-
TIGER
It is difficult to imagine, almost impossible to describe,
the pain and the bitter surprise of a great born egoist,
when someone becomes disloyal to him, leaves him suddenly,
or manage him in the same way, he had always done to the others.
In the similar way responds usually the wounded tiger,
who has his whole life harmed, injured and killed
all beings around him.Dr. med. André Simon © Copyright
Translater´s Note:
Recently I read, that a tiger in a zoo had attacked and killed a visitor who had climbed into the tiger´s corral. The director of he zoo said: „The accident is very sad, but he tiger has just reacted like tigers use to behave.“
I want to stress that men can decide with full awareness to react in various ways – if they had learned to behave like humans and not exclusively as instinctively controlled beings.
Übersetzung von Dietrich Weller
TIGER
Es ist schwierig, sich vorzustellen, ja fast unmöglich zu beschreiben:
den Schmerz und die bittere Überraschung einen geborenen Egoisten,
wenn jemand unloyal ihm gegenüber wird, ihn plötzlich verlässt,
oder ihn gleich behandelt, wie er es mit den Anderen immer getan hat.
Auf ähnliche Weise reagiert gewöhnlich der verletzte Tiger,
der sein ganzes Leben lang alle Lebewesen
um sich herum beschädigt, verletzt oder getötet hat.Anmerkung des Übersetzers:
Neulich las ich, dass ein Tiger in einem Zoo einen Besucher anfiel und tötete, der in sein Gehege geklettert war. Der Zoodirektor sagte: „Der Unfall ist sehr traurig, aber der Tiger hat sich verhalten, wie Tiger das normalerweise tun.“
Ich möchte betonen, dass Menschen mit voller Achtsamkeit bewusst entscheiden können, sich auf unterschiedliche Weisen zu verhalten – wenn sie gelernt haben, sich als menschliche und nicht als instinktgetriebene Wesen zu benehmen.
-
Bäume pflanzen
(26.8.2018)
In Erinnerung an Samir Amin (1931-2018)
Das Haus erschien aus der Ferne
beeindruckend prächtig
bei näherer Betrachtung
von innen verfallendSuchend, denkend, mitfühlend
lehnte ich mich an einen alten Baum
der zärtlich, entschieden zu mir sprachSei du einer von den Menschen
die großmütig Bäume pflanzen
Bedenke mit sehenden Augen
wie die Meinung der Herrschenden
mit allen möglichen Machenschaften
zur herrschenden Meinung entwickelt wird
Bilden Gier und Gewalt
die Grundlagen der Gesellschaftsordnung
vereinnahmt die herrschende Meinung
vergiftend sämtliche Lebensbereiche
korrumpiert Schritt für Schritt
Gewerkschaften, Parteien
gesellschaftliche Bewegungen
Kunst und Wissenschaft
Gefühle und GedankenGehöre du in diesem Strudel
der Verdrehung und Verbiegung
der Verelendung und Vernichtung
zu den wachen Wesen
die Rückgrat zeigen
den Blickwinkel erweitern
Ehrfurcht vor dem Dasein lehren
selbstlos Bäume pflanzen und pflegen֎֎֎
-
Die Fuldawiesen
(5.8.2018)
für Bernhard Trautvetter*
So wie Wasser und Brot
brauche ich Begegnungen
mit den morgendlichen Sonnenstrahlen
dem erfrischenden Gegenwind
dem einsamen Raben im Spazierschritt
den weiten Feldern mit dem Wald im Horizont
den Frühaufstehern mit ihren Hunden
Aber vor allem ersehne ich
Menschen mit Weitblick und Rückgrat֎֎֎
*Der vorliegende Text entstand im Zusammenhang mit dem Artikels „Der große Krieg. Die globalen Kriegstreiber planen ihre letzte Schlacht.“ von Bernhard Trautvetter:
https://amirmortasawi.files.wordpress.com/2018/08/der-groc39fe-krieg.pdf
-
Weckruf
(29.8.2018)
Am helllichten Tag
erscheinen mir greifbar nah
mögliche ZukunftsbilderDie Zeichen der tragischen Zeit
können kaum noch klarer sein
Bequemlichkeit und Feigheit
sind weitverbreitet, bestechend, betäubendWenn demnächst Illusionen
geräuschvoll zerfallen
in bohrende, brennende, beißende Scherben
und die angebliche Ahnungslosigkeit
ernüchternd verfliegt
werden wieder elend
Dörfer und Städte
in Schutt und Asche liegen
überzogen von dunklen WolkenAm helllichten Tag
spreche ich vom Licht
von Verantwortung fürs Dasein֎֎֎
-
Dornige Pfade
An der einzigen höheren Schule in unserer kleinen Stadt war Griechisch kein Unterrichtsfach. Um mir den Wunsch nach bescheidenen Kenntnissen in dieser Sprache zu erfüllen, hätte ich an das Gymnasium in einer benachbarten Kreisstadt wechseln müssen, damals undenkbar!
Das Graecum
Als dann viel später die Gelegenheit kam, meine Facharzt-Praxis ein wenig zu reduzieren und ein Steckenpferd zu reiten, lebte der alte Wunsch wieder auf. Zunächst wurde ich Gasthörerin, dann ordentlich eingeschriebene Studentin der Klassischen Archäologie – da war das Graecum dann ohnehin vorgeschrieben. Um 7.45 Uhr mittwochs, dem einzig möglichen Tag, drückte ich die Schulbank. Der Griechisch-Lehrer legte netterweise die eine und andere Sonderschicht, nie länger als 10 Minuten, für mich ein. Schon auf der halben Strecke zwischen Wohn- und Arbeitsstätte einerseits und dem Studienort andererseits wechselte ich gleichsam auf einen anderen Planeten. Nach der bestandenen Graecums-Prüfung auf dem Rückweg zur Nachmittagssprechstunde schwebte ich förmlich auf Wolken. Jetzt konnte mich doch nichts und niemand mehr vollkommen traurig machen!
Magister artium
Aber der Weg zu den Sternen ist lang und dornenvoll. Das nächste Ziel war der Magister artium, nicht ganz einfach neben den Praxis-Verpflichtungen. Die Dozenten erwiesen sich als großzügig. Einmal durfte ich früher weggehen, ein anderes Mal später kommen. Von einem älteren Kommilitonen, einem Techniker, der nun Vor- und Frühgeschichte studierte, hörte ich, dass ihm für die Promotion sein früheres akademisches Studium als zweites Nebenfach angerechnet worden war. Eine analoge Lösung gab es zunächst nicht. Als ich im akademischen Prüfungsamt erschien, hieß es: Medizin und Klassische Archäologie? Nein, das ist doch wirklich gar zu weit von einander entfernt! Ich hatte „Psychologie“ in petto, das ging dann. Brav und durchaus interessiert absolvierte ich die vier vorgeschriebenen Seminare und Vorlesungen (heute würde man wohl sagen: Module), Allgemeine Psychologie, Sozialpsychologie, Arbeits-Psychologie, das vierte habe ich vergessen. Dann gab es, als ich so weit war, keinen Prüfer für den Magister-Studiengang. Erneut sprach ich beim Prüfungsamt vor. Dort residierte inzwischen eine andere Sachbearbeiterin. „Was wollen Sie denn mit noch einem zweiten Nebenfach“, hieß es jetzt. „Sie haben doch ein volles akademisches Studium abgeschlossen, das können wir anrechnen“. Mir fehlten die Worte. Aber die Erleichterung war groß.
Für die Magisterarbeit waren die „Die italischen Terrakotten der Antikensammlung der Justus-Liebig-Universität Gießen“ zu bearbeiten. Ursprünglich hatte ich mir die Terrakotten-Sammlung in ihrer Gesamtheit, ca. 100 Objekte, vorgenommen aber vor dieser Fülle kapitulieren müssen. Die Arbeit wurde mit einer schwachen Zwei bewertet, hauptsächlich wohl wegen der schlechten Abbildungen, die meinen Zweitgutachter immerzu „vor die Vitrinen zwangen“. Bei der Ausfertigung der Urkunde war der Gender-Wahn bereits ausgebrochen; ich wurde gefragt, ob ich mich „Magistra artium“ nennen wolle.
Intermezzo
Obwohl unser Institutsleiter mir danach die Promotion anbot, zog ich es zunächst vor, mir den Wunsch nach einer Bearbeitung aller in Gießen vorhandenen antiken Terrakotten zu erfüllen. Ohne mir Gedanken über die dazu erforderlichen Mittel zu machen, strebte ich eine gedruckte Publikation an. Anfangs legte ich meine Entwürfe unserem Professor vor. Er redigierte sie exakt, wurde es aber bald leid und gab mich an seinen Assistenten ab. Nachdem ich auf diese Weise etwa ein Jahr vertrödelt hatte, riet mir mein hauseigener Finanz- und Wirtschaftsminister, doch lieber eine Dissertation in Angriff zu nehmen; da sähe man eher, wofür man arbeite. Ich war sehr schnell überzeugt und mein Professor fackelte nicht lange: „Von Ihnen hätte ich gern eine Typologie der Tarentiner Symposiasten“. Sie seien im Rahmen der Magisterarbeit zu kurz gekommen, darin stecke mehr Potential. Es gab kein Zögern, dieses Thema nahm ich sofort an.
Die Dissertation
Neben der Praxis kostete die Promotion noch einmal fünf Jahre. Um Geld und Zeit zu sparen, entschloss ich mich zu einer seit kurzer Zeit möglichen rechtsgültigen Internet-Publikation: Studien zu den Typen der Tarentiner Symposiasten. Diss. Justus-Liebig-Universität Gießen 2002. http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1184. Die erforderlichen „besseren“ Abbildungen finanzierte eine Stiftung. Ab 2003 durfte ich dann neben dem Dr. med. auch den Titel „Dr. phil.“ führen.
Sich selbst gedruckt lesen!
Noch immer waren auf dem Weg zu den Sternen zwei Vorhaben zu verwirklichen: eine gedruckte Ausgabe der leicht überarbeiteten Dissertation und ein gedruckter Katalog der Terrakotten aus der Gießener Antiken-Sammlung. Die Dissertation liegt längst vor, befriedigend, ansehnlich und auch für Nicht-Fachleute einigermaßen lesbar.
Zum Katalog aber gab es nur noch negative Äußerungen. Derartige Kataloge würden heute nicht mehr gefördert. Ich kann das nicht glauben, denn inzwischen kamen weitere Terrakotten-Kataloge heraus, die sicher nicht alle ganz und gar von ihren Verfassern finanziert worden sind. Einige enthalten mäßige Abbildungen, unbegründete Datierungen oder unzureichende Kommentare. Es sind aber auch sehr nachahmenswerte Veröffentlichungen darunter.
Später hieß es dann, wenn schon eine Publikation unserer bemerkenswerten Sammlung erschiene, müsse das in anspruchsvoller Form und mit neuen erstklassigen Abbildungen geschehen. Dafür fehlten natürlich die Mittel. Auch eine vorgesehene Foto-Aktion kam bis heute aus Kostengründen nicht zu Stande. Von dem Vorschlag, die Terrakotten online auf unserer Homepage zu publizieren, war ich wenig begeistert, sah jedoch vorläufig keine andere Möglichkeit. So machte ich mich an die Arbeit und hatte überraschend viel Freude daran. Ich ahnte noch nicht, dass mir auch hier reichlich dorniges und unwegsames Gelände bevorstand. Meine Texte mussten natürlich von der Chefin und dem Kustos der Antikensammlung gebilligt werden. Das hieß vor allem: antichambrieren, um Termine betteln, vertagt werden, warten. Bald hatte eine Grabung Vorrang, ein Kongress, eine Dienstreise, bald ein krankes Kind, ein Wasserschaden, ein Vortrag. Zuweilen musste ich herbe Kritik einstecken, lernte aber eine Menge und erhielt viele Anregungen, manchmal sogar Anerkennung und Lob. Während der Vertretungsphase im Institut lief es zunächst wie am Schnürchen, dann aber forderten die eigenen Projekte des Interimsleiters ihr Recht. Trotzdem ließ er mich nicht hängen und so gelang es glücklicherweise, die meisten Terrakotta-Objekte, von denen halbwegs brauchbare Aufnahmen existieren, online zu veröffentlichen.
Nun sind andere Zeiten angebrochen. Auf der einen Seite eine neue junge Arbeitsgruppe, auf der anderen ich, eine richtige Altlast, ein Dorn im Auge. Die erträumte gedruckte Publikation, die ich inzwischen selbst hätte finanzieren wollen, wurde mir versagt. Zwar bin ich sofort auf ein anderes Pferd, dem ich ebenfalls durchaus mit Vergnügen die Sporen gebe, umgestiegen, doch das Ziel ist weit, der Pfad bleibt dornig. Oder ist vielleicht der Weg schon das Ziel?
-
Truth, justice and nobility are ‚
the finest and the weakest tones
in the general harmony of life.
They can be heard only
when the stronger tones
of insolence, violence and injustice
become silent.Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
Wahrheit
Wahrheit, Gerechtigkeit und Vornehmheit
sind die feinsten und die schwächsten Töne
in der allgemeinen Harmonie des Lebens.
Man kann sie nur hören,
wenn die stärkerer Töne
der Unverschämtheit, Gewalt und Ungerechtigkeit still werden. -
Dennoch
So lange Kinder, Enkelkinder, vielleicht inzwischen auch Urenkelkinder leben, die noch in sich die Schmerzen der geflohenen, geretteten , ermordeten, oder sonstwie umgekommenen Vorfahren spüren, und die wegen dieses Schmerzes keine Dankbarkeit für ihr Leben im Hier und Jetzt empfinden, werden weiterhin Flüchtende im Meer ertrinken, anderen, obwohl sie müde und durstig sind, die Tür gewiesen . Auch unsere Umwelt wird nicht geschont. Was sind die Triebfedern? „ich denke an mich, jetzt bin ich dran. Wer hat an meine Vorfahren gedacht?“
„Warum soll es denen besser gehen als es mir und den meinen ging?“
Ist das nicht auch eine Art von Neid und Missgunst? Es ist schwer, dieses Denken zu ändern, denn es ist ihnen ja nicht bewusst. Gilt es zu hoffen, dass es irgendwann ihnen selbst so schlecht geht (vielleicht auch nur körperlich?) und sie sich in Psychotherapie begeben. Aber kann sich was ändern, wenn nur auf Symptombeseitigung und Kostenersparnis in einer Kurzzeittherapie geachtet wird? Wir können nicht einmal darauf hoffen, dass diese Spezies Mensch ausstirbt, denn schon vor ihrem Tod haben sie ihr unbewusstes Leid, ihre Sünden den Nachkommen vererbt. Und außerdem: Ende von Krieg und Verfolgung ist erst mal nicht zu erwarten.
Als ich am Schluss meiner Gedanken einen Titel suchte, der auch ausdrückt, dass ich nicht in depressionsähnliche Resignation verfalle, sah ich die Wand hinter dem Schreibtisch meines Vaters in seinem Arbeitszimmer (in Ost-Berlin circa 1957, kurz vor seinem illegalen Verlassen der DDR). Dort hingen Fotografien von zerbombten Kirchen (Gedächtniskirche in Berlin, Garnison Kirche in Potsdam). Darunter ein gerahmter Spruch, nein, kein Spruch nur ein Wort:
DENNOCH
Helga Thomas
7.8.2018 7:00 Uhr
-
Geschichten und Gedichte
(28.7.2018)
in Erinnerung an Erich Fried (1921-1988)
Geschichten und Gedichte
geben wie die Gene
lebenswichtige Weisungen weiter
vom Herzen zum Herzen
Geschichten und Gedichte
werden wie die Gene
versetzt, verfälscht, vernichtet
damit die Interessen der Machthaber
rücksichtslos durchgesetzt werden können
Geschichten und Gedichte
beschütze ich beharrlich wie mein Rückgrat
im täglichen, trächtigen Kampf
gegen die Verbrecher unserer Zeit֎֎֎
-
HEAVEN
The Chinese pictogram (Tiān) means the heaven. It consists of the line above a simplified drawing of a man with his arms stretched. The line directly above represents the horizon.
The heaven is ever greater than humanity. The sign puts human beings between heaven and earth, and reminds one ,that human beings are just a minute part of everything under the heaven.
The heaven is infinite, vast, omnipresent and ever-changing.
However, the heaven has no beginning, because if it had, it would have had an end. It is a circle that at each point starts and ends infinitely.
Heaven is not an abstract philosophical concept but an every – daily presence. The wind blows through its blue expanse. Clouds gather and vanish in its vastness.
The human spirit of a genius is very possibly as extensive like a heaven.
Dr. med. André Simon © Copyright
Übersetzung von Dietrich Weller
Himmel
Das chinesische Piktogramm Tian bedeutet Himmel. Es besteht aus der Linie über einer vereinfachten Zeichnung eines Menschen mit seinen ausgestreckten Armen. Die Linie direkt darüber versinnbildlicht den Horizont.
Der Himmel ist sogar größer als die Menschlichkeit. Das Zeichen stellt menschliche Wesen zwischen Himmel und Erde dar und erinnert uns, dass menschliche Wesen gerade mal ein winziger Teil von allem unter dem Himmel sind.
Der Himmel ist unbegrenzt, riesig, überall und ändert sich ständig.
Aber der Himmel hat keinen Beginn, denn wenn er einen hätte, hätte er auch ein Ende. Es ist ein Kreis, der an jedem Punkt beginnt und im Unendlichen endet.
Der Himmel ist kein abstraktes philosophisches Konzept, sondern eine all-tägliche Gegenwart.
Der Wind bläst durch seine blaue Ausdehnung. Wolken sammeln sich und verschwinden in seiner unendlichen Weite.
Der menschliche Geist eines Genies ist sehr wahrscheinlich so umfassend wie der Himmel.
-
Book
The Chinese pictogram Shū describes a book presented in bamboo strips tied together with threads. This book type is far ahead of the books written on the rice paper.
A legend has it, that once an earthquake caused the displacement of boulders and reopened a cave. The cave was hidden for centuries by rocks and vegetation. When the people of this time explored the cave, they found art designs on the walls. In the center of the cave they also found human bones and the remains of a “book” with the signs etched on bamboo strips. This partially legible book told an obvious message. Unlike the dominant thoughts of that era, it described a person who had reconsidered his whole life and imparted the lessons of a new way of seeing things.
The writings in this book are deeply respected and allow people to read about forgotten knowledge and to travel distances over time and space.
Books are the safest bridge over which the time flows and which connects the time.
Authors note:
The oldest book of the Chinese classics and divination text, written more than 3500 years ago. is known as “I Ching” (易經)
„I Ching” has philosophical commentaries and provides inspiration to the world of psychoanalysis offering the life’ lessons. It was translated by German sinologist and missionary Richard Wilhelm (1873-1930), who lived in China for 25 years and became fluent in spoken and written Chinese. The psychologist Carl G. Jung was his friend and took interest in the possible universal nature of the” I Ching”, and a possibility of access to the unconscious. He explained it in the introduction to the first translated edition of “I Ching” (1923). Carl G. Jung used the term synchronistic principle publicly in 1930 in his obituary to the friend.
Dr. med. André Simon © CopyrightÜbersetzung von Dietrich Weller
Das chinesische Piktogramm Shū beschreibt ein Buch, das in Bambusstreifen vorliegt, die mit Fäden zusammengebunden sind. Diese Art von Buch stammt aus einer Zeit, die lange vor den Büchern liegt, die auf Reispapier geschrieben wurden.
Eine Legende schildert, dass einmal ein Erdbeben Felsgestein verschob und eine Höhle wieder eröffnete. Die Höhle war Jahrhunderte lang von Felsen und Gewächs verdeckt. Als die Menschen jener Zeit die Höhe erforschten, fanden sie Kunstwerke an den Wänden. Im Höhlenzentrum fanden sie auch menschliche Knochen und die Überbleibsel eines „Buchs“, auf dem die Zeichen auf Bambusstreifen geätzt waren. Das teilweise lesbare Buch vermittelte eine offensichtliche Botschaft. Anders als die überwiegenden Gedanken jener Zeit, beschrieb es eine Person, die ihr ganzes Leben betrachtet hatte und die Lektionen einer neuen Sicht auf die Angelegenheiten des Lebens vermittelte.
Die Schriften in diesem Buch werden tief respektiert und erlauben den Menschen, über vergessenes Wissen zu lesen und Entfernungen über Zeit und Raum zu überwinden.
Bücher sind die sicherste Brücke, über die Zeit fließt und die Zeiten verbinden.
Anmerkung des Autors:
Das älteste Buch der chinesischen Klassiker und Prophezeihungstexte, geschrieben vor mehr als 3500 Jahren, ist als I Ching (易經) bekannt.
Das „I Ching“ enthält philosophische Kommentare und vermittelt Einsichten in die Psychoanalyse, indem es Lebenslektionen anbietet. Es wurde von dem deutschen Sinologen und Missionar Richard Wilhelm (1873 – 1930) übersetzt, der 25 Jahre lang in China lebte und Chinesisch in Wort und Schrift fließend beherrschte.
Der Psychologe Carl G. Jung war sein Freund und zeigte Interesse an der allumfassenden Natur des „I Ching“ und an der Möglichkeit eines Zugangs zum Unterbewusstsein. Er erklärte das in der Einleitung zu der ersten übersetzten Ausgabe des „I Ching!“ (1923). Carl G. Jung benützte den Begriff „synchrone Prinzipien“ 1930 öffentlich in seinem Nachruf für den Freund.