Schlagwort: Sprache

  • Melk Benedictine Abbey Library (Wikipedia)
    Kloster Melk, Bendiktiner-Abtei, Bibliothek

    Library

    A library is a cemetery of the minds.
    A writing style is a manuscript of the soul.
    Today´s false society looks like a library in
    which the books are spread not by their internal contents ,
    but by the color and design of their covers.

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Die Bibliothek

    Eine Bibliothek ist ein Geistes-Friedhof.
    Ein Schreibstil stellt einen Handschrift der Seele dar.
    Die heutige falsche Gesellschaft sieht aus wie eine Bibliothek,
    in der die Bücher nicht nach dem Inhalt verteilt sind,
    sondern nach der Farbe und den Entwürfen der Hüllen.

     

  • Krankes und Morbides im Werk von Thomas Mann

     

    Das Wort Krankheit steht hier für bedrohliche pathologische Veränderungen am Patienten; das „Morbide“ setzt sich aus einer Gruppe von Befindlichkeitsstörungen zusammen, wie Hypochondrie, Resignation, Neurasthenie. Die Betroffenen erleben einen schleichenden Niedergang. Beide Erscheinungsformen, Krankheit und Morbides treten in den Erzählungen des Autors nebeneinander auf und  durchdringen einander, sowohl in demselben Text und auch innerhalb ein und derselben Person.

    Wir beginnen mit einer Erzählung, die unter den vielen Pathographien Thomas Manns als einzige von einer Krebserkrankung handelt.

     

    … betrauert von allen, die sie kannten.

    Ovarialcarcinom: (Die Betrogene, 1953)

    Eine Dame der Gesellschaft verliebt sich in den Englischlehrer ihres Sohnes, einen etwa 25 Jahre jüngeren Amerikaner. Der junge Ken ist zunächst an der so viel Älteren nur höflich interessiert, dann aber vom reizvollen Gegensatz immer stärker fasziniert. Kurz bevor sich die wieder erblühte Frau den drängenden Wünschen ihres Körpers ergeben kann, widerfährt ihr mit einer nächtlichen Massenblutung der Anfang vom Ende.

    Infektionskrankheiten

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellten Seuchen eine ernsthafte Bedrohung dar. Man musste sich oft mit dem Lindern von Symptomen begnügen, und manche Chefärzte übertrugen hoffnungslose Fälle, die ihnen weder Ehre noch schnöden Mammon versprachen, lieber auf unbedeutende Assistenten. Die Rede ist von der Tuberkulose.

    Als Soldat und brav (Der Zauberberg, 1924)

    Joachim, ein junger Offiziersanwärter, kaschiert die Symptome so lange es irgend geht durch Sonnenbräune und militärische Haltung, während sein Vetter Hans das bleibt, was er in jeder Hinsicht ist, der „hübsche Bourgeois mit einer kleinen feuchten Stelle“. Nach dem missglückten Versuch, seinen Dienst wieder anzutreten, stirbt der Fahnenjunker an progredienter Laryngitis tuberculosa. Die Spur des anderen verliert sich in den Wirren des ersten Weltkriegs.

    Wenn es Tuberkeln sind, so muss man sich ergeben (Buddenbrooks, 1901)

    Clara Buddenbrook, ein ernstes, strenges Mädchen, hatte schon als Jugendliche an Gehirnschmerzen gelitten, sie traten neuerdings periodisch in fast unerträglichem Grade auf. Manchmal führt sie eine Hand zum Kopfe, denn dort schmerzt es. Nach geraumer Zeit erliegt sie einer Gehirntuberkulose.

    An einem Zahne … (Buddenbrooks)

    Um die Gesundheit des Thomas Buddenbrook ist es nicht gut bestellt. Während seiner Volontärzeit in Amsterdam erleidet er einen Blutsturz und unterzieht sich einer Luftkur  in Südfrankreich. Frostige Blässe, bläuliches Geäder und eine Neigung zum Schüttelfrost sind ständige Begleiter als er in jungen Jahren bereits…Chef des großen Handelshauses wird. Seine Grundkrankheit ist zwar die Tuberkulose, aber die Ursache seines allzu frühen Todes ist sie nicht… Senator Buddenbrook war an einem Zahne gestorben, hieß es in der Stadt. Man denkt an eine Apoplexie oder man behilft sich mit der gängigen Formel für Fälle, in denen man es nicht so genau weiß: „Verstorben unter den Zeichen des Herz-und Kreislaufversagens“.

    Die junge Frau litt an der Luftröhre…und Gott sei Dank, dass es nicht die Lunge war: (Tristan,1902)

    …kaum vom Wochenbette erstanden … äußerst verarmt an Lebenskräften, als sie beim Husten ein wenig Blut aufgebracht hatte …  es war, wie gesagt, die Luftröhre, ein Wort, das … eine überraschend tröstliche, beruhigende, fast erheiternde Wirkung auf alle Gemüter ausübte … Manchmal hüstelte sie. Hierbei führte sie ihr Taschentuch zum Munde und betrachtete es alsdann.

    Das Ende kommt rasch, nicht ohne dass Thomas Mann den Kontrast zwischen Gabrieles ätherischem Wesen und ihrem stämmigen Gatten, mehr noch: ihrem pausbäckigen, prächtigen und wohlgeratenen Sohn gehörig herausarbeitet hätte.

    Andere Infektionskrankheiten nehmen im Werk des Autors weniger  Raum ein. 

    Mit dem Typhus ist es folgendermaßen bestellt: (Buddenbrooks)

    Die Diagnose ist gelegentlich durch besondere Umstände erschwert, wenn nämlich die Anfangssymptome, Verstimmung, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, unruhiger Schlaf, Kopfschmerzen, schon vorher bei anscheinend völliger Gesundheit vorhanden sind. Von völliger Gesundheit kann allerdings kaum die Rede sein, doch geraten wir hier an die Grenze zum Morbiden, von dem später noch zu reden sein wird.

    Seit mehreren Jahren schon hatte die indische Cholera eine verstärkte Neigung zur…Wanderung an den Tag gelegt: (Der Tod in Venedig, 1911)

    Möglicherweise infiziert sich der Schriftsteller Gustav Aschenbach mit rohem Obst, das er vor einem kleinen Gemüseladen kauft, Erdbeeren, überreife und weiche Ware. Die nur halb körperlichen Symptome, die ihn wenig später befallen, sind Schwindel und eine heftig aufsteigende Angst … Und noch desselben Tages empfing eine respektvoll erschütterte Welt die Nachricht von seinem Tode.

    Bevor wir uns dem „Morbiden“ zuwenden, müssen wir uns noch mit einer weiteren durch Infektion in Gang gesetzten Krankheit beschäftigen, der Syphilis.

    Krankheit, und nun gar anstößige, diskrete, geheime Krankheit … (Doktor Faustus 1947)

    Progressive Paralyse:

    Die Lues oder Syphilis wird gern als der „Affe unter den Krankheiten“ bezeichnet, da sie „alle“ Symptome nachahmen könne. Sie hat eine besondere Affinität zum Nervensystem. Adrian Leverkühn, ein hochbegabter Musiker und Komponist aus wohlsituiertem bürgerlichen Hause, handelt sich bei einer reizvollen Werktätigen im ältesten Gewerbe der Welt einen Primäraffekt ein, der scheinbar nach einer Therapie durch zwei Dermatologen spurlos verschwindet. Doch die Behandlung bleibt unvollständig, da der erste Arzt aus unbekannter Ursache plötzlich verstirbt und der zweite unter ebenso unklaren Umständen verhaftet wird – Teufelswerk, wie Adrian später erfährt. Nachdem er sich den Mächten der Finsternis überantwortet hat, erlebt er eine Steigerung seiner mentalen Fähigkeiten und Phasen höchster Seligkeit, schafft unerhörte  musikalische Werke. Nun hat seine Spirochaeta pallida eine Passion für das zarte Parenchym der Kopfregion. Zunächst leidet der Künstler nur an Schwindelerscheinungen und Migräne, wird aber volle vierundzwanzig Jahre post infectionem in tiefster Verzweiflung und Rettungslosigkeit, von unerträglichen Schmerzen gepeinigt, mit allen Anzeichen einer progressiven Paralyse enden.  

    Ebenso einprägsam schildert Thomas Mann die Zeichen der Tabes dorsalis.

    Mehrere Herren mit entfleischten Gesichtern werfen auf  jene unbeherrschte Art ihre Beine, die nichts Gutes bedeutet. Sobald sie in Gabrieles Nähe kommen, lächeln dieselben Herren und versuchen angestrengt, ihre Beine zu beherrschen (Tristan, 1902).

    Das Morbide

    Bei den Buddenbrooks wandert das Übel in Form von Neurasthenie, einer reizbaren Nervenschwäche, als schleichende Familienkrankheit über vier Generationen hinweg, um die beiden letzten Vertreter gänzlich zu zerstören. Eine Schwächung des „Selbst“ macht die Betroffenen unfähig, ihre Arbeits- und Lebenswelt sinnvoll zu strukturieren. Die veraltete Bezeichnung Neurasthenie ersetzen wir heute gern durch die des allgegenwärtigen Syndroms „burnout“.

    Buddenbrooks

    Thomas, der Firmenchef, empfindet, obwohl er kaum siebenunddreißig Jahre zählt, ein Nachlassen der Spannkraft, eine raschere Abnützbarkeit, die mit Rastlosigkeit und einem übertriebenen Hang zur persönlichen Sauberkeit und äußeren Perfektion einhergeht. Er wird sich darüber klar, dass oft die … sichtbarlichen und greifbaren Zeichen und Symbole des Glückes und Aufstieges erst erscheinen, wenn in Wahrheit alles schon wieder abwärts geht. An seinem Bruder Christian missfallen ihm Dinge, die er schon an sich selbst mit Abscheu bemerkt hat, nämlich eine ängstliche, eitle und neugierige Beschäftigung mit sich selbst, die zerfahren, untüchtig und haltlos macht. Aber wir sind bloß einfache Kaufleute … unsere Selbstbeobachtungen sind verzweifelt unbeträchtlich.

    Christian bietet die Zeichen einer schweren hypochondrischen Störung. Er ist ein liebenswürdiger Taugenichts, alles andere als dumm, aber unfähig zu ernsthafter Arbeit. Während er sich als begabter Imitator und geistreicher Unterhalter betätigt, ergeht er sich andererseits in abstoßenden, detaillierten Beschreibungen seiner Qual. Haltlos und bar jeder Selbstkontrolle wird er schnell zum Spielball anderer „Suitiers“ und einer Frau von zweifelhafter Lebensführung. Als seine Ehefrau betreibt sie schließlich unter Berufung auf Wahnideen und Zwangsvorstellungen seine Entmündigung und die Einweisung in eine Anstalt.

    Hanno, der jüngste und letzte Buddenbrook-Spross, still und kränklich, leidend und mitleidend, taugt gewiss nicht zum Kaufmann, allenfalls zum Künstler. Seine Spannungen entladen sich in musikalischen Phantasien bis zur Kakophonie. Die bläulichen Schatten in den tief liegenden Augenwinkeln hat er von seiner Mutter Gerda, und dass sie schon bei dem Neugeborenen auftreten, kleidet, wie Thomas Mann bemerkt, ein vier Wochen altes Gesichtchen nicht zum besten.

    Tristan

    In geringer Abwandlung erscheinen das blaue Äderchen über dem Auge und die tiefen Schatten zu beiden Seiten der Nasenwurzel als Leitmotiv auch bei Tristans Gabriele. Für die Beschreibung ihrer Ankunft in Einfried  findet Thomas Mann ironisierende Sätze, da die beiden Braunen [Pferde] … mit rückwärts gerollten Augen angestrengt diesen ängstlichen Vorgang verfolgen, voll Besorgnis für soviel schwache Grazie und zarten Liebreiz. Wie pathetisch aber wird erst der Neurastheniker Spinell, den die Mitpatienten geschmackvoll den verwesten Säugling nennen! Er schwärmt die junge Frau an, die doch aus einem alten Geschlecht stamme, zu müde bereits und zu edel zur Tat [sic!] und zum Leben, … das sich gegen das Ende seiner Tage noch einmal durch die Kunst verklärt.

    Der Zauberberg

    Hans Castorp, Hospitant und weicher Neuling, bringt es auf dem Berghof mit Fiebermessen und anderen Bemühungen endlich dahin, dass er sich fast wie ein ‚richtiger‘ Patient fühlen darf.

    Der Tod in Venedig

    Gustav Aschenbach erliegt zwar am Ende der Cholera, doch auf der Basis eines Gefühls der Ausweg- und Aussichtslosigkeit, nachdem er sich, ein betörter Liebhaber, im Traum der Raserei des Untergangs ergeben hat und es auch im wachen Zustand gegen die Mahnung seines Gewissens unterlässt, die polnische Adelsfamilie vor den Gefahren der verseuchten Stadt zu warnen, damit er nicht auf den Anblick des leidenschaftlich Begehrten verzichten muss – Man soll schweigen! Man soll das verschweigen!  und:  Ich werde schweigen!

    Meisterhaft versteht es Thomas Mann, seinen Protagonisten stets solche Krankheiten aufzuerlegen, die längst durch das Morbide in ihnen vorbereitet sind und sich schon beim scheinbar Gesunden in persönlichen Eigenschaften und als Symptome einer reizbaren Nervenschwäche äußern.

     

    Lit. bei der Verfasserin.

  • Sprich von der Liebe

     (16.2.2018)

     

    Im seichten Gewässer
    kann jeder
    die Liebe preisen
    Sprich du von der Liebe
    wenn das Unrecht
    gewalttätig marschiert
    und die Hoffnung vernichtet
    Stehe du zu ihr
    in trüben Tagen des Verrats
    in nagenden Nächten des Zweifels
    mitten im tosenden Ozean

    ֎֎֎

  •  Metamorphose

    (November 2013)

     

    Der Stift
    stand auf
    für Gerechtigkeit.
    Er verbreitete sich
    in der Welt.

    Das Papier
    schritt zur Aufklärung.
    Es bekam Flügel
    und stieg empor.

    Meine Hände
    eilten zur Liebe
    und blühten.
    Aus der einen
    wurde
    ein Ast wilder Rosen,
    voller Bienen und Schmetterlinge,
    aus der anderen
    eine Wasserquelle
    für Jungvögel.

  • Glück

     (1.12.2017)

    Wenn ich mich zurückziehe
    auf Inseln umgeben von leuchtenden Wellen
    wenn meine Seele hell tanzt
    mitten in der Zärtlichkeit grüner Ähren
    wenn meine Gedanken geschmeidig treiben
    im kristallklaren Waldesbach
    wenn meine Augen vollsaugen
    den lieblichen Wein der Morgenröte
    wenn meine Ohren lauschen
    dem Geflüster der Abendbrise
    wenn meine Fingerspitzen spielen
    mit Schneesternen und Tauperlen
    wenn mein Bauchbrummen sich vermischt
    mit dem Schnurren bezaubernder Katzen
    wenn meine Träume mit den Zugvögeln
    Berge und Täler überfliegen
    werde ich stets von der tiefen Überzeugung getragen
    dass Glück in der Gemeinschaft gedeiht

    ֎֎֎

  • HEALING WORDS

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    The healing art known as bibliotherapy (βιβλίων Θεραπεία), or the healing power of the books is an old concept, first mentioned by Greek historian Diodorus (90 B.C-30 B.C). A phrase written above the entrance to the royal chamber ψγxhσ iatpeion, where books were stored by Pharaoh Ramses II ,   could be translated as: „medicine for the soul“.

    Roman physician Galen (~129–216) maintained a medical library used not only by himself but by the staff of the Sanctuary Asklepion a Roman spa famous for its therapeutic waters, and considered to be one of the first hospital centres in the world.

    Today is bibliotherapy praised as the new service offering solace to everybody, but especially to the exhausted souls. In the world are published ca.one million new books every year (almost every 30 seconds). Therefore, there are qualified bibliotherapist who choose an appropriate book for the treatment. In her recent book a French bibliotherapist Régine Detambel (1963- ) emphasizes that the books take care of us as a creative bibliotherapy. „Through the rhythm and musicality of their sentences, the sensual touch of their paper, the books heal and calm us “

    The appropriate book allows us to elaborate or restore a space to ourselves.                                                     A room without books is like a body without a soul “ Marcus Tullius Cicero 106 BC-43 BC  roman philosopher and statesman )

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Heilende Worte

    Die als Bibliotherapie (βιβλίων Θεραπεία[1]), bekannte Heilkunst oder die Heilkraft der Bücher ist ein altes Konzept, zuerst erwähnt von dem griechischen Historiker Diodorus (90-30 v.Chr.). Eine Inschrift, die über den Eingang der Königskammer ψγxhσ iatpeion geschrieben wurde, wo Bücher von Pharao Ramses II. gelagert wurden, kann übersetzt werden mit „Medizin für die Seele“.

    Der römische Arzt Galen (129-216 n. Chr.) pflegte eine medizinische Bibliothek, die nicht nur von ihm selbst benützt wurde, sondern auch von dem Personal der Kultstätte Asklepion, einem römischen Bad, das berühmt war für seine therapeutischen Wasser und als eines der ersten Krankenhauszentren der Welt betrachtet wird.

    Heute wird die Bibliotherapie als der Dienst gelobt, der Trost für jedermann spendet, aber ganz besonders den erschöpften Seelen. Weltweit werden jährlich etwa eine Million Bücher veröffentlicht (fast alle dreißig Sekunden). Deshalb gibt es ausgebildete Bibliotherapeuten, die zur Therapie ein passendes Buch auswählen. In ihrem neuesten Buch hat die französische Bibliotherapeutin Regine Detambel (* 1963) betont, dass die Bücher sich um uns kümmern wie eine kreative Bibliotherapie.

    „Durch den Rhythmus und die Musikalität der Sätze und die empfindsame Berührung des Papiers heilen und beruhigen uns die Bücher.“

    Das passende Buch erlaubt uns, einen Raum in uns zu finden oder wiederherzustellen.

    „Ein Zimmer ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele“ (Marcus Tullius Cicero, 106-43 v. Chr, römischer Philosoph und Staatsmann)

     

    Nachsatz des Übersetzers:

    Frau Prof. Dr. med. Silke Heimes ist Ärztin, Poesietherapeutin, Autorin und Professorin für Journalistik an der Hochschule Darmstadt. Sie ist auch Gründerin des Instituts für Kreatives und Kreatives Schreiben (IKUTS). Sie hat 2017 das Taschenbuch Lesen macht gesund – Die Heilkraft der Bibliotherapie, Vandenhoek&Ruprecht, ISBN 978-3-525-46276-8, 142 Seiten, veröffentlicht. Darin beschreibt sie neben der Geschichte und wissenschaftlichen Darstellung auch detailliert viele Wirkungen der Bibliotherapie, die sie anhand einer Fragebogen-Umfrage unter über dreißig Ärzten, Psychologen, Apothekern, Psychologen, Pädagogen, Autoren und Journalisten ermittelt hat. Der Fragbogen ist am Ende des Buchs abgedruckt und stellt eine Art Lesebiografie dar.

    [1] Biblion = Buch, therapeia= zu Diensten sein)

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    It is  immense fun to cultivate a garden that gleams in the Sun
    However, the garden of mine is unique , and an incredible one.

    A little garden in my hand is like amazing dreamland.
    It has not plants or scenting flowers, but is overflowing
    with tuning rhymes, brilliant verses and lively poems.

    Creating a garden, the source of happiness
    where rhymes, and poems inspire and solace.
    Poetry is my only treasure in this place of leisure.
    Flowers need a gardener’s   gentle tender  care,
    their scent and fragrance  to share.

    Poems to be admired  require a devoted bard,
    who faithfully declaims  with love and regard.
    Amused listeners turn into children, who amazed watch
    for the very first time, a show of a luminous rainbow.

    Poets create in  silence   observing glittering stars
    the multicolored flowers,   and enchanted butterflies.
    Therefore,  poems are eternal  like the splendid stars,
    beautiful like the fragrant flowers.

     

     

     

     

     

     

     

     

    Alas ….   Just resembling a butterfly’s flight
    ephemeral is a poet’s life.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

    Dr. med. André Simon © Copyright  

     

    Credits.

    Der blaue Falter (The blue butterfly) was photographed bei Dr. Dietrich Weller, who agreed to illustrate this poem. The author is grateful for this permission.
    http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744
    Shown is the Blaue Morphofalter (Morpho peleides), a butterfly from the family of brush-footed butterflies (Nymphalidae).

     

    Übersetzung von Dr. Dietrich Weller

    Des Dichters Leben

    Es ist eine unermessliche Freude, einen Garten zu pflegen, der in der Sonne schimmert.
    Aber mein Garten ist einmalig und unglaublich.

    Ein kleiner Garten in meiner Hand ist wie erstaunliches Traumland.
    Er hat keine Pflanzen oder duftende Blumen, sondern fließt über
    von einstimmenden Reimen, brillanten Versen und lebendigen Gedichten.

    Einen Garten zu erschaffen, die Quelle des Glücklichseins,
    wo Reime und Gedichte inspirieren und trösten.
    Dichtung ist mein einziger Schatz an diesem Mußeort.
    Blumen brauchen die zarte Pflege eines Gärtners,
    um ihren Duft und ihre Zerbrechlichkeit zu verströmen.

    Damit Gedichte bewundert werden, braucht es einen ergebenen Barden,
    der treu verkündet mit Liebe und Bedacht.
    Die verzückten Zuhörer werden zu Kindern, die erstaunt zum allerersten Mal
    das Schauspiel eines Regenbogenleuchtens beobachten.

    Dichter erschaffen in der Stille im Anblick der glitzernden Sterne,
    der vielfarbigen Blumen und verzauberten Schmetterlinge.
    Deshalb sind Gedichte ewig wie prachtvolle Sterne,
    schön wie wohlduftende Blumen.

    Oh,
    ähnlich wie der Flug eines Schmetterlings
    ist des Dichters Leben vergänglich.

     

    Danksagung:
    »Der blaue Falter» hat Dr. Dietrich Weller fotografiert und zur Illustration des Gedichtes zugestimmt. Der Autor bedankt sich hierfür herzlich.
    http://www.fotocommunity.de/user_photos/2099744.
    Der Blaue Morphofalter (Morpho peleides) oder Himmelsfalter ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae).

     

     

     

  • MEDICINE  ( )

     

     

           Guzheng                                                                  

     

     

     

     

     

     

    medicinal  herbs

     

     

     

     

    Chinese pictogram’ writing consists of a variety of symbols that represent an idea or a concept.

    The pictogram of a Guzheng (Chinese zither) symbolises the whole range of music in a general sense. Masters of the medical arts are themselves like musicians. Observing nature, they have learned the principles of harmony and as a result they have created their own kind of music.

    Various healing procedures corresponding to the music, and even medicinal herbs are used. Perhaps for this reason, the Chinese pictogram for “medicine” is a composition of the pictogram for music, and the pictogram of health-giving herbs

    ( +)

    Medicine = music + health giving herbs.

    Like the birds, with their many and variable songs, medical arts are used to help us to create living energy, wellbeing and harmony.

     

    Dr. med. André Simon © Copyright

     

    Übersetzung von Dietrich Weller

    Medizin

    Die chinesischen Piktogramm-Schriftzeichen bestehen aus einer Vielzahl von Symbolen, die eine Idee oder ein Konzept darstellen.

    Das Schriftzeichen einer Guzheng (Zither) symbolisiert die ganze Spanne der Musik in einem allgemeinen Sinn. Meister der medizinischen Künste sind selbst wie Musiker. Durch Beobachtung der Natur haben sie die Prinzipien der Harmonie gelernt, und als Ergebnis haben sie eine eigene Art von Musik erschaffen.

    Verschiedene Heilmaßnahmen, die mit Musik verbunden sind, und sogar medizinische Kräuter werden verwendet.

    Vielleicht ist aus diesem Grund das chinesische Schriftzeichen für Medizin eine Zusammenstellung aus dem Schriftzeichen für Musik und dem Schriftzeichen für gesundheitsförderliche Kräuter

    ( +).

     Medizin = Musik + gesundheitsfördernde Kräuter.

    Wie die Vögel mit ihren zahlreichen und wechselnden Gesängen werden die medizinischen Künste genützt, um uns zu helfen, Lebensenergie, Wohlgefühl und Harmonie zu erschaffen.

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    Books

    Books are like oysters. To enjoy them, one needs to open them.
    Occasionally, we find a pearl or two.  However, all books contain so-called; “pearls of wisdom”.

    The “pearls of wisdom” embellish and explain the written messages.
    The universal goal   of the “pearls of wisdom” is to shape our thinking.

    Each time that one caresses the “pearls” and enjoy their splendor the authors like the Sages, communicate on many different levels. They draw one’s mind to the favourite places, and their intellectual spark, received from heaven, illuminate the world around us.

    Let’s be grateful to the authors for their gifts.

    They are the thoughtful gardeners who make our souls bloom.

    They open the “doors of the spirit “which enables us to learn, and achieve even more, by living our lives like them.

    The way the Sages live is like poetry.

    Copyright Dr. André Simon

     

    Übersetzung von Dr. Dietrich Weller

    Bücher

    Bücher sind wie Austern. Um sie zu genießen, muss man sie öffnen. Gelegentlich finden wir eine Perle oder zwei.

    Allerdings enthalten alle Bücher sogenannte Weisheitsperlen.

    Die Weisheitsperlen verzieren und erklären die geschriebenen Botschaften.

    Das universelle Ziel der Weisheitsperlen besteht darin, unser Denken zu formen.

    Jedes Mal, wenn wir zärtlich zu den Perlen sind und ihren Glanz genießen, kommunizieren ihre Autoren wie die Weisen auf vielfältigen Ebenen mit uns.

    Sie lenken unseren Geist auf Lieblingsplätze, und ihr intellektueller Glanz, der vom Himmel empfangen wurde, erleuchtet die Welt um uns herum.

    Lasst uns dankbar sein für ihre Geschenke.

    Sie sind die bedachtsamen Gärtner, die unsere Seelen blühen lassen.

    Sie öffnen die Türen des Geistes, die uns ermöglichen zu lernen und sogar zu erreichen, unser Leben so zu führen wie sie.

    Die Art wie Weise zu leben, ist Poesie.

     

  • Orientalische Gärten

    (18.7.2017)

     

    Heimat! Dich trage ich stets
    auf meiner erlebnisreichen Reise
    wie eine Pflanze
    die vor Leben strotzt
    im Blumentopf meines Herzens
    Wenn ich mich irgendwo niederlasse
    durchziehen deine Wurzelausläufer die Erde
    erfrischen deine Blüten den Raum
    bereichern deine Früchte die Zeit
    Und dann nehme ich dich wieder mit
    behütet in meinem Herzen
    So entstehen an unterschiedlichen Stellen
    immer von Neuem
    orientalische Gärten und Haine

    ֎֎֎