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ORANGE
A recognized expert in the field of human resources held a lecture. After the introductory speech, he put an orange on the table in front of him, and asked mysteriously his audience:
„If I squeeze this orange with all my strength, what will come out of it?“
“Orange juice“, was the unanimous response.
Then, the expert said, „That’s right. The reason that orange juice is coming out of the orange is that it’s just that what is inside. Now, if we expand the metaphor, imagine someone squeezing you like that and hint at your problems, worries, and fears. Only your rage, hatred, contempt, fear, and anger will come out of you.
It is what you carry inside you.
Remember, if you are squeezed. always comes out what is inside you,
From an orange will never come out an apple juice and will never come out of you what is not already within you.“
From a good man cometh benevolence and kindness as he voices what is in his heart.
Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
Orange
Ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der menschlichen Ressourcen hielt einen Vortrag. Nach der Einleitung legte er eine Orange auf den Tisch vor sich und fragte die Zuhörer geheimnisvoll:
„Wenn ich diese Orange mit aller Kraft auspresse, was kommt dann aus ihr heraus?“
„Orangensaft!“, war die einstimmige Antwort.
Dann sagte der Fachmann: „Das stimmt. Der Grund, warum Orangensaft aus der Orange kommt, ist, dass es genau das ist, was drin ist. Wenn wir jetzt die Metapher ausdehnen, stellen Sie sich vor, jemand presst Sie so aus, und spielen Sie auf Ihre Probleme, Sorgen und Ängste an.
Nur Ihr Zorn, Hass, Verachtung und Ärger werden aus Ihnen heraus kommen.
Das ist es, was Sie in sich tragen.
Denken Sie dran, wenn Sie unter Druck gesetzt werden, kommt immer heraus, was in Ihnen steckt.
Aus einer Orange wird nie Apfelsaft fließen, und aus Ihnen wird nie etwas heraus kommen, was sich nicht schon in Ihnen befindet.“
Aus einem guten Mann wird Gutwilligkeit und Freundlichkeit kommen, da er zum Klingen bringt, was sich in seinem Herz befindet.
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Dennoch
So lange Kinder, Enkelkinder, vielleicht inzwischen auch Urenkelkinder leben, die noch in sich die Schmerzen der geflohenen, geretteten , ermordeten, oder sonstwie umgekommenen Vorfahren spüren, und die wegen dieses Schmerzes keine Dankbarkeit für ihr Leben im Hier und Jetzt empfinden, werden weiterhin Flüchtende im Meer ertrinken, anderen, obwohl sie müde und durstig sind, die Tür gewiesen . Auch unsere Umwelt wird nicht geschont. Was sind die Triebfedern? „ich denke an mich, jetzt bin ich dran. Wer hat an meine Vorfahren gedacht?“
„Warum soll es denen besser gehen als es mir und den meinen ging?“
Ist das nicht auch eine Art von Neid und Missgunst? Es ist schwer, dieses Denken zu ändern, denn es ist ihnen ja nicht bewusst. Gilt es zu hoffen, dass es irgendwann ihnen selbst so schlecht geht (vielleicht auch nur körperlich?) und sie sich in Psychotherapie begeben. Aber kann sich was ändern, wenn nur auf Symptombeseitigung und Kostenersparnis in einer Kurzzeittherapie geachtet wird? Wir können nicht einmal darauf hoffen, dass diese Spezies Mensch ausstirbt, denn schon vor ihrem Tod haben sie ihr unbewusstes Leid, ihre Sünden den Nachkommen vererbt. Und außerdem: Ende von Krieg und Verfolgung ist erst mal nicht zu erwarten.
Als ich am Schluss meiner Gedanken einen Titel suchte, der auch ausdrückt, dass ich nicht in depressionsähnliche Resignation verfalle, sah ich die Wand hinter dem Schreibtisch meines Vaters in seinem Arbeitszimmer (in Ost-Berlin circa 1957, kurz vor seinem illegalen Verlassen der DDR). Dort hingen Fotografien von zerbombten Kirchen (Gedächtniskirche in Berlin, Garnison Kirche in Potsdam). Darunter ein gerahmter Spruch, nein, kein Spruch nur ein Wort:
DENNOCH
Helga Thomas
7.8.2018 7:00 Uhr
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Sonntag, 5.August 2018
Ein Sonnentag
voll
Wärme und Licht …Menschen
Tiere
Pflanzen
leiden
sehnen sich
nach Regen …Lektion für uns
Einseitiges zu vermeiden
die Ganzheit zu
suchen? -
Die folgenden Gedichtsammlungen befinden sich auf der Homepage von Amir Mortasawi:
Verbunden mit der Erde
https://amirmortasawi.files.wordpress.com/2016/09/gedichte-band-11.pdf
https://amirmortasawi.files.wordpress.com/2018/06/gedichte-band-2.pdf
30 Gedichte für den Frieden
https://amirmortasawi.files.wordpress.com/2017/04/30-gedichte-fc3bcr-den-frieden.pdf
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Lavendel
(4.8.2018)
Pflanzen, Düfte und Früchte
versetzen mich mitten im Alltag
in andere Sphären
So schwebe ich mit Hyazinthen
Stiefmütterchen und Mehlbeeren
durch den Teheraner Frühling meiner Kindheit
Geranien vermitteln mir den Gruß
des alten Gärtners der Schule
Maulbeeren spielen die Musik
des Werdegangs der Seidenspinner
Hand in Hand mit Rosenwasser
gehe ich gemächlich
durch Grabstätten und ihre Gärten
Löwenmäulchen, Basilikum und Pfefferminze
beten mit mir mitten in Beeten
Wassermelonen ziehen mich zärtlich
in den kalten Bach hinein
Neulich hat sich Lavendel
lieblich hinzugesellt
Er bringt mich in den Spiegelsaal
bewegender Begegnungen֎֎֎
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Geschichten und Gedichte
(28.7.2018)
in Erinnerung an Erich Fried (1921-1988)
Geschichten und Gedichte
geben wie die Gene
lebenswichtige Weisungen weiter
vom Herzen zum Herzen
Geschichten und Gedichte
werden wie die Gene
versetzt, verfälscht, vernichtet
damit die Interessen der Machthaber
rücksichtslos durchgesetzt werden können
Geschichten und Gedichte
beschütze ich beharrlich wie mein Rückgrat
im täglichen, trächtigen Kampf
gegen die Verbrecher unserer Zeit֎֎֎
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HEAVEN
The Chinese pictogram (Tiān) means the heaven. It consists of the line above a simplified drawing of a man with his arms stretched. The line directly above represents the horizon.
The heaven is ever greater than humanity. The sign puts human beings between heaven and earth, and reminds one ,that human beings are just a minute part of everything under the heaven.
The heaven is infinite, vast, omnipresent and ever-changing.
However, the heaven has no beginning, because if it had, it would have had an end. It is a circle that at each point starts and ends infinitely.
Heaven is not an abstract philosophical concept but an every – daily presence. The wind blows through its blue expanse. Clouds gather and vanish in its vastness.
The human spirit of a genius is very possibly as extensive like a heaven.
Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
Himmel
Das chinesische Piktogramm Tian bedeutet Himmel. Es besteht aus der Linie über einer vereinfachten Zeichnung eines Menschen mit seinen ausgestreckten Armen. Die Linie direkt darüber versinnbildlicht den Horizont.
Der Himmel ist sogar größer als die Menschlichkeit. Das Zeichen stellt menschliche Wesen zwischen Himmel und Erde dar und erinnert uns, dass menschliche Wesen gerade mal ein winziger Teil von allem unter dem Himmel sind.
Der Himmel ist unbegrenzt, riesig, überall und ändert sich ständig.
Aber der Himmel hat keinen Beginn, denn wenn er einen hätte, hätte er auch ein Ende. Es ist ein Kreis, der an jedem Punkt beginnt und im Unendlichen endet.
Der Himmel ist kein abstraktes philosophisches Konzept, sondern eine all-tägliche Gegenwart.
Der Wind bläst durch seine blaue Ausdehnung. Wolken sammeln sich und verschwinden in seiner unendlichen Weite.
Der menschliche Geist eines Genies ist sehr wahrscheinlich so umfassend wie der Himmel.
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Eindrücke
(21.7.2018)
Auf beiden Seiten des Fahrradweges
frisch gemähte Getreidefelder
an kurz geschorene Köpfe erinnernd
zum Streicheln einladend
An einigen Stellen schon der neue Pflug
Schimmernde Heuballen abholbereit
dazwischen ein einsamer Streifen Sonnenblumen
Eine Schar wilder Gänse emsig weidend
Ein junges Reh hastig den Weg überquerend
Kreisförmige Wellen im Baggersee
auf beschäftigte Insekten hinweisend
Großer Ratschlag der Vögel auf der Stromleitung
Der Himmel farbenfroh von der Abendsonne
Neben mir deine beglückende Anwesenheit
Immer wieder Hand in Hand -
Book
The Chinese pictogram Shū describes a book presented in bamboo strips tied together with threads. This book type is far ahead of the books written on the rice paper.
A legend has it, that once an earthquake caused the displacement of boulders and reopened a cave. The cave was hidden for centuries by rocks and vegetation. When the people of this time explored the cave, they found art designs on the walls. In the center of the cave they also found human bones and the remains of a “book” with the signs etched on bamboo strips. This partially legible book told an obvious message. Unlike the dominant thoughts of that era, it described a person who had reconsidered his whole life and imparted the lessons of a new way of seeing things.
The writings in this book are deeply respected and allow people to read about forgotten knowledge and to travel distances over time and space.
Books are the safest bridge over which the time flows and which connects the time.
Authors note:
The oldest book of the Chinese classics and divination text, written more than 3500 years ago. is known as “I Ching” (易經)
„I Ching” has philosophical commentaries and provides inspiration to the world of psychoanalysis offering the life’ lessons. It was translated by German sinologist and missionary Richard Wilhelm (1873-1930), who lived in China for 25 years and became fluent in spoken and written Chinese. The psychologist Carl G. Jung was his friend and took interest in the possible universal nature of the” I Ching”, and a possibility of access to the unconscious. He explained it in the introduction to the first translated edition of “I Ching” (1923). Carl G. Jung used the term synchronistic principle publicly in 1930 in his obituary to the friend.
Dr. med. André Simon © CopyrightÜbersetzung von Dietrich Weller
Das chinesische Piktogramm Shū beschreibt ein Buch, das in Bambusstreifen vorliegt, die mit Fäden zusammengebunden sind. Diese Art von Buch stammt aus einer Zeit, die lange vor den Büchern liegt, die auf Reispapier geschrieben wurden.
Eine Legende schildert, dass einmal ein Erdbeben Felsgestein verschob und eine Höhle wieder eröffnete. Die Höhle war Jahrhunderte lang von Felsen und Gewächs verdeckt. Als die Menschen jener Zeit die Höhe erforschten, fanden sie Kunstwerke an den Wänden. Im Höhlenzentrum fanden sie auch menschliche Knochen und die Überbleibsel eines „Buchs“, auf dem die Zeichen auf Bambusstreifen geätzt waren. Das teilweise lesbare Buch vermittelte eine offensichtliche Botschaft. Anders als die überwiegenden Gedanken jener Zeit, beschrieb es eine Person, die ihr ganzes Leben betrachtet hatte und die Lektionen einer neuen Sicht auf die Angelegenheiten des Lebens vermittelte.
Die Schriften in diesem Buch werden tief respektiert und erlauben den Menschen, über vergessenes Wissen zu lesen und Entfernungen über Zeit und Raum zu überwinden.
Bücher sind die sicherste Brücke, über die Zeit fließt und die Zeiten verbinden.
Anmerkung des Autors:
Das älteste Buch der chinesischen Klassiker und Prophezeihungstexte, geschrieben vor mehr als 3500 Jahren, ist als I Ching (易經) bekannt.
Das „I Ching“ enthält philosophische Kommentare und vermittelt Einsichten in die Psychoanalyse, indem es Lebenslektionen anbietet. Es wurde von dem deutschen Sinologen und Missionar Richard Wilhelm (1873 – 1930) übersetzt, der 25 Jahre lang in China lebte und Chinesisch in Wort und Schrift fließend beherrschte.
Der Psychologe Carl G. Jung war sein Freund und zeigte Interesse an der allumfassenden Natur des „I Ching“ und an der Möglichkeit eines Zugangs zum Unterbewusstsein. Er erklärte das in der Einleitung zu der ersten übersetzten Ausgabe des „I Ching!“ (1923). Carl G. Jung benützte den Begriff „synchrone Prinzipien“ 1930 öffentlich in seinem Nachruf für den Freund.
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Selbstüberwindung
(19.7.2018)
In durchlöcherten Schuhschachteln
umgeben von Maulbeerblättern
sah ich die Entwicklung der Seidenraupen
ihr mehrfaches Häuten
die Entstehung der Kokons
das kurze Dasein der Schmetterlinge
die Farbveränderungen der kleinen EierIn ständiger Selbstüberwindung
auf unterschiedlichen Ebenen
nahm mein Leben seinen Lauf
bei aller Versunkenheit und Glückseligkeit
stets begleitet von der Sehnsucht
einen Meißelschlag auszuführen
an der werdenden Statue
der Menschengesellschaft֎֎֎