. Studium der Medizin in Freiburg und Marburg, 1965 Promotion zum Dr. med. Kassenarztpraxis als Fachärztin für Orthopädie 1974-2007, anschließend privatärztlich tätig.

1996 Magister artium in Gießen (Klassische Archäologie, Alte Geschichte).

2003 Promotion zum Dr. phil. Freie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Klassische Archäologie der JLU Gießen.

Bibliographie. Auswahl:

2000: Frauenraubszene. Eine Kalksteingruppe aus Tamassos, in: Periplus. Festschr. Hans-Günter Buchholz

2003: Drei Terrakottastatuetten, in: Die Akropolis von Perge I (Mainz 2003)

2006: Irdische Füße olympischer Götter (mit M. Hundeiker, M. Recke)

2007: Antike Weihgeschenke im Blickpunkt der Andrologie, in: Kleine Kulturgeschichte der Haut, 100-103

2007: Tempelknaben in Tamassos (mit H.-G. Buchholz) RDAC 2007, 229-256

2008: Kultische Anatomie (mit M. Recke). Katalog und Broschüre zur Ausstellung im Medizinhistorischen Museum Ingolstadt

2011: Die Gicht! Eine Hure ist sie, eine verfluchte Hure! Die Gelenkleiden des Hermann Hesse, Orthopädie & Rheuma

2012: Wie man sich bettet…Lager und Lagern in antiken Heil-Heiligtümern, Les études classiques 80, 2012, 55-72

2012-2013: Auf schmalem Pfad (Minerva Verlag Budapest)

2013: Für Götter gelagert. Studien zu Typen und Deutung Tarentiner Symposiasten (Minerva Verlag Budapest)

2015: Fließende Grenzen (Minerva Verlag Budapest)

2015: Aphrodite auf der Akropolis von Perge? (mit M. Recke) in: Figurines de terre cuite en Méditerranée grecque et romaine (Villeneuve d'Ascq 2015) 547-553

2016: Beschwingte Füße (Minerva-Verlag Budapest)

2017: Streufunde. Aus Archäologie und Dichtung (Weinmann Filderstadt)

2017: Katalog ausgewählter tier- und menschengestaltiger Figurinen, in: Die Akropolis von Perge (Antalya 2017) 427-454

2017: Terrakotta- Plaketten mit weiblichen Figuren („Astarteplaketten“) aus Tamassos, RDAC 2011-12  (Nikosia 2017) 513-545

2018: Scholien und Spolien (Weinmann Filderstadt)

2018: Mäander (Weinmann Filderstadt)

2019: Alpha-Götter 19.12.2019 (Weinmann Filderstadt)

Der Anatom Ludwig Stieda – ein baltischer Universalgelehrter[1]1837 (Dorpat) – 1918 (Gießen) (von Waltrud Wamser-Krasznai)

Ludwig Stieda stammte aus einer deutschen Familie mit Wurzeln in Thüringen. Von den 13 Kindern des Urgroßvaters, einem Pfarrer bei Arnstadt, wanderten drei Söhne als Rechtsanwälte nach Riga aus. Zarin Katharina, eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst, hatte das Interesse auf die Ostseeprovinzen des Russischen Reiches gelenkt.

Innereien (Waltrud Wamser-Krasznai)

Die Überlegungen zu einigen Exemplaren anatomischer Votive aus der Sammlung Stieda sind als Ergänzung zu dem kleinen Band „Kultische Anatomie“, der 2008 die Ausstellung im Medizinhistorischen Museum Ingolstadt begleitete, gedacht. Seit dieser Zeit hatten mich als Medizinerin die in anatomischer Hinsicht spärlichen Deutungsversuche nicht ruhen lassen. Das große Intervall zwischen dem Erscheinungsjahr und dem jetzigen Beitrag ist ohne mein Zutun entstanden.     Im Gegensatz zu den leichter interpretierbaren Darstellungen von Extremitäten, Sinnes- und Geschlechtsorganen geben die etruskischen Votive in Form…

Fußspuren – Planta pedis (Waltrud Wamser-Krasznai)

Fußspur – Planta pedis[1]     04.05.2022      Die Fußspuren göttlicher Wesen, von denen uns antike Autoren berichten, sind flüchtig und manifestieren sich nur während eines begrenzten Zeitraumes. ἲχνος, ἲχνιον, ἲχνια heißt es griechisch, lateinisch vestigium, vestigia und im Deutschen sind neben „Fußspur“ auch Fußstapfen und Fußabdruck gebräuchlich[2].      Göttliche Fußspuren in antiken schriftlichen Quellen: …da schritt ihm Pallas Athenenun behende voran ; er folgte den Spuren der Göttin – μετ‘ ἲχνια βαῖνε θεοῖο[3]. …schritt sodann, die hehre Göttin Kalypso,ihm [Odysseus] behende voran;…

Wer heilt, hat Recht (Waltrud Wamser-Krasznai)

Wir Ärzt/innen können uns leidtun. Da haben wir geschlagene fünf Jahre studiert, weitere fünf Jahre für eine Spezialisierung daraufgesetzt, und dann kommen die Patienten und wissen alles besser, weil sie längst das Internet, eine Wunderheilerin oder einen Scharlatan befragt haben. Die helfen zwar bisweilen und wer heilt hat Recht, doch hätten die Halb-Informierten gern noch den Segen von uns [Akade]Mikern, unter deren Augen sie dann weiter auf ihren esoterischen Pfaden wandeln. Sei’s drum. Auch in der Antike war dergleichen gang…

Herzen? (Waltrud Wamser-Krasznai)

15.10.2021     Wer da glaubt, unter diesem Titel verberge sich eine zu Herzen gehende Seifenoper, wird eine herbe Enttäuschung erleben. Es geht nämlich um handfeste Dinge wie antike Nachbildungen menschlicher oder tierischer Herzen, die man den Göttern darbrachte, um für erfahrene Hilfe zu danken oder Beistand in Krankheit und Not zu erbitten. Die Tradition setzt sich in Wallfahrtskirchen fort, wo Bilder und Altäre von Heiligen mit Devotionalien in Form von Herzen und anderen Körperteilen aus Wachs, Holz, Blech oder Kunststoff…

Masken und kein Ende (Waltrud Wamser-Krasznai)

Hilfsmittel zwischen Last und Nutzen – heute und in alter Zeit     Kaum etwas anderes ist uns augenblicklich so lästig wie die Maske. Das Wort kommt aus dem Arabischen, Maskharat, und bedeutet Narr, Posse, Scherz. Über das französische Masque und das italienische Maschera gelangte es in die deutsche Sprache, und es überrascht uns kaum, dass der Name für Wimperntusche, Maskara, nichts anderes bedeutet als Possenspiel oder Narrheit. Schauspieler „machen Maske“ wenn sie für den Auftritt hergerichtet werden. Der Schminkraum im…

Eine Lanze für das antike Böotien (Waltrud Wamser-Krasznai)

    Böotien und seine Bewohner im Nord-Westen von Attika galten als provinziell, rückständig und bar jeden schöpferischen Impulses[1]. Man sagte ihnen mangelnde Weltoffenheit nach und ließ dabei ganz außer Acht, dass die ersten Kolonisten in West-Griechenland, die Kyme/Cumae in Kampanien, Naxos und Zankle/Messina auf Sizilien gründeten, aus Böotien und von Euböa kamen. Vor allem jedoch ist Böotien die Heimat so bedeutender Schriftsteller- und Dichter-Persönlichkeiten wie Hesiod (vermutlich aus Thespiai), Korinna (Tanagra), Pindar[2] (Kynoskephalai bei Theben) und Plutarch (Cheironeira), sowie großer…

✎ 2021 Bundesverband Deutscher Schriftstellerärzte (BDSÄ)
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