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Manche Hoffnungsknospen
blieben verschlossen
im Hagelsturm des Verzweifelns
Manche bestäubten Blüten
brachten keine Früchte hervor
während der Durststrecken der Angst
Mancher Frucht tragender Ast
brach unerwartet ab
unter den Schicksalsschlägen
Und doch:
Der tief verwurzelte Baum
lebt heute noch -
Verwandle dich in eine Wolke
spende tausende Regentropfen
und sei innerlich frei
auch wenn das Ganze
dir wie ein Tropfen erscheint
auf heißem Gestein -
Gib mir deine Hand
auch wenn du dich in diesem Land
betrogen fühlst, verunglimpft, verraten
Gib mir deine Hand
bevor du
in deiner eigenen Heimat
ins Exil gehst. -
Diese sternenlos erscheinenden Nächte
werden wie alle bisherigen
mit dem unaufhaltsamen Sonnenaufgang
der Vergangenheit angehören
Beim Tageslicht werden dann wieder
die gegenwärtigen Sklavenhalter
in feurigen Reden
heuchlerisch
der Freiheit huldigen -
Unsere klugen Vorfahren
unterbrachen zu bestimmten Tageszeiten
durch Beten und Andacht
den Strudel des Alltags
Sie befreiten sich von Lasten
durch Fasten in regelmäßigen Abständen
Ähnliche Rituale pflege ich persönlich
um meine Gedanken und Handlungen
selbstbestimmt gestalten zu können -
In meinem Bekanntenkreis
sind zahlreiche Menschen
die sich als besonders belesen erachten
Sie schreiben und reden wortgewandt
über hehre menschliche Werte
Einige weisen hohe akademische Grade auf
andere haben hervorgehobene gesellschaftliche Stellungen
Allerdings zeigen sie beschämend
eine entscheidende Einschränkung
eine bindende Behinderung
Sie fallen buchstäblich zusammen
wie hörige Klappmesser
wenn es drauf ankommt
von ihrem Rückgrat
Gebrauch zu machen. -
Wahrhaftig ist es belanglos
bei stillem Meer
am gesicherten Strand zu sitzen
und mit den Heldentaten
edelmütiger Menschen
auf stürmischen Ozeanen
zu prahlen
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Beim Spazierengehen mit meinem Hund freue ich mich an einem sonnigen Februartag über die vielen Krokusse, die aus dem Gras spießen. Und während die Krokusse blühen, fällt mir ein, dass der Rasen auch in diesem Jahr wieder ein komplexes Programm abspult.
Wie eine Lochkarte noch heute unsere Waschmaschine steuert, und ihr sagt, wann das Wasser abgepumpt werden soll und wann geschleudert wird. Lochkarten gibt es seit dem 19. Jahrhundert, und sie werden immer noch verwendet.
Wo sitzt die Lochkarte für unseren Rasen?
Wir wissen ziemlich genau, dass er bald, nachdem die Krokusse verblüht sind, zu wachsen beginnt. Dann kommen auch der Klee und die Gänseblümchen.
Später treibt der Bambus durch das Gras, man muss ihn hundert Mal abschneiden, schließlich gibt er auf.
Und an einem schönen Sommerabend starten plötzlich, wie auf Kommando, tausende fliegender Ameisen aus dem Rasen.
So geht das jedes Jahr.
Wo die Lochkarten unserer Enkel sitzen, wissen wir ziemlich genau. Die Steuerung ist beeindruckend. Da werden Gene angeschaltet, und dann wachsen Zähne aus den Kiefern, und dann werden die Gene wieder ausgeschaltet.
Dann der Zahnwechsel.
Mit etwa 12 Jahren fangen die Keimdrüsen an, zu arbeiten. Im Vergleich zu anderen Säugetieren ist das spät im Leben, man nennt es Pubeszenz, und die mündet unweigerlich ins Erwachsenenalter.
Was dann alles lochkartengesteuert anders wird: Der Bartwuchs, die Haarfarbe, der Blutdruck, der Bauch, der Haarausfall…
Man kann Gene, die in der Kindheit angeschaltet waren, und die im Erwachsenenalter „schlafen“, auch wieder aktivieren. Das passiert zum Beispiel bei Reparaturvorgängen und Heilungen nach Verletzungen.
Der Ablauf der Lebensuhr kann gestört werden: Durch Mutationen können Tumore entstehen, Strahlung kann Alterungsvorgänge erheblich beschleunigen.
Wir können auch die Lebensuhr manipulieren:
Unser Lebensstil und unsere Ernährung beeinflussen unser Älterwerden genauso wie Sport. Sport verbessert nachgewiesenermaßen die Situation an den Telomeren, den Enden unserer Chromosomen, die nach jeder Zellteilung ein bisschen kürzer werden.
Auch das Mikrobiom in unserem Darm, unser Blut, Schokolade mit viel Kakao und verschiedene Medikamente beeinflussen das Altwerden.
Was bei der ganzen Geschichte das Wichtigste ist, sei dahingestellt. Eine der ältesten Frauen auf diesem Planeten ist über 120 Jahre alt-
und raucht.
Das tut unsere Mutter mit ihren erst 100 Lenzen nicht.
Sie lebt einfach – gesund.
Und vielleicht hat sie eine besondere Lochkarte, wie man sie in automatischen Musikinstrumenten findet. Diese sogenannten Lochbandrollen können ziemlich lange laufen.
Aber nicht endlos,
weil alles, was einen Anfang hat, auch ein Ende haben muss,
wie auch diese Gedanken.
Kehren wir zurück auf den grünen Rasen und freuen uns über die vielen schönen Blumen zu dieser Jahreszeit. Die Uhr läuft. -
Hört Ihr Leute, lasst Euch sagen
In den letzten siebenhundert Tagen
Legten in den Feldern rund um Speyer
Nur zwei Lerchenpaare Eier.
Den Feldlerchen geht es beschissen
Ihr Volk stirbt aus, wird rausgeschmissen.
Wer hat, meint Ihr, die Schuld daran?
Lest nach im Hunde – Katz – Transgenderplan!
Hund und Katze, diese beiden
Können sich im Prinzip nicht leiden.
Ein Hund muss Steuergelder zahlen
Darf an der Leine niemals prahlen.
Die Katze streunt des Nachts davon
Holt sich den Lerchenliebeslohn.
Frisst Leinenlos und Steuerfrei
die Küken und das Lerchen Ei.
Der Speyerer Stadtrat analysiert
Das Problem wird diskutiert
In Einklang mit dem Grundgesetz
Und dem sozialen Demonetz
Sei dieser Missstand nur zu ändern
Durch das Hund in Katze Gendern
Zugleich, um nicht zu diskriminieren
Katzen in Hunde transformieren?
Der Experte sprach
Ich denke nach.
Auf Ihre Fragen
Kann ich sagen:
Gegenderte Katzen bleiben Katzen
Mit ihren Schnauzen, Ohren, Tatzen
Nur ihr Hundsverhalten, Leinenpflicht
Wird artgerecht und stört sie nicht.
Jedoch, bei transformierten Hunden
Wird Leinenpflicht als bös empfunden.
Sie wollen frei in Katzenroben
Durch die Altstadtgassen toben.
Das ist modern und hundsgesund
Auf die Straße! denkt der Hund
Will die Gunst der Stunde nützen
Lerchen vor der Katze schützen.
In Speyer wird laut demonstriert
Zeichen gebellt und uriniert
Jeder kleine Hundefratz
Will in das Geschlecht der Katz
Will von des Mannes Leine los
In den Katzen Gender Frauen Schoß.
Das Lerchen Ei sei Messstab, Note
Für die Hunde Katzen Transsex Quote.
Der Speyrer Stadtrat tut das seine
Lässt die Hunde von der Leine
Legt artgerecht die Leine dann
Den Katzen auf den Feldern an.
Die Hunde streunen durch die Gassen
Weit stinkt, was unter sich sie lassen.
Die Katzen an der Leine klagen
Sie können in der Nacht nicht jagen.
Die Lerchen aber, lieber Freund
Für die Transgender gut gemeint
Verstehen nicht die Schutzaktion
Fliegen auf, weit fort, davon.
Zufrieden stellt der Tierfreund fest
Für Hund und Katze, Lerchennest
Ist die transsexuelle Stadtaktion
Prima Tierschutz in Papierfunktion. -
Der Horizont bildet die Grenze
der Erfahrung in ihrer Gänze,
der Einsicht und dem Vermögen,
dem Verlangen und dem Streben.
Der Horizont öffnet den Blick,
der vorausschaut, nicht zurück.
Am Horizont endet das weite Land,
was hinterwärts liegt, bleibt unbekannt.
Der Horizont ist aber kein Ende,
ein Vorlauf zeitigt klar die Wende.
Die Sichterweiterung zeigt uns an,
dass man die Welt erfassen kann.