Kategorie: Gedichte

  • Das geht schon gar nicht (von Klaus Kayser)

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  • (24.12.2023)
    Das Krippenspiel der Kinder
    endet mit dem beherzten Beifall der Anwesenden
    Beim Verlassen der Kirche
    stecke ich einen Geldschein in das Körbchen
    Brot für die Welt soll es geben
    Meine alljährliche Pflicht betrachte ich
    als sachgerecht und entlastend erledigt
    In Windeseile ist die Tatsache verdrängt
    dass die gewählte Regierung
    fortlaufend Hunger und Not
    nah und fern hervorruft
    Zuhause wartet das Weihnachtsmahl

  • (25.12.2023)
    In die Enge getrieben
    verzweifelt
    vereinsamt
    begrüßen die Entrechteten
    ihre Überlebensinstinkte
    In goldenen Käfigen gefangen
    schwafeln scheinheilig Täter und Mitläufer
    von Moral und hehren Werten
    und übersehen geflissentlich
    ihre gravierende Verantwortung
    für die grenzenlose Misere

  • (24.12.2023)
    Fein fühle ich
    meine Augen sich sanft schließend
    mein Herz unbeschwert kindlich tanzend
    meine Seele federleicht schwebend
    Du liegst neben mir

  • (26.12.2023)

    Der Sumpf stinkt nach Verwesung
    verschlingt gierig jeden Lichtstrahl
    Und in demselben Moment
    bringt er den besten Schlamm
    zum Gedeihen neuen Lebens hervor

  • Ich demonstriere für dich
    Du mein Geliebter
    Der du das Wischen
    Deines Smart Phone

    Der Vernunft  geopfert
    Dem Glauben überlassen
    Mit wirbelnden Wünschen
    Im unendlichen Leben
    Mich Tanzen lässt.

    Lass mich mit dir
    Du mein Geliebter
    Noch einmal träumen
    Die Sternennacht.

    Mit dir lass mich schweben
    Die Engelzeichen setzen
    Die Welten ergründen
    In denen meine Liebe
    Über dich wacht.

    Meide das Nichts, das uns umgibt
    Das Chaos, das die Wolken schiebt.

    Stehst du am Rande deiner Zeit
    Befreie mich und sei bereit
    Meine Fesseln, unser Leben
    Zu zerbrechen, aufzugeben.

    Vergiss Verstand und Freude, Leid
    Auf dem Weg zur Ewigkeit.

    Umarme mich mit Hoffnung, Glauben
    Lass dir vom Nichts nicht alles rauben.
    So können wir in jenen Stunden
    Selbst Chaos und das Nichts erkunden.

  • Ja, es ist mein Leichnam
    Aber nicht meine Leiche.
    Von mir weiß ich nicht
    Ihr wisst vielleicht von mir
    Von meiner Welt in euch
    Von meinem Grab.

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  • Du Stern Jerusalem
    Warum kämpfst du
    Gegen das Böse?
    Warum folgst du nicht
    Deiner Würde?

    Es ist doch das Morgen
    Aber nicht das Heute
    Oder gar das Gestern
    Die über Gut und Böse
    Entscheiden?

    Liegt nicht
    Deine Zukunft im Herrn
    Und mit ihm
    Das Gute und das Böse?

    Dir wurde Böses getan
    Unmenschlich Böses.

    Ja ich weiß.

    Aber bedenke
    Die Zukunft liegt beim Herrn
    Uns ist es nicht erlaubt
    Das Böse zu vernichten.

    Dann hätten auch wir
    Keine Zukunft.
    Denn sterben wird stets
    Was existiert.

    Und schlimmer noch:

    Geboren wird wieder
    Auf seinen Wurzeln
    Was vernichtet wurde.

    Dein treuer Knecht Abraham
    Wusste um diese, deine Wahrheit
    Folgte dem fürchterlichsten Befehl
    Deines Gottes

    War bereit
    Das Leben seines Sohnes
    Dir, seinem Herrn zu opfern.

    Und dein herrlicher Gott
    Sah den Schmerz seines Dieners
    Befahl ihm
    Die Kehle seines Sohnes
    Der Gnade des Herrn
    Zu überlassen
    Um seiner Würde Willen.

    Du Stern Jerusalem
    Folge deinem Herrn
    Übergib deinen Feinden
    Den Bösesten der Bösen
    Die Würde deines Herrn.

    Und der Herr wird dir zeigen
    Wie fruchtbar das Feld
    Der bestellten Gnade
    Deiner neuen Zukunft ist.

    Bild: Frans Beer; Klavier: Julia Berghoff

  • (12.11.2023)

    Was bedeuten diese Wörter
    Werden sie noch gebraucht
    Wurden sie bereits aufgebraucht
    Verbindlichkeit
    Umsicht
    Wahrhaftigkeit
    Vertrauen
    Sinnhaftigkeit
    Güte
    Aufrichtigkeit
    Mitgefühl


  • (11.11.2023)

    Gerade wenn Ungerechtigkeit geschieht
    und kriegerische Gewalt augenscheinlich siegt
    lass dein Herz frei sprechen

    Nimm seine Worte mit allen Sinnen wahr

    Diese katastrophale Spirale
    hat ohne Wahrhaftigkeit und Güte
    kein friedliches Ende