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Ich spreche vom Licht
Fereydoun Moshiri ( 1926-2000 )
Jeden Morgen,
sobald das Sonnenlicht über den fernen Bergen emporsteigt,
breite ich die Flügel aus,
flinker als die Brise;
lasse die Botschaft der Morgendämmerung fliegen
mit hellen, klaren Gedichten.
Die Menge der Schlafenden
rufe ich
mit süßen, lieblichen Liedern.Ich erzähle vom Licht, vom Licht,
von lebendigem Leben,
von frischem Atem, von neuem Dasein,
vom Stolz.Aber im Gedränge der Straße
verlieren sich meine Stimme und meine Lieder.Dieser und jener sagt:
„Befreie dich von diesem sinnlosen Bemühen!
All dieses Schreien ist fruchtlos
in den tauben Ohren!
Der Verrückte spricht übers Licht
mit den Maulwürfen!“Fremd mit diesem ganzen kalten Gerede
rufe ich weiterhin geduldig
die Menge der Schlafenden
mit Liebe, Freude, Leidenschaft.
Die Botschaft der Morgendämmerung
lasse ich fliegen.
Wohin ich auch gehe,
spreche ich diesem und jenem ins Ohr,
sogar im Gedränge der Straße,
vom Licht,
vom Licht.֎֎֎
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Und eine Botschaft unterwegs
Sohrab Sepehri ( 1928-1980 )
Eines Tages
werde ich kommen und eine Botschaft mitbringen.
Das Licht werde ich in die Adern gießen.
Und werde ausrufen: „Ihr mit Körben voller Träume!
Ich habe Äpfel gebracht, den roten Apfel der Sonne!“
Ich werde kommen, dem Bettler werde ich einen Jasminzweig geben.
Der schönen leprakranken Frau
werde ich einen weiteren Ohrring schenken.
Dem Blinden werde ich erzählen, wie sehenswürdig der Garten ist.
Ich werde ein fliegender Händler sein,
werde durch die Gassen gehen,
werde ausrufen: „Tau, Tau, Tau“.
Ein Passant wird sagen:
„Der Aufrichtigkeit halber, es ist eine dunkle Nacht“,
ihm werde ich die Milchstraße geben.
Auf der Brücke ist ein Mädchen ohne Bein,
ihr werde ich den Großen Bären am Himmelzelt um den Hals hängen.
Sämtliche Beschimpfungen werde ich auf den Lippen beseitigen.
Sämtliche Mauern werde ich abreißen.
Den Räubern werde ich sagen:
Eine Karawane kam, beladen mit Lächeln!
Die Wolke werde ich zerreißen.
Ich werde zusammenknoten
die Augen mit der Sonne,
die Herzen mit der Liebe,
die Schatten mit dem Wasser,
die Äste mit dem Wind.
Und ich werde miteinander verbinden
den Traum des Kindes mit dem Summen der Grillen.
Drachen werde ich in die Luft steigen lassen.
Blumentöpfe werde ich gießen.
Ich werde kommen,
den Pferden, den Rindernwerde ich das grüne Gras der Zärtlichkeit hinlegen.
Einer durstigen Stute
werde ich den Eimer mit Tauwasser hinstellen.
Einem alten Esel unterwegs
werde ich die Fliegen wegschlagen.
Ich werde kommen und auf jede Mauer
eine Nelke pflanzen.Unter jedem Fenster werde ich ein Gedicht singen.
Jeder Krähe werde ich eine Tanne geben.
Der Schlange werde ich sagen,
welche Pracht der Frosch hat.
Ich werde versöhnen.
Ich werde bekannt machen.
Ich werde schreiten.
Das Licht werde ich aufnehmen.
Ich werde lieben. -
Selbstgespräch
(17.8.2019)
Sicher! Ich werde stets wiederkehren!
Das versprach mir
ein Teil meines Wesens
mitten in alltäglichen aufrechten Anstrengungen
für eine großherzige Lebensweise
Immer wieder
werde ich bei dir sein
wie der wiederkehrende Frühling
mit einem Korb duftender Gedankenblumen
mit einer Glasschale glänzender Traumperlen
Und dir werde ich schenken
meines Herzens Augen
zur gütigen Betrachtung der Gegebenheiten
meines Verstandes Beine
zum bedacht-bescheidenen Beschreiten des Lebensweges֎֎֎
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Reigen
Die wir einst umsorgt
und grossgepäppelt über viele Jahre,
die unsere Kräfte zehrten und mehrten,
die heute noch durch unsere Träume purzeln
herzerwärmend im Kindchenschema –
sie sind jetzt grosse Leute in des Lebens Mitte,
umtobt von der nächsten Generation.Der immer gleiche Reigen
wird fort und fort getanzt,
aber jeden Punkt im Ring
erreichst du nur ein einziges Mal.(18.04.2017)
Fuffsich
Für meine Freundin Jabi, die sich schwer tut.
(in Brannenburjisch)Jetz biste fuffsich,
wat reechste uff dich?Vor sweehundert Jahr,
bei den ollen Fritzen,
– jloob mir, det is wahr –
mussteste schon flitzen.Heute haste frei
Jahre wie Prosente:
fuffsich sin vorbei,
fuffsich Dividende!Nu hab man keene Bange,
lebst schon noch jans lange.Jetz biste fuffsich,
wat reechste uff dich?Weeste, wie det kommt,
dassde schon so alt bist?
Det kommt immer promt,
wenn det Lewen lang ist.Wärste früh jestorm,
wärste ooch nich fuffsich,
fräss dich jetz der Worm,
man, det wäre schuftich!Nu hab man keene Bange,
lebst schon noch jans lange.Jetz biste fuffsich,
wat reechste uff dich?Willste lange leem,
darfste nich erschlaffen.
Da liecht det Problem:
Willste achtsich schaffen,kommste nich vorbei
anne fuffsich, weesste,
nutzt ooch keen Jeschrei.
Allet klar, vastehste?Nu hab man keene Bange,
lebst schon noch jans lange.(22.10.1995)
Physis und Metaphysis
Es stehen auf schwankender Scholle
all unsere Türme und Thesen,
gewiss ist – es komme, was wolle –
es wird anders als vorher gewesen.Atome zerfallen und Sterne,
aus Staub werden neue Gestirne,
der Kosmos, er strebt in die Ferne,
den Gipfeln zerschmelzen die Firne.Ein jedes, das lebt, das muss sterben,
vom Staube zum Staube bestimmt,
und vorher das Leben vererben,
das, was es benötigt, sich nimmt.Was Physis ist, ändert sich immer,
Metáphysis einzig hält Stand,
ihr ahnt es beim göttlichen Schimmer
der Künste in jedem Gewand.Die Mathematik zum Exempel
gehört zu den Künsten, den freien.
Die Lehrsätze aus ihrem Tempel,
sie haben die ewigen Weihen.Was droben ist sucht drum entschlossen,
sofern ihr Vergänglichkeit fliehet.
Der Segen wird dem ausgegossen,
den füglich nach oben es ziehet.(11.07.2013)
Sternenkunde
Warum, fragt Wennemann,
warum er sehen kann
der Gestirne Funkeln
einzig nur im Dunkeln.Aberach fragt: Hast
du gehört, Kontrast
erst lässt etwas erkennen
und die Dinge trennen?Auf weisser Fahne kann
man nicht sehen dann,
nicht um keinen Preis,
Adler, wenn sie weiss.Das Gute auch im Leben
wird erst erkannt dann eben,
wenn es uns erlösen
will von allem Bösen.(21.01.2019)
Vom Dasein zum Hiersein
Herr Aberach besucht seit einem Jahr
ein philosophisches Basis-Seminar.
Er lernt dort, dass die Welt ganz allgemein
geprägt sei durch ihr eigentliches Sein,ihr Sein an sich als solches, in Stringenz
durch ihr Geworfensein zur Existenz,
das Sosein ihr statt Nichtsein so verleiht
und sie zum Dasein und zum Sinn befreit.Das Dasein sei der wesentliche Kern
des Seienden per se, ob nah, ob fern.
Der Aberach, der glaubt davon kein Wort.
Ich selber würde, sagt er, auch mal dort,mal da sein, doch ganz wesentlich scheint mir,
ich wäre, und zwar selber, jetzt und hier.
Aus dem Gesagten folgert er mit List,
dass wichtig für die Welt ihr Hiersein ist.Was nützt, denkt er, die Welt, die einmal da,
dann wieder dort ist, aber mir nicht nah.
Geworfen oder nicht geworfen, mir
erscheint entscheidend nur, ich hab sie hier.(03.03.2013 0220 – 21.01.2019)
Selbstbetrug
Wennemann begibt sich auf die Reise
und geniesst sie auch auf seine Weise,
selbst wenn er manch Ärger und Verdruss
hie und da schon mal ertragen muss.Im Gedächtnis dann in spätern Zeiten
sieht er nur noch all die guten Seiten,
und je öfter sich die Reise jährt,
wird sie mehr und mehr und mehr verklärt.Ebenso verfahren bis anheute
auf der Lebensbahn die meisten Leute:
Um die Laune sich nicht zu verderben
übersehen sie den Bruch und Scherben.Doch am Ende kranken ihre Seelen,
weil Wahrhaftigkeit und Klarheit fehlen.
Auf dem Teppich geht man nicht gediegen,
wenn darunter die Probleme liegen.(26.09.2013)
Wichtig
Welcher Mensch ist wichtig,
und welcher eher nichtig –
das ist – wie ich sage –
eine falsch gestellte Frage.Hie zum Beispiel Goethe,
dort die kleine Kröte:
Wichtig sind sie alle
in dem einen oder andern Falle.Des Dichters grösste Knüller
wären ohne Gretchen Müller
längst nicht so bekannt
und beliebt im ganzen Land.(15.02.1998)
Der Kongress
Hallo, auch schon da?
… muss eben noch…
Wir sehn uns später!In schnellem
reigen fliegen sie
vorbei vorträge wenige
gute der anderen viele.Heute abend zeit?
Leider nein
ein workshop!Schon gepackt?
Ja, muss weg – bis
zum nächsten mal!Beinahe
wären wir
einander begegnet.(01.10.2000)
Lupus
Wenn doch der
Mensch dem Menschen,
wenn er ihm doch
nur Wolf wäre!So aber
ist er ihm Mensch.(10.08.2006)
Konjunktiv
Was da alles würde, wäre, sollte,
wenn man endlich hätte, könnte, wollte,
ist am Ende gar nicht auszuhalten,
besser ist es drum, es bleib beim Alten.Denn es reicht auch schon von ungefähr,
was beinahe nicht gewesen wär.
Beinah wärest du nicht, der du bist,
besser ist es drum, es bleibt wie’s ist.Beinah hätten wir den Krieg gewonnen,
hätten wir ihn gar nicht erst begonnen.
Wären wir nicht hier, wo wär‘n wir dann,
oder wär‘n dann andre dran und wann?Tu ich, was ich keinesfalls sonst täte,
beinah nicht, weil ich mich leicht verspäte,
hätte ich es, wenn ich’s recht betracht‘,
eigentlich am Ende nicht gemacht.Manches gibt es nicht, was möglich wäre,
andres gibt es auf der Erdensphäre,
was recht eigentlich unmöglich scheint,
und sich hier im Konjunktiv vereint.(09.04.2010)
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A PROMISE
Once in the time of great drought, a peasant Xiang had no rice to nourish his family, and even no money to buy it. He went to the feud ruler of Wu ( who was also a river keeper) to borrow four sacks of rice.
The feud ruler said: “Soon, I would collect my taxes from my subjects, and after I would loan to you 96 tóngbì (copper coins) to buy four sacks of rice.
Would that suit to you?
The exasperated Xiang told him the following story:
– Yesterday, I visited, through the drought devastated, field of mine, and I heard a voice calling me. I looked around and saw the big carp lying in a dry. “How did you get here?”, I asked.
“The strong winds pushed me here. Do you have a barrel of water to save my life?”, muttered the carp under its breath.
„We’ll do it“, I said. – “Soon, I will visit the ruler of Wu, and I will make sure, that he releases the water from the East River. Would that suit to you?”
The carp was terribly bitter.
„It’s not my environment, I am desperate and unable to breath « mumbled the carp. One barrel of water would save my life, and instead you give me only the promise. After it, you will find me at a fish market.
Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
Ein Versprechen
Während der Zeit der großen Dürre hatte der Bauer Xiang keinen Reis, um seine Familie zu ernähren, er hatte nicht einmal Geld, welchen zu kaufen. Er ging zu dem Lehnsherrn von Wu, der auch Besitzer eines großen Flusses war, um vier Säcke Reis zu leihen.
Der Lehnsherr sagte: „Bald werde ich die Steuern meiner Untertan eintreiben, und danach würde ich dir 96 Tongbi (Kupfermünzen) leihen, um vier Sack Reis zu kaufen. Wäre dir das so recht?“
Der entnervte Xiang erzählte ihm die folgende Geschichte.
Gestern besuchte ich mein durch die Dürre verwüstetes Feld, und ich hörte, wie eine Stimme mich rief. Ich schaute umher und sah einen großen Karpfen auf dem Trockenen liegen.
„Wie bist du hierher gekommen?“, fragte ich.
„Ein starker Wind hat mich hierher geworfen. Hast du einen Eimer Wasser, um mein Leben zu retten?“, murmelte der Karpfen außer Atem.
„Machen wir“, sagte ich. – „Bald gehe ich den Lehnsherr von Wu besuchen, und ich werde sicherstellen, dass er Wasser aus seinem East River fließen lässt. Wäre dir das recht?“
Der Karpfen war schrecklich erbittert:
„Ich bin nicht in meinem Element. Ich bin verzweifelt und kann nicht mehr atmen“, murmelte der Karpfen. „Ein Eimer Wasser würde mein Leben retten, und stattdessen gibst du mir nur ein Versprechen. Danach wirst du mich auf einem Fischmarkt finden.“
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Mars Mission Wisdom
KKs Augen, mittlerweile quadratisiert, schauen angestrengt durchs Objektiv. »Hey, ich dachte auf dem Mars würde Rauchverbot gelten!«
GG hält Beine gekreuzt mit Füßen auf dem Tisch kurze Verschnaufspause ein. »Soll das heißen, die Zigarettenfabriken haben ihren Firmensitz auf den Mars verlegt?«
KK justiert diverse Rädchen und stellt erneut mit größter Sicherheit fest, was sein kann, aber nicht sein darf: »Es qualmt.«
»Wie soll denn dort etwas brennen, wenn weit und breit keine Luft da oben ist?«, beschwert sich GG gelangweilt, und die Krümel fallen in den längst erkalteten Automatenkaffee.
KK kneift die Augen zusammen. »Ich habe nicht behauptet, es würde brennen. Es qualmt!«
»Die Köpfe der Astronauten, die sich den Kopf zermatern, wie sie einen Weg nach Hause zurückfinden?«, macht sich GG lustig.
»Der Qualm steigt bis in eine geschätzte Höhe von 150 Kilometern empor und erweckt den Eindruck einer schmalen Rauchsäule eines Indianerfeuers.«
»Das dürfte mehr als ein kleines Pfadfinderabenteuer sein!«, quittiert GG.
» … die aktuelle Kartographie vom Mars«, überlegt KK laut.
GG lacht. »Die grünen Marsmännchen feiern Grillparty?«
»Ich hab’s geahnt!«, pfeifft KK triumphierend.
»Was?«, grinst GG. »Dass sie nur Paprika grillen, weil grüne Männchen Vegetarier sind?«
KK bleibt ernst. »26 Kilometer hoch und 8 Kilometer tief.«
Das Grienen weicht einem erstaunten Ausdruck. »Sag das nochmal!«
»Der mutmaßlich größte Vulkan im Sonnensystem macht Ärger.«
GG greift zum Communicator. »Mars Mission Control, GG hier. Schalten sie zum aLigo. Bringen Sie in Erfahrung, ob Olympus Mons in den nächsten Tagen ausbricht.«
Die Kollegen hören ungläubig zu, bleiben wie gewohnt ruhig und kalkulieren bereits jetzt jegliche Auswirkung auf die milliardenschwere Mission. Die hundert bedeutendsten Gehirne arbeiten.
Das aLigo, auch als Advanced Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory bekannt, hat 2015 erstmals die Fusion zweier Schwarzer Löcher nachgewiesen und damit den Jahrhundertnachweis erbracht, dass sich Gravitationswellen im Weltall, wie von Albert Einstein vorhergesagt, mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. GGs Auftrag wird in Sekundenschnelle bestätigt und bearbeitet.
»Und?«, fragt sich KK. »Verliert die Mars-Mission Wisdom ihre Landeerlaubnis?«
GG schluckt den letzten Bissen runter. »Sie werden ein paar Tage lang hübsche Fotos schießen und dann mit der langweiligen Nordhalbkugel vorlieb nehmen.«
»Das heißt so viel wie, die Jungs kehren wieder zurück, ohne das Marsgestein betreten zu haben«, übersetzt KK.
»Abwarten«, meint GG. »Der Copilot ist Vulkanologe. BB hat den seismologischen Code des kalifornischen Problems geknackt.«
KK zückt die rechte Augenbraue. »Den Ausbruch wird er trotzdem nicht verhindern können.«
Mittlerweile sind die Häuserpreise in L.A. sprichwörtlich ins Bodenlose gesunken. Hollywood wurde nach Absicherung der Küste am Golf von Mexico nach New Orleans verlegt.
»Die Explosion des Lebens. Allein der pyroklastische Strom muss apokalyptische Ausmaße haben«, freut sich GG. »Sie haben Glück, dass wir den Ausbruch vor der geplanten Landung entdeckt haben.«
»Wir?«, lenkt KK ein. »Ich hab es entdeckt!«
»Und ich bin dein Chef. Schon vergessen? Wir beide gehen in die Geschichte ein.«
Mission Wisdom wird ihrem Namen Rechnung tragen: systematisches Denken, Urteilen und Handeln. Ach, vergessen Sie es …
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Die Gedankenfresser
Victor ist nervös. Der ranghöchste Präsident der Welt wartet auf seinen Vortrag. »Sir, wir haben einige Fehlermeldungen, doch die mit Abstand Interessanteste ist diese hier.«
»Nun erzählen Sie schon«, erwidert der Präsident ungeduldig.
»Von allen Personen, die eine Mensch-Maschine-Schnittstelle nutzen, fallen exakt zwölf aus der Reihe.«
»Aus der Reihe?«, echot Präsident Zabidar.
»Sie erlauben keinen Zugriff auf ihre Gedanken«, erläutert der blutjunge Assistent, der seine Entdeckung eher als erschreckend befindet als darüber stolz zu sein.
Der Präsident zuckt mit den Schultern, da ihm ganz offensichtlich die Tragweite der Aussagen unklar ist. »Was genau wollen Sie damit sagen?«
»Unser Projekt wird ständig verbessert. Doch es scheint Nutzer zu geben, die unser top secret Anliegen nicht nur spüren, sondern sogar aktiven Widerstand leisten.«
»Widerstand?« (mehr …)
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Das Zauberwort
Was-wäre-wenn
ist der Schlüssel der verborgenen Tür
zum Bereich der Möglichkeiten
Deine Freude
Zuversicht
und Kraft
zeigen dir
dass du den
richtigen Raum
betreten!****
Altes korrigieren…
neue Wege bahnen…
zwei Seiten der Münze
wirf sie und sprich das Zauberwort:Was wäre wenn!
****
Was wäre
wenn du
in die Zukunft blickst
deine Pläne änderst?Was wäre
gewesen wenn
du zurückblickend
an der Wegkreuzung
einen anderen Weg erwähltest?Wiederhole dein Leben
auf einer anderen Ebene…
du löst Gefangenes
kannst verzeihen
und um Verzeihung bittenDu bereitest Samen
für morgen
und findest Schätze
von gesternDu veränderst die Welt
nicht nur deine
nicht nur die
im eigenen InnenraumWage den Schritt
in das Reich der Fantasie -
Der aufrecht Gehende
(1.7.2019)
Im Hain meiner Träume tauchen tausend Leuchtkäfer auf
wenn über dich ehrfürchtig gesprochen wird
Der Garten meiner Gedichte gedeiht glanzvoll
wenn über dich sehnsüchtig nachgedacht wird
Dann werden die Straßen meiner lebendigen Stadt
mit den schönsten Blumen der Zuversicht geschmückt
Und die Menschen verhalten sich so
als wäre es der erste Frühlingstag voller betörender Düfte
Im Himmel ihrer Herzen funkeln frohlockende Sterne
Ihre Worte schmecken nach frischem Quellwasser
Wenn du erscheinst, fliegen die Vögel verzaubert
die schönsten Gesänge im Sinn
Und die mit trächtigen Träumen bewässerten Bäume
zaubern ein Meer ihrer besten Früchte hervor
Dort, wo du wirkst, lodert das Lebensfeuer -
Wie geht es dir?
Eine entsetzliche Frage! Wie sollte wohl die Antwort darauf lauten? Allemal: danke, gut. Und Dir? Auch gut. Na, dafür können sich jetzt beide etwas kaufen. Viel schlimmer treiben es die Amis auch nicht, mit ihrem how do you do – how do you do, die zeigen wenigstens gleich offen, dass sie es gar nicht wissen wollen, nämlich wie es dir wirklich geht. Eine banale, vollkommen überflüssige Begrüßungsfloskel. Wehe, man nimmt die Frage ernst. Das ist mir einmal passiert, als mir das Wasser bis zum Hals stand und ich tatsächlich anfing davon zu erzählen. Diese Verständnislosigkeit und absolute Hilflosigkeit! Mein damaliger Gesprächspartner, der im Übrigen durchaus von mir geschätzte Ehemann meiner Cousine, hätte nur noch zu sagen brauchen: dann erzähl es doch einem Psychologen!
Eine Freundin geht genauso leichtfertig und gedankenlos mit dieser Frage um. Ich weiß es schon vorher, jetzt kommt wieder: wie geht’s Dir denn? Trotzdem ärgere ich mich schwarz, fange ein bisschen an zu erzählen und merke schnell, dass eigentlich sie es ist, die reden will, nicht einmal von schwerwiegenden Dingen, sondern Banalitäten. Umso schlimmer.
Wie geht’s dir denn? Eine furchbare Frage!